Ukraine-News | 9. Oktober Ukraine könnte Verluste an der Front bald nicht mehr ausgleichen
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09. Oktober 2024, 22:23 Uhr
Diese Ukraine-News vom Mittwoch, 9. Oktober 2024 sind beendet.
Ukraine-News vom Mittwoch, 9. Oktober 2024
- Tote bei Angriff auf Odessa
- Klitschko in Leipzig
- Ukraine-Gipfel wird verschoben
- Ukraine könnte Verluste an der Front bald nicht mehr ausgleichen
- Weitere Nachrichten & Podcast zum Ukraine-Krieg
22:23 Uhr | Sechs Tote bei russischem Raketenangriff auf Odessa
Mindestens sechs Menschen sind nach Behördenangaben in der südukrainischen Hafenstadt Odessa durch einen russischen Raketenschlag ums Leben gekommen. Acht weitere wurden verletzt, vier davon schwer. "Ziel des Feindes war erneut die Hafeninfrastruktur", schrieb der Militärgouverneur der Region, Oleh Kiper, auf Telegram. Seinen Angaben nach wurde ein ziviler Containerfrachter unter der Flagge Panamas getroffen. Die Opfer sind ukrainische Staatsbürger.
Nach Angaben Kipers ist es bereits der dritte Angriff auf ein ziviles Schiff innerhalb der letzten vier Tage. Damit versuche Russland den von der Ukraine eingerichteten Getreidekorridor zu blockieren.
20:49 Uhr | Südosteuropäer verlangen Russlands Abzug aus der Ukraine
Zwölf südosteuropäische Staaten und die Türkei machen einen Rückzug Russlands aus allen besetzten Gebieten in der Ukraine zur Bedingung für einen Frieden. Sie sprachen sich für den Friedensplan des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aus sowie für eine Aufnahme der Ukraine in die Nato. Das geht aus der Abschlusserklärung ihres Gipfeltreffens im kroatischen Dubrovnik hervor, die sie gemeinsam mit Selenskyj unterschrieben.
Mit unterzeichnet hat die Erklärung auch Serbiens Präsident Aleksandar Vucic, der für seine "Schaukelpolitik" zwischen dem Westen und Russland bekannt ist. Vucic setzte durch, dass eine ursprünglich geplante Forderung nach Sanktionen für Russland aus der Schlusserklärung des Gipfels gestrichen wird, wie kroatische Medien berichteten.
20:07 Uhr | EU bringt Ukraine-Hilfspaket auf den Weg
Vertreter von EU-Staaten haben den Weg für neue Finanzhilfen zugunsten der Ukraine geebnet. Eine in Brüssel erzielte Grundsatzeinigung sieht vor, für das von Russland angegriffene Land ein Darlehen von bis zu 35 Milliarden Euro zu organisieren, wie die Vertretung der Mitgliedstaaten mitteilte. Dieses soll dann mit Zinserträgen aus eingefrorenen Vermögenswerten der russischen Zentralbank zurückgezahlt werden.
Das Geld soll Teil eines noch größeren Unterstützungspakets werden, das im Sommer von der Gruppe der großen westlichen Industriestaaten (G7) beschlossen worden war. Es sieht mit russischen Geldern finanzierte Darlehen in Höhe von bis zu 50 Milliarden US-Dollar (circa 46 Milliarden Euro) vor.
19:46 Uhr | Klitschko: Ukraine steht vor einem schwierigen Winter
Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, hat bei den Feierlichkeiten zum 35. Jahrestag der friedlichen Revolution in Leipzig um Frieden für die Ukraine gebeten. Sein Land stehe vor einem schwierigen Winter, sagte Klitschko während eines Friedensgebetes in der Nikolaikirche. Viele Städte und Gemeinden in der Ukraine seien zerstört. In einer Fürbitte äußerte Klitschko die Hoffnung auf Frieden. Leipzig ist Partnerstadt von Kiew.
17:16 Uhr | Selenskyj kommt am Freitag nach Berlin
Trotz der Verschiebung des großen Ukraine-Solidaritätsgipfels in Ramstein kommt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach Deutschland. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird er am Freitag in Berlin Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier treffen.
