Ukraine-News Scholz: Trumps Rohstoff-Pläne für Ukraine "egoistisch"
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04. Februar 2025, 22:11 Uhr
- Südkorea: Seit Mitte Januar keine nordkoreanischen Soldaten mehr in Kursk
- Scholz: Trumps Rohstoff-Pläne für Ukraine "egoistisch"
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
22:00 Uhr | Selenskyj beziffert ukrainische Verluste auf 45.100 Soldaten
Bei der Abwehr der russischen Angreifer sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bislang 45.100 eigene Soldaten gefallen. Rund 390.000 seien verletzt worden, sagte er in einem Interview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan.
18:55 Uhr | EU schafft Regeln für Sondertribunal zum Ukraine-Krieg
Die Europäische Union hat nach eigenen Angaben die rechtlichen Grundlagen für ein Sondertribunal zu Russlands Krieg in der Ukraine geschaffen. Das Tribunal soll nach Aufnahme seiner Tätigkeit die Kompetenzen haben, politische und militärische Führungskräfte zur Rechenschaft zu ziehen.
Update 14:50 Uhr | Ukraine meldet fünf Tote und mehr als 30 Verletzte nach Angriff auf Isjum
Die Zahl der Opfer des russischen Angriffs auf die Stadt Isjum im Nordosten der Ukraine ist nach ukrainischen Angaben deutlich gestiegen. Der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synjehubow, schrieb auf Telegram von fünf getöteten Menschen und mehr als 30 Verletzten. Eine ballistische Rakete der russischen Streitkräfte habe das Zentrum von Isjum getroffen. Das Gebäude des Stadtrates sei zum Teil zerstört, mehrere Wohngebäude seien beschädigt worden. Militärische Einrichtungen gebe es nicht in der Nähe.
Zuvor waren vier Tote und mehr als 20 verletzte Personen gemeldet worden.
13:43 Uhr | Moldau: 250 Millionen Euro aus EU für Energieunabhängigkeit von Russland
Damit Moldau unabhängig von russischer Energie wird, will die EU das Land in diesem Jahr mit 250 Millionen Euro unterstützen. Gleichzeitig soll mit dem Geld die unter stark angestiegenen Energiepreisen leidende Bevölkerung unterstützt und das Land in den EU-Energiemarkt integriert werden, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.
Der russische Gaskonzern Gazprom hatte Ende Dezember einen Lieferstopp an Moldau verkündet und diesen mit angeblichen Schulden von 709 Millionen US-Dollar begründet. Der Lieferstopp betrifft vor allem das prorussische Transnistrien, das sich von Moldau unabhängig erklärt hat, international aber nicht anerkannt wird. Dort wurden zum Jahreswechsel für viele private Haushalte Erdgas und Fernwärme abgeschaltet.
13:08 Uhr | Drohne trifft Schulbus in russisch besetztem Gebiet
Im russisch kontrollierten Teil des Gebiets Saporischschja sind nach Angaben der Besatzungsbehörden sechs Menschen, darunter fünf Minderjährige, durch eine ukrainische Drohne verletzt worden. Es sei ein Schulbus im frontnahen Landkreis Wassyliwka beschossen worden, teilte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Region, Jewgeni Balizki, mit. "Derzeit ist bekannt, dass der Busfahrer schwer verletzt wurde", schrieb er auf Telegram. Dazu hätten fünf Kinder leichtere Splitterverletzungen erlitten.
13:03 Uhr | Kreml: Höhere Rüstungsausgaben in der EU sind kurzsichtig
Russland hat die von der EU angestrebte Erhöhung der Verteidigungsausgaben als kurzsichtige und zerstörerische Politik kritisiert. In der EU dominiere ein militaristischer Kurs, bei dem unter dem Vorwand einer Bedrohung durch Russland die Rüstungsinvestitionen erhöht werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Als Alternative schlug er der EU vor, in den Dialog mit Russland zu treten und dabei die Sicherheitsinteressen Moskaus zu berücksichtigen.
Peskow kritisierte auch einen Vorschlag von US-Präsident Donald Trump, dass die Ukraine ihre Bodenschätze an die Vereinigten Staaten abgeben könnte – im Gegenzug für weitere US-Militärhilfe. "Das ist ein Vorschlag, sich Hilfe zu erkaufen", sagte er. Es handele sich um einen kommerziellen Deal. "Besser wäre es natürlich, überhaupt keine Hilfe zu geben – und damit eine Beendigung des Konfliktes zu ermöglichen."
12:30 Uhr | Vier Tote bei russischem Angriff auf Charkiw
Bei einem russischen Angriff auf die Region Charkiw im Nordosten der Ukraine sind nach Angaben des dortigen Gouverneurs vier Menschen getötet worden. Mindestens 20 Menschen seien beim Beschuss der Stadt Isjum verletzt worden, teilt Oleh Synjehubow mit. Die russischen Truppen hätten nach vorläufigen Informationen vermutlich eine ballistische Rakete eingesetzt.
