Ein ukrainischer Soldat zielt mit einer Artilleriekanone auf eine russische Stellung
Ukrainische Artillerie nahe der Stadt Torezk. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP/Evgeniy Maloletka

Ukraine-News | 8. Oktober Russische Truppen melden Geländegewinne in Ostukraine

08. Oktober 2024, 22:18 Uhr

Die Ukraine-News vom Dienstag, 8. Oktober, sind beendet.

Ukraine-News vom Dienstag, 8. Oktober 2024

22:18 Uhr | Kiews Bürgermeister Klitschko bedankt sich bei Leipzig für die Unterstützung

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko war am Dienstag Ehrengast bei der Verleihung des Leipziger Medienpreises. Kiew ist Leipzigs älteste Partnerstadt. Klitschko bedankte sich bei der Stadt Leipzig für die Unterstützung während des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. "Ohne die Hilfe unserer Partner, auch in Leipzig, können wir in dieser schwierigen Zeit nicht überleben", sagte der ehemalige Weltklasseboxer. Gleichzeitig appellierte er, dass die Unterstützung nicht nachlassen darf.

Update 21:46 Uhr | Behörden: Zwei Tote bei russischen Angriffen auf ukrainische Stadt Charkiw

Bei russischen Angriffen auf die ukrainische Stadt Charkiw sind nach Angaben örtlicher Behörden zwei Menschen getötet worden. Mehr als 30 Menschen seien verletzt worden, erklärte der örtliche Gouverneur Oleg Synegubow am Dienstag in Onlinenetzwerken. Zuvor haben die örtlichen Behörden von einer toten Person und mehr als 20 Verletzten gesprochen.

Charkiw liegt im Nordosten der Ukraine nahe der russischen Grenze und ist die zweitgrößte Stadt des Landes. Sie ist seit Monaten immer wieder Angriffen ausgesetzt.

20:21 Uhr | Selenskyj: Ukraine übt weiterhin Druck auf russische Streitkräfte in Kursk aus

Die Ukraine übt nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj ausreichend Druck auf die russischen Streitkräfte in der russischen Region Kursk aus. Dort halte die Armee seit nunmehr drei Monaten russisches Gebiet, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Zuvor traf er sich mit hochrangigen Kommandeuren.

18:00 Uhr | Mehrere russische Regionen erhöhen Sold für Freiwillige zum Kampf in der Ukraine

In mehreren russischen Regionen haben die Behörden die Bezahlung für den Armeedienst in der Ukraine erhöht. In der rohstoffreichen sibirischen Region Chanty-Mansijsk bekommen Freiwillige die Rekordsumme von jährlich 5,27 Millionen Rubel (rund 50.000 Euro), wenn sie sich bereit erklären, in der Ukraine zu kämpfen, wie die Behörden dort mitteilten. Die Summe entspricht dem fünffachen durchschnittlichen Jahresgehalt in Russland. Zudem werde eine Einstiegsprämie von 2,7 Millionen Rubel gezahlt.

Auch die an der Grenze zur Ukraine liegende Region Belgorod gab bekannt, sie erhöhe die Einstiegsprämie um mehr als das Dreifache, von 800.000 auf drei Millionen Rubel. Voraussetzung sei, dass sich Rekruten vor dem 1. Januar melden. In der Moskauer Region werben Plakate seit dem Sommer mit Jahresgehältern von 5,2 Millionen Rubel dafür, in der Ukraine zu kämpfen. In St. Petersburg stieg der jährliche Sold von 1,3 auf 1,8 Millionen Rubel. Inwiefern die russische Armee im dritten Jahr der Offensive Rekrutierungsprobleme hat, ist nicht klar, da die Zahl der Gefallenen nicht veröffentlicht wird.

17:51 Uhr | Nato-Chef: Ukraine könnte vor schwerstem Kriegswinter stehen

Die Ukraine könnte nach Darstellung des neuen Nato-Chefs Mark Rutte vor dem schwierigsten Winter seit dem russischen Einmarsch 2022 stehen. Die Nato müsse und werde mehr unternehmen, um der Regierung in Kiew beizustehen, sagte Rutte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb.

16:30 Uhr | EU beschließt neuen Rechtsrahmen für Russland-Sanktionen

Die EU hat einen neuen Rechtsrahmen für Russland-Sanktionen beschlossen. Dieser ermöglicht Strafmaßnahmen gegen Personen und Organisationen, die für Cyberangriffe und Sabotageakte verantwortlich sind. Sanktioniert werden sollen auch Versuche, Wahlen zu beeinflussen oder Migranten in die EU zu schleusen. Im nächsten Schritt will die EU Sanktionen gegen konkrete Personen und Organisationen erlassen. Sie sollen mit Einreiseverboten belegt, ihr Vermögen eingefroren werden.

