
Ukraine-News I 20. Februar Selenskyj bewertet Gespräch mit US-Gesandten als "gut"
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20. Februar 2025, 19:49 Uhr
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Ukraine-News vom Donnerstag, 20. Februar 2025
- Selenskyj bewertet Gespräch mit US-Gesandten als "gut"
- Melnyk: Dürfen die USA als Partner nicht verlieren
- Russland meldet Rückeroberung eines Großteils von besetzter Kursk-Region
- Macron: Verbündete stehen weiter an der Seite der Ukraine
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
19:49 Uhr | Selenskyj bewertet Gespräch mit US-Gesandten als "gut"
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bewertet sein Gespräch mit dem US-Gesandten Keith Kellogg als "gut" und detailliert. Die Ukraine sei bereit, schnell und unermüdlich an einem starken und nützlichen Abkommen über Investitionen und Sicherheit mit den USA zu arbeiten, schrieb Selenskyj im Kurznachrichtendienst X: "Wir müssen und können dafür sorgen, dass der Frieden stark und dauerhaft ist – damit Russland nie wieder mit Krieg zurückkehren kann."
Selenskyj hob zudem angesichts der jüngsten Spannungen zwischen Kiew und Washington die Bedeutung des Verhältnisses zu den USA hervor. "Starke Beziehungen zwischen der Ukraine und den USA kommen der ganzen Welt zugute", sagte er nach dem Treffen mit Kellogg. In dem Gespräch sei es um die "Situation auf dem Schlachtfeld, die Rückgabe unserer Kriegsgefangenen und wirksame Sicherheitsgarantien" gegangen.
US-Präsident Donald Trump hatte Selenskyj am Mittwoch scharf kritisiert und als "Diktator" bezeichnet. Am Dienstag hatte er faktisch Selenskyj für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine mitverantwortlich gemacht. Selenskyj bezeichnete den US-Präsidenten daraufhin als Opfer russischer Desinformation.
18:20 Uhr | Melnyk: Dürfen die USA als Partner nicht verlieren
Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, setzt nach den jüngsten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump auf Deeskalation. Melnyk sagte MDR AKTUELL, man brauche jetzt keinen Überbietungswettbewerb der Scharfzüngigkeit. Es sei Zeit für Diplomatie. Die Ukraine dürfe die USA als wichtigen Partner nicht verlieren. Melnyk verwies in diesem Zusammenhang auf das heutige Treffen des US-Sondergesandten Keith Kellogg mit Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew.
Seit Wochenbeginn hatte sich der Ton zwischen Trump und Selenskyj verschärft. Trump gab dem ukrainischen Präsidenten zunächst in öffentlichen Äußerungen faktisch die Verantwortung für den russischen Angriffskrieg gegen sein Land. Selenskyj erwiderte, Trump sei ein Opfer russischer Desinformation – woraufhin Trump Selenskyj als "Diktator ohne Wahlen" bezeichnete.
16:30 Uhr | Tote durch russischen Beschuss in der Ostukraine
In der Ostukraine sind in der Stadt Kostjantyniwka durch russischen Beschuss mindestens vier Menschen getötet worden. Drei Zivilisten seien infolge von Artilleriebeschuss kurz nach Mittag umgekommen, teilte die Staatsanwaltschaft des Gebiets Donezk im Onlinedienst Telegram mit. Am Morgen war Behördenangaben nach bereits ein Zivilist Opfer russischen Raketenbeschusses geworden. Mehrere Wohnhäuser und Geschäfte wurden beschädigt.
Zudem sind in der Stadt Nikopol im benachbarten Gebiet Dnipropetrowsk zwei Männer bei Artilleriebeschuss getötet worden. Eine Frau wurde verletzt, teilte Gebietsgouverneur Serhij Lyssak bei Telegram mit.
14:28 Uhr | London und Paris planen Unterstützungstruppe für die Ukraine
Großbritannien und Frankreich erwägen nach britischen Zeitungsberichten als federführende Kräfte die Schaffung einer Truppe zur Unterstützung der Ukraine nach einer möglichen von den USA verhandelten Waffenruhe im Ukraine-Krieg. Wie der "Guardian" unter Berufung auf anonyme Regierungsvertreter schrieb, soll die Truppe aus maximal 30.000 Soldaten bestehen, die in nur "minimaler" Stärke am Boden eingesetzt werden sollen. Nach einem Bericht der "Financial Times" soll der Fokus auf der Luft- und Seeverteidigung liegen. Russland hatte eine Stationierung von Truppen aus Nato-Staaten in der Ukraine zuvor als "inakzeptabel" abgelehnt.
