Ukraine-News I 30. Dezember Russland und Ukraine tauschen 300 Kriegsgefangene aus
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30. Dezember 2024, 22:25 Uhr
Diese Ukraine-News vom Montag, 30. Dezember 2024, sind beendet.
Ukraine-News vom Montag, 30. Dezember 2024
- Russland und Ukraine tauschen 300 Kriegsgefangene aus
- Moskau lehnt westliche Friedenstruppen in der Ukraine ab
- Finnische Ermittler entdecken Schleifspur am Ostseeboden
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
22:25 Uhr | Ukraine greift russisches Gebiet Kursk mit Raketen an
Die russische Kleinstadt Lgow im Grenzgebiet Kursk ist nach Behördenangaben zum zweiten Mal binnen weniger Tage von der ukrainischen Armee mit Raketen beschossen worden. Nach Angaben des russischen Militärs wurden vier der fünf Raketen aus US-Mehrfachraketenwerfern Himars abgefangen. Den Behörden zufolge soll es keine Schäden gegeben haben. Videos aus der Stadt zeigten aber Brände, was nahelegte, dass es durchaus Treffer gegeben haben könnte.
Nach ukrainischen Angaben soll Lgow russischen Truppen als Aufmarschgebiet gedient haben. Die Stadt war bereits am 25. Dezember beschossen worden. Lgow liegt etwa 30 Kilometer nördlich des von ukrainischen Truppen besetzten Geländes in der Region Kursk. In den vergangenen Tagen hatten hatten die Ukrainer auch die Stadt Rylsk mit weitreichender Raketenartillerie beschossen.
21:42 Uhr | Ukraine plädiert für "Beseitigung" von russischem Einfluss in Syrien
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha hat sich bei einem Besuch in Syrien für eine "Beseitigung" des russischen Einflusses im Land ausgesprochen. Die Beseitigung der russischen Präsenz in Syrien werde nicht nur zur Stabilität des syrischen Staates, sondern des gesamten Nahen Ostens und Afrikas beitragen, sagte Sybiha nach einem Treffen mit dem neuen syrischen Machthaber Ahmad al-Scharaa in Damaskus.
Unter dem am 8. Dezember gestürzten Präsidenten Baschar al-Assad war Syrien ein enger Verbündeter Russlands. Die Ukraine hatte 2022 ihre diplomatischen Beziehungen zu Syrien abgebrochen, nachdem die Assad-Regierung die 2014 erfolgte russische Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim anerkannt hatte.
Update 19:13 Uhr | Russland und Ukraine tauschen 300 Kriegsgefangene aus
Russland und die Ukraine haben vor dem Jahreswechsel 300 Kriegsgefangene ausgetauscht. Wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte, erfolgte der Gefangenenaustausch unter Vermittlung der Vereinten Arabischen Emirate. Als Ergebnis der Verhandlungen seien 150 russische Soldaten freigelassen worden. Im Gegenzug seien 150 Kriegsgefangene aus der Ukraine der ukrainischen Armee übergeben worden. Silvester ist sowohl in Russland als auch in der Ukraine eines der wichtigen Feste.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte seinerseits, die Ukraine habe im Zuge des Gefangenenaustauschs 189 Menschen zurückerhalten, darunter Soldaten, Grenzschutzbeamte und zwei Zivilisten aus Mariupol. Nach ukrainischen Angaben hat Russland im Rahmen von Verhandlungen seit Beginn des Konflikts insgesamt 3.956 Soldaten und Zivilisten freigelassen worden. Auch die ukrainische Seite gab an, dass der Austausch unter Vermittlung der Vereinten Arabischen Emirate stattfand.
14:10 Uhr | USA kündigen weitere Milliardenhilfe an
Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit stellt der scheidende US-Präsident Joe Biden der Ukraine weitere Hilfen im Wert von fast 2,5 Milliarden US-Dollar bereit. Biden teilte mit, seine Regierung werde die vom Kongress bereits bewilligten Mittel vollständig ausschöpfen. Das Verteidigungsministerium sei bereits mit der Auslieferung von Geschossen, Raketen und Panzern befasst. Die Hilfen umfassen neben Waffen und Munition im Wert von 1,25 Milliarden US-Dollar auch 1,22 Milliarden US-Dollar Sicherheitshilfe.
11:45 Uhr | Russischer Ex-Fußballprofi stirbt im Krieg gegen Ukraine
Der frühere russische Fußball-Nationalspieler Alexej Bugajew ist in Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine gefallen. Das bestätigte sein Vater in einem Interview mit dem Onlineportal "sports.ru". Nähere Angaben zum Tod machte er nicht.
Bugajew spielte bei verschiedenen russischen Klubs und stand bei der EM 2004 in der russischen Auswahl. 2024 wurde er wegen versuchten Drogenhandels zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis wurde er von den Streitkräften als Soldat angeworben.