16:18 Uhr | Russische Armee: Zwei Dörfer in Region Kursk von der Ukraine zurückerobert
Die russische Armee hat nach eigenen Angaben zwei Dörfer in der russischen Grenzregion Kursk von der Ukraine zurückerobert. Durch die "Offensivoperationen" wurden laut russischen Nachrichtenagenturen die Orte Nowaja Sorotschina und Pokrowski zurückerobert.
16:14 Uhr | Ukraine meldet Angriff auf Waffenlager in russischer Region Brjansk
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben ein Waffenlager in der russischen Grenzregion Brjansk angegriffen. Das Depot, in dem auch von Nordkorea gelieferte Munition aufbewahrt werde, sei in der Nacht zum Mittwoch Ziel eines Luftangriffs geworden, teilte die ukrainische Armee mit. Zu den großteils im Freien gelagerten Beständen gehörten demnach Gleitbomben sowie "Munition für Raketen- und Artilleriesysteme, darunter auch solche, die aus Nordkorea geliefert wurden". Russischen Staatsmedien zufolge riefen die Behörden in Brjansk aufgrund von "Explosionen" den Notstand im Bezirk Karatschewski aus.
16:08 Uhr | Ukraine-Gipfel in Ramstein verschoben
Nach der Verschiebung des Deutschland-Besuchs von US-Präsident Joe Biden soll auch der ursprünglich für Samstag geplante Ukraine-Gipfel auf dem amerikanischen Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein erst später stattfinden. Ankündigungen über künftige Treffen der Kontaktgruppe für die Verteidigung der Ukraine würden folgen, teilte das US-Kommando in Ramstein mit.
Neben Biden hatten sich etwa 20 weitere Staats- und Regierungschefs angekündigt, darunter auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Der Kontaktgruppe gehören insgesamt 50 Länder an, die die Ukraine mit der Lieferung von Waffen und Rüstungsgütern in ihrem Abwehrkampf gegen Russland unterstützen.
16:00 Uhr | Selenskyj trifft zu Gesprächen in Kroatien ein
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu Gesprächen in Kroatien eingetroffen. Mit dem kroatischen Ministerpräsident Andrej Plenkovic werde Selenskyj die weitere Verteidigungszusammenarbeit, die Behandlung von verwundeten Kämpfern und den Wiederaufbau der Ukraine diskutieren, schrieb der Staatschef auf der Plattform X. Dazu werde er am Ukraine-Südosteuropa-Gipfel mit gut einem Dutzend südosteuropäischen Staaten teilnehmen.
15:58 Uhr | Umfrage: Russen sehen Deutschland als feindliches Land
Früher war Deutschland in Russland beliebt – doch wegen der Unterstützung für die Ukraine sieht eine Mehrheit von Russen Deutschland mittlerweile als feindliches Land. Das unabhängige Lewada-Zentrum für Meinungsforschung in Moskau hatte dazu im Mai 1.600 Menschen in Russland repräsentativ befragt. Heraus kam, dass derzeit 62 Prozent der Russen ein schlechtes oder eher schlechtes Verhältnis zu Deutschland haben. Noch 2019 war es umgekehrt: 61 Prozent der russischen Bevölkerung hatten ein gutes oder eher gutes Bild von Deutschland.
12:18 Uhr | Ukraine könnte Verluste an der Front bald nicht mehr ausgleichen
Der Sekretär des Verteidigungsausschusses des ukrainischen Parlaments und frühere Offizier, Roman Kostenko, hat davor gewarnt, dass die ukrainische Armee die Verluste an der Front bald nicht mehr ausgleichen könnte. Der Verteidigungspolitiker der liberalen Partei Holos sprach in einem Interview mit dem Radiosender NV von zurückgehenden Rekrutierungszahlen. In einem weiteren Interview empfahl Kostenko, das Rekrutierungsalter weiter von 25 auf 20 Jahre zu senken.
