Ukraine-News I 9. Februar Baltische Staaten ans europäische Stromnetz angeschlossen
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09. Februar 2025, 21:39 Uhr
Diese Ukraine-News vom Sonntag, 9. Februar 2025, sind beendet.
Ukraine-News vom Sonntag, 9. Februar 2025
- Präsident Selenskyj: Massive russische Luftangriffe auf Ukraine
- Russland: Präsidialamt will Telefonat von Putin mit US-Präsident Donals Trump nicht bestätigen
- Russische Truppen verstärken Angriffe in Donezk
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
21:39 Uhr | TV-Duell: Debatte um Unterstützung der Ukraine
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz spricht sich erneut für die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine aus. Er habe immer gesagt, dass dies in Absprache mit den europäischen Partnern erfolgen müsse, sagte Merz im TV-Duell mit Bundeskanzler Olaf Scholz.
Die Ukraine hätte von Anfang an stärker militärisch unterstützt werden müssen. Wie auch Scholz sagte Merz, ein Beitritt der Ukraine zur Nato stehe derzeit aber nicht auf der Agenda. Scholz sagte, entscheidend für die Sicherheit der Ukraine nach einem Waffenstillstand sei zunächst der Aufbau einer eigenen schlagkräftigen Armee. Es gehe darum, zu garantieren, dass die Ukraine nicht noch einmal überfallen wird. Es gefalle ihm nicht, wenn man der Ukraine sage, sie solle Territorium abgeben, sagte Scholz.
17:45 Uhr | Selenskyj hält baldiges Kriegsende für möglich
Ein Ende des Krieges in der Ukraine noch in diesem Jahr wäre nach Meinung von Präsident Wolodymyr Selenskyj "unter gewissen Voraussetzungen" durchaus möglich. Dazu gehörten unter anderem Sicherheitsgarantien für die Ukraine und stärkere Sanktionen gegen Russland, erklärte Selenskyj in einem Interview des britischen Senders ITV News, das in Auszügen von ukrainischen Medien verbreitet wurde. "Wir haben uns eigentlich jedes Jahr gewünscht, dass unsere westlichen Partner die Kraft finden, Putin zu zwingen, den Krieg zu beenden." Vor allem mit Hilfe von US-Präsident Donald Trump sei ein Ende des Krieges möglich. Trump sei zwar mächtig, doch müssten die USA im Bündnis mit den Europäern entschlossen handeln.
14:07 Uhr | Baltikum ans europäische Stromnetz angeschlossen
Die drei baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland sind "erfolgreich" an das europäische Stromnetz angeschlossen worden. Dies sei eine "großartige Nachricht", sagte der litauische Präsident Gitanas Nauseda in Vilnius. Die drei Staaten hatten ihre Netze am Samstag von Russland abgekoppelt. Nun sind sie über Polen mit dem europäischen Stromnetz verbunden.
Die drei Baltenländer hatten bereits 2018 beschlossen, ihre Energie-Leitungen mit dem europäischen Stromnetz zu synchronisieren. Sie bekamen dafür finanzielle Hilfe zugesagt. Die Vorbereitungen dauerten mehrere Jahre, nun wurde der Schritt vollzogen. Die Abkopplung vom russischen Netz wird vor allem als politisches Signal an Kreml-Chef Wladimir Putin gewertet. Den Bezug von russischem Strom und Gas hatten die Balten bereits nach dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 gestoppt, ihr Netz war aber noch mit Russland verbunden.
12:49 Uhr | Selenskyj: Massive russische Luftangriffe
Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sein Land in dieser Woche mit fast 750 Drohnen angegriffen. Außerdem habe der Feind 1.260 Fliegerbomben und mehr als zehn Raketen verschiedener Typen eingesetzt. Die russische Rüstungsindustrie stütze sich auf Strategien zur Umgehung von Sanktionen und auf hohe Ölpreise sowie darauf, dass die Ukraine nicht über eine ausreichende Menge an Langstreckenraketen und Drohnen verfüge.
"Wir sind allen Partnern dankbar, die die Sanktionen verschärfen, aber es bedarf weiterer globaler Anstrengungen, um die Kapazitäten der russischen Ölindustrie zu verringern", erklärte Selenskyj auf Telegram. Er fügt hinzu, dass die Ukraine die Produktion von Raketen und Drohnen ausweiten werde und fordert alle Partner auf, in die ukrainische Rüstungsindustrie zu investieren.
10:54 Uhr | Moskau meldet Einnahme von Ortschaft in Region Donezk
Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine weitere Ortschaft im Osten der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht. Es handele sich um Orichowo-Wassyliwka in der Region Donezk, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Ministerium.
Fast täglich meldet Russland die Einnahme von Ortschaften im Osten in der Ukraine, meist sind es Dörfer. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht. Die russischen Truppen rücken aber an der Ostfront auf ukrainischem Gebiet seit geraumer Zeit stetig vor.
