Kampfausbildung von Soldaten der 65. Separaten Mechanisierten Brigade der Ukraine September 2024
Kampfausbildung von Soldaten der 65. Separaten Mechanisierten Brigade der Streitkräfte der Ukraine (Archivbild vom 12. September 2024). Bildrechte: picture alliance / Photoshot

Ukraine-News | 13. Oktober Ukraine meldet Abwehr von 80 russischen Vorstößen im Osten

13. Oktober 2024, 21:48 Uhr

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Ukraine-News vom 13. Oktober 2024

21:48 Uhr | Ukraine meldet Abwehr von 80 russischen Vorstößen im Osten

Ukrainische Truppen haben im Tagesverlauf rund 80 russische Vorstöße an den Frontabschnitten im Osten der Ukraine registriert. Das hat der ukrainische Generalstab am Abend in Kiew mitgeteilt. Die größten Brennpunkte lagen demnach bei Pokrowsk und Kurachowe. Die von Kampfflugzeugen unterstützten Vorstöße seien alle abgewiesen worden, hieß es.

Kohlekraftwerk Kurachowe im Bezirk Pokrowsk Ukraine
Das Kohlekraftwerk Kurachowe im Bezirk Pokrowsk, einem Brennpunkt der Kämpfe im Osten der Ukraine. Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukrinform

Bei Kurachowe wehrten ukrainische Fallschirmjäger nach eigener Darstellung einen Großangriff von 25 Schützenpanzern und fünf Kampfpanzern ab. Der russische Truppenaufmarsch sei von der ukrainischen Artillerie und mit Kamikaze-Drohnen zerschlagen worden. Dabei seien sieben Schützenpanzer sowie zwei Panzer zerstört worden, hieß es. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

20:07 Uhr | Ukraine wirft Russland Erschießung Kriegsgefangener vor

Die Ukraine wirft den russischen Truppen die Erschießung von Kriegsgefangenen vor. Außenminister Andrij Sybiha forderte den Internationale Strafgerichtshof bei X auf, Haftbefehle gegen die "russischen Henker und Folterer" auzusstellen. Der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez forderte die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz auf, gegen den groben Verstoß gegen die Genfer Konvention zur Behandlung von Kriegsgefangenen vorzugehen.

Hintergrund ist nach Angaben eines BBC-Artikels vom Sonntag ein Bericht der ukrainischen Schlachtfeldanalyse-Seite DeepState. Sie veröffentlichte Drohnenaufnahmen, die angeblich getötete ukrainische Drohnenpiloten zeigen. Sie tragen lediglich Unterwäsche und liegen mit dem Gesicht zum Boden. DeepState zufolge seien die Soldaten von einem schnellen russischen Vormarsch überrannt worden. Die BBC erklärte, man könne die Bilder nicht unabhängig überprüfen.

Dem BBC-Bericht zufolge hätten sich Beamte in Russland noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Russland bestreitet grundsätzlich, dass seine Soldaten in der Ukraine Kriegsverbrechen begehen, wirft aber den ukrainischen Truppen schwere Kriegsverbrechen gegen russische Soldaten vor.

17:15 Uhr | Selenskyj bezeichnet Lage bei Pokrowsk als "sehr schwierig"

Zerstörte Straßenbrücke in Pokrowsk, September 2024
Zerstörte Straßenbrücke in Pokrowsk im September 2024 (Archivbild). Bildrechte: IMAGO / Le Pictorium

Die russische Armee hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau einen weiteren Ort im Umfeld der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine eingenommen. Demnach nahmen russische Truppen die Ortschaft Mychailiwka vor den Toren der Stadt Selydowe ein. Mychailiwka liegt rund 20 Kilometer südlich von Pokrowsk.

Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Besuch von Pokrowsk im Juni 2024
Selenskyj bei einem Besuch von Pokrowsk im Juni 2024 (Archivbild). Bildrechte: picture alliance/dpa/Präsidentenbüro

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Lage in der Gegend von Pokrowsk in seiner Videoansprache vom Samstagabend als "sehr schwierig". Sollte das ukrainische "Verteidigunsgzentrum" im Gebiet Donezk fallen, wäre das nach Einschätzung westlicher Berichterstatter nicht nur eine Katastrophe für die militärische Logistik der Ukraine, sondern auch ein schwerer Verlust für die ukrainische Rüstungsindustrie. In Pokrowsk befindet sich die einzige Kokerei unter ukrainischer Kontrolle. Das aus Kohle erzeugte Koks ist ein zentraler Bestandteil für die Herstellung von Stahl.

15:50 Uhr | Kreml: Putin offen für Gespräch mit Scholz

Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach Kremlangaben weiter offen für ein Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte der russischen Nachrichtenagentur Interfax: "Wir haben immer wieder mitgeteilt, dass wir offen bleiben für Kontakte." Bisher habe es aber keinen Vorschlag von deutscher Seite zu einem telefonischen Kontakt gegeben. 

Dmitri Peskow
Peskow: "Bleiben offen für Kontakte." Bildrechte: imago images/SNA

Peskow reagierte auf eine Aussage von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. Die Grünen-Politikerin hatte am Freitag gesagt, Putin sei nicht einmal mehr bereit, mit dem Kanzler zu telefonieren. Scholz hat zuletzt betont, es müssten die Möglichkeiten für einen Frieden ausgelotet werden. Es gab auch Berichte über ein angeblich geplantes Telefonat mit Putin. Bereits am 2. Oktober hatte Peskow zu den Berichten erklärt, dass Putin offen sei für einen Dialog, auch wenn die Beziehungen zwischen Moskau und Berlin – nicht auf Initiative Russlands – faktisch auf dem Nullpunkt seien.

