Ukraine-News I 2. Februar Tote nach russischem Luftangriff auf Sudscha
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02. Februar 2025, 22:10 Uhr
Diese Ukraine-News vom Sonntag, 2. Februar 2025, sind beendet.
Ukraine-News vom Sonntag, 2. Februar 2025
- Unesco verurteilt Angriff auf Odessa
- Luftangriffe auf Ukraine vom Samstag: Anzahl der Toten steigen
- Mindestens vier Tote nach russischem Angriff auf Region Kursk
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
22:10 Uhr | Verletzte durch Drohnenangriffe in Cherson
Ein vermutlich von einer russischen Drohne abgeworfener Sprengsatz hat in der südukrainischen Hafenstadt Cherson fünf Menschen verletzt, unter ihnen zwei Kinder. Wie der regionale Militärverwalter Roman Mrotschko auf Telegram mitteilte, hatte dabei eine Drohne den Sprengsatz durch das geöffnete Dach eines Minibusses geworfen. Der Bus geriet nach der Explosion in Brand.
Mrotschko berichtete von weiteren russischen Drohnenangriffen in Cherson im Tagesverlauf. Unter anderem sei ein mehrstöckiges Wohnhaus getroffen worden. Dabei habe ein 74-Jähriger, der sich gerade auf einem Balkon aufhielt, schwere Verletzungen erlitten. Bei einem Angriff einer Drohne auf einen Krankenwagen sei das Fahrzeug beschädigt worden, die Insassen blieben unverletzt.
18:40 Uhr | Scholz und Starmer demonstrieren Geschlossenheit
Bundeskanzler Olaf Scholz und der britische Premierminister Keir Starmer haben bei einem Treffen Geschlossenheit gegenüber den USA hinsichtlich der Unterstützung der Ukraine und dem Freihandel betont. Starmer warb für eine Stärkung der Ukraine als eine gute Ausgangsposition bei Friedensverhandlungen mit Russland. Es müsse dafür gesorgt werden, dass die Ukraine "in den kommenden Monaten in der stärkstmöglichen Position ist", so dass ein Frieden "aus einer Position der Stärke heraus erreicht werden kann", sagte Starmer mit Blick auf ein mögliches Ende des Kriegs.
14:10 Uhr | Ukraine: Warnung vor Gewalt gegen Militärangehörige
Der ukrainische Heeres-Befehlshaber Mychajlo Drapatyj hat eine wachsende Gewalt gegen Militärangehörige im Land beklagt. "Die Tötung von Militärangehörigen im rückwärtigen Bereich ist eine rote Linie, die nicht überschritten werden darf. Wir haben nicht das Recht, stillschweigend der wachsenden Welle der Missachtung gegenüber den Verteidigern der Ukraine zuzusehen", teilte der Generalmajor bei Facebook mit.
Er reagierte damit auf den gewaltsamen Tod von zwei Militärangehörigen allein am Samstag und forderte die Behörden zu einer harten Reaktion und zur Bestrafung der Täter auf. In einem Gebäude des Kreiswehrersatzamtes im Gebiet Riwne kam es zu einer Explosion am Samstag, bei der ein Mensch starb und sechs weitere verletzt wurden. Im Gebiet Poltawa wurde laut Behörden am selben Tag ein Soldat einer Einberufungsstelle erschossen.
11:55 Uhr | Selenskyj bittet um Unterstützung
Nach einer weiteren Woche mit diesmal mehr als 1.400 russischen Luftschlägen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem neuen Appell an den Westen dringend um mehr Unterstützung für das Land gebeten. "Jeden Tag attackiert Russland die Ukraine mit Drohnen, Raketen und Gleitbomben", sagte er laut einer in seinem Kanal bei Telegram verbreiteten Mitteilung. Auf einem dazu veröffentlichten Video sind Bilder von Tod und Zerstörung in den ukrainischen Städten zu sehen. Russland habe die Ukraine mit rund 50 Raketen, fast 660 Drohnen und mehr als 760 Gleitbomben in der vergangenen Woche angegriffen.
"Wir brauchen mehr Flugabwehrsysteme", hieß es am Ende des Videos. Russland werde seinen Krieg nicht von alleine beenden. "Die Welt muss es zwingen, die brutale und unprovozierte Aggression zu beenden", sagte Selenskyj. Neben der Flugabwehr brauche das Land für eine Stärkung seiner Verteidigung Raketen mit größerer Reichweite und mehr Sanktionsdruck.
