Rekrutierungszentrums für die Streitkräfte der Ukraine.
Ein Rekrutierungszentrum für die Streitkräfte der Ukraine im März 2024. Bildrechte: IMAGO / Avalon.red

Ukraine-News Fahnenfluchten in der Ukraine massiv gestiegen

09. Januar 2025, 18:35 Uhr

18:45 Uhr | Russische Armee überquert strategisch wichtigen Fluss

Russische Truppen haben nach ukrainischen Angaben den strategisch wichtigen Fluss Oskil in der Region Charkiw überquert. Der Leiter der Armeeverwaltung in der Region Kupjansk, Andrij Bessedin, sagte im Fernsehen, der russischen Armee sei es gelungen, einen Brückenkopf auf der bisher ukrainisch kontrollierten Fluss-Seite zu errichten. Der Fluss Oskil bildet in der Region Charkiw faktisch die Frontlinie zwischen der russischen und der ukrainischen Armee. Russland hatte zuletzt bereits mehrfach versucht, ihn zu überqueren.

Bessedin fuhr fort, die russischen Einheiten seien nur noch zwei Kilometer von der strategisch wichtigen Stadt Kupjansk entfernt. Die vor dem Krieg etwa 25.000 Einwohner zählende Stadt ist die wichtigste ukrainische Stellung in dem Frontabschnitt. 

18:23 Uhr | Selenskyj besucht Meloni in Rom

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reist nach seinem Besuch bei der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein zu einem Treffen mit Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni in Rom weiter. Meloni zählt seit ihrem Amtsantritt im Herbst 2022 zu den entschlossenen Unterstützern der Ukraine. Gleichzeitig pflegt sie engen Kontakt zum designierten US-Präsidenten Donald Trump.

Meloni sagte heute auf ihrer jährlichen Fragerunde vor der italienischen Hauptstadtpresse, sie rechne nach Trumps Amtsübernahme nicht mit einem Ende der US-Unterstützung für die Ukraine. Trump habe "gesagt: Weil wir den Frieden wollen, werden wir die Ukraine nicht im Stich lassen".

17:56 Uhr | Ukraine-Kontaktgruppe betont Zusammenarbeit

Beim letzten Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe vor der Vereidigung von Donald Trump zum US-Präsidenten haben die Teilnehmer eine fortgesetzte Unterstützung des Landes in der Verteidigung gegen Russland angemahnt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Ramstein, mit Trumps Amtsantritt beginne "eine Zeit, in der wir noch mehr zusammenarbeiten" müssten. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas versicherte, die EU sei bereit, die Führung bei der Unterstützung Kiews zu übernehmen, "falls die Vereinigten Staaten nicht dazu bereit sind". Der scheidende US-Außenminister Lloyd Austin schwor die Teilnehmer des Treffens in Ramstein auf eine anhaltende Unterstützung für die Ukraine ein: "Die Ukraine ist für uns alle wichtig."

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius erklärte, die "beste Lösung" wäre, wenn die Ukraine-Kontaktgruppe unter Führung der USA weiterbestehe. Es nütze aber nichts, über die künftige Rolle der USA zu spekulieren. Dem Minister zufolge ist im Februar ein Treffen der Gruppe in Brüssel geplant. Er selbst wolle noch vor der Münchner Sicherheitskonferenz Mitte Februar nach Washington reisen, um seinen neuen US-Kollegen zu treffen.

14:59 Uhr | Deutschland liefert kurzfristig weitere Iris-T-Systeme

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eine kurzfristige Lieferung weiterer Flugabwehrsysteme des Typs Iris-T sowie von Kampf- und Schützenpanzern an die Ukraine angekündigt. Pistorius sagte in Ramstein, die Flugkörper seien ursprünglich für die Bundeswehr gedacht gewesen, würden nun aber direkt aus der Herstellung an die Ukraine geliefert. Zugleich kündigte Pistorius die weitere Ausbildung ukrainischer Soldaten in Deutschland an. Seit November 2022 seien bereits mehr als 19.000 Angehörige der ukrainischen Streitkräfte in Deutschland trainiert worden.

