
Ukraine-News | 16. Februar Ukraine meldet starke russische Angriffe an Ostfront
Hauptinhalt
16. Februar 2025, 23:50 Uhr
Diese Ukraine-News vom Sonntag, 16. Februar, sind beendet.
Ukraine-News vom Sonntag, 16. Februar 2025
- Ukraine meldet starke russische Angriffe an Ostfront
- Lawrow und Rubio wollen Verhältnis USA-Russland wieder verbessern
- Trump plant offenbar Ukraine-Gespräche ohne EU
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
23:50 Uhr | Ukraine melder Drohnenangriff auf Kiew
Die ukrainische Flugabwehr bekämpft seit Sonntagabend einen russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew. Das teilte der Kiewer Militärverwaltung mit, machte aber noch keine Angaben zu möglichen Opfern und Schäden.
20:43 Uhr | Rubio: Ukraine und Europa müssen bei Verhandlungen dabei sein
US-Außenminister Marco Rubio hält eine Beteiligung sowohl der Ukraine als auch der Europäer an Friedensverhandlungen für unerlässlich. "Wenn es echte Verhandlungen gibt - da sind wir noch nicht - aber wenn es dazu kommt, dann muss die Ukraine beteiligt werden, weil sie es sind, die überfallen wurden", sagte Rubio in einem Interview des US-Senders CBS. "Und die Europäer müssen beteiligt werden, weil auch sie Sanktionen gegen Russland und Putin verhängt haben und weil sie zu diesen Bemühungen beigetragen haben", fügte er hinzu.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor deutlich gemacht, dass er keine Friedenslösung akzeptieren werde, wenn sein Land nicht an den Gesprächen beteiligt werde. Auf eine Frage, ob er einen Deal akzeptieren könne, der ohne die Ukraine ausgehandelt wurde, sagte Selenskyj im Interview des US-Senders NBC: "Nein!". Die Ukraine brauche Sicherheitsgarantien. "Worte sind nicht genug", sagte er.
18:01 Uhr | Schwere Kämpfe bei Kursk
Russische und ukrainische Truppen haben sich erneut schwere Kämpfe in der westrussischen Region Kursk geliefert. Der Generalstab in Kiew berichtete von mehreren russischen Angriffen mit Artillerieunterstützung, ohne jedoch konkrete Ortsangaben zu machen.
Die bei Kursk kämpfende ukrainische Brigade "Magura" berichtete von einem starken Gegenangriff einer Einheit der russischen Marineinfanterie. Die russische Einheit sei aber in ein Minenfeld geraten und von einem Drohnenschwarm attackiert worden. Die "Ukrainska Prawda" veröffentlichte ein Video, das die Zerstörung zahlreicher Panzer zeigen soll. Bericht und Video konnten von unabhängiger Seite nicht verifiziert werden.
Die ukrainischen Streitkräfte hatten bei Kursk vor wenigen Tagen bei überraschenden Vorstößen neue Geländegewinne erzielt.
17:48 Uhr | Heizkraftwerk in Mykolajiw getroffen
In der Großstadt Mykolajiw im Süden der Ukraine sind Behördenangaben zufolge durch den russischen Beschuss eines Heizkraftwerks über 100.000 Menschen von der Wärmversorgung abgeschnitten. Es handle sich um einen gezielten Angriff, "um die Menschen bei Minustemperaturen ohne Wärmeversorgung zu lassen und eine humanitäre Katastrophe zu verursachen", schrieb Regierungschef Denys Schmyhal bei Telegram.
Der Angriff erfolgte demnach bereits in der Nacht. Die Schäden konnten aber auch am Folgetag zunächst nicht behoben werden. Zur Überbrückung hätten die örtlichen Behörden Aufwärmpunkte eingerichtet. In der Stadt seien 67 solcher Einrichtungen aufgebaut worden, zudem sei begonnen worden, drei mobile Heizkraftwerke in Gesundheitseinrichtungen in Betrieb zu nehmen, teilte Schmyhal mit.
15:52 Uhr | Ukraine meldet Rückeroberung von Dorf nahe Pokrowsk
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben das Dorf Pischtschane nahe der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk zurückerobert. Ein Sprecher der Truppen in der Region sagte im ukrainischen Fernsehen, durch die Gegenangriffe der ukrainischen Streitkräfte seien "einige Erfolge" gelungen. Neben Pischtschane seien russische Streitkräfte auch aus anderen Dörfern in der Umgebung zurückgedrängt worden.