In der Bundeswehr sieht man hingegen große Fortschritte bei der Rekrutierung neuer Soldaten für die ukrainischen Streitkräfte. "Wir haben einen Einblick in die ukrainischen Rekrutierungszahlen. Und die sind seit dem Frühjahr signifikant gestiegen, nämlich im fünfstelligen Bereich", sagte der Leiter des Sonderstabs Ukraine im Bundesverteidigungsministerium, Generalmajor Christian Freuding, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
10:53 Uhr | Russland meldet Abschuss von 47 ukrainischen Drohnen
Nach russischen Angaben sind mehrere Regionen im Westen des Landes erneut von ukrainischen Drohnen angegriffen worden. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau auf Telegram mitteilte, schoss die Luftabwehr 47 Drohnen ab. Allein in der Grenzregion Brjansk seien rund 24 Drohnen zerstört worden. Auch die Regionen Belgorod, Kursk, Rostow und Krasnodar und das Asowsche Meer seien von Drohnenangriffen betroffen gewesen, hieß es weiter. In einem Teil der Oblast Brjansk wurde der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge nach einer Sprengstoffexplosion der Ausnahmezustand verhängt.
10:42 Uhr | Slowaken spenden privat für Munitionslieferung an Ukraine
In der Slowakei haben Privatleute mehr als vier Millionen Euro gespendet, um Munition für die Ukraine zu kaufen. An der Aktion beteiligten sich nach Angaben slowakischer Medien 70.000 Menschen. Die Aktion war ins Leben gerufen worden, nachdem die Regierung von Ministerpräsident Robert Fico die Militärhilfe für die Ukraine gestrichen hatte.
Nach Angaben des staatlichen Rundfunks fand die Spendenaktion bereits im Frühjahr statt. Mit dem gesammelten Geld seien 122 Tonnen Artilleriemunition gekauft worden, die mit sechs Lastwagen über die gemeinsame Grenze gebracht worden seien. Demnächst wollten die Organisatoren weitere Gelder für Krankenwagen und Störsender sammeln, hieß es. Die Fico-Regierung reagierte nach Angaben der Tageszeitung "Dennik N." "irritiert" auf die Aktion.
10:36 Uhr | Ukraine meldet zahlreiche russische Drohnen- und Gleitbomben-Attacken
Die Ukraine hat für die Nacht zu Mittwoch erneut viele Luftangriffe gemeldet. Nach Angaben des ukrainischen Militärs waren zahlreiche russische Kampfdrohnen in der Luft. Auf die Großstadt Charkiw im Osten des Landes warfen russische Flugzeuge demnach erneut Gleitbomben ab. Zudem sei für den südlichen Teil der Ukraine Luftalarm gegeben worden. Gestern waren durch Angriffe mit diesen schweren Gleitbomben nach ukrainischen Angaben mindestens zwei Menschen getötet und mehr als 20 verletzt worden.
08:27 Uhr | Kiews Bürgermeister Klitschko fordert weitere militärische Unterstützung
Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, hat weitere militärische Unterstützung aus Deutschland gefordert. Klitschko sagte MDR AKTUELL, der Krieg sei noch nicht vorbei. Die bisher gelieferten Luftabwehrsysteme schützten das Leben der Menschen. Klitschko bedankte sich zudem für die bisherige zivile Unterstützung. Ohne die Hilfe von Partnern könne man in dieser schwierigen Zeit nicht überleben.
07:33 Uhr | Bundesverteidigungsministerium plant mit weiteren 1,4 Milliarden für Ukraine
Das Bundesverteidigungsministerium plant eine weitere umfangreiche Unterstützung für die Ukraine. Wie der Leiter des Sonderstabs Ukraine, Generalmajor Christian Freuding, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland mitteilte, hat man für dieses Jahr "gerade erst nochmal 400 Millionen Euro zusätzlich durch den Bundestag bewilligt bekommen". Dadurch sei es möglich, noch dieses Jahr insgesamt 50 Projekte im Gesamtvolumen von 1,4 Milliarden Euro zu verwirklichen.
Freuding verwies dabei auf Lieferungen von Flugabwehrsystemen, Panzern und Artilleriemunition. Auch habe sich der Munitionsnachschub stark verbessert. Nach Angaben des deutschen Generals hat sich die "artilleristische Überlegenheit der Russen" demnach "von 8:1 im Frühjahr auf zirka 3:1 verringert".
00:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch, 9. Oktober 2024
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 09. Oktober 2024 | 06:00 Uhr