Ukraine-News I 24. Oktober Ukrainischer Geheimdienst: Erste nordkoreanische Truppen in Kursk im Einsatz
Hauptinhalt
24. Oktober 2024, 23:04 Uhr
Diese Ukraine-News vom Donnerstag, 24. Oktober 2024, sind beendet.
Ukraine-News vom Donnerstag, 24. Oktober 2024
- Ukraine: Erste nordkoreanische Truppen in Kursk im Einsatz
- Ukrainischer Generalstab sieht schwierige Lage an Ostfront
- Sorge vor nordkoreanischer Beteiligung wächst
- Weitere Nachrichten & Podcast zum Ukraine-Krieg
23:04 Uhr | Festnahmen nach Millionenfund bei Kreiswehrersatzamt in Kiew
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew haben Mitarbeiter eines Kreiswehrersatzamts hohe Bestechungsgelder kassiert, um sich vom Kriegsdienst freizukaufen. Wie das Staatliche Ermittlungsbüro mitteilte, wurden bei Hausdurchsuchungen umgerechnet über 1,1 Millionen Euro in bar gefunden. Auch elf Luxusautos im Gesamtwert von über einer Million Euro seien beschlagnahmt sowie sechs Personenen festgenommen worden. Gut 1.000 Männer sollen sich so von der Armee freigekauft haben.
22:37 Uhr | Kritik an Guterres' Händedruck mit Putin
Das Treffen von UN-Generalsekretär Antonio Guterres mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin bei der BRICS-Konferenz im Süden Russlands wird international kritisiert. Vor allem der Händedruck der beiden Politiker hat heftige Reaktionen ausgelöst. Die Witwe des verstorbenen Kreml-Kritikers Alexei Nawalny, schrieb, Guterres habe die Hand eines Mörders geschüttelt. Auch seine Umarmung mit dem belarusisschen Diktator Alexander Lukaschenko sorgte für Unverständnis. Die Reise von Guterres zum Treffen der BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika in der Stadt Kasan hatte auch die Regierung in Kiew scharf kritisiert. Neben Guterres riefen aber auch andere Gäste bei dem Gipfel zu einem gerechten Frieden in der Ukraine auf.
20:55 Uhr | EU-Staaten warnen Nordkorea vor Truppenhilfe für Russland
Die EU-Staaten warnen Nordkorea vor einer direkten Beteiligung an Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das Mitwirken nordkoreanischer Truppen wäre ein einseitiger feindseliger Akt mit ernsthaften Konsequenzen für den Frieden und die Sicherheit in Europa und weltweit, heißt es in einer vom EU-Außenbeauftragten im Namen der 27 Länder veröffentlichten Erklärung. Es würde demnach einen schwerwiegenden Verstoß gegen das Völkerrecht darstellen, einschließlich der grundlegendsten Prinzipien der Charta der Vereinten Nationen.
Mit Blick auf Russland heißt es in der Erklärung, die vertiefte militärische Zusammenarbeit des Landes mit Nordkorea zeige, dass es trotz seiner erklärten Bereitschaft zu Verhandlungen nicht aufrichtig an einem gerechten, umfassenden und dauerhaften Frieden interessiert sei.
Laut südkoreanischem Geheimdienst soll Nordkorea bereits 3.000 Soldaten nach Russland geschickt haben. Die Truppen befinden sich demnach derzeit in Militäreinrichtungen, wo sie mutmaßlich für einen Einsatz gegen die Ukraine vorbereitet werden sollen.
18:30 Uhr | Putin: 2.000 ukrainische Soldaten in Kursk eingekesselt
Im westrussischen Grenzgebiet Kursk sind nach Angaben von Kremlchef Wladimir Putin größere Teile der ukrainischen Streitkräfte eingekesselt worden. "Etwa 2.000 ukrainische Soldaten wurden im Gebiet Kursk blockiert", sagte Putin auf der Abschlusspressekonferenz des Brics-Gipfels in Kasan. Zwar versuche Kiew, den Zugang zu diesen Truppen wiederherzustellen, doch das russische Militär liquidiere diese Gruppierung. Russische Truppen kämen an allen Frontabschnitten im Osten der Ukraine voran, sagte Putin.
Schon zuvor hatte Putin beim Brics-Gipfel gegenüber den dort anwesenden Staatschefs die militärischen Erfolge der russischen Armee in dem 2022 begonnenen Krieg gegen die Ukraine herausgestrichen.
17:45 Uhr | Ukraine: Erste nordkoreanische Truppen in Kursk im Einsatz
Die ersten in Russland ausgebildeten nordkoreanischen Truppen befinden sich nach Darstellung des ukrainischen Militärgeheimdienstes in der Oblast Kursk. Dort seien sie seit Mittwoch im Einsatz, hieß es. In Russland hielten sich etwa 12.000 nordkoreanische Soldaten auf, darunter 500 Offiziere und drei Generäle.