Die russische Armee hatte Pischtschane, das etwa fünf Kilometer südwestlich der Stadt Pokrowsk liegt, vor mehr als einem Monat erobert. Russland rückt seit Monaten auf Pokrowsk vor. Die Stadt ist auch deshalb von strategischer Bedeutung, weil sie an einem wichtigen Eisenbahn- und Straßenknotenpunkt liegt.
14:33 Uhr | Frankreich bestätigt europäisches Gipfeltreffen zu Ukraine in Paris
Frankreichs Regierung hat bestätigt, dass auf Einladung von Präsident Emmanuel Macron am Montag ein europäisches Gipfeltreffen zur Ukraine in Paris stattfinden wird. Das hat der französische Außenminister Jean-Noel Barrot dem Sender France Inter mitgeteilt. Laut europäischen Diplomaten sollen an dem Treffen Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Polen, Italien, Spanien und Dänemark teilnehmen.
Das Treffen folgt auf die Ankündigung der US-Regierung, dass für Europa kein Platz bei den geplanten Verhandlungen mit Russland für eine Beendigung des Ukraine-Kriegs vorgesehen sei. Dies sorgte in Europa für Unverständnis und massive Kritik. Bei dem Treffen in Paris wollen die Europäer nun ihre gemeinsamen Positionen abstecken.
14:08 Uhr | Ukraine meldet starke russische Angriffe an Ostfront
Die russischen Streitkräfte haben ihre Angriffe im Osten der Ukraine deutlich verstärkt. Wie der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte mitteilte, wurden innerhalb von 24 Stunden 261 Gefechte registriert. In den Tagen zuvor waren es etwas mehr als 100 pro Tag. Fast ein Drittel der Kämpfe konzentrierte sich demnach auf das Gebiet um den wichtigen Logistikknoten Pokrowsk. Dem Generalstab in Kiew zufolge griffen russische Truppen ukrainische Stellungen südlich, westlich und östlich der Stadt an. Sie versuchten, die ukrainischen Truppen von der Versorgung abzuschneiden. Seit Wochen rücken die russischen Truppen auf Pokrowsk vor, dabei haben sie zahlreiche Dörfer eingenommen. Der Fall von Pokrowsk wäre für die Ukraine einer der schwersten Verluste seit Monaten.
Laut dem ukrainischen Militär wurde die Ukraine in der Nacht zu Sonntag zudem von 143 russischen Drohnen angegriffen. 95 seien abgeschossen und 46 Drohnen von der elektronischen Luftabwehr abgefangen worden. Bei Luftangriffen in der Stadt Mykolajiw wurde nach Behördenangaben ein Mensch verletzt. Zudem sei ein Feuer in einem wichtigen Infrastrukturgebäude ausgebrochen. Fünf Wohnhäuser sowie mehrere Laden- und Bürogebäude seien durch herabfallende Drohnen-Trümmer beschädigt worden. Auch in der Region Kiew wurden mehrere Häuser beschädigt.
11:42 Uhr | Polen lehnt Selenskyj-Forderung nach Europa-Armee ab
Polens Außenminister Radoslaw Sikorski hat Forderungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur Bildung einer europäischen Armee als Reaktion auf Bedrohungen aus Russland eine Absage erteilt. Man solle vorsichtig mit dem Begriff einer europäischen Armee sein, da er unterschiedlich verstanden werde, sagt Sikorski in einem TV-Interview. Eine Vereinigung nationaler Armeen werde es nicht geben. Er sei jedoch dafür, dass die Europäische Union ihre eigenen Verteidigungsfähigkeiten entwickle. Sikorski bekräftigte zudem, dass der Einsatz polnischer Truppen in der Ukraine nicht zur Debatte stehe, da Polens Aufgabe in der Nato der Schutz der Ostflanke und damit auch der Schutz des eigenen Staatsgebiets sei.
08:03 Uhr | Lawrow und Rubio wollen Verhältnis USA-Russland wieder verbessern
Die USA und Russland haben vereinbart, ihre Beziehungen wieder zu verbessern. Wie das Außenministerium in Moskau erklärte, wollen der russische Außenminister Sergej Lawrow und US-Außenminister Marco Rubio die von der vorherigen US-Regierung errichteten "einseitigen Hindernisse" in ihrer bilateralen Beziehung beseitigen. Dazu soll es regelmäßige Kontakte und auch ein Gipfeltreffen geben. Dies und das Thema der Friedensgespräche zur Beendigung des Krieges in der Ukraine haben die beiden Minister den russischen Angaben zufolge in einem Telefongespräch besprochen.
