![Ein russischer Soldat | Bildrechte: IMAGO/ITAR-TASS Ein russischer Soldat](https://www.mdr.de/index-transparent_h-2_w-3_zc-8cdb29ec.gif)
Ukraine-News Russland meldet Einnahme strategisch wichtiger Stadt
Hauptinhalt
07. Februar 2025, 20:15 Uhr
- Russland will strategisch wichtige Stadt und ein Dorf in der Ostukraine erobert haben
- US-Taskforce gegen russische Oligarchen soll aufgelöst werden
- Stromabschaltungen in der Ukraine nach Drohnenangriff
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
20:00 Uhr | Selenskyj will USA-Deal mit Seltenen Erden zustimmen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will den USA Zugang zu seltenen Erden im Gegenzug für militärische Hilfen und Sicherheitsgarantien anbieten. Weniger als 20 Prozent der Bodenschätze, darunter etwa die Hälfte der Seltenen Erden, seien in Regionen, die nicht von Russland erobert worden seien, sagte der Präsident in einem am Freitag veröffentlichten Reuters-Interview. "Die Amerikaner haben am meisten geholfen, also sollten die Amerikaner auch am meisten verdienen. Und sie sollten diese Priorität haben", sagte Selenskyj.
Darüber würde er gerne mit US-Präsident Donald Trump sprechen. Trump, der bereits Interesse an ukrainischen Bodenschätzen gezeigt hat, plant kommende Woche mit Selenskyj zu telefonieren. Selenskyj entrollte während des Interviews auf einem Tisch im Kiewer Präsidialamt eine Karte, auf der zahlreiche Mineralienvorkommen verzeichnet waren. Ein breiter Streifen im Osten war als Lagerstätte für seltene Erden gekennzeichnet. Der Präsident sagte, die Ukraine verfüge über Europas größte Reserven an Titan, das für die Luft- und Raumfahrtindustrie unentbehrlich ist, und an Uran, das für Kernenergie und Waffen verwendet wird.
16:52 Uhr | Russland will strategisch wichtige Stadt in der Ostukraine erobert haben
Die russische Armee hat eigenen Angaben zufolge nach über vier Monaten schwerer Kämpfe die ostukrainische Bergarbeiterstadt Torezk erobert. Eine entsprechende Mitteilung machte das Verteidigungsministerium in Moskau bei Telegram, wobei die Behörde die Stadt mit dem noch aus sowjetischer Zeit stammenden Namen Dserschinsk bezeichnete. Felix Dserschinski (Feliks Dzierzynski) war der erste Chef des sowjetischen Geheimdienstes. Torezk liegt im Gebiet Donezk und hatte vor dem Krieg über 30.000 Einwohner. Nur wenige Dutzend sollen in den Ruinen ausgeharrt haben.
Kiew bestätigte den Verlust zunächst nicht. Im Morgenbericht des Generalstabs war lediglich von gut einem Dutzend russischer Attacken im Raum Torezk die Rede. Ukrainische Militärbeobachter hatten allerdings bereits seit längerem nur noch den Stadtrand als umkämpft gekennzeichnet und gingen von einem baldigen Fall der Stadt aus.
15:04 Uhr | Kiew rechnet bald mit Trumps Sondergesandtem Kellogg
Die Ukraine richtet sich laut dem Chef der Präsidialkanzlei, Andrij Jermak, auf einen baldigen Besuch von Donald Trumps Sondergesandtem Keith Kellogg ein. Als möglicher Termin wird in ukrainischen Medien der 20. Februar genannt, auch wenn eine offizielle Bestätigung noch aussteht. Er habe mit Kellogg über den Besuch gesprochen, schrieb Jermak im sozialen Netzwerk X. Die Ukraine wolle zeigen, wie die Mobilisierung verlaufe und wie es um die Lieferung von Waffen und Ausrüstung bestellt sei. Es gehe um eine gemeinsame Position mit den Partnern, "denn ohne die Ukraine kann man keine Pläne für den Frieden formulieren", sagte der Stabschef.