Direkte Stellungnahmen der Regierungen in Moskau und Pjöngjang dazu liegen zunächst nicht vor. Fast zeitgleich jedoch erklärte Russlands Präsident Wladimir Putin beim Treffen der Brics-Staaten, man stehe in Kontakt mit Nordkorea. Es sei Russlands Sache, wie die Partnerschaft zu dem Land umgesetzt werde.
14:36 Uhr | Russische Duma stimmt für Erhöhung der Verteidigungsausgaben um fast 30 Prozent
Das russische Abgeordnetenhaus hat der Erhöhung der Verteidigungsausgaben um fast 30 Prozent in erster Lesung mit deutlicher Mehrheit zugestimmt. Dem Haushaltsentwurf für 2025 zufolge sollen die im Bereich Verteidigung verbuchten Ausgaben auf 13,5 Billionen Rubel (umgerechnet rund 129,4 Milliarden Euro) steigen. Für den Militäreinsatz in der Ukraine sind zudem weitere Ausgaben im Bereich Innere Sicherheit sowie als streng geheim klassifizierte Budgetposten vorgesehen.
Insgesamt machen die Bereiche Verteidigung und Innere Sicherheit rund 40 Prozent des gesamten für 2025 geplanten russischen Staatshaushalts im Umfang von 41,5 Billionen Rubel aus. Der Haushaltsentwurf muss nach der endgültigen Verabschiedung durch die Duma noch vom Oberhaus des Parlaments angenommen und schließlich von Präsident Wladimir Putin in Kraft gesetzt werden.
14:07 Uhr | UN-Generalsekretär fordert vor Brics-Staaten Frieden in Ukraine
UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat zum Ende des Brics-Gipfels in Russland Frieden in der Ukraine und anderen Konfliktherden gefordert. "Wir brauchen überall Frieden", sagte Guterres und verwies auf die Lage im Gazastreifen, Libanon, Sudan und in der Ukraine. Speziell zum Ukraine-Krieg sagte er, benötigt werde "ein gerechter Friede im Einklang mit der UN-Charta, internationalem Recht und den Resolutionen der UN-Vollversammlung".
14:03 Uhr | Russische Medien melden schnellen Vorstoß im Donbass
Die russischen Streitkräfte sind nach Darstellung russischer Medien und Militärblogger in der Ostukraine zuletzt rasch vorgerückt. "Die Verteidigung des Feindes ist plötzlich zusammengebrochen", erklärte der prominente Blogger Juri Podoljaka. Schnelle Geländegewinne würden insbesondere aus der Kohlestadt Selydowe im Donbass gemeldet, hieß es auch in anderen russischen Medien. Der Zeitung "Komsomolets" zufolge rückten russische Soldaten auf das Stadtzentrum vor. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte die Angaben zunächst nicht überprüfen.
Zuvor hatte auch der ukrainische Generalstab bestätigt, dass die heftigsten russischen Angriffe in der Nähe von Selydowe stattfinden. Diese Offensive würde mit Kampfflugzeugen unterstützt. Ob die russischen Streitkräfte sich in der Stadt befanden und ob die ukrainischen Verteidiger sich zurückgezogen haben, wurde nicht mitgeteilt. Die Einnahme von Selydowe würde den Weg freimachen für einen russischen Vorstoß auf Pokrowsk, ein für die Ukraine wichtiges Logistikzentrum. Den öffentlich verfügbaren Informationen zufolge sind die russischen Streitkräfte seit September so schnell vorgerückt wie seit der Invasion im Februar 2022 nicht mehr.
13:49 Uhr | Russisches Parlament besiegelt strategische Partnerschaft mit Nordkorea
Inmitten westlicher Besorgnis über die Entsendung nordkoreanischer Truppen nach Russland hat das russische Abgeordnetenhaus den mit Nordkorea geschlossenen Vertrag über eine allumfassende strategische Partnerschaft ratifiziert. Die Duma in Moskau stimmte dem im Juni von Russlands Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Pjöngjang unterzeichnet Vertrag einstimmig zu. Dessen wichtigster Punkt ist die gegenseitige "sofortige militärische Unterstützung" im Falle eines Angriffes auf Nordkorea oder Russland. Nun muss noch das russische Oberhaus zustimmen, was als Formsache gilt.
