Ukraine-News I 13. Januar Ukraine erhält erste neue Radhaubitze aus Deutschland
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13. Januar 2025, 23:11 Uhr
Diese Ukraine-News vom Montag, 13. Januar 2025, sind beendet.
Ukraine-News vom Montag, 13. Januar 2025
- Fico lädt Selenskyj für Gespräch ein
- Pistorius übergibt erste neue Radhaubitze an Ukraine
- Ukraine meldet zahlreiche abgefangene russische Drohnen
- Südkorea: Bislang 300 nordkoreanische Soldaten gestorben
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
23:11 Uhr | Russland setzt erneut Drohnenschwärme gegen die Ukraine ein
Das russische Militär hat die Ukraine am späten Abend erneut mit einer Welle von Drohnenschwärmen angegriffen. Die unbemannten Flugkörper kamen aus verschiedenen Richtungen, berichteten ukrainische Medien. Ein konkretes Ziel der Angriffe war zunächst nicht erkennbar. In der Nacht zuvor hatte die ukrainische Flugabwehr nach eigenen Angaben 78 russische Kampfdrohnen abgeschossen. Zusätzlich wurden 31 sogenannte Köderdrohnen ohne Sprengsätze elektronisch abgewehrt.
Russland setzt zunehmend Köderdrohnen ein, um die ukrainische Flugabwehrsysteme zu überlasten. Diese Taktik zielt darauf ab, die Verteidigungskräfte zu beschäftigen und wertvolle Munition zu verschwenden, bevor Kampfdrohnen ihr Ziel erreichen können.
22:41 Uhr | Über 60 Öltanker werfen wegen US-Sanktionen Anker
Nach der Ankündigung neuer US-Sanktionen gegen Russland haben mindestens 65 Öltanker ihre Fahrt gestoppt. Das geht aus einer Analyse der Nachrichtenagentur Reuters hervor, die Schifffahrtsdaten ausgewertet hat. Fünf Schiffe lagen vor chinesischen Häfen und sieben vor Singapur. Andere verharrten in der Nähe Russlands in der Ostsee und im Fernen Osten. Das US-Finanzministerium hatte Sanktionen gegen russische Ölproduzenten und gegen über 180 Schiffe verhängt.
21:45 Uhr | Biden: Putin hat in der Ukraine keines seiner strategischen Ziele erreicht
Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Auffassung von US-Präsident Joe Biden im Ukraine-Krieg keines seiner strategischen Ziele erreicht. Das sagte der scheidende US-Präsident in der letzten außenpolitischen Grundsatzrede seiner Amtszeit. Allerdings gebe es noch mehr zu tun, die Verbündeten dürften die Ukraine nun nicht allein lassen, sagte Biden.
18:05 Uhr | Gasstreit: Fico lädt Selenskyj in die Slowakei ein
Nach wochenlangen gegenseitigen Vorwürfen und Drohungen hat der slowakische Regierungschef Robert Fico den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu einer Aussprache in die Slowakei eingeladen. In einem vom Regierungsamt in Bratislava veröffentlichten "Offenen Brief" an das ukrainische Staatsoberhaupt erinnerte der linksnationale Ministerpräsident daran, dass die Slowakei ihr Nachbarland stets unterstützt habe. Selenskyj möge für seinen Besuch die soeben neu eröffnete direkte Bahnverbindung aus Kiew in die Slowakei nutzen. Fico fasste seine Sicht zusammen, dass der ukrainische Transitstopp für russisches Gas nicht nur der Slowakei, sondern auch der EU und der Ukraine selbst schade.
18:01 Uhr | Bundesregierung gegen Schattenflotte aktiv
Im Zusammenhang mit dem havarierten Tanker "Eventin" in der Ostsee hat das Auswärtige Amt betont, dass Deutschland aktiv gegen die von Russland eingesetzte Schattenflotte zur Umgehung von Öl-Export-Sanktionen vorgehe. Die Bundesregierung sei hier in Brüssel "sehr aktiv", um die rechtlichen Mittel gegen solche Aktivitäten voranzutreiben, erklärte ein Sprecher in Berlin. Am Dienstag beraten Bundeskanzler Olaf Scholz und Staats- und Regierungschefs weiterer Nato-Staaten über die Sicherheit im Ostsee-Raum.
Mittlerweile seien 79 Schiffe, die Russland einsetze, um Öl unter Umgehung von Sanktionen zu exportieren, von der EU sanktioniert worden, hieß es weiter. Die russische Schattenflotte dürfte nach dpa-Informationen aber deutlich mehr Schiffe umfassen – von mehreren hundert Tankern ist in informierten Kreisen die Rede.