09:39 Uhr | Russland: Keine Aussage zu Telefonat mit Trump
Das russische Präsidialamt hat ein Gespräch zwischen Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump bisher weder bestätigt noch dementiert. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow.
Trump sagte der "New York Post", er habe mit Putin telefoniert, um über eine Beendigung des Krieges in der Ukraine zu beraten. Putin wolle, dass nicht länger Menschen stürben, fügte Trump hinzu. Er selbst habe stets gute Beziehungen zu Putin unterhalten. Er verfüge auch über einen konkreten Plan für eine Beendigung des Krieges in der Ukraine, sagte Trump, nannte aber keine Einzelheiten.
08:57 Uhr | Ukraine: Mehr als 70 russische Drohnen abgewehrt
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben 70 russische Drohnen abgefangen und zerstört. Insgesamt hätten die russischen Streitkräfte bei ihrem nächtlichen Angriff 151 Drohnen auf Ziele in der Ukraine gestartet. 74 Drohnen hätten ihre Ziele nicht erreicht, vermutlich infolge elektronischer Kriegsführung, zwei weitere russische Drohnen seien noch in der Luft.
07:00 Uhr | Russland meldet Abwehr ukrainischer Drohnen
Das russische Militär hat dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge in der Nacht zu Sonntag 35 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört. Etwa die Hälfte der Drohnen sei über der Oblast Kursk abgeschossen worden, teilte das Ministerium auf Telegram mit. Die übrigen Drohnen seien über anderen Gebieten im Westen und Süden Russlands abgefangen worden. Kursk grenzt an die Ukraine. Deren Armee war Anfang August in einem Entlastungsangriff in Kursk eingerückt und hat noch immer Teile der russischen Oblast unter Kontrolle.
05:32 Uhr | Russland verstärkt Angriffe in der Ostukraine
Nach einer kurzen Pause haben russische Truppen ihre Angriffe in der Ostukraine wieder verstärkt. Der ukrainische Generalstab in Kiew meldete am Samstag 125 Sturmangriffe – deutlich mehr als die rund 80 Attacken in den Tagen zuvor. Besonders betroffen ist die Stadt Pokrowsk im Gebiet Donezk, wo mehr als 50 einzelne Angriffe registriert wurden. Die russischen Truppen versuchen offenbar, südlich an der seit Monaten umkämpften Bergbaustadt vorbeizustoßen, anstatt sie direkt einzunehmen.
Die Ukraine spricht von hohen russischen Verlusten, doch die Angaben sind unabhängig nicht überprüfbar. Die Intensität der Kämpfe hatte zuletzt nachgelassen, was zu Spekulationen führte, ob die seit Herbst 2023 andauernde russische Offensive nachlässt oder ob es sich nur um eine taktische Pause handelt.
Parallel zu den Gefechten im Osten gab es in der Nacht auf Sonntag erneut Luftalarm in der gesamten Ukraine – auch im Westen des Landes. Russische Kampfdrohnen wurden bis nach Luzk nahe der polnischen Grenze geortet. Der regionale Fernsehsender Suspilne berichtete dort von Explosionen.
03:40 Uhr | Ukraine meldet erneuten Einsatz nordkoreanischer Soldaten auf russischer Seite
Ukrainische Truppen haben nach eigener Aussage erneut nordkoreanische Soldaten im Kampf auf russischer Seite gesichtet. Wie die 47. Brigade der Ukraine mitteilte, seien russische und nordkoreanische Einheiten in der Region Kursk wieder in die Offensive gegangen. Nach einer Pause seit Mitte Januar habe der Feind zudem seine Taktik geändert, heißt es in der Mitteilung. "Bisher griffen sie vor allem mit Fahrzeugen an, doch jetzt haben sie Infanterie in den Angriff geschickt." Eine unabhängige Bestätigung dieser Angaben liegt nicht vor.
Berichte über den Einsatz nordkoreanischer Soldaten in Russland kursieren bereits seit Monaten. Rund 11.000 nordkoreanische Soldaten sollen bereits eingesetzt worden sein. Offiziell hatten weder Moskau noch Pjöngjang eine solche Zusammenarbeit bestätigt.
01:32 Uhr | Kim Jong Un bekräftigt Unterstützung für Russland im Ukraine-Krieg
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat Russland erneut seine Unterstützung im Krieg gegen die Ukraine zugesichert. Bei einem Besuch des Verteidigungsministeriums anlässlich des Gründungstages der Volksarmee erklärte Kim: "Die Armee und das Volk der DVRK werden die gerechte Sache der russischen Armee und des russischen Volkes zur Verteidigung ihrer Souveränität, Sicherheit und territorialen Integrität stets unterstützen und ermutigen." Dies geschehe im Rahmen des bilateralen Vertrags über die umfassende strategische Partnerschaft zwischen Nordkorea und Russland.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 9. Februar 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 09. Februar 2025 | 06:00 Uhr