Ukraine-News Erstmals nordkoreanischer Soldat in Ukraine-Krieg gefangen
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27. Dezember 2024, 21:54 Uhr
- Die Nato will ihre Präsenz in der Ostsee verstärken
- Gefangennahme in Kursk: Nordkoreanischer Soldat auf russischer Seite gestellt
- Putin schlägt Slowakei als neutrale Plattform für Gespräche vor
- Selenskyj: Ukrainische Angriffe auf russische Militärziele zeigen Wirkung
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
21:50 Uhr | Slowakisch-ukrainischer Streit um Gaslieferungen
Zwischen der Slowakei und der Ukraine ist ein heftiger Streit über Energielieferungen ausgebrochen. Der slowakische Regierungschef Robert Fico drohte in einer Videobotschaft mit Gegenmaßnahmen, sollte das Nachbarland wie angekündigt zum Jahreswechsel die Durchleitung russischen Gases beenden. In diesem Fall könne die Slowakei etwa die Notstromlieferungen bei Netzausfällen in der Ukraine stoppen, sagte Fico.
Er hatte erst vor wenigen Tagen trotz Kritik von EU-Partnern den russischen Präsidenten Wladimir Putin besucht, um über weitere Gaslieferungen zu beraten.
21:21 Uhr | Selenskyj ruft China zum Einwirken auf Nordkorea auf
Wegen des Einsatzes nordkoreanischer Soldaten in Russlands Krieg gegen die Ukraine ruft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj China auf, auf Nordkorea einzuwirken. Das koreanische Volk sollte seine Leute nicht in den Kämpfen in Europa verlieren. Und das könne unter anderem von Koreas Nachbarn einschließlich Chinas beeinflusst werden, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Wenn China es ernst meine mit seinen Erklärungen, dass der Krieg nicht ausgeweitet werden solle, müsse es einen entsprechenden Einfluss auf Pjöngjang ausüben. Peking ist der engste Verbündete des isolierten kommunistischen Landes.
17:25 Uhr | USA: Viele Soldaten aus Nordkorea in Region Kursk
Nach Angaben der US-Regierung sind nordkoreanische Streitkräfte mittlerweile in großer Zahl an der Frontlinie bei Kursk im Ukraine-Krieg im Einsatz. Man gehe davon aus, dass die Soldaten dort massive "Infanterieangriffe gegen ukrainische Stellungen" durchführten, hieß es.
Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, betonte, die Taktik von Wellen ungeschützter Angriffe zu Fuß habe sich als wenig effektiv erwiesen und zu erheblichen Verlusten bei den nordkoreanischen Streitkräften geführt. Allein in der vergangenen Woche wurden nach US-Schätzungen mehr als 1.000 Soldaten getötet oder verwundet.
15:12 Uhr | Nato will Ostee-Präsenz verstärken
Nach der Beschädigung eines Unterwasserkabels will die Nato ihre militärische Präsenz in der Ostsee verstärken. Das teilte Nato-Generalsekretär Mark Rutte mit. Das Stromkabel war vorgestern vermutlich durch einen Schiffsanker beschädigt worden. Finnische Ermittler haben einen Öltanker im Verdacht. Er wurde festgesetzt. Er fährt unter der Flagge der Cookinseln. Nach Angaben der "Financial Times" ist der Tanker Teil der russischen Schattenflotte.
13:57 Uhr | Ukraine sieht Schuld für Flugzeugabsturz bei Russland
Die Ukraine hat Russland die Schuld für den Absturz eines Passagierflugzeugs zugewiesen. Moskau müsse für den "Abschuss" der Maschine der Fluggesellschaft Azerbaijan Airlines zur Verantwortung gezogen werden, erklärte der Chef der ukrainischen Präsidialverwaltung, Andrij Jermak, auf der Plattform Telegram. Russland hatte zuvor vor Spekulationen gewarnt und dazu aufgerufen, die Ermittlungsergebnisse zur Absturzursache abzuwarten.
Die Maschine vom Typ Embraer 190 war am Mittwoch beim Landeversuch in der Nähe der kasachischen Stadt Aktau an der Küste des kaspischen Meers abgestürzt. 38 Menschen an Bord wurden getötet, es gab 29 Überlebende. Fotos des Heckteils der Unglücksmaschine zeigen Schäden, die den Einschlaglöchern von Schrapnell aus Flugabwehrwaffen ähneln.
12:38 Uhr | Ukraine schickt Getreide nach Syrien
Als einer der weltweit führenden Getreideexporteure hat die Ukraine erste Nahrungsmittelhilfen nach Syrien geschickt. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, 500 Tonnen Weizenmehl seien auf dem Weg als Teil der humanitären Initiative "Getreide aus der Ukraine" in Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen. "Das Weizenmehl soll in den kommenden Wochen an 33.250 Familien oder 167.000 Menschen verteilt werden", schreibt Selenskyj auf X. "Jedes Paket wiegt 15 Kilogramm und kann eine fünfköpfige Familie einen Monat lang ernähren."
12:20 Uhr | Russland meldet Einnahme weiterer Ortschaften in der Ostukraine
Die russische Armee hat die Einnahme weiterer Ortschaften im Osten der Ukraine gemeldet. Wie die Nachrichtenagentur RIA berichtet, hätten russische Streitkräfte die Dörfer Iwaniwka im Donbass und Sahrysowe in der Region Charkiw eingenommen. Zudem seien in der vergangenen Woche vier britische Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow abgeschossen worden.
