Zerstörtes Haus in Pokrowsk
Ein zerstörtes Haus in der ukrainischen Kleinstadt Pokrowsk (Archivbild 12.01.2025) Bildrechte: picture alliance / Anadolu | Wolfgang Schwan

Ukraine-News Erneut schwere Kämpfe um Pokrowsk

27. Januar 2025, 21:09 Uhr

21:09 Uhr | Selenskyj: Haben Atomwaffen gegen Krieg getauscht

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigener Darstellung im Gespräch mit US-Präsident Donald Trump starke militärische Unterstützung und Sicherheitsgarantien für den Fall einer Waffenruhe im Krieg mit Russland gefordert. Nur dies könne verhindern, dass Moskau den Krieg zu einem späteren Zeitpunkt wiederbeIebt, sagte Selenskyj der italienischen Zeitung "Il Foglio".

Er habe mit Trump auch über das Budapester Memorandum von 1994 gesprochen. Damals hatten die USA, Großbritannien und Russland den ehemaligen Sowjetrepubliken Ukraine, Belarus und Kasachstan starke Sicherheitsgarantien als Gegenleistung für die Beseitigung aller Nuklearwaffen auf ihrem Gebiet gegeben. Inzwischen sei alles anders gekommen, sagte Selenskyj. Rückblickend wäre es besser gewesen, hätte die Ukraine damals die Sicherheitsgarantien von der Nato erhalten. "Wir haben Atomwaffen für den Krieg getauscht", habe er Trump erklärt.

18:29 Uhr | Kämpfe um Kontrolle der Dnipro-Mündung

Russische Truppen haben mehrere Versuche zur Eroberung der kleinen Inseln in der Dnipro-Mündung bei Cherson im Süden der Ukraine gestartet. Insgesamt seien in der vergangenen Woche 19 Angriffe russischer Einheiten abgeschlagen worden, zitierte die Agentur Ukrinform Leutnant Pawlo Drohal, den Sprecher der dort eingesetzten Verteidiger: "Die russischen Besatzer versuchen weiterhin, im Inselgebiet an der Mündung des Dnipro-Flusses Fuß zu fassen." Bei den Angriffen seien 122 russische Soldaten getötet oder verwundet worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. Der Dnipro mündet westlich von Cherson ins Schwarze Meer.

Update 15:00 Uhr | EU-Staaten verlängern Sanktionen gegen Russland

Die Europäische Union hat ihre umfassenden Sanktionen gegen Russland um weitere sechs Monate verlängert. "Europa liefert: Die EU-Außenminister haben sich soeben darauf geeinigt, die Sanktionen gegen Russland erneut zu verlängern", schrieb die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas in den sozialen Medien.

Ungarn hatte zuvor seine Blockadehaltung aufgegeben und bekam dafür im Gegenzug Zusicherungen beim Thema Energiesicherheit. Rechtlich gesehen müssen die EU-Länder alle sechs Monate einstimmig für die Verlängerung der Sanktionen stimmen.

09:13 Uhr | EU-Außenbeauftragte Kallas rechnet mit Verlängerung von Sanktionen gegen Russland

Die ehemalige estnische Premierministerin Kaja Kallas während eines EU-Gipfels
Kaja Kallas rechnet damit, dass die EU-Mitgliedsstaaten ihre Sanktionen gegen Russland verlängern werden. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Geert Vanden Wijngaert

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas rechnet mit einer Verlängerung der Sanktionen der Mitgliedsstaaten gegen Russland wegen dessen Krieg gegen die Ukraine. "Ich erwarte eine Entscheidung für eine Verlängerung unserer Sanktionen", sagt sie vor einem Treffen mit den EU-Außenministern in Brüssel. Ungarn hatte Anfang des Monats erklärt, es habe noch keine Entscheidung getroffen, ob es die für Ende Januar geplante Verlängerung der Sanktionen unterstützen werde.