14:24 Uhr | Pistorius versichert Ukraine Unterstützung über Bundestagswahl hinaus

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat der Ukraine auch über die Bundestagswahl hinaus weitere Unterstützung zugesagt. "Die Ukraine kann [...] sich auf Deutschland verlassen, unabhängig davon, wie der Wahlausgang am 23. Februar sein wird", sagte der SPD-Politiker beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein.

Boris Pistorius (l, SPD), Bundesminister der Verteidigung, und Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, nehmen am Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf der US Air Base Ramstein teil.
Pistorius und Selenskyj beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein. Bildrechte: picture alliance/dpa | Andreas Arnold

14:20 Uhr | Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein

Auf dem US-Militärstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz ist die Ukraine-Kontaktgruppe zusammengekommen. Reporterin Ute Spangenberger ist vor Ort und erklärt im folgenden Video, was von dem Treffen zu erwarten ist.

14:16 Uhr | Selenskyj bittet um Geld für ukrainische Drohnenproduktion

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Länder der Ukraine-Kontaktgruppe zur Unterstützung der Kampfdrohnen-Produktion in seinem Land aufgefordert. Der Einsatz von Drohnen habe die Kriegsführung verändert, sagte er beim Treffen der 50 Unterstützerländer in Ramstein. Die Ukraine baue ihre Drohnenfähigkeiten rasch aus, dies helfe bei der Abwehr des russischen Angriffs: "Bitte investieren Sie in diese Stärke der Ukraine!" Außerdem bat Selenskyj um mehr Flugabwehrwaffen.

13:45 Uhr | Ukraine bekommt noch einmal US-Militärhilfen über 500 Millionen US-Dollar

Die USA geben der Ukraine kurz vor dem Ausscheiden von Präsident Joe Biden noch einmal Militärhilfen in Höhe von 500 Millionen US-Dollar (486 Millionen Euro). Das teilte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein mit. Das Paket umfasse Flugabwehrmunition, Munition und technische Unterstützung für die F-16-Kampfjets in ukrainischen Diensten. Es könnte das letzte Hilfspaket sein, bevor Biden am 20. Januar sein Amt an Donald Trump übergibt.  Nach Angaben aus Washington haben die USA der Ukraine bislang Militärhilfe von fast 65 Milliarden US-Dollar gewährt.

13:40 Uhr | EU-Außenbeauftragte Kallas sagt bei Wegfall von US-Unterstützung Führungsrolle zu

Die Europäische Union ist nach den Worten der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas bereit, bei einem Wegfall der US-Unterstützung für die Ukraine die Führungsrolle zu übernehmen. Die EU sei bereit, die Führung zu übernehmen, "falls die Vereinigten Staaten nicht dazu bereit sind", sagte sie beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe im rheinland-pfälzischen Ramstein. Sie sei allerdings "wirklich sicher, dass alle anderen Mitglieder und hoffentlich auch die Vereinigten Staaten bereit sind, die Unterstützung für die Ukraine fortzusetzen". 

12:41 Uhr | US-Verteidigungsminister fordert anhaltende Unterstützung der Ukraine

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat die Verbündeten der Ukraine beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein auf anhaltende Unterstützung für Kiew eingeschworen. "Die Ukraine ist für uns alle wichtig", sagte Austin zu Beginn des Treffens auf dem US-Militärstützpunkt in Rheinland-Pfalz. "Wir dürfen nicht nachlassen."

10:00 Uhr | Was das Ramstein-Format ist

Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz trifft sich heute erneut die Ukraine-Kontaktgruppe. In regelmäßigen Treffen tauschen sich mehr als 50 Staaten über die Lage im Ukraine-Krieg aus. Bekannt wurden die Treffen als sogenanntes Ramstein-Format. Was das genau ist, erklärt das folgende Video.

Grafik Ramstein-Format 1 min
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In regelmäßigen Treffen tauschen sich mehr als 50 Staaten über die Lage im Ukraine-Krieg aus. Bekannt wurden die Treffen als sogenanntes Ramstein-Format.