10:50 Uhr | Slowakei begrüßt Putins Vorstoß zur Ausrichtung von Friedensgesprächen
Die slowakische Regierung hat die Reaktion des russischen Präsidenten Wladimir Putins auf ihr Angebot, mögliche Friedensgespräche mit der Ukraine auszurichten, begrüßt. Putins Äußerungen seien ein "positives Signal" für ein Ende des Ukraine-Kriegs, sagt der slowakische Außenminister Juraj Blanar. "Die slowakische Diplomatie ist bereit, auf diese Weise aktiv zum Friedensprozess beizutragen, und wir haben diese Option auch den ukrainischen Partnern mitgeteilt", so Blanar.
08:38 Uhr | Russland warnt zukünftige Trump-Regierung vor Atomtests
Russland hat die künftige US-Regierung unter dem designierten Präsidenten Donald Trump davor gewarnt, nach mehr als drei Jahrzehnten Atomtests wieder aufzunehmen. "Die internationale Lage ist im Moment äußerst schwierig, die amerikanische Politik in ihren verschiedenen Aspekten ist uns heute gegenüber äußerst feindselig", zitierte die russische Zeitung "Kommersant" den stellvertretenden Außenminister Sergej Rjabkow. Russland erwäge im Fall von US-Atomtest eine Reihe möglicher Schritte. Während Trumps erster Amtszeit soll die US-Regierung einem damaligen Bericht der "Washington Post" zufolge intern über die Möglichkeit von Atomtests diskutiert haben. Der bislang letzte US-Atomtest fand 1992 statt, der letzte der Sowjetunion kurz vor ihrem Ende 1990, Russland führte seitdem noch keinen Atomtest durch.
04:57 Uhr | Bericht: Erstmals nordkoreanischer Soldat in Ukraine-Krieg gefangen genommen
Im Ukraine-Krieg ist erstmals ein nordkoreanischer Soldat, der aufseiten der russischen Angreifer kämpfte, in Gefangenschaft geraten. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete unter Berufung auf den Geheimdienst in Seoul, dass ukrainische Spezialeinheiten den verwundeten Nordkoreaner bei Einsätzen in der russischen Frontregion Kursk festgenommen hätten. Angaben zum genauen Zeitpunkt der Gefangennahme liegen nicht vor.
Nordkorea unterstützt Russland im Krieg gegen die Ukraine mit etwa 10.000 Soldaten. Diese wurden nach kurzer Ausbildung und Ausrüstung mit russischen Waffen in die russischen Streitkräfte integriert. Rund 3.000 von ihnen sollen laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bereits getötet oder verwundet worden sein. Diese Zahlen lassen sich jedoch nicht unabhängig überprüfen.
03:42 Uhr | Russischer Angriff auf ukrainische Region Sumy fordert Todesopfer
Bei massiven Angriffen auf die ukrainische Grenzregion Sumy ist am Donnerstag ein Zivilist ums Leben gekommen. Der 59-Jährige starb in der Gemeinde Krasnopillja, als ein Privathaus durch Beschuss in Brand geriet. Auch in anderen Gemeinden der Region wurden durch den Beschuss mehrere Häuser beschädigt.
In der Nacht zum Freitag kam es zudem zu russischen Drohnenangriffen in anderen Teilen der Ukraine, darunter in der Hauptstadtregion. Erste Berichte der örtlichen Militärverwaltung sprechen von keinen Schäden.
02:39 Uhr | FDP-Politiker Faber: Absturz in Kasachstan möglicherweise durch russische Rakete verursacht
Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marcus Faber, vermutet, dass der Absturz eines Passagierflugzeugs in Kasachstan auf eine russische Flugabwehrrakete zurückzuführen sein könnte. "Die russische Flugabwehr ist zunehmend überfordert", erklärte Faber gegenüber dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Er betonte jedoch, dass weitere Untersuchungen erforderlich seien, um die Ursache des Absturzes zu klären.
Faber forderte in diesem Zusammenhang verstärkte Sicherheitsmaßnahmen für die zivile Luftfahrt. "Alle zivilen Fluglinien sollten dringend das gesamte Kriegsgebiet meiden – also Überflüge über der Ukraine und Russland ausschließen", betonte der FDP-Politiker.
01:12 Uhr | Putin: Slowakei könnte ein Vermittler werden
Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich für die Slowakei als möglichen Treffpunkt für Friedensgespräche im Ukraine-Krieg ausgesprochen. Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico habe bei einem Besuch in Moskau am Sonntag sein Land als Plattform angeboten, erklärte Putin. "Wenn es so weit kommt, warum nicht? Denn die Slowakei nimmt aus unserer Sicht eine neutrale Position ein", sagte er in St. Petersburg.
Die Äußerungen lösten in der Slowakei scharfe Reaktionen aus. Michal Simecka, Chef der größten Oppositionspartei, kritisierte, dass Putins Aussagen der slowakischen Regierung vorausgegriffen hätten. Er schlug vor, Fico solle Putin zunächst auffordern, seine Angriffe in der Ukraine zu stoppen, bevor über Frieden gesprochen werde.
00:05 Uhr | Selenskyj: Angriffe auf russische Militärziele zeigen Wirkung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht Fortschritte bei den zunehmenden Angriffen seiner Streitkräfte auf russisches Hinterland. In seiner abendlichen Videobotschaft erklärte er: "Wir haben die richtigen, notwendigen Ergebnisse bei der Zerstörung der militärischen Infrastruktur des Feindes." Dabei richte die Ukraine ihre Angriffe ausschließlich auf militärische Ziele und verteidige sich gegen die russische Aggression.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Freitag, 27. Dezember 2024
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 27. Dezember 2024 | 06:00 Uhr