Ukraine-News Ukraine stoppt Produktion in letztem Kokskohle-Bergwerk Pokrowsk
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14. Januar 2025, 23:19 Uhr
- Pistorius: Ukraine-Unterstützung verlässlich unabhängig von Ausgang der Bundestagswahl
- Ukraine: "Massivste" nächtliche Angriffswelle gegen militärische Ziele in Russland
- Ukraine stoppt Produktion in letztem Kokskohle-Bergwerk Pokrowsk
- Nato-Partner planen engere Zusammenarbeit mit ukrainischen Rüstungsherstellern
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
23:19 Uhr | USA und Armenien vereinbaren strategische Zusammenarbeit
Die USA und Armenien wollen enger zusammenarbeiten. US-Außenminister Antony Blinken und sein Amtskollege Ararat Mirsojan unterzeichneten in Washington eine entsprechende Charta. Geplant sind demnach unter anderem US-Hilfen für Wirtschafts- und Militärreformen in der ehemaligen Sowjetrepublik. Außerdem sichern die USA Armenien Unterstützung der Wahrung seiner Souveränität zu.
Der Kreml reagierte auf das Abkommen mit Kritik am wachsenden Einfluss der USA im Südkaukasus. Unter dem westlich orientierten Regierungschef Nikol Paschinjan sind die Beziehungen Armeniens zu Russland zuletzt abgekühlt.
Update 19:29 Uhr | Pistorius: Ukraine-Unterstützung verlässlich unabhängig von Ausgang der Bundestagswahl
Verteidigungsminister Boris Pistorius hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Unterstützung Deutschlands auch über die Bundestagswahl am 23. Februar hinaus zugesichert. Unabhängig von der Regierungskonstellation werde diese Unterstützung verlässlich und entschlossen bleiben, sagte der SPD-Politiker bei seinem Besuch in Kiew. Pistorius äußerte die Erwartung, dass es in laufenden Verhandlungen in Deutschland über weitere Ukraine-Hilfen in Höhe von drei Milliarden Euro eine Lösung geben werde. Er verwies aber darauf, dass es für 2025 nach dem Bruch der Ampel-Koalition keinen Haushalt gebe.
Für einen erfolgreichen Abwehrkampf gegen Russland ist die Ukraine nach Einschätzung von Pistorius darauf angewiesen, dass Europa und die neue US-Regierung unter Donald Trump weiter eng zusammenarbeiten. Vor dem Amtsantritt Trumps herrscht Unklarheit, wie es mit der westlichen Unterstützung für die Ukraine weitergeht. Trump hatte wiederholt ein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zur schnellen Beendigung des Kriegs in Aussicht gestellt. In der Ukraine gibt es die Befürchtung, dass Trump die US-Hilfe drastisch zurückfahren und Kiew so eine Niederlage bescheren könnte.
Update 17:29 Uhr | Ukraine: "Massivste" nächtliche Angriffswelle gegen militärische Ziele in Russland
Der ukrainische Generalstab hat in Onlinediensten erklärt, bei den jüngsten ukrainischen Angriffen gegen russische Industrieanlagen handele sich um die "massivste" nächtliche Angriffswelle gegen militärische Ziele in Russland seit Beginn des Krieges vor fast drei Jahren. Die ukrainischen Streitkräfte hätten Ziele in einer Entfernung von 200 bis 1.100 Kilometern auf russischem Territorium attackiert, hieß es.
Angesichts der Angriffe stellten laut russischen Behörden neun Flughäfen im Zentrum und im Westen Russlands vorübergehend den Betrieb ein. Laut dem Chef des ukrainischen Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation, Andrij Kowalenko, wurden insgesamt fünf russische Städte angegriffen. Ziele waren demnach Ölraffinerien, Öldepots, Waffenfabriken und Luftabwehrsysteme.
14:33 Uhr | Ukraine meldet Angriff auf russischen Luftwaffenstützpunkt Engels
Die Ukraine hat eigenen Geheimdienstkreisen zufolge den russischen Luftwaffenstützpunkt Engels angegriffen. Dort sei ein Munitionslager getroffen worden, sagt ein Geheimdienstvertreter. Es seien auch andere Ziele angegriffen worden. In dem Chemiewerk Alexinsky und in der Raffinerie Saratowsky seien Feuer ausgebrochen. Auch das Chemiewerk Brjansk sei getroffen worden.
14:30 Uhr | Russland meldet Einnahme von zwei weiteren Ortschaften
Russland hat eigenen Angaben zufolge zwei weitere Ortschaften in der Ostukraine eingenommen. Es handele sich um Neskutschne und Terny in der Oblast Donezk, berichten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium.