14:53 Uhr | Russland plant "strategische Partnerschaft" mit Iran
Russland und der Iran wollen nach Angaben aus Moskau in den kommenden Tagen eine "strategische Partnerschaft" vereinbaren. Präsident Wladimir Putin werde den iranischen Präsidenten Massud Peseschkian am Freitag in Russland empfangen und zusammen mit ihm ein Abkommen über eine "umfassende strategische Partnerschaft" unterzeichnen, kündigte der Kreml an. Das Abkommen zwischen Moskau und Teheran betreffe "die wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit" sowie "Fragen der Verteidigung und Sicherheit", hatte die iranische Botschaft in Russland vergangene Woche im Onlinedienst Telegram mitgeteilt.
14:16 Uhr | EU kündigt weitere Hilfen für Ukraine und Moldau an
Die EU-Kommission hat neue humanitäre Hilfen für die Ukraine und das Nachbarland Moldau angekündigt. Insgesamt sind 148 Millionen Euro vorgesehen, wie die Kommission am Montag in Brüssel mitteilte. Die Hilfen sollen Menschen unterstützen, im russischen Angriffskrieg durch die "harte Winterzeit" zu kommen, wie Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Onlinedienst X schrieb. Rund 140 Millionen Euro sind den Angaben zufolge für die Ukraine vorgesehen, weitere acht Millionen Euro für Moldau. Die Mittel sind für Notunterkünfte, Lebensmittel und Medikamente gedacht, insbesondere für vom Krieg betroffene Ukrainerinnen und Ukrainer im Osten und Süden des Landes. In Moldau sollen damit ukrainische Kriegsflüchtlinge versorgt werden. Russland hatte in den vergangenen Monaten seine Luftangriffe auf die Ukraine intensiviert, unter anderem auf wichtige Energieinfrastruktur.
13:48 Uhr | Kreml kritisiert neue US-Sanktionen
Der Kreml hat die neuen US-Sanktionen als Versuch kritisiert, mit wettbewerbsverzerrenden Regelungen die Positionen russischer Konzerne zu untergraben. "Gleichzeitig müssen solche Entscheidungen natürlich auch zu einer bestimmten Destabilisierung der internationalen Energie- und Ölmärkte führen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Moskau werde alles dafür tun, die Schäden für die eigene Wirtschaft zu minimieren.
Die USA haben wegen Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine in der vergangenen Woche weitere Sanktionen gegen den russischen Energiesektor verhängt. So werden die Ölkonzerne Gazprom Neft und Surgutneftegas, aber auch 183 Tanker, die mutmaßlich zur Schattenflotte Russlands gehören, mit Restriktionen belegt. Das sind Tanker und Frachter, die Russland nutzt, um bestehende Sanktionen beim Öltransport zu umgehen. Betroffen ist zudem der russische Atomkonzern Rosatom.
13:15 Uhr | Moskau: Keine konkreten Vorbereitungen für Treffen zwischen Trump und Putin
Nach Angaben des Kreml gibt es derzeit keine konkreten Vorbereitungen für ein Treffen zwischen Präsident Wladimir Putin und dem kommenden US-Präsidenten Donald Trump. Es gebe aber den politischen Willen für eine solche Zusammenkunft. Ein hochrangiger Trump-Berater hatte gesagt, ein Gespräch werde in den kommenden Tagen oder Wochen erwartet.
12:23 Uhr | Pistorius übergibt erste neue Radhaubitze an Ukraine
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat die erste neue Radhaubitze vom Typ RCH 155 an die Ukraine übergeben. "Die Ukraine, und das ist das Signal, kann auf uns zählen", so der SPD-Politiker in Kassel, wo der Panzerbauer KNDS das Waffensystem produziert. Deutschland stehe bereit, Verantwortung in Europa zu übernehmen.
Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev nahm die erste von insgesamt geplanten 54 Radhaubitzen für sein Land symbolisch entgegen. Die ersten sechs dieser Systeme sollen zunächst in Deutschland bleiben und zur Ausbildung ukrainischer Soldaten genutzt werden. "Wir brauchen keine Vermittler, wir brauchen Verbündete", sagte der Botschafter mit Blick auf mögliche Verhandlungen über ein Ende des Krieges. Der Frieden müsse erkämpft werden. Es sei gut, Deutschland an der Seite der Ukraine zu wissen.
10:45 Uhr | Ukraine meldet zahlreiche abgefangene russische Drohnen
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben 78 von 110 Drohnen abgeschossen, die von Russland in der Nacht zu Montag eingesetzt wurden. Zudem seien 31 russische Drohnen "verloren", teilte die Luftwaffe mit. Die Umschreibung deutet darauf hin, dass die Ukraine diese Flugkörper mit Hilfe elektronischer Kampfführung abgefangen hat. Drohnentrümmer hätten mehrere Geschäfts- und Wohngebäude in vier ukrainischen Regionen im Zentrum, Norden und Südosten des Landes beschädigt, so die Luftwaffe.