15:00 Uhr | Ukraine fängt russische Gleitbombe ab
Die Ukraine hat eigenen Angaben nach erfolgreich eine russische Gleitbombe im südukrainischen Gebiet Saporischschja abgefangen. Dies bestätigte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine. Konkretere Angaben zur eingesetzten Waffe machte er nicht. Militärblogger hatten zuvor über den Einsatz einer experimentellen Waffe spekuliert. Insgesamt sei ein "komplexer Ansatz" aus bodengestützter Flugabwehr und in der Luft befindlichen Mitteln notwendig, um die mit Gleitbomben bewaffneten russischen Kampfflugzeuge fernzuhalten, sagte Ihnat. Es sei dabei schon mehrfach gelungen, diese gefährlichen Bomben rechtzeitig abzufangen.
Die russische Luftwaffe setzt dabei stark auf Gleitbomben, die außerhalb der Reichweite der ukrainischen Flugabwehr aus großer Höhe abgeworfen werden und mit Flügeln ausgestattet, teils mit großen Abweichungen ins Zielgebiet gleiten.
12:26 Uhr | IAEA beklagt Beschuss von Saporischschja
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) beklagt einem russischen Medienbericht zufolge einen zunehmenden Beschuss des von Russland kontrollierten Kernkraftwerks Saporischschja. IAEA-Chef Rafael Grossi habe dies nach einem Treffen mit dem Chef des russischen Atomkonzerns Rosatom, Alexej Lichatschew, in Moskau kritisiert, meldete die Nachrichtenagentur Tass.
Grossi sagte demnach, die Untersuchung der zurückgebliebenen Drohnenfragmente lasse keine Aussage zu, wer für die Angriffe verantwortlich sei. Rosatom erklärte nach dem Treffen, die Ukraine greife immer wieder die nahegelegene Stadt Enerhodar an. Eine Stellungnahme der Regierung in Kiew gab es zunächst nicht. Russland brachte das AKW kurz nach dem Einmarsch in die Ukraine 2022 unter seine Kontrolle.
13:02 Uhr | Russland: Dorf in Donezk eingenommen
Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine weitere Ortschaft im Osten der Ukraine eingenommen. Das Dorf Druschba in der Region Donezk sei unter russischer Kontrolle, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Ministerium.
10:24 Uhr | Stromabschaltungen in der Ukraine nach Drohnenangriff
Wegen Schäden am Energienetz der Ukraine nach russischen Drohnenangriffen haben mehrere Regionen notfallmäßig den Strom abgeschaltet. Das teilte der staatliche Energieversorger Ukrenerho mit. Strom fehle im Osten des Landes wie im Gebiet Charkiw und im Zentrum, etwa in Poltawa und Kirowohrad. Vorrangig sollten gewerbliche Verbraucher abgeschaltet werden, weniger die privaten Haushalte.
Als Grund nannte der Energieversorger die Folgen russischer Raketen- und Drohnenangriffe auf Stromerzeugungs- und -übertragungsanlagen. Angaben zum Ort oder dem Ausmaß der Schäden wurden nicht gemacht.
10:00 Uhr | Russland nimmt Agentinnen des ukrainischen Geheimdienstes fest
Der russische Geheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben vier Agentinnen des ukrainischen Geheimdienstes festgenommen. Ihnen werde vorgeworfen, in Russland Anschläge auf hochrangige Offiziere sowie auf Energieeinrichtungen geplant zu haben, teilte der FSB am Freitag mit.
Die Frauen wurden den Angaben zufolge in Sewastopol auf der annektierten Krim-Halbinsel, in Woronesch und in Rostow am Don festgenommen. Die Frauen hätten gestanden, teilte der FSB ferner mit. Ihnen drohen den Angaben zufolge bis zu 30 Jahre Haft.
09:56 Uhr | Ukraine: Drei Tote bei Bombenangriff
Bei einem russischen Bombenangriff auf die Region Sumy im Nordosten der Ukraine sind örtlichen Behörden zufolge drei Menschen getötet worden. Der Angriff mit drei gelenkten Fliegerbomben habe am späten Donnerstag ein Wohngebäude zerstört. Die Rettungsarbeiten dauerten bis in den Morgen an.
08:11 Uhr | Kreml: Keine Vorbereitungen für Treffen mit USA
Bisher hat es einem russischen Agenturbericht zufolge noch keine Vorbereitungen für ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin gegeben. Russland und die USA hätten in dieser Frage noch keinen Kontakt aufgenommen, meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf den russischen Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Es habe keine Gespräche darüber gegeben, ob ein solches Treffen notwendig sei oder wo und wie es ablaufen könnte.