14:02 Uhr | Russland zeigt sich von neuen EU-Sanktionen unbeeindruckt
Russlands Regierung zeigt sich von den jüngsten EU-Sanktionen unbeeindruckt. Industrie- und Handelsminister Anton Alichanow sagte laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass: "Ich denke, es ist nicht besonders heikel." Russland habe seine Aluminiumlieferungen nach Europa in den vergangenen Jahren bereits reduziert. Man werde sich nach Ersatzmärkten umsehen. Die EU-Botschafter hatten sich zuvor auf das 16. Sanktionspaket gegen Russland verständigt. Es verbietet den Import von Primäraluminium aus Russland und wird voraussichtlich am Montag von den EU-Außenministern beschlossen.
13:19 Uhr | Ukrainischer Geheimdienstchef hält Waffenruhe 2025 für möglich
Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes GRU hält eine Waffenruhe in diesem Jahr für möglich. "Ich denke, es wird geschehen", sagte Kyrylo Budanow in einem YouTube-Interview. "Die meisten Voraussetzungen dafür sind gegeben." Einzelheiten nannte der GRU-Chef nicht. "Wie lange es dauern wird und wie effektiv es sein wird, ist eine andere Frage", fügte Budanow hinzu.
13:10 Uhr | Kreml stimmt "vollständig" mit US-Position zur Ukraine überein
Nach den jüngsten Äußerungen des US-Präsidenten Donald Trump über die Ukraine sieht die Führung in Moskau eine "vollständige" Übereinstimmung. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte: "Wir stimmen vollständig mit der amerikanischen Regierung überein." Die USA hätten von der Notwendigkeit gesprochen, so schnell wie möglich Frieden zu schaffen und dies durch Verhandlungen zu erreichen, sagte Peskow weiter: "Wir hatten bereits erwähnt, dass diese Position für uns günstiger ist als die der vorherigen Regierung." Seinen Worten zufolge hat die russische Regierung entschieden, "mit der Wiederaufnahme des russisch-amerikanischen Dialogs in allen Bereichen zu beginnen".
Vertreter Russlands und der USA hatten sich am Dienstag zu Gesprächen in Saudi-Arabien getroffen. Die Äußerungen Peskows erfolgten einen Tag nachdem US-Präsident Donald Trump den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj scharf kritisiert und als "Diktator" bezeichnet hatte.
12:32 Uhr | Kiew meldet massive russische Luftangriffe auf Energieinfrastruktur
Die Ukraine meldet wieder massive russische Luftangriffe. Wie das ukrainische Militär mitteilte, wurden in der Nacht 161 Drohnen- und etwa 14 Raketenangriffe registriert. Mit den Raketen habe Russland kritische Infrastruktur in der nordöstlichen Region Charkiw attackiert. Nach Angaben von Energieminister German Galuschtschenko wurde auch die Gasinfrastruktur beschädigt. Dem Energieversorger DTEK zufolge kam es in der südlichen Region Odessa in einem Bezirk zu Ausfällen bei der Strom- und Wärmeversorgung. Nach Angaben der ukrainischen Luftabwehr wurden 80 russische Drohnen abgeschossen. 78 Drohnen seien vom Radar verschwunden und wohl von der elektronischen Luftabwehr abgefangen worden.
08:28 Uhr | Russland meldet Rückeroberung eines Großteils besetzter Kursk-Region
Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Generalstabs in Moskau einen Großteil der von der Ukraine eingenommenen Gebiete in der russischen Oblast Kursk zurückerobert. "Über 800 Quadratkilometer wurden befreit, das sind etwa 64 Prozent des ursprünglich vom Feind besetzten Territoriums (1.268 Quadratkilometer)", sagte der Leiter der operativen Hauptdirektion des Generalstabs, Generaloberst Sergej Rudskoi, der Zeitung "Krasnaja Swesda". Russland rücke gegen die ukrainischen Truppen in alle Richtungen vor.
Das ukrainische Militär war Anfang August in Kursk eingerückt, um eigenen Angaben zufolge einen Entlastungsangriff zugunsten seiner Ostfront vorzunehmen. Seither liefern sich ukrainische und russische Soldaten auf russischem Gebiet heftige Kämpfe. Kursk grenzt an die ukrainische Region Sumy im Nordosten der Ukraine. Für Russland haben die Kämpfe um die Region Kursk auch eine starke emotionale Bedeutung. Im Zweiten Weltkrieg war das Gebiet der Schauplatz für die größte Panzerschlacht der Geschichte, bei der die deutschen Offensivfähigkeiten im Osten endgültig gebrochen wurden.