15:38 Uhr | Biden kommt voraussichtlich am Freitag nach Berlin

US-Präsident Joe Biden will seinen Deutschland-Besuch wahrscheinlich in der kommenden Woche nachholen. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Spiegel" und verschiedener Nachrichtenagenturen gibt es Planungen für Treffen mit Kanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin am Freitag. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es bislang aber nicht. 

Biden hatte den Besuch ursprünglich für den vergangenen Freitag und Samstag geplant. Wegen des Hurrikans "Milton" in den USA hatte er ihn aber abgesagt. Deshalb war auch die Ukraine-Konferenz auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz abgesagt worden.

13:47 Uhr | Selenskyj: 900 Gleitbomben innerhalb einer Woche über Ukraine abgeworfen

In der vergangenen Woche hätten die Russen rund 900 Gleitbomben über der Ukraine abgeworfen, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit. Es habe zudem Angriffe mit 40 Raketen und 400 Schläge mit Drohnen verschiedener Typen gegeben, erklärte Selenskyj und veröffentlichte auch ein Video von den Schäden. Deswegen forderte er einmal mehr die rasche militärische Unterstützung des Westens.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, hält während seiner Pressekonferenz inne. 1 min
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, hält während seiner Pressekonferenz inne. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Efrem Lukatsky
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Selenskys "Siegesplan" nur in Umrissen bekannt

MDR AKTUELL So 13.10.2024 12:05Uhr 00:38 min

https://www.mdr.de/mdr-aktuell-nachrichtenradio/audio/audio-2768006.html

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Audio

08:42 Uhr | Ukraine: Russischer Angriff mit 68 Drohnen und 4 Raketen

Russland hat die Ukraine nach Angaben aus Kiew in der Nacht mit 68 Drohnen und vier Raketen attackiert. Zwei ballistische Raketen seien in den Regionen Poltawa und Odessa eingeschlagen, teilte die ukrainische Luftwaffe über Telegram mit. Zwei Lenkraketen seien auf die Regionen Tschernihiw und Sumy abgefeuert worden. Die Luftabwehreinheiten hätten 31 Drohnen abgeschossen, 36 Drohnen seien vermutlich von der elektronischen Luftabwehr abgefangen worden. Eine Drohne sei am Morgen noch in der Luft gewesen.

07:13 Uhr | Russland: 13 ukrainische Drohnen abgeschossen

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht 13 ukrainische Drohnen über drei Grenzregionen abgeschossen. Die Luftabwehr habe jeweils sechs Drohnen über den russischen Regionen Belgorod und Kursk sowie eine Drohne wurde über der Region Brjansk zerstört, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau auf Telegram mit.

06:48 Uhr | Tote und Verletzte bei russischen Angriffen

Im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine kostete der Krieg nach Angaben der Staatsanwaltschaft mindestens zwei weitere Menschen das Leben, zudem seien zehn verletzt worden. In einem Fall habe eine Drohne ein Auto getroffen, der Fahrer sei dabei getötet worden. Im Kreis Pokrowsk sei in einem Dorf eine Frau bei einem russischen Angriff ums Leben gekommen. In anderen Fällen habe es Verletzte durch russischen Artilleriebeschuss gegeben.

06:37 Uhr | Sender: Viele russische Arsenale zerstört

Seit Anfang August fliege ein russisches Waffenarsenal nach dem anderen in die Luft, berichtete der ukrainische Auslandssender Freedom. Mindestens sechs große Lager seien mit Drohnen getroffen worden. In den Gebieten Twer und Krasnodar seien zwischen 66 und 93 Prozent der Munitionsvorräte vernichtet worden. Allein in dem Arsenal Toropez im Gebiet Twer sollen rund 30.000 Tonnen Munition gelagert gewesen sein. Zerstört worden seien auch Lieferungen aus dem Iran und Nordkorea, hieß es weiter. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

06:30 Uhr | Selenskyj will Waffenproduktion in der Ukraine ausbauen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will mit westlichen Investitionen die Waffenproduktion in dem von Russland überfallenen Land deutlich ausbauen. "Unsere industrielle Kapazität erlaubt es uns, weit mehr Drohnen, mehr Granaten und militärische Ausrüstung zu produzieren, als es die finanziellen Möglichkeiten unseres Landes erlauben", sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft. Der Westen könne das Geld geben, zumal viele Partner aus Mangel an eigenen Waffen im Moment der Ukraine nicht ausreichend helfen könnten.

Soldaten der 55. Artilleriebrigade befinden sich in einem Kampfeinsatz in Richtung Pokrowsk in der Ostukraine.
Ukrainische Soldaten bei einem Kampfeinstaz. Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukrinform

Mit Blick auf die ukrainische Gegenoffensive in der russischen Grenzregion Kursk sagte Selenskyj, dass Kiews Militär dort die definierten Linien halte. Es habe zuvor Versuche der russischen Streitkräfte gegeben, die ukrainische Armee von ihren Positionen zu vertreiben. Er widersprach damit indirekt russischen Behauptungen, dass Moskaus Truppen dort mehrere Ortschaften zurückerobert hätten.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 13. Oktober 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Putins Krieg - Interviews und Hintergründe

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l) und Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l) und Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine Bildrechte: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 13. Oktober 2024 | 06:00 Uhr

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