Trump und Putin haben beide erklärt, dass sie an einer persönlichen Begegnung interessiert seien. Falls ein solches Treffen stattfindet, dürfte es um Trumps erklärtes Ziel gehen, den Ukraine-Krieg schnell zu beenden.
05:00 Uhr | Hodges fordert für Ukraine Mitgliedschaft in Nato und EU
Der frühere Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa, Ben Hodges, fordert für die von Russland angegriffene Ukraine eine Mitgliedschaft in Nato und EU. Wenn der Westen das Land militärisch ertüchtige, könne die Ukraine "ein Bollwerk gegen Putins klar artikulierte Pläne zur weiteren Eroberung Europas werden", sagte der Generalleutnant a.D. dem Fachmagazin "Europäische Sicherheit & Technik".
"Das Überleben der Ukraine und ihre Aufnahme in die Nato und in die Europäische Union sind für die Sicherheit Europas und die Abwehr der globalen Bedrohungen von größter Bedeutung", sagte Hodges. Sollte die Ukraine in ihrem militärischen Abwehrkampf aber scheitern, steige die Gefahr, dass Russland auch Nato-Staaten mit konventionellen Mitteln angreife.
04:50 Uhr | Auflösung von US-Taskforce gegen russische Oligarchen
Die US-Justizministerin Pam Bondi ordnete die Auflösung einer Strafverfolgungseinheit des Ministeriums zur Durchsetzung von Sanktionen gegen russische Oligarchen an. Die in der Taskforce "KleptoCapture" tätigen Mitarbeitenden sollen zu ihren ehemaligen Posten zurückkehren und die eingesetzten Ressourcen zur Bekämpfung von Drogen-Kartellen und transnationalen kriminellen Organisationen eingesetzt werden. Das geht aus einem von Bondi unterzeichneten Memorandum hervor, das Medienberichten zufolge am Donnerstag öffentlich bekannt wurde.
Die Taskforce "KleptoCapture" wurde nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Jahr 2022 unter dem damaligen US-Justizminister Merrick Garland ins Leben gerufen, um "korrupte russische Oligarchen zur Rechenschaft zu ziehen", wie es in einer Mitteilung des Ministeriums aus der Zeit hieß. Die Einheit sollte demnach dabei helfen, die Sanktionen und Exportbeschränkungen durchzusetzen, die die USA und andere Staaten als Reaktion auf Russlands Angriff eingeführt hatten.
00:30 Uhr | Ukraine offen für Einrichtung von humanitärem Korridor in russischer Region Kursk
Die ukrainische Regierung hat sich offen für die Einrichtung eines humanitären Korridors in der westrussischen Grenzregion Kursk gezeigt. "Wir sind bereit, einen humanitären Korridor von der Region Kursk bis in die Tiefen Russlands zu öffnen, wenn die Russische Föderation offiziell darum bittet", erklärte die ukrainische Präsidentschaft am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Damit soll demnach Hunderten russischen Zivilisten in der von der ukrainischen Armee kontrollierten Region die Rückkehr in das von Russland kontrollierte Gebiet ermöglicht werden.
00:10 Uhr | Selenskyj fordert Zugriff auf russisches Vermögen im Westen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert vom Westen die Freigabe weiterer Milliarden aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen im Ausland für den Wiederaufbau des von Moskaus Angriffskrieg zerstörten Landes. Neben der Hilfe von Banken und Verbündeten müsse auch der Anteil aus dem blockierten russischen Vermögen erhöht werden. "Wir reden von Dutzenden Milliarden", sagte Selenskyj laut einer Mitteilung des Präsidentenamtes in Kiew. Er werde die Frage bei der Münchner Sicherheitskonferenz vom 14. bis 16. Februar bei Gesprächen mit europäischen Partnern aufwerfen.
Die Gruppe der sieben großen westlichen Industriestaaten (G7) hat bisher beschlossen, der Ukraine einen Kredit von 50 Milliarden US-Dollar (rund 46 Milliarden Euro) zu gewähren – für den indirekt Russland zahlen soll. Der Kredit wird durch Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenen russischen Staatsvermögen abgesichert. Die Ukraine will zudem den Zugriff auf das Vermögen selbst.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Freitag, 7. Februar 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 07. Februar 2025 | 13:30 Uhr