Während des Anrufs, der laut Moskau von der US-Seite initiiert wurde, vereinbarten Lawrow und Rubio, an der Wiederherstellung eines "gegenseitig respektvollen zwischenstaatlichen Dialogs" zu arbeiten. Man wolle die zuvor entstandenen Probleme in den bilateralen Beziehungen lösen. "Es wurde vereinbart, in naher Zukunft ein Expertentreffen zu organisieren, um konkrete Schritte zur gegenseitigen Beseitigung von Hindernissen für die Arbeit russischer und amerikanischer Auslandsvertretungen zu vereinbaren", hieß es in der Erklärung des russischen Außenministeriums weiter.
05:53 Uhr | EU-Sondergipfel in Planung - Termin aber noch unklar
Die EU-Staats- und Regierungschefs planen einen kurzfristigen Sondergipfel, der Termin ist aber noch unklar. Laut dem französischen Präsidialamt gibt es "laufende Gespräche" über ein mögliches informelles Treffen, jedoch sei noch nichts festgelegt. Auch britische Medien berichten, dass Premierminister Keir Starmer an dem Gipfel teilnehmen könnte.
04:22 Uhr | Ukraine und China erörtern Friedensvision
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha und der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj haben mit Chinas Außenminister Wang Yi über Kiews Vorstellungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden gesprochen. Das Treffen fand am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz statt. Wang betonte, dass alle Beteiligten des russisch-ukrainischen Konflikts in mögliche Friedensgespräche einbezogen werden sollten – einschließlich Europas.
Damit widersprach er der Haltung der USA. Washingtons Ukraine-Beauftragter Keith Kellogg hatte zuvor klargestellt, dass europäische Vertreter nicht am Verhandlungstisch sitzen würden.
02:16 Uhr | USA fordern von Deutschland und EU Pläne für Ukraine-Sicherheitsgarantien
Die US-Regierung hat Deutschland und andere europäische Verbündete aufgefordert, mögliche Beiträge zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine offenzulegen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen die Länder angeben, wie viele Soldaten sie für eine Friedenstruppe oder Ausbildungsprogramme entsenden könnten und welche Waffensysteme sie bereitstellen würden. Nato-Generalsekretär Mark Rutte bestätigte am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz, dass es einen entsprechenden Fragebogen der USA gibt.
Hintergrund ist US-Präsident Donald Trumps Plan, mit Russlands Präsident Wladimir Wladimir Putin über eine Lösung für den Ukraine-Krieg zu verhandeln. Trump erwartet, dass die Europäer nach einer Einigung für die Sicherheit der Ukraine sorgen.
01:37 Uhr | US-Delegation plant Ukraine-Gespräche mit Russland in Saudi-Arabien
Eine US-Delegation unter Außenminister Marco Rubio plant ein Treffen mit russischen und ukrainischen Unterhändlern in Saudi-Arabien. Laut US-Regierungskreisen werden auch Trumps Nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz und Nahost-Sondergesandter Steve Witkoff anreisen. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.
Das Treffen folgt auf ein Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, in dem Trump eine "unverzügliche" Aufnahme von Verhandlungen zur Ukraine vereinbarte. Zudem stellte er ein persönliches Treffen mit Putin in Saudi-Arabien in Aussicht.
00:05 Uhr | USA wollen Europa bei Ukraine-Friedensgesprächen offenbar außen vor lassen
Die USA planen Friedensgespräche zur Ukraine offenbar ohne europäische Vertreter. US-Ukraine-Beauftragter Keith Kellogg sagte auf der Münchner Sicherheitskonferenz, dass Europäer nicht am Verhandlungstisch sitzen würden. Die Ukraine werde jedoch "natürlich" beteiligt sein.
Innerhalb der Trump-Regierung gibt es möglicherweise widersprüchliche Signale zum weiteren Vorgehen. Während US-Vizepräsident JD Vance einen harten Kurs andeutete, vernahm Außenministerin Annalena Baerbock in Gesprächen mit US-Vertretern versöhnlichere Töne. Sie betonte, dass sowohl Außenminister Marco Rubio als auch Kellogg die Geschlossenheit der NATO hervorgehoben hätten.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 16. Februar 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 16. Februar 2025 | 06:00 Uhr