10:05 Uhr | Rutte: Deutschland soll Verteidigungsausgaben steigern
Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat Deutschland aufgefordert, seine Verteidigungsausgaben deutlich zu erhöhen und seine Rüstungsproduktion zu steigern. Deutschland müsse "mehr ausgeben und mehr produzieren", sagte Rutte der "Bild am Sonntag". Deutschland müsse den Weg, den es eingeschlagen hat, "konsequent weitergehen", sowohl in Europa als auch in der Ukraine.
Rutte begründete die Forderung unter anderem mit der Bedrohung durch Russland. "Ich sage es Ihnen ganz deutlich: Wir müssen uns auf Krieg vorbereiten. Das ist der beste Weg, um Krieg zu vermeiden." Europa dürfe gegenüber Russland "keine Schwäche zeigen". "Sonst könnte Russland etwas versuchen. Und zwar so, wie sie es in der Ukraine getan haben."
9:17 Uhr | Russland meldet Toten nach ukrainischem Drohnenangriff
Russischen Angaben zufolge ist bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der Nacht ein Mann im Ort Malinowka getötet worden. Das schreibt der Gouverneur der Region Belgorod auf Telegram. Laut dem russischen Verteidigungsministerium zerstörten die Streitkräfte fünf ukrainische Drohnen über russischem Territorium.
Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, in der Nacht 40 von 55 russischen Drohnen abgeschossen zu haben.
8:16 Uhr | Unesco verurteilt Angriff auf Odessa
Weltkulturorganisation Unesco hat den russischen Raketenangriff auf das historische Zentrum der ukrainischen Hafenstadt Odessa verurteilt. Mindestens zwei der dabei schwer beschädigten Gebäude gehörten zum Weltkulturerbe, das eines internationalen Übereinkommens zufolge geschützt werden müsse, teilte das Kiewer Büro der Unesco am Samstag auf der Internetplattform X mit.
Weiter hieß es, das Völkerrecht müsse respektiert werden. Man habe ein eigenes Team nach Odessa entsandt. Es solle die Dokumentation der Schäden unterstützen und gemeinsam mit den ukrainischen Behörden feststellen, welche Sofortmaßnahmen notwendig seien. Das historische Zentrum Odessas steht seit Januar 2023 auf der Weltkulturerbeliste der Unesco.
7:19 Uhr | Anzahl der Toten vom Samstag gestiegen
Nach Angaben ukrainischer Behörden sind bei russischen Angriffen mit Drohnen und Raketen am Samstag 15 Menschen getötet worden. In der zentral gelegenen ukrainischen Stadt Poltawa sei eine russische Rakete in ein Wohnhaus eingeschlagen, berichtete der ukrainische Rettungsdienst. Dabei seien 11 Menschen getötet und 16 verletzt worden, darunter vier Kinder. 22 Menschen seien aus den Trümmern gerettet worden. In Charkiw und Sumy starben laut Angaben örtlicher Behörden weitere vier Menschen.
0:33 Uhr | Kiew: Tote und Verletzte nach Bombeneinschlag in Sudscha
In der von Kiews Truppen kontrollierten Stadt Sudscha im russischen Gebiet Kursk sollen nach ukrainischen Angaben beim Einschlag einer Gleitbombe in einem Gebäude mindestens vier Menschen getötet worden sein. Vier weitere seien verletzt worden, der Zustand von weiteren 84 Bewohnern der als Notunterkunft genutzten Schule sei befriedigend, teilte der ukrainische Generalstab in Kiew bei Facebook mit.
Die ukrainischen Truppen waren Anfang August im russischen Gebiet Kursk einmarschiert und kontrollieren dort seither Dutzende Ortschaften, darunter Sudscha.
Zuvor hatte der Sprecher der ukrainischen Militärkommandantur, Olexij Dmytraschkowskyj, von 95 Verschütteten gesprochen. Es handele sich um viele ältere Menschen. Laut ukrainischem Generalstab gehen die Arbeiten an dem Gebäude weiter. Diejenigen, die weitere medizinische Hilfe bräuchten, würden auf benachbartes ukrainisches Gebiet gebracht.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 2. Februar 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 02. Februar 2025 | 06:00 Uhr