Ukraine-News Vater und Tochter in Saporischschja umgekommen

09. April 2023, 22:50 Uhr

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

22:50 Uhr | Selenskyj hofft auf Frieden in einem Jahr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zu Ostern die Hoffnung geäußert, dass es in einem Jahr in der Ukraine Frieden gibt. In einer Videobotschaft zeigte sich Selenskyj zuversichtlich, dass die Gebete um Frieden gehört würden. Jeder christliche Feiertag lehre sein Land, dass das Böse besiegt werden könne.

Selenskyj beklagte, dass Russland den Palmsonntag – an dem viele orthodoxe Christen der Einzug Jesu in Jerusalem feierten – mit neuen Raketenschlägen gegen die Ukraine begangen habe.

15:45 Uhr | Ukraine wirft Vatikan Gleichsetzung mit Russland vor

Ein Sprecher des ukrainischen Außenministeriums hat die gemeinsame Teilnahme von zwei Jugendlichen aus Russland und der Ukraine bei der sogenannten Kreuzweg-Meditation in Rom kritisiert. Auf Facebook wirft er dem Vatikan vor, beide Länder und damit Angreifer und Opfer gleichzusetzen. Der gemeinsame Auftritt der Jugendlichen verzerre die Realität, in die Russland die Ukrainer gestürzt habe. "Wir sind enttäuscht, dass der Heilige Stuhl die Argumente der ukrainischen Seite über den beleidigenden Charakter einer solchen Geste nicht berücksichtigt hat", so der Sprecher. Eine Versöhnung könne es nur nach einem ukrainischen Sieg, "der Bestrafung aller russischen Verbrecher", Reue für das Leid und einer Bitte um Vergebung geben. Der Sprecher betonte aber auch, dass man Papst Franziskus zutiefst dankbar für seine Sorge um die Ukraine und die Ukrainer sei.

Bereits 2022 nahmen eine Ukrainerin und eine Russin gemeinsam an der Kreuzweg-Meditation teil. In seiner diesjährigen traditionellen Osterbotschaft hat Papst Franziskus zudem für das ukrainische und russische Volk gebetet.

13:53 Uhr | Russland will Tanklager zerstört haben

Russland hat eigenen Angaben zufolge ein Tanklager in der Nähe der südukrainischen Stadt Saporischschja zerstört. Dort hätten 70.000 Liter Treibstoff gelagert, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. In der Region Saporischschja sowie in der um Donezk in der Ost-Ukraine seien zudem Waffendepots der ukrainischen Armee zerstört worden.

11:30 Uhr | Weiter Wirbel um US-Dokumente

Auch das US-Justizministerium hat nach Angaben eines Sprechers eine Untersuchung von im Internet kursierenden angeblichen Geheimdokumenten eingeleitet. Auf Online-Plattformen waren unter anderem angebliche Pläne der USA und der Nato zur Unterstützung der Ukraine bei der Vorbereitung einer Offensive im Frühjahr aufgetaucht, laut "New York Times" verbreitet in pro-russischen Kanälen. Wie nun US-Regierungsmitarbeiter der "Washington Post" sagten, sind einige Unterlagen manipuliert. Viele stünden jedoch im Einklang mit Berichten des US-Geheimdienstes CIA für die Regierung.

10:43 Uhr | BBC: Hohe Verluste in russischer Elite-Einheit

Nach einem Bericht der BBC (englisch) hat ein Luftlande-Regiment der russischen Armee hohe Verluste im Krieg gegen die Ukraine. Es sei seit dem Beginn des Kriegs an der Front gewesen und mindestens 94 seiner Soldaten seien gefallen. Beweisen soll das ein Video, das BBC-Rechercheure in einem russischen Social-Media-Netzwerk fanden. Es soll Soldatengräber auf einem Friedhof der Stadt Kostroma zeigen, etwa 300 Kilometer nordöstlich von Moskau, in der das 331. Regiment stationiert sei.

08:30 Uhr | Ukrainische Kinder zurückgebracht

Nach Angaben einer ukrainischen Hilfsorganisation sind in dieser Woche weitere 31 Kinder zu ihren Familien zurückgebracht worden, die während des Kriegs aus der Ukraine verschleppt worden seien.

Kinder hinter Busscheibe
Kinder aus einem Waisenhaus in der Ost-Ukraine Bildrechte: IMAGO / Ukrinform

Das berichtet "Die Welt" heute. Demnach sagte Mykola Kuleba, der Gründer der Organisation "Save Ukraine", gestern in Kiew, man habe den ukrainischen Angehörigen bei Planung und Rücktransport der Kinder geholfen. Es sei bereits die fünfte Aktion dieser Art gewesen.