16:24 Uhr | Großbritannien sanktioniert für Chemieabwehr zuständige Abteilung der russischen Armee

Wegen des Vorwurfs des Einsatzes von Chemiewaffen im Ukraine-Krieg hat Großbritannien die zuständige Einheit der russischen Armee mit Sanktionen belegt. Großbritannien werde nicht "tatenlos zusehen", während der russische Präsident Wladimir Putin "und sein Mafiastaat das Völkerrecht inklusive des Chemiewaffenübereinkommens mit Füßen treten", sagte der britische Außenministerium David Lammy am Dienstag.

Die Strafmaßnahmen betreffen die gesamte Abteilung der russischen Armee, die für radioaktive, biologische und chemische Substanzen zuständig ist, darunter Abteilungsleiter Generalleutnant Igor Kirillow, wie das britische Außenministerium mitteilte. Zudem würden zwei Forschungsinstitute der russischen Armee bestraft. Kirillow darf den Angaben zufolge nicht mehr nach Großbritannien einreisen. Zudem würden seine Vermögenswerte und das der betroffenen Einrichtungen eingefroren.

London wirft Moskau unter anderem den Einsatz von Chlorpikrin vor.  Der Kampfstoff schädigt die Lunge und kann schwere Augen- und Hautreizungen hervorrufen. Chlorpikrin wurde massiv im Ersten Weltkrieg eingesetzt. Der Einsatz des Gases wird von der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) verboten und verstößt auch gegen das internationale Chemiewaffenübereinkommen (CWÜ), das Russland unterzeichnet hat.

14:47 Uhr | Mehr als 20 Verletzte nach russischem Luftangriff auf Charkiw

Bei einem russischen Luftangriff auf die ostukrainische Großstadt Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet mehr als 20 Menschen verletzt worden. 17 davon würden in Krankenhäusern behandelt, teilte Bürgermeister Ihor Terechow bei Telegram mit.

Es habe mehrere Einschläge auf dem Gelände eines zivilen Unternehmens im industriell geprägten Südosten der Stadt gegeben. Infolgedessen sei ein Brand ausgebrochen. Seinen Angaben nach wird noch untersucht, welcher Waffentyp eingesetzt wurde. Ursprünglich war von Raketen die Rede. Der Stadtbezirk liegt gut 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.

Auf diesem Standbild aus einem vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichten Video feuert ein russischer Soldat aus einer Haubitze D-30 auf ukrainische Stellungen an einem nicht genannten Ort in der Ukraine. 2 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/Russian Defense Ministry Press Service/AP | Uncredited

14:10 Uhr | Russland meldet Eroberung von zwei Dörfern in Ostukraine

Die russische Armee hat nach eigenen Angaben zwei weitere Dörfer in der Ostukraine erobert. Die Dörfer Sorjane und Solota Nywa in der Region Donezk seien "befreit" worden, erklärte das Verteidigungsministerium. Die Armee habe damit ihre taktische Position verbessert.

Beide Ortschaften liegen etwa 30, beziehungsweise 70 Kilometer von Pokrowsk entfernt. Die russische Armee meldet nahezu täglich Geländegewinne beim Vormarsch auf die logistisch wichtige Stadt. In der vergangenen Woche hatte Moskau die seit Kriegsbeginn umkämpfte Stadt Wuhledar in der Region Donezk eingenommen. 

Bei einem russischen Angriff auf einen Vorort der südukrainischen Stadt Cherson gab es laut Regionalbehörden ein Todesopfer und fünf Verletzte. Aus der nordöstlichen Stadt Charkiw wurde ein Raketenangriff auf ein Industriegebiet gemeldet.

Nach einem Raketeneinschlag zeigt sich auf einem Feld schwarzer Rauch 5 min
Bildrechte: picture alliance/Anadolu/Patryk Jaracz

13:01 Uhr | Frankreich will Ukraine Mirage-Kampfjets schnell liefern

Frankreich wird der Ukraine versprochene Kampfflugzeuge vom Typ Mirage im ersten Quartal 2025 liefern. Verteidigungsminister Sébastien Lecornu sagte, die Maschinen würden derzeit mit neuer Ausrüstung ausgestattet, darunter Luft-Boden-Waffen sowie Abwehrelektronik gegen russische Störsignale.

Mirage 2000 D Mehrzweckkampfflugzeuge der Französischen Luftwaffe im Flug
Mehrzweckkampfflugzeuge vom Typ Mirage 2000 Bildrechte: picture alliance / dpa | Ecpad / Handout

Die Ausbildung von ukrainischen Piloten und Mechanikern in Frankreich werde fortgesetzt. Die Flugzeuge vom Typ Mirage 2000-5 sind vor allem für die Luftverteidigung konzipiert Wie viele Jets geliefert werden, blieb unklar.