05:52 Uhr | USA erwägen flexibleres Abkommen zu ukrainischen Bodenschätzen
Die US-Regierung könnte sich Insidern zufolge mit einem weniger konkreten Abkommen zur Nutzung ukrainischer Bodenschätze zufriedengeben. Wie zwei mit der Lage vertraute Personen berichten, könnte dabei zunächst offenbleiben, welchen Anteil die USA für ihre Unterstützung erhalten. Ein früherer Vorschlag sah vor, dass die USA die Hälfte wertvoller Rohstoffe wie Lithium bekommen sollten. Dies hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in der vergangenen Woche jedoch abgelehnt. Die Verhandlungen über mögliche Vereinbarungen laufen demnach weiter.
04:08 Uhr | Trump erneuert Kritik an Selenskyj
US-Präsident Donald Trump hat erneut den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kritisiert. Bei einer Konferenz im US-Bundesstaat Florida sagte Trump, Selenskyj hätte an den Gesprächen mit Russland teilnehmen können, wenn er gewollt hätte. Stattdessen mache er "einen schrecklichen Job". Gleichzeitig äußerte Trump die Hoffnung auf einen baldigen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine. In den vergangenen Tagen hatte Trump mehrfach angedeutet, dass er eine schnelle Lösung für den Krieg anstrebe – ohne jedoch konkrete Details zu nennen.
03:52 Uhr | Ukrainischer Botschafter: "Wir sind vereint wie nie"
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat nach den jüngsten Verbalattacken von US-Präsident Donald Trump die Geschlossenheit seines Landes betont. "Natürlich trifft es. Aber wir Ukrainer sind in schwierigen Zeiten vereint wie nie", sagte Makeiev der ARD. Zugleich rief er die Verbündeten zu weiterer Unterstützung auf. "Es liegt in unserem gemeinsamen europäischen Interesse, unsere Kräfte zu bündeln und einem Diktator wie Putin klare Kante zu zeigen."
02:16 Uhr | Macron: Verbündete sichern Ukraine weitere Unterstützung zu
Nach den Ukraine-Gesprächen von Vertretern der USA und Russlands in Saudi-Arabien haben erneut Verbündete Kiews auf Einladung von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron über das weitere Vorgehen beraten. Nach Angaben aus dem Elysée-Palast sprach Macron mit den Staats- und Regierungschefs von 18 europäischen Staaten und Kanada. Die meisten nahmen demnach per Videoschalte teil. Die Teilnehmer bekräftigten laut Macron, an der Seite der Ukraine zu stehen und all ihre Verantwortung wahrzunehmen, um Frieden und Sicherheit in Europa zu gewährleisten. Macron betonte, dass die Ukraine in Friedensverhandlungen einbezogen und ihre Rechte respektiert werden müssten. "Robuste und glaubwürdige Garantien" seien nötig, um eine dauerhafte Einigung zu sichern.
Das Treffen fand vor dem Hintergrund laufender Gespräche zwischen den USA und Russland über die Zukunft der Ukraine statt – bislang ohne Beteiligung Kiews oder europäischer Staaten.
01:37 Uhr | Nach Trump-Kritik: Großbritanniens Premier stellt sich hinter Selenskyj
Nach der Kritik von US-Präsident Donald Trump am ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erhält dieser Unterstützung aus Großbritannien. Premierminister Keir Starmer bekräftigte nach Angaben einer Regierungssprecherin in einem Telefonat mit Selenskyj dessen Legitimität als demokratisch gewähltes Staatsoberhaupt. Starmer habe zudem betont, dass es in Kriegszeiten legitim sei, Wahlen auszusetzen – so wie es auch Großbritannien während des Zweiten Weltkriegs getan habe. Damit stellte er sich indirekt gegen Trump, der Selenskyj unter anderem vorgeworfen hatte, keine Wahlen abzuhalten.
00:05 Uhr | Selenskyj will gutes Verhältnis zu den USA bewahren
Nach den jüngsten Verbalattacken von US-Präsident Donald Trump hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bedeutung einer konstruktiven Zusammenarbeit mit Washington betont. Ohne Trump direkt zu nennen, widersprach der ukrainische Präsident dessen Behauptung, die Ukraine habe den Krieg verursacht. "Es ist ein Krieg, den wir von der ersten Sekunde an beenden wollten", sagte Selenskyj.
Hintergrund sind Sorgen in Kiew, von den Verhandlungen zwischen Washington und Moskau über die Zukunft der Ukraine ausgeschlossen zu werden. Trump hatte Selenskyj daraufhin als Diktator bezeichnet, während dieser dem US-Präsidenten vorwarf, russischer Desinformation aufzusitzen.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 20. Februar 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 20. Februar 2025 | 06:00 Uhr