13:33 Uhr | Kreml kritisiert Rolle der USA im Kaukasus
Der Kreml hat sich vor dem Hintergrund eines Vertrags über strategische Partnerschaft zwischen der Kaukasusrepublik Armenien und den USA kritisch über den Einfluss Washingtons in der Region geäußert. "Die USA haben nie eine besonders stabilisierende Rolle im Südkaukasus gespielt, sondern eher umgekehrt", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Nun versuchten die USA immer neue Länder auf ihren Kurs zu bringen.
Zugleich betonte Peskow, dass Armenien das Recht habe, seine Beziehungen zu diversifizieren. Moskau sei weiterhin an einem guten Verhältnis zur Ex-Sowjetrepublik interessiert. In dem Strategiepapier, das am Dienstagabend unterzeichnet werden soll, geht es um Hilfen der USA für Wirtschafts- und Militärreformen in Armenien.
13:30 Uhr | Scholz kündigt deutsche Beteiligung am Schutz der Infrastruktur in der Ostsee an
Deutschland will sich nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz mit Schiffen am Schutz der Infrastruktur in der Ostsee beteiligen. Deutschland werde sich mit seinen eigenen Möglichkeiten daran beteiligen, die Überwachung zu intensivieren, sagte der SPD-Politiker bei einem Treffen von Nato-Staaten in Helsinki. "Selbstverständlich wird das bedeuten, dass wir auch mit deutschen Schiffen für die Sicherheit in der Ostsee Sorge tragen." Hintergrund des Treffens von Vertretern der Nato-Staaten des Ostseeraums ist eine Serie vermuteter Sabotageakte gegen Unterseekabel.
11:28 Uhr | Ukraine stoppt Produktion in letztem Kokskohle-Bergwerk Pokrowsk
Die Ukraine hat die Produktion im letzten Kokskohle-Bergwerk des Landes in Pokrowsk aufgrund des russischen Vormarschs in der Region gestoppt. Das hat die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf "zwei Quellen aus der Industrie" gemeldet. Demnach gebe es keine Produktion mehr und eine Evakuierung sei im Gange.
Wie der auf Open-Source-Geheimdienstinformationen basierende ukrainische Militäranalyse-Blog DeepState berichtete, waren die russischen Truppen am Montag weniger als zwei Kilometer von einem der Minenschächte entfernt. Laut den von DeepState kartierten Kampflinien waren die russischen Truppen in die Dörfer Kotlyne und Udachne vorgerückt, wo die Kokskohle-Mine Einrichtungen hat. Auch in dem Dorf Pischchane, das Russland eigenen Angaben zufolge, eingenommen hat, gibt es eine Anlage der Mine.
Das Bergwerk von Pokrowsk war die letzte verbliebene Mine der Ukraine, die Kokskohle produziert. Sie ist für die Stahlindustrie des Landes unverzichtbar. 2023 hatte die Pokrowsker Mine noch 3,5 Millionen Tonnen Koks produziert. Der Verband der Stahlhersteller hatte dem Reuters-Bericht zufolge im vergangenen Jahr erklärt, dass die mögliche Schließung der Mine dazu führen könnte, dass die Stahlproduktion von 7,6 Millionen Tonnen im Jahr 2024 auf 2 bis 3 Millionen Tonnen im Jahr 2025 einbricht.
09:29 Uhr | Industrieanlage in Engels bei Drohnenangriff beschädigt
In der 700 Kilometer von Moskau entfernten Region Saratow ist russischen Behörden zufolge in der Stadt Engels eine Industrieanlage bei einem Drohnenangriff beschädigt worden. Wie Regionalgouverneur Roman Busargin mitteilte, blieb in der Folge eine Schule geschlossen. Bereits am 8. Januar hatte ein Drohnenangriff auf ein Erdöllager in Engels ein riesiges Feuer ausgelöst, das tagelang nicht gelöscht werden konnte und bei dem zwei Feuerwehrleute ums Leben kamen.
09:26 Uhr | Großbrand nach ukrainischem Drohnenangriff auf Gastank bei Kasan
Nach einem ukrainischen Drohnenangriff auf eine Energieanlage in der russischen Region Tatarstan ist nach Angaben örtlicher Behörden ein Großbrand ausgebrochen. Wie die Regionalregierung im Onlinedienst Telegram mitteilte, geriet in einem Vorort von Kasan ein Gastank in Brand. Verletzte habe es keine gegeben. Laut Lokalmedien richtete sich der Angriff gegen ein Flüssiggaslager in der Nähe einer Chemiefabrik. Verbreitete Aufnahmen zeigten Flammen und eine schwarze Rauchwolke.