Die ukrainischen Streitkräfte nutzen bereits etwa 20 von Nato-Staaten bereitgestellte F-16-Jets. Allerdings fliegen diese wegen der ausgebauten russischen Luftabwehr fast nur im Hinterland und spielen kaum eine Rolle an der Front. Die US-Jets werden etwa zur Abwehr von Drohnen und Marschflugkörpern eingesetzt. Mehr dazu im ZDF-Hintergrund.

10:39 Uhr | Berichte: Ukrainische Einheiten in der Defensive

Der ukrainische Generalstab berichtet von schweren Verteidigungskämpfen in der Region Donezk sowie vor allem im Frontabschnitt zwischen Pokrowsk und Kurachowe. Militärbeobachtern beider Seiten zufolge geraten die ukrainischen Truppen bei der Stadt Selydowe zunehmend in Bedrängnis.

Russische Truppen sind offenbar in den Ostteil der seit langem umkämpften Stadt Torezk vorgedrungen. Der zuständigen ukrainischen Armeegruppierung zufolge haben die Angreifer sich in Richtung des zentralen Kohlebergwerks vorgekämpft. In der Bergbaustadt im Gebiet Donezk lebten vor dem russischen Einmarsch noch über 30.000 Menschen. Trotz der Kämpfe sollen noch Tausende im stark zerstörten Stadtgebiet ausharren.

06:56 Uhr | Selenskyj will in Ramstein Friedensplan definieren

Vor dem Spitzentreffen der Ukraine-Allianz in Ramstein hat Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut mehr Militärhilfe gefordert, um Russland zu einem Frieden zu zwingen. In einer Videoansprache rief er zugleich die Partner auf, Schritte zu definieren, um den Krieg zu beenden und einen Platz für die Ukraine in der globalen Sicherheitsarchitektur zu bestimmen. Erstmals kommen am Samstag im rheinland-pfälzischen Ramstein die Staats- und Regierungschefs der Ukraine-Unterstützerländer zusammen, darunter auch US-Präsident Joe Biden.

Brüchige Flaggen von Ukraine und Russland 4 min
Bildrechte: picture alliance/CHROMORANGE/Michael Bihlmayer

05:15 Uhr | Russische Armee in Torezk

Russische Streitkräfte sind nach Angaben des ukrainischen Militärs in die Außenbezirke der ostukrainischen Frontstadt Torezk vorgedrungen. "Die Lage ist instabil, Kämpfe finden buchstäblich an jedem Eingang zur Stadt statt", erklärte eine Armeesprecherin. Der Vorstoß erfolgt weniger als eine Woche nach dem Fall der nahegelegenen Stadt Wuhledar.

Auf diesem Standbild aus einem vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichten Video feuert ein russischer Soldat aus einer Haubitze D-30 auf ukrainische Stellungen an einem nicht genannten Ort in der Ukraine. 4 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/Russian Defense Ministry Press Service/AP | Uncredited

03:15 Uhr | Harris: Keine Friedensverhandlungen ohne Ukraine

US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris will sich im Falle eines Wahlsiegs nicht ohne eine Beteiligung der Ukraine mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu möglichen Friedensverhandlungen treffen. "Die Ukraine muss ein Mitspracherecht bei der Zukunft der Ukraine haben", sagte die demokratische US-Vizepräsidentin .

Weiter kritisierte Harris die Ukraine-Politik ihres republikanischen Kontrahenten Donald Trump und bezeichnete diese als "Kapitulation" vor dem russischen Angriff in der Ukraine.

01:00 Uhr | Hafenarbeiter stirbt bei Raketenangriff auf Odessa

Die ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer meldet neue Angriffe mit russischen ballistischen Raketen. Eine Rakete sei in einem zivilen Schiff eingeschlagen, ein 60 Jahre alter Ukrainer sei dabei getötet worden, teilte die Regionalverwaltung mit. Fünf Ausländer seien verletzt worden. Das Schiff sei unter der Flagge des pazifischen Inselstaats Palau gefahren.

Ziel der russischen Angriffe war den Behörden zufolge erneut die Hafeninfrastruktur. Zur Fracht selbst und zu den verletzten Ausländern gab es zunächst keine Details. Bereits in der Nacht zu Sonntag wurde den Behörden zufolge ein Schiff bei russischen Drohnenangriffen beschädigt. Die Ukraine verurteilte den Angriff auf zivile Schiffe. Russland behauptet, dass die Frachter verdeckt Waffen transportierten.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 8. Oktober 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler
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Putins Krieg - Interviews und Hintergründe

Ein Schild mit der Aufschrift «Russians against war» liegt bei einer Demonstration des Vereins Free Russians auf dem Odeonsplatz auf dem Boden.
Bildrechte: picture alliance/dpa/Felix Hörhager | Felix Hörhager
Der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige Präsident Donald Trump (r) trifft Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, im Trump Tower.
Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Julia Demaree Nikhinson
Alle anzeigen (413)

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 08. Oktober 2024 | 06:00 Uhr

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