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Ukraine-News USA drohen Kiew mit Abschaltung von Musks Starlink-Internet
Hauptinhalt
22. Februar 2025, 22:06 Uhr
- USA bringen Abschaltung von Starlink-Internet ins Spiel
- USA nähern sich mit UN-Resolution Russland an
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
21:56 Uhr | Trump: Einigung zu ukrainischen Bodenschätzen steht kurz bevor
US-Präsident Donald Trump zufolge stehen die USA kurz vor einer Einigung mit der Ukraine über die Aufteilung von Einnahmen aus ukrainischen Bodenschätzen - als Teil der Bemühungen zur Beendigung des Krieges. Bei einer Veranstaltung von Konservativen in Washington sagte er, die USA wollten die Milliarden Dollar an Militärhilfe zurückerhalten, die sie der Ukraine im Kampf gegen die russischen Eindringlinge gewährt hätten. Die Vereinigten Staaten würden dabei nach Seltenen Erden und Öl fragen oder "allem, was wir bekommen können". Trump sagte: "Ich denke, wir stehen kurz vor einer Einigung."
17:15 Uhr | Nato plant Kerosin-Pipeline
Einem Bericht des "Spiegel" zufolge plant die Nato den Bau eines Pipelinesystems von Deutschland nach Polen und Tschechien, um sich für einen möglichen Krieg gegen Russland zu rüsten. Es gehe um schnelle Lieferungen von Kerosin für Kampfflugzeuge. Weder die Nato noch das Verteidigungsministerium in Berlin nahmen zu dem Bericht zunächst Stellung.
Das Magazin berief sich auf ein internes Papier der Bundeswehr, nach dem "erhebliche Probleme in der durchhaltefähigen Treibstoffversorgung der Kräfte, die im Falle des Falles an die Ostgrenze verlegt werden müssen", bestehen. Es gehe um das Rückgrat für die Nato-Kraftstoffversorgung.
16:41 Uhr | Tote nach Luftangriffen auf Kostjantyniwka
Durch russische Luftangriffe sind in der ostukrainischen Industriestadt Kostjantyniwka mindestens zwei Menschen getötet worden. Wie der Gouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram mitteilte, wurden vier weitere verletzt. Die Suche nach Verschütteten sei noch im Gange. Es seien zehn Mehrfamilienhäuser, 21 Einfamilienhäuser und mehrere Industriegebäude beschädigt worden.
16:30 Uhr | Sicherheitsrat in Moskau berät über Gespräche mit USA
Russlands Präsident Wladimir Putin hat mit dem Sicherheitsrat über die Konsultationen mit den USA über Wege zur Beendigung des Krieges beraten. Das teilt die Regierung in Moskau mit. Demnach bat Putin Außenminister Sergej Lawrow, über die Gespräche mit seinem amerikanischen Amtskollegen in dem Gremium zu berichten.
14:22 Uhr | Russischer Generalstabschef auf Truppenbesuch in Donezk
Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow ist offiziellen Angaben zufolge zu einem Truppenbesuch in die Ostukraine gereist. Gerassimow habe "einen Kommandoposten" in der Region Donezk besucht, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Gerassimows Frontbesuch erfolgt zu einem Zeitpunkt, zu dem sich Washington und Moskau einander annähern und ein rasches Ende des Konflikts anstreben.
Russische Soldaten rücken in der ostukrainischen Donbass-Region seit Monaten kontinuierlich vor. Die russischen Streitkräfte bemühen sich derzeit, die Kontrolle über die Städte Tschassiw Jar und Pokrowsk zu erlangen, zwei wichtige Knotenpunkte der ukrainischen Armee im Frontgebiet. Weiter nördlich konnte Russland offiziellen Angaben zufolge zuletzt die Stadt Nowoljubiwka in der Region Luhansk einnehmen.
14:15 Uhr | Russland meldet Abwehr von drei ukrainischen Angriffen in Kursk
Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau drei Angriffe ukrainischer Streitkräfte in der westrussischen Region Kursk abgewehrt. Die russischen Streitkräfte versuchen seit August, die ukrainischen Truppen aus der Region Kursk zu vertreiben. Eigenen Angaben zufolge ist ihnen das bislang für etwa zwei Drittel des betroffenen Gebiets gelungen. Bei ihrem Blitzangriff vor einem halben Jahr hatten Kiews Truppen die Grenze überquert und ein Stück russischen Territoriums besetzt.