12:25 Uhr | 65 Russische Drohnenangriffe in der Nacht zu Dienstag
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Dienstag 37 von insgesamt 65 russischen Drohnen abgefangen und zerstört. 28 Drohnen hätten ihr Ziel vermutlich wegen elektronischer Kriegsführung nicht erreicht.
Die ukrainische Staatsbahn Ukrsalisnyzja teilte mit, die russischen Streitkräfte hätten ein Lager in der Region Dnipropetrowsk angegriffen und dabei erheblichen Schaden an der Infrastruktur und am Gelände verursacht. In der Region Tscherkassy seien drei Privatunternehmen durch den Angriff in Brand geraten, schrieb Gouverneur Ihor Taburez auf Telegramm.
In der nordöstlichen Region Sumy wurden den Regionalbehörden zufolge acht Wohngebäude und ein Mehrfamilienhaus beschädigt. Der nationale Stromnetzbetreiber Ukrenergo meldete Notabschaltungen in acht Regionen und verwies auf Schäden durch Raketen- und Drohnenangriffe.
09:20 Uhr | Deutsche Reeder liefern Tanker für Russlands Schattenflotte
Westliche Reedereien haben seit Beginn des russischen Angriffskrieges viele Tankschiffe in die sogenannte russische Schattenflotte verkauft. Das zeigen Recherchen, an denen unter anderem NDR, WDR und SZ beteiligt waren. Von den umstrittenen Geschäften profitierten auch deutsche Reedereien und verdienten demnach mehr als 200 Millionen Euro damit. Mehr als 200 Schiffe sollen seit Kriegsbeginn an die russische Schattenflotte verkauft worden sein.
07:00 Uhr | Zwölf von Russland verschleppte Kinder sind zurück
Zwölf aus der Ukraine verschleppte Kinder sind in ihre Heimat zurückgekehrt. "Im Rahmen der Initiative 'Bring Kids Back UA' des Präsidenten konnten zwölf Kinder, die unter dem Druck der russischen Besatzung standen, nach Hause geholt werden", erklärte der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, auf seinem Telegram-Kanal.
Das Programm "Bring Kids Back UA" unter Selenskyj will alle gewaltsam aus der Ukraine deportierten Kinder zurückbringen. Die Ukraine wirft Russland vor, seit Kriegsbeginn mehr als 19.500 Kinder ohne Zustimmung von Angehörigen oder Vormunden nach Russland oder in russisch besetzte Gebiete verschleppt zu haben. Russland erklärt seinerseits, Menschen freiwillig evakuiert und gefährdete Kinder aus der Kriegszone in Sicherheit gebracht zu haben. Nach Angaben des ukrainischen Ministeriums für Reintegration konnte Kiew bislang 388 Kinder zurückholen.
04:35 Uhr | Südkorea: Seit Mitte Januar keine nordkoreanischen Soldaten mehr in Kursk
Nordkoreanische Soldaten, die an der Seite der russischen Armee in der Grenzregion Kursk gekämpft hatten, scheinen von dort abgezogen worden zu sein. "Seit Mitte Januar sind die in der russischen Region Kursk stationierten nordkoreanischen Truppen offenbar nicht mehr in Kampfhandlungen verwickelt", teilte der südkoreanische Geheimdienst NIS der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag mit.
Ein Grund könnten demnach die hohen Verluste auf Seiten der Nordkoreaner sein, hieß es weiter. Die ukrainische Armee hatte bereits am Freitag den Abzug der nordkoreanischen Soldaten von der Front gemeldet. Nach Angaben von Südkorea, der Ukraine und den USA hat Nordkorea seit dem vergangenen Oktober rund 11.000 Soldaten in der Region Kursk stationiert.
00:30 Uhr | Scholz: Trumps Rohstoff-Pläne für Ukraine "egoistisch"
Bundeskanzler Olaf Scholz verurteilt das Ansinnen von US-Präsident Donald Trump, weitere Verteidigungshilfen für die Ukraine an Zugriffsrechte auf deren wertvolle Rohstoffe zu koppeln. Es "wäre sehr egoistisch, sehr selbstbezogen", wenn man die Ressourcen des Landes nutzen würde, um die Unterstützung bei der Verteidigung zu finanzieren, sagte Scholz nach einem informellen EU-Gipfel in Brüssel am Montag.
"Es geht darum, dass die Ukraine ihren Wiederaufbau finanzieren kann." Das seien große Aufgaben, wenn man die riesigen Zerstörungen betrachte. Daher solle man die Ressourcen des Landes nutzen, um all das zu finanzieren, was nach dem Krieg erforderlich sei.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 4. Februar 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 04. Februar 2025 | 06:00 Uhr