11:18 Uhr | Ukrainischer Generalstab sieht schwierige Lage an Ostfront
Die ukrainische Armee steht an der Front im Osten des Landes unter schwerem Druck seitens der vorrückenden russischen Truppen. Der Generalstab in Kiew sprach in seinem Morgenbericht von einer "schwierigen Lage". Die russische Armee nutze ihre Überlegenheit an Soldaten und Material für pausenlose Angriffe. Als Schwerpunkt der Attacken wurde die Bergbaustadt Selydowe im Gebiet Donezk genannt. Ukrainische Militärbeobachter berichteten vom Eindringen der Russen in die Stadt. Russische Telegramkanäle zeigten Bilder von der Fahne Russlands, die auf einem Hochhaus in Selydowe wehte.
Ebenfalls stark gefährdet ist den ukrainischen Angaben zufolge die Stadt Kurachiwka einige Kilometer weiter südlich von Selydowe. Bei dem Eisenbahnknotenpunkt Kupjansk-Wuslowyj im Gebiet Charkiw zerstörte das russische Militär eigenen Angaben zufolge eine Versorgungslinie über den Fluss Oskil. Dies würde bedeuten, dass die ukrainischen Truppen auf der Ostseite des Flusses kaum mehr versorgt werden können.
08:15 Uhr | Ukraine: 40 von 50 russischen Drohnen abgeschossen
Das ukrainische Militär hat eigenen Angaben zufolge In der Nacht 40 von 50 russischen Drohnen abgeschossen. Sieben weitere Drohnen seien vom Radar verschwunden. Den Angaben zufolge flogen zwei Drohnen in Richtung Russland und Belarus. Das ukrainische Militär setzt elektronische Störungen ein, um die Navigationssysteme der Drohnen lahmzulegen. Dies kann dazu führen, dass sie ihren Kurs ändern.
02:47 Uhr | Kämpfe in der Ostukraine dauern an
Die Kämpfe in der Ostukraine gehen unvermindert weiter. Bei einem russischen Angriff in der Region Donezk wurde nach ukrainischen Angaben ein Büro des Roten Kreuzes in Kurachowe zerstört. Es habe jedoch keine Verletzten gegeben. Gleichzeitig meldete Russland, eine Rakete über der Hafenstadt Sewastopol am Schwarzen Meer abgeschossen zu haben. Unabhängige Bestätigungen für diese Berichte gibt es jedoch nicht.
01:40 Uhr | Internationale Besorgnis über Nordkoreanische Soldaten in Russland
Die Sorge vor einer möglichen Beteiligung nordkoreanischer Soldaten am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wächst international. Laut der US-Regierung befinden sich nordkoreanische Truppen bereits in Russland. "Was genau sie dort tun, bleibt abzuwarten", sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Rande eines Besuchs in Rom. Sollte Nordkorea aktiv in den Krieg eingreifen, wäre das "ein sehr ernstes Problem", betonte Austin.
John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, gab an, dass Nordkorea zwischen Anfang und Mitte Oktober mindestens 3.000 Soldaten nach Russland geschickt habe. Diese Truppen seien per Schiff nach Russland transportiert und in verschiedenen Militärausbildungsstätten untergebracht worden. Noch sei unklar, ob sie an der Seite des russischen Militärs in den Kampf ziehen werden, doch dies sei sehr wahrscheinlich. Kirby sagte weiter, dass die Kooperation mit Nordkorea "ein Zeichen der Schwäche und nicht der Stärke des Kremls" sei. Russland habe im Krieg erhebliche Verluste erlitten, und die Zusammenarbeit mit Nordkoreanern deute auf zunehmende Verzweiflung Putins hin.
Das Auswärtige Amt in Berlin warnte, dass eine militärische Unterstützung Russlands durch Nordkorea auch die Sicherheit Europas gefährden würde.
00:05 Uhr | Verdächtige Flugobjekte in Rumänien gesichtet – Luftalarm im Donaudelta
Im Nato-Land Rumänien sind nahe der Grenze zur Ukraine erneut verdächtige Flugobjekte gesichtet worden. Wie das Verteidigungsministerium mitteilte, erfasste das Radarsystem der rumänischen Luftwaffe zwei Flugkörper, die in kurzen Abständen auftauchten. Zwei F-16-Kampfjets stiegen auf, konnten jedoch keinen Sichtkontakt herstellen. Die rumänischen Behörden prüfen nun, ob Trümmer der Objekte abgestürzt sind. Ob es sich um russische Drohnen handelt, ist noch unklar.
In der Region Tulcea wurde wegen der Gefahr abstürzender Objekte Luftalarm ausgelöst. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gab es in der Gegend wiederholt ähnliche Vorfälle, teils mit Drohnentrümmern auf rumänischem Boden. Nato-Partner wurden informiert.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 24. Oktober 2024
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 24. Oktober 2024 | 06:00 Uhr