14:05 Uhr | USA bringen Abschaltung von Starlink-Internet ins Spiel
Die USA haben Insidern zufolge in ihrem Drängen auf ein Rohstoff-Abkommen mit der Ukraine eine Abschaltung des Satelliten-Internetsystems Starlink von Elon Musk ins Gespräch gebracht. Der Starlink-Zugang sei Thema geworden, nachdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen entsprechenden Vorschlag von US-Finanzminister Scott Bessent zur Exploration wichtiger Bodenschätze abgelehnt hatte, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
Einer der Insider erklärte demnach, das Thema sei noch einmal am Donnerstag bei den Unterredungen mit dem US-Sondergesandten für die Ukraine, Keith Kellogg, besprochen worden. Bei dem Treffen sei der Ukraine deutlich gemacht worden, dass eine sofortige Starlink-Abschaltung möglich sei, wenn es zu keiner Einigung über den Abbau von Mineralstoffen wie Seltenen Erden komme. Starlink ist für die Echtzeitkommunikation der ukrainischen Streitkräfte von essenzieller Bedeutung.
11:43 Uhr | Russland meldet Einnahme von Dorf in Region Luhansk
Der Vormarsch der russischen Streitkräfte im Osten der Ukraine schreitet nach eigenen Angaben weiter voran. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA meldete, wurde in der Region Luhansk das Dorf Nowoljubiwka eingenommen. Zudem seien bei russischen Angriffen ukrainische Militärflugplätze, Drohnen- und Munitionsarsenale sowie Treibstoffsdepots getroffen worden.
11:39 Uhr | Toter bei russischem Drohnenangriff nahe Kiew
Bei einem russischen Drohnenangriff nahe Kiew ist nach Angaben der Gebietsverwaltung der Wärter eines Bahnübergangs getötet worden. Zudem sei ein Brand in einem Lager ausgebrochen. In einem Wohnhaus und einer Ausbildungseinrichtung seien Fensterscheiben zerborsten. Schäden durch Drohnenangriffe wurden auch aus den Regionen Charkiw und Dnipropetrowsk gemeldet.
Die ukrainische Flugabwehr zählte nach eigenen Angaben insgesamt 162 russische Drohnenangriffe. 82 der unbemannten Flugkörper seien abgeschossen worden. 75 Drohnen hätten keinen Sprengstoff getragen und seien ohne Folgen vom Radar verschwunden, meldete die Flugabwehr weiter.
11:25 Uhr | Generalinspekteur der Bundeswehr sichert Ukraine Unterstützung zu
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, hat bei einem Besuch in Kiew der Ukraine die weitere Unterstützung Deutschlands zugesichert. Der General sagte in einem vom ukrainischen Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj bei Telegram veröffentlichten Video: "Die Ukraine kämpft, sie kämpft für unsere Freiheit." Die beiden Generäle umarmten sich.
Syrskyj dankte Deutschland für die militärische Unterstützung im Kampf gegen Russland. Breuer sei über die Lage an der Front, in den Streitkräften und über den weiteren Bedarf an Waffen, Munition, Ausbildung sowie an militärischer und Spezialausrüstung informiert worden, teilte Syrskyj mit. Bei den Gesprächen sei es zudem um Fragen der Wartung und Reparatur deutscher Militärtechnik gegangen. Syrskyj wies nach eigenen Angaben auf die Notwendigkeit hin, diese Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und Deutschland fortzusetzen.
Update 08:48 Uhr | USA nähern sich mit UN-Resolution Russland an
Die USA wollen nach Angaben von Diplomaten im UN-Sicherheitsrat einen Resolutionsentwurf vorlegen, der Russland nicht explizit als Aggressor nennt. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur, der das Papier vorliegt. Auch ein Rückzug russischer Truppen von ukrainischem Staatsgebiet werde darin nicht gefordert. Der US-Entwurf mahnt ein rasches Ende des Konflikts an und bedauert den Verlust von Menschenleben in dem Krieg. Die territoriale Integrität der Ukraine erwähnt er jedoch nicht. Auch ein russischer Truppenrückzug wird nicht gefordert.