08:31 Uhr | Ukraine meldet Abschuss von 57 Drohnen

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Montag 57 russische Drohnen abgefangen. 39 weitere Drohnen seien verlorengegangen, teilt die Luftwaffe mit. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Ukraine elektronische Kriegsführung nutzt, um russische Drohnen umzulenken.

06:35 Uhr | Russland: 32 ukrainische Drohnen abgewehrt

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht 32 von der Ukraine aus gestartete Drohnen unschädlich gemacht. Fast die Hälfte der Drohnen sei über der an die Ukraine grenzenden Region Woronesch zerstört worden, der Rest in mehreren benachbarten Regionen, teilt das Ministerium über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

04:50 Uhr | Schwere Kämpfe um Pokrowsk dauern an

Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger haben sich im Osten der Ukraine erneut schwere Kämpfe geliefert. Insgesamt seien im Tagesverlauf 153 russische Angriffe an verschiedenen Frontabschnitten registriert worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit. Der Schwerpunkt der Kampfhandlungen lag einmal mehr rund um die Kleinstadt Pokrowsk am Rande des Donbass.

Angesichts der schwierigen Lage erhielten die um den Donbass kämpfenden ukrainischen Einheiten einen neuen Kommandeur. Präsident Wolodymyr Selenskyj ernannte den bisherigen Heeres-Befehlshaber, General Mychajlo Drapatyj, zum neuen Führer der dort eingesetzten Gruppierung "Chortizja". "Gleichzeitig behält Drapatyj die Befehlsgewalt über die Landstreitkräfte, den größten Teil unserer Streitkräfte, was dazu beitragen wird, die Kampfeinsätze der Armee mit einer angemessenen Ausbildung der Brigaden zu verbinden", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. 

Der bisherige Befehlshaber Andrij Hnatow wurde in den Generalstab versetzt. Zuletzt hatte es wiederholt Berichte aus der Region Pokrowsk über fahnenflüchtige ukrainische Soldaten gegeben, da angesichts der häufigen Rückschläge vielfach das Vertrauen in die militärische Führung verloren gegangen war.

03:08 Uhr | US-Außenministerium bestätigt Stopp der Auslandshilfen

Das US-Außenministerium bestätigt den vorübergehenden Stopp der Entwicklungshilfe für das Ausland. Außenminister Marco Rubio habe eine Überprüfung aller ausländischen Hilfsprogramme eingeleitet, um sicherzustellen, dass sie effizient seien und mit der US-Außenpolitik im Rahmen der Amerika-zuerst-Agenda übereinstimmten, so das Ministerium in Washington in einer Mitteilung. Die Maßnahme stehe im Einklang mit einem Dekret von US-Präsident Donald Trump. "Die Überprüfung und Neuausrichtung der Auslandshilfe im Namen der hart arbeitenden Steuerzahler ist nicht nur richtig, sondern ein moralisches Gebot."

Zuvor hatten US-Medien über den 90-tägigen Stopp eines Großteils der Auslandshilfen berichtet. Verwirrung gab es darüber, ob auch die Militärhilfe für die von Russland angegriffene Ukraine betroffen sei. Dies dementierte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die ausgesetzten Hilfen beträfen humanitäre Programme, sagte er. So liest es sich auch in der Mitteilung des US-Außenministeriums. Demnach geht es um Gelder, die über die Behörde für internationale Entwicklung USAID ausgezahlt oder finanziert werden. Von Ausnahmen für bestimmte verbündete Länder stand in der Mitteilung des Ministeriums nichts.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Montag, 27. Januar 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
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Putins Krieg - Interviews und Hintergründe

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Schokoladenmuffins und Cappuccino
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Eine Frau hält bei einer Jobmesse für ukrainische Geflüchtete den Messeplan mit der ukrainischen Flagge
Bildrechte: picture alliance/dpa/Christoph Soeder
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Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 25. Januar 2025 | 06:00 Uhr

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