Zerstörte Gebäude in Pokrowsk. 2. September 2024.
Zerstörte Gebäude in Pokrowsk (Archivbild vom 2. September 2024). Bildrechte: IMAGO / CTK Photo

Ukraine-News | 12. Oktober Fall von Pokrowsk wäre für Ukraine doppelte Katastrophe

12. Oktober 2024, 21:22 Uhr

Diese Ukraine-News vom 12. Oktober 2024 sind beendet.

Ukraine-News vom Samstag, 12. Oktober 2024


21:22 Uhr | Fall von Pokrowsk wäre für Ukraine doppelte Katastrophe

Die Einnahme der Donbass-Stadt Pokrowsk durch Russland wäre nach einem Bericht des US-Nachrichtenmagazins "Foreign Policy" (FP) für die Ukraine nicht nur eine militärische, sondern auch eine wirtschaftliche Katastrophe. Die Stadt mit einst 80.000 Einwohnern sei nicht nur ein "wichtiger militärischer Knotenpunkt", sondern als Standort der Kokserzeugung "auch für die ukrainische Stahlindustrie von entscheidender Bedeutung".

Dem FP-Bericht zufolge gilt Pokrowsk als "Tor zur Eroberung des restlichen Gebiets Donezk" und auch zur Einnahme von Dnipro (früher: Dnepropetrowsk), der viertgrößten Stadt der Ukraine. Auch ein Vorstoß in Richtung Saporischschja wäre von Pokrowsk aus möglich. Der ukrainische Militärexperte Mychajlo Schyrokschow bezeichnete Pokrowsk Ende August in einem BBC-Artikel als "Verteidigungszentrum", dessen Einnahme durch Russland "die gesamte Frontlinie zusammenbrechen" lassen würde.

Ein Mädchen beruhigt ihre Schwester in einem Evakuierungszug 3 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Evgeniy Maloletka

20:13 Uhr | Kiew erwartet rasche Antworten vom Westen auf "Siegesplan"

Kiew erwartet nach der Vorstellung des "Siegesplans" von Präsident Wolodymyr Selenskyj rasche Zusagen des Westens für die geforderte Militärhilfe. Der Chef des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, sagte im ukrainischen Fernsehen, es seien sehr konkrete Schritte der westlichen Partner nötig, um der Ukraine zu helfen. Das Land steht aufgrund des russischen Vormarschs stark unter Druck. 

Die Details von Selenskyjs "Siegesplans" sind bisher öffentlich nicht bekannt. Der ukrainische Staatschef hatte seinen Plan bei Besuchen in Paris, Rom und London hinter verschlossenen Türen mit Staats- und Regierungschefs besprochen. Bekannt ist, dass die Ukraine vom Westen eine Freigabe von Langstreckenwaffen für Schläge gegen Ziele weit im russischen Hinterland fordert. Die ukrainische Führung hat immer wieder erklärt, es gehe darum, Moskau militärisch zu zerstören. Zudem fordert die Ukraine eine Einladung zur Nato-Mitgliedschaft.

13:49 Uhr | Russische Behörden: Toter in Belgorod

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Grenzregion Belgorod ist nach Angaben der dortigen Behörden ein Mensch getötet worden. Eine Drohne sei in dem Dorf Ustinka eingeschlagen, teilt der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, mit.

11:05 Uhr | Ukraine und Russland melden Abwehr dutzender Drohnenangriffe

Russland und die Ukraine haben eigenen Angaben zufolge am Samstag dutzende Drohnen der anderen Seite aus der Luft geholt. Die ukrainische Luftwaffe erklärte, Russland habe die Ukraine mit 28 Drohnen angegriffen, von denen 24 zerstört worden seien.

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, seine Streitkräfte hätten über Nacht 47 ukrainische Drohnen abgeschossen. Den ukrainischen Angaben zufolge galten die russischen Angriffe den Regionen Sumy, Poltawa, Dnipropetrowsk, Mikolajew und Cherson.

09:08 Uhr | Ukraine greift russisches Treibstofflager in Luhansk an

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben ein Treibstoffdepot in der von Russland besetzten Region Luhansk in der Ostukraine angegriffen. Auf dem Gelände sei ein Feuer ausgebrochen, teilte der ukrainische Generalstab über Telegram mit. Die Anlage habe der Lagerung von Öl und Treibstoff für die russischen Invasionstruppen gedient.

04:23 Uhr | UN: Steigende Zahl ziviler Opfer seit Juli

Opfer Beschuss Kiew Krankenhaus Ukraine
Bei russischen Angriffen auf die Ukraine, wie auf ein Krankenhaus in Kiew im Juli, sterben immer wieder viele Zivilisten. Bildrechte: picture alliance / NurPhoto | Maxym Marusenko

Laut einem UN-Bericht war der September 2024 der Monat mit den meisten zivilen Opfern in diesem Jahr: 208 Zivilisten wurden getötet, 1.200 verletzt. Mehr als die Hälfte der Opfer sei über 60 Jahre alt gewesen. Nur etwa acht Prozent der registrierten Todesfälle und Verletzungen entfielen auf die von Russland kontrollierten Gebiete. Seit Juli steigen die zivilen Opferzahlen wieder, was auf eine Zunahme der Kampfhandlungen in den umkämpften Gebieten zurückzuführen ist.

Die UN verzeichnen eine zunehmende Zahl an Angriffen auf zivile Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser und Wohngebäude, was die humanitäre Lage in vielen Teilen der Ukraine weiter verschärft.

03:12 Uhr | In Pokrowsk droht Heizungsausfall

In der ostukrainischen Stadt Pokrowsk droht aufgrund anhaltenden russischen Beschusses ein Ausfall der Fernwärmeversorgung im Winter. Gas, Wasser und Strom fehlen. Von ehemals 60.000 Einwohnern sind nur noch rund 12.000 in der Stadt verblieben.

02:40 Uhr | Kämpfe in der Region Kursk dauern an

Im russischen Grenzgebiet Kursk dauern die Kämpfe an. Russische Truppen behaupten, 15 von ukrainischen Einheiten besetzte Ortschaften zurückerobert zu haben, was jedoch nicht unabhängig bestätigt werden konnte. Zuvor hatten ukrainische Truppen bis zu 28 Orte unter ihre Kontrolle gebracht.

01:05 Uhr | Erneut russische Drohnenangriffe auf die Ukraine

In der Nacht zum Samstag hat das russische Militär erneut mehrere ukrainische Regionen, darunter Sumy, Charkiw und Saporischschja, mit Drohnen angegriffen. Die Regionen gehören zu den besonders umkämpften Gebieten, in denen Russland seit Beginn der Invasion immer wieder Angriffe durchführt. Details zu den Schäden oder Opfern dieser jüngsten Drohnenangriffe lagen zunächst nicht vor, doch Angriffe dieser Art zielen häufig auf zivile Infrastrukturen wie Energie- und Wasserversorgung.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonnabend, 12. Oktober 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler
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Putins Krieg - Interviews und Hintergründe

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l) und Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l) und Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine Bildrechte: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 12. Oktober 2024 | 06:00 Uhr

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