07:54 Uhr | Pistorius in der Ukraine zu Gesprächen über weitere Hilfe
Verteidigungsminister Boris Pistorius ist zu Gesprächen mit der ukrainischen Regierung in Kiew eingetroffen. Der SPD-Politiker sagte der Deutschen Presse-Agentur zur Ankunft, er wolle über die weitere Hilfe sprechen und sich ein Bild der militärischen Lage verschaffen.
07:52 Uhr | Zahlreiche ATACMS-und Drohnen-Angriffe auf russisches Gebiet
Die Ukraine hat pro-russischen Kriegsbloggern und Telegram-Kanälen zufolge in der Nacht russisches Gebiet mit Hunderten von Drohnen und ATACMS-Raketen angegriffen. Russland habe mehr als 200 Drohnen und fünf ATACMS-Raketen abgefangen, heißt es auf dem Telegram-Kanal Shot. "Der Feind hat einen massiven gemeinsamen Angriff auf das Territorium der russischen Organisationen organisiert", berichtet der Kriegsblogger Two Majors. Vom russischen Verteidigungsministerium liegt zunächst keine Stellungnahme vor.
07:22 Uhr | Ex-Nato-General Bühler für weitere Waffenlieferungen an die Ukraine
Der frühere Nato-General Erhard Bühler spricht sich für weitere Waffenlieferungen an die Ukraine aus. Bühler sagte MDR AKTUELL, die Ukraine müsse Stärke zeigen. Ansonsten treibe man die Ukraine in einen Frieden, der kein gerechter sein werde. Bühler geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der Krieg in der Ukraine noch länger dauern wird. Sollte Russland gewinnen, müsse sich Europa auf einen Flüchtlingszutrom einstellen.
04:57 Uhr | Nato-Staaten planen Waffenlieferungen und engere Kooperation mit Ukraine
Deutschland und vier weitere europäische Nato-Partner haben bei einem Treffen in Polen zusätzliche Unterstützung für die Ukraine angekündigt. Neben der Lieferung von Waffen und Material soll auch die Zusammenarbeit zwischen ukrainischen und europäischen Rüstungsherstellern verstärkt werden, insbesondere in den Bereichen Softwareentwicklung, Munitionsproduktion und Drohnenbau. "Wenn das Geld und die Rüstungskapazitäten für die Produktion vorhanden sind, ist die Ukraine selbst am schnellsten damit, ihre Truppen mit Material und Waffen zu versorgen", sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen aus Polen, Frankreich, Großbritannien und Italien nahe Warschau.
02:24 Uhr | Trump kündigt baldiges Treffen mit Putin an
Der designierte US-Präsident Donald Trump plant ein baldiges Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nach seinem Amtsantritt. "Ich weiß, dass er sich treffen will, und ich werde mich sehr bald mit ihm treffen", sagte Trump der Nachrichtenplattform Newsmax. Einen genauen Termin nannte er nicht. Es wäre das erste persönliche Treffen der beiden Staatschefs seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022.
00:44 Uhr | Faeser warnt vor neuer Dimension russischer Bedrohung
Knapp drei Jahre nach Beginn des Krieges in der Ukraine sieht Bundesinnenministerin Nancy Faeser eine zunehmende Bedrohung durch Russland. "Putin agiert absolut skrupellos", sagte Faeser der "Süddeutschen Zeitung". Die Bedrohung äußere sich nicht nur in militärischen Angriffen auf die Zivilbevölkerung, sondern auch in Cyberangriffen, Desinformationskampagnen, Sabotageakten und Spionage. Faeser wies darauf hin, dass Angriffe auf kritische Infrastrukturen und Unternehmen in Deutschland zugenommen hätten. Als größter Unterstützer der Ukraine in Europa stehe Deutschland besonders im Fokus russischer Aggression.
00:38 Uhr | Selenskyj und Macron sprechen über möglichen Einsatz westlicher Truppen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron über den möglichen Einsatz westlicher "Kontingente" in der Ukraine gesprochen. In seiner abendlichen Videoansprache erklärte Selenskyj, die Gespräche hätten verschiedene Formen der Verteidigung und Waffenpakete für die Ukraine umfasst. "Wir haben auch die Entsendung von Kontingenten unserer Partner und die Ausbildung unseres Militärs besprochen", sagte Selenskyj. Ob es dabei um Kampf- oder Friedenstruppen ging, blieb unklar.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 14. Januar 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 14. Januar 2025 | 06:00 Uhr