09:48 Uhr | Russland: Ukrainischer Angriff auf Gaspipeline abgewehrt
Russland hat eigenen Angaben zufolge einen ukrainischen Angriff auf eine Gaspipeline abgewehrt. Man habe neun ukrainische Drohnen abgeschossen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Diese hätten versucht, Infrastruktur der TurkStream-Gaspipeline anzugreifen, durch die russisches Gas in die Türkei und nach Europa fließt. Der Angriff habe sich gegen eine Kompressorstation in der Region Krasnodar in Südrussland gerichtet. Die Anlage funktioniere jedoch normal und es gebe keine Verletzten.
08:32 Uhr | Südkorea: Bislang 300 nordkoreanische Soldaten gestorben
Südkoreanischen Angaben zufolge sind im Ukraine-Krieg bislang etwa 300 nordkoreanische Soldaten gestorben. Zudem gebes wohl mehr als 2.700 verletzte Nordkoreaner. Das teilte ein südkoreanischer Abgeordneter unter Berufung auf Zahlen des südkoreanischen Geheimdienstes NIS mit. Es sehe so aus, als ob Nordkorea seine Soldaten aufgefordert habe, Selbstmord zu begehen, indem sie sich in die Luft sprengten, um einer Gefangennahme zu entgehen, sagte der Abgeordnete zudem.
Die südkoreanische Agentur Yonhap berichtete, gefangene nordkoreanische Soldaten hätten nicht die Absicht gezeigt, nach Südkorea zu kommen, obwohl Südkorea bei einer solchen Anfrage mit der Ukraine zusammenarbeiten würde. Am Sonntag hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un angeboten, nordkoreanische Soldaten freizulassen, falls Kim im Gegenzug die Freilassung ukrainischer Kriegsgefangener in Russland erreichen könne.
03:58 Uhr | Schwere Kämpfe in der Ostukraine
Die Umgebung der ostukrainischen Stadt Pokrowsk ist nach Darstellung des Generalstabs in Kiew einmal mehr Schauplatz schwerster Kämpfe geworden. Russische Truppen seien dort im Tagesverlauf zu insgesamt 50 Sturmläufen gegen die Verteidigungslinien angetreten, heißt es im veröffentlichten Lagebericht. Dabei wurden 376 Soldaten verloren. Die Zahlen sind nicht unabhängig überprüft.
Wie die "Financhial Times" unter Berufung auf ukrainische Miliärquellen schreibt, seien die russischen Truppen am Verkehrsknotenpunkt Pokrowsk zu einer neuen Taktik übergegangen. Demnach versuchten die russischen Truppen, die inzwischen stark befestigte Stadt zu umgehen. Dabei versuchen sie den Nachschub für Pokrowsk abzuschneiden.
03:43 Uhr | Selenskyj bietet 150 Feuerwehrleute zur Unterstützung in Los Angeles an
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den USA Hilfe bei der Bekämpfung der schweren Brände in Los Angeles angeboten. 150 Feuerwehrleute stünden bereit, sagte Selenskyj. An der Umsetzung des Hilfsangebots werde gearbeitet. Die USA sind der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Kampf gegen die russische Aggression.
01:41 Uhr | Neue US-Sanktionen gegen Russland bedrohen globalen Ölmarkt
Die neuen US-Sanktionen gegen russische Ölproduzenten und Öltanker werden voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf den globalen Ölmarkt haben. "Diese Sanktionen werden die für Lieferungen aus Russland verfügbare Schiffsflotte kurzfristig deutlich reduzieren und die Frachtkosten in die Höhe treiben", sagte Matt Wright, leitender Frachtanalyst beim Datenunternehmen Kpler. Bei 143 der neu sanktionierten Schiffe handele es sich um Öltanker, die im vergangenen Jahr mehr als 530 Millionen Barrel russisches Rohöl umgeschlagen hätten, was etwa 42 Prozent der gesamten Rohölexporte des Landes auf dem Seeweg entspreche. Davon seien rund 300 Millionen Barrel nach China und der Rest nach Indien verschifft worden.
Das US-Finanzministerium hatte Sanktionen gegen die russischen Ölproduzenten Gazprom Neft und Surgutneftegas sowie gegen mehr als 180 Tanker verhängt. Die Verknappung des russischen Angebots hat die Ölpreise weltweit auf ein Mehrmonatshoch getrieben. So kletterte der Preis für ein Barrel der Sorte Brent auf rund 81 Dollar.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Montag, 13. Januar 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 13. Januar 2025 | 06:00 Uhr