MDR FERNSEHEN Do 09.01.2025 06:57Uhr 00:47 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/video-ukraine-ramstein-kontaktgruppe-100.html

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Video

08:10 Uhr | Fahnenfluchten in der Ukraine massiv gestiegen

In der Ukraine ist die Zahl der Fahnenflüchtigen massiv gestiegen. Statistiken der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft zufolge wurden 2024 mehr als 22.000 Fälle von Desertion registriert. Hinzu kämen noch mehr als 62.000 Fälle von eigenmächtigen Fernbleiben von der Truppe. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine Verdreifachung der Desertionen und eine Verzehnfachung beim eigenmächtigen Fernbleiben. Den Angaben zufolge wurden damit seit Kriegsausbruch fast 120.000 Fälle von Fahnenflucht registriert. Beobachter gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.

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Seit Kriegsausbruch wurden in der Ukraine fast 120.000 Fälle von Fahnenflucht registriert (Themen-Archivbild). Bildrechte: IMAGO / Depositphotos

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in einem kürzlichen Interview von einem Rückgang von Fahnenfluchten und unerlaubtem Fernbleiben im Oktober und November gesprochen. Die Daten der Generalstaatsanwaltschaft verzeichnen für Dezember jedoch einen massiven Anstieg der Zahlen und nur einen Rückgang bei den Desertionen. Nach Angaben von Selenskyj stehen in der ukrainischen Armee aktuell 980.000 Soldaten unter Waffen.

Laut Schätzungen der ukrainischen Parlamentsabgeordneten Anna Skorochod sind seit der Mobilmachung rund 1,2 Millionen wehrpflichtiger Ukrainer illegal ins Ausland geflohen. Täglich kursieren in sozialen Netzwerken neue Videos mit Jagdszenen nach Wehrpflichtigen und Prügeleien mit Rekrutierern in ukrainischen Städten. Einem Bericht der Washington Post zufolge konnte die ukrainische Armee trotz verschärfter Gesetze und allgegenwärtiger Werbung für den Militärdienst im Vorjahr nur gut 200.000 neue Soldaten einziehen. Die russische Seite soll zur gleichen Zeit mehr als das Doppelte neuer Soldaten gezogen haben.

06:30 Uhr | Selenskyj kommt zu Ukraine-Treffen nach Deutschland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird heute in Deutschland erwartet. Selenskyj sagte in seiner abendlichen Video-Ansprache, er werde an einem Treffen auf dem US-Stützpunkt Ramstein teilnehmen. Es ist das letzte Mal vor dem Amtsantritt des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, dass die sogenannte Ukraine-Kontaktgruppe zusammenkommt. Erwartet werden Politiker und Militärs aus rund 50 Ländern, darunter Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Nato-Generalsekretär Mark Rutte.

Ramstein 2 min
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2 min

Ukraine hofft auf klare Perspektive

MDR AKTUELL Do 09.01.2025 06:14Uhr 01:42 min

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00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 9. Januar 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler
Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler
56 min

In Deutschland wird wieder über den Taurus debattiert. Ex-Nato-General Erhard Bühler stellt nochmal klar, dass der Marschflugkörper ohne deutsche Soldaten in der Ukraine eingesetzt werden kann.

MDR AKTUELL Do 12.12.2024 16:45Uhr 55:51 min

Audio herunterladen [MP3 | 51,1 MB | 128 kbit/s] Audio herunterladen [MP4 | 102,9 MB | AAC | 256 kbit/s] https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/general/audio-taurus-ausbildung-weidel-bundeswehr-100.html

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Putins Krieg - Interviews und Hintergründe

Der Mangel an Munition macht den Soldaten einer Artillerieeinheit in der Oblast Donezk am Dienstag 30. Januar 2024 zu schaffen.
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Ein Schild mit der Aufschrift "Kursk 108 km" steht an der russisch-ukrainischen Grenze.
Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Evgeniy Maloletka
Eine Kolonne der russischen Streitkräfte bewegt sich zum Aufbau von Kräften, die aktive Kampfhandlungen mit ukrainischen Verbänden im Bezirk Sudschanski in der russischen Region Kursk durchführen.
Eine Kolonne der russischen Streitkräfte bewegt sich zum Aufbau von Kräften, die aktive Kampfhandlungen mit ukrainischen Verbänden im Bezirk Sudschanski in der russischen Region Kursk durchführen. Bildrechte: picture alliance/dpa/Russian Defense Ministry Press Service via AP
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Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 09. Januar 2025 | 06:00 Uhr

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Rechte: AFP; Reuters, EBU,

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Rechte: AP, Reuters

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