Die ukrainische Regierung hatte erklärt, seit dem russischen Angriff im Februar 2022 seien vermutlich fast 19.500 Kinder aus besetzten Gebieten nach Russland verschleppt worden und das seien illegale Deportationen. Russland bestreitet nicht, Kinder fortgebracht zu haben. Das seien jedoch keine Entführungen gewesen, man habe sie in Sicherheit gebracht.

08:15 Uhr | Angeblich Kind in Saporischschja getötet

In Saporischschja sind bei einem russischen Angriff nach ukrainischen Angaben zwei Menschen getötet worden. Es handele sich um einen 50 Jahre alten Mann und seine elfjährige Tochter, teilen örtliche Behörden mit. Ihr Wohnhaus sei in der Nacht beschossen worden, die 46 Jahre alte Ehefrau und Mutter des Kindes lebend aus den Trümmern geborgen worden. Insgesamt seien zwei Raketen in der Stadt im Südosten der Ukraine eingeschlagen. Ein Gebäude sei zerstört, Dutzende weitere seien beschädigt worden. Nahe bei Saporischschja liegt auch das größte laufende Atomkraftwerk Europas. Die russische Armee hat die Region besetzt, Russland sie sogar annektiert. Doch die Gebietshauptstadt wird nach wie vor von der Ukraine kontrolliert.

07:57 Uhr | Weitere Kämpfe im Osten der Ukraine

Im Osten der Ukraine konzentrieren sich aktuell die Kämpfe weiter auf die strategisch wichtige Stadt Bachmut im Gebiet Donezk. Bei den verlustreichen Gefechten zwischen den Truppen der russischen Privat-Armee "Wagner" und ukrainischen Streitkräften ist kein Ende in Sicht. Allerdings kommen die Wagner-Truppen nach Einschätzung auch westlicher Experten in Bachmut voran. Möglicherweise brauchen auch sie einen Erfolg, denn der Kreml plant nach Medienberichten den Aufbau weiterer privater Militärfirmen.

06:10 Uhr | Kiew warnt vor "Fälschungen"

Die ukrainische Regierung hält im Internet aufgetauchtes Material über militärische Einsatzplanungen für Fälschungen. "Es ist ein gewöhnliches Geheimdienstspiel", schriebt der Berater des Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, auf Twitter und Telegram. Die russischen Geheimdienste hätten die Dokumente fabriziert, um Verbündete der Ukraine zu verunsichern. US-Medien hatten über Dokumente mit US-Militärgeheimnissen unter anderem über die Ukraine, China und den Nahen Osten berichtet. Podoljak erklärte, das seien öffentlich zugängliche Daten, vermischt mit Erfindungen und auch abgefangenen Informationen. Damit werde auf Journalisten und Medien gezielt, die nicht erkennen würden, dass sie Teil eines Spiels seien.

Die angeblich geleakten Dokumente, bei denen es sich um geheime Unterlagen der US-Militärs handeln soll, offenbaren laut "New York Times" auch eine umfangreiche Unterwanderung russischer Sicherheitskräfte und Geheimdienste. Sie zeigten, dass die USA gute Kenntnisse hätten und für die Ukraine sogar "Echtzeitwarnungen" über russische Angriffe und Ziele.

03:15 Uhr | Selenskyj spricht von "Tag des Siegs"

In der Osternacht hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an Ukrainer "an vorderster Front, in unseren Städten und Dörfern" und an alle Christen appelliert, die weltweit Ostern feiern: "Wir mögen unterschiedliche Traditionen haben, aber eine gilt gemeinsam für alle – die Verteidigung des Heimatlandes. Wir feiern Ostern an verschiedenen Tagen, aber einer wird von der Ukraine und der gesamten freien Welt geteilt: Der Tag unseres Siegs", schrieb Selenskyj am Ostersonntag auf Twitter – während in Deutschland weitere Ostermärsche gegen den Krieg in der Ukraine geplant sind.

00:45 Uhr | Karlspreis: Scholz soll Laudatio halten

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) soll bei der diesjährigen Verleihung des Karlspreises an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Laudatio halten. Das berichtet die "Bild am Sonntag". Weiterhin heißt es, dass Selenskyj persönlich zur Preisverleihung nach Aachen kommen werde. Die Zeitung beruft sich auf ukrainische Regierungskreise. Es wäre Selenskyjs erster Besuch in Deutschland seit Beginn des russischen Angriffs.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 9. April 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 08. April 2023 | 06:00 Uhr

Mehr Politik in Osteuropa

Mehr aus Osteuropa

Nachrichten

Soldaten der 24. Mechanisierten Brigade installieren Panzerabwehrminen und nicht explosive Hindernisse entlang der Frontlinie in der Nähe der Stadt Chasiv Yar. mit Audio
Soldaten der 24. Mechanisierten Brigade installieren Panzerabwehrminen und nicht explosive Hindernisse entlang der Frontlinie in der Nähe der Stadt Chasiv Yar. Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukrainian 24th Mechanised Brigade via AP | Oleg Petrasiuk