11:28 Uhr | Moskau lehnt westliche Friedenstruppen in der Ukraine ab
Russland lehnt eine Entsendung westlicher Friedenstruppen in die Ukraine als Teil einer möglichen Friedenslösung ab. Außenminister Sergej Lawrow sagte, man sei "natürlich nicht zufrieden" mit entsprechenden Vorschlägen aus dem Umfeld des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Eine mögliche Stationierung ausländischer Soldaten in der Ukraine zur Umsetzung eines Friedensabkommens wird seit längerem in westlichen Hauptstädten diskutiert. Bislang hatte der Kreml erklärt, es sei "zu früh, um über Friedenstruppen zu sprechen".
08:25 Uhr | Finnische Ermittler entdecken Schleifspur am Ostseeboden
Finnische Ermittler haben nach dem Ausfall einer Unterwasserstromleitung in der Ostsee eine Schleifspur am Meeresboden gefunden. Der zuständige Ermittler Sami Paila teilte mit, die Spur sei Dutzende Kilometer lang. Man habe aber noch keinen fehlenden Anker gefunden. Finnische Behörden hatten am Donnerstag einen Öltanker festgesetzt, der der russischen Schattenflotte zugeordnet wird. Er steht im Verdacht, seinen Anker am Boden hinter sich her gezogen zu haben, um das Unterwasserkabel zu beschädigen.
06:54 Uhr | Lindner für Taurus-Lieferung an Ukraine
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat sich für die Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine ausgesprochen. Lindner sagte, er sehe nicht, "dass der Lieferung des Marschflugkörpers Taurus die Sicherheitsinteressen der Bundesrepublik Deutschland entgegenstünden". Die Argumentation von Bundeskanzler Olaf Scholz sei nur Wahlkampf. Scholz lehnt die Taurus-Lieferung ab, weil er befürchtet, dass Deutschland in den Krieg hineingezogen würde, wenn die Ukraine mit Taurus Ziele tief im russischen Hinterland beschießen sollte.
02:39 Uhr | EU beschuldigt Russland erstmals direkt der Sabotage in Europa
Die Europäische Union hat Russland erstmals ausdrücklich für eine Zunahme von Sabotageakten in Europa verantwortlich gemacht. Die EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas sagte der Zeitung "Welt", "Sabotage in Europa hat zugenommen, seitdem Russland seinen Krieg gegen die Ukraine begonnen hat". Besonders die Beschädigung des Seekabels "Estlink 2" in der Ostsee sei Teil eines Musters koordinierter Aktionen zur Destabilisierung europäischer Infrastruktur. Die EU vermutet, dass ein Öltanker der sogenannten russischen Schattenflotte den Schaden durch seinen Anker verursacht hat. Russlands Schattenflotte besteht aus Schiffen, die Sanktionen umgehen und Russland inoffiziell für den Export von Öl und anderen Rohstoffen nutzen. Kallas kündigte ein härteres Vorgehen gegen diese russischen Schiffe an.
00:30 Uhr | Moldau: Gasversorgung in Transnistrien unterbrochen
Zwei Tage vor dem Auslaufen des Gastransitvertrags zwischen Russland und der Ukraine hat die prorussische Separatistenregion Transnistrien die Gasversorgung mehrerer staatlicher Einrichtungen eingestellt. Laut dem regionalen Gasversorger Tiraspoltransgaz ist die Weigerung der Ukraine, den Transitvertrag zu verlängern, der Grund für diesen Schritt. Betroffen sind Bildungseinrichtungen, eine medizinische Einrichtung, eine Polizeistation und eine Staatsanwaltschaft in den Städten Dubasari und Bender.
Der ehemalige moldauische Energieminister Victor Parlicov beschuldigte Russland, Moldau bewusst destabilisieren zu wollen. Moskau weist diese Vorwürfe zurück. Sowohl Moldau als auch Transnistrien haben angesichts der Energiekrise den wirtschaftlichen Notstand ausgerufen.
00:05 Uhr | Slowakischer Verteidigungsminister: Ukraine soll Territorium für Frieden aufgeben
Der slowakische Verteidigungsminister Robert Macinak hat erklärt, dass die Ukraine einen Teil ihres Territoriums aufgeben müsse, um Frieden zu erreichen. In einem Interview mit dem Fernsehsender TA3 sagte Macinak, dies sei die Realität. Macinak betonte, dass Russland mit seinem Angriff internationales Recht gebrochen habe und zweifelsfrei der Aggressor sei. Dennoch müsse man auch globale Perspektiven einbeziehen: "Wahrscheinlich ist der Ukraine nicht klar, dass sie nie zwischen Deutschland und der Schweiz liegen wird, sondern immer ihre längste Grenze mit Russland haben wird."
00:00 Uhr | Ukraine-News am Montag, 30. Dezember 2024
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 30. Dezember 2024 | 06:00 Uhr