Der Resolutionsentwurf der USA soll dem UN-Sicherheitsrat am Montag vorgelegt werden. Westeuropäische Diplomaten sehen in dem Text einen Gegenentwurf zu einer ukrainisch-europäischen Resolution. Sie sehen darin auch eine formale diplomatische Abkehr der US-Regierung von Kiew und eine Hinwendung von US-Präsident Donald Trump zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensia hingegen lobte den Resolutionsentwurf als "guten Schritt".
05:56 Uhr | Kiew: Bis zu 150.000 Soldaten für Friedenskontingent nötig
Ein internationales Friedenskontingent in der Ukraine müsste laut der Regierung in Kiew bis zu 150.000 Soldaten umfassen. Präsidentschaftsberater Mychajlo Podoljak verwies in der Welt am Sonntag auf die 1.300 Kilometer lange Frontlinie und über 600.000 russische Soldaten in besetzten Gebieten. Ähnlich äußerte sich ein hoher Nato-General, der von "mindestens 120.000 Soldaten" sprach. Laut EU-Militärkreisen könnten die EU-Länder jedoch nur etwa 25.000 Kräfte stellen - der Großteil müsste aus Drittstaaten kommen. Unklar bleibt, welche Länder bereit wären, Truppen zu entsenden.
04:17 Uhr | Polens Finanzminister fordert Ausnahmen für Militärausgaben
Der polnische Finanzminister Andrzej Domański schlägt vor, Militärausgaben von den EU-Schuldenregeln auszunehmen. "Regierungen sollten in Panzer, Jets und Munition investieren können, ohne gegen fiskalische Vorschriften zu verstoßen", sagte er der Welt am Sonntag. Zudem fordert er ein europäisches Finanzierungsinstrument für die gemeinsame Waffenbeschaffung. Europa müsse mehr in seine Verteidigung investieren, sonst drohe das "ultimative Scheitern der Demokratie", so Domański.
03:40 Uhr | Trump knüpft Ukraine-Hilfe an Wirtschaftsabkommen
US-Präsident Donald Trump will die Unterstützung der USA für die Ukraine an wirtschaftliche Bedingungen knüpfen. Kiew solle "hoffentlich in der nächsten Zeit" ein Abkommen unterzeichnen, das Washington bevorzugten Zugang zu den ukrainischen Bodenschätzen gewährt, sagte Trump. "Wir geben unser Geld für ein Land aus, das sehr, sehr weit weg ist."
Die US-Regierung drängt auf ein Wirtschaftsabkommen, in dem sich die Ukraine verpflichtet, Seltene Erden an die USA zu liefern - als Gegenleistung für die militärische Unterstützung. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte eine entsprechende Vereinbarung jedoch auf der Münchner Sicherheitskonferenz abgelehnt, da sie keine Sicherheitsgarantien für sein Land enthalte.
02:09 Uhr | Trump fordert Treffen zwischen Putin und Selenskyj
US-Präsident Donald Trump drängt auf direkte Gespräche zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj. "Präsident Putin und Präsident Selenskyj werden zusammentreffen müssen. Denn wissen Sie was? Wir wollen das Töten von Millionen von Menschen beenden," sagte Trump im Weißen Haus.
Gleichzeitig verschärfte er seinen Ton gegenüber der Ukraine. Während er von "sehr guten Gesprächen mit Putin" sprach, kritisierte er Kiew deutlich: "Sie haben nichts auf der Hand, aber sie spielen mit harten Bandagen. Aber wir werden nicht zulassen, dass das so weitergeht." In einem Interview mit Fox News erklärte er zudem, dass Selenskyjs Teilnahme an Friedensverhandlungen "nicht sehr wichtig" sei.
01:24 Uhr | Selenskyj berät mit europäischen Spitzenpolitikern über Ukraine-Frieden
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in Telefonaten mit mehreren europäischen Staats- und Regierungschefs über mögliche Wege zu einem Frieden im Ukraine-Krieg gesprochen. In seiner abendlichen Videoansprache betonte Selenskyj: "Die wichtigste Schlussfolgerung ist, dass Europa viel mehr tun muss und kann, um sicherzustellen, dass der Frieden tatsächlich erreicht wird."
Zu den Gesprächspartnern Selenskyjs gehörten unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz sowie die Regierungschefs von Schweden, Polen, Irland und Kroatien. Ziel der Gespräche sei es, eine gemeinsame europäische Strategie zu entwickeln - diese müsse jedoch in enger Abstimmung mit den USA erfolgen, so Selenskyj.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 22. Februar 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 22. Februar 2025 | 06:00 Uhr