Ukraine-News I 5. Januar Ukraine startet neue Offensive im Gebiet Kursk
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05. Januar 2025, 23:08 Uhr
Diese Ukraine-News vom Sonntag, 5. Januar 2025, sind beendet.
Ukraine-News vom Sonntag, 5. Januar 2025
- Ukraine startet neue Offensive im Gebiet Kursk
- Bericht: Russischer Korrespondent bei Drohnenattacke getötet
- Schwere Kämpfe und zivile Opfer: Ukraine leidet unter anhaltendem Beschuss
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
23:08 Uhr | Selenskyj setzt bei Sicherheitsgarantien auf die USA
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat betont, dass Sicherheitsgarantien für die Ukraine nur mit Unterstützung der USA wirksam sein können. Er äußerte die Hoffnung, sich bald nach der Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump am 20. Januar mit diesem zu treffen. Trump hatte im Wahlkampf versprochen, sich für ein rasches Ende des Krieges einzusetzen. Die Ukrainer hoffen, dass er den russischen Präsidenten zu einem dauerhaften Frieden bewegen kann.
22:58 Uhr | IAEA meldet Explosionen nahe Kernkraftwerk Saporischschja
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat laute Explosionen in der Nähe des ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja registriert. Nach Angaben von IAEA-Chef Rafael Mariano Grossi gab es Berichte über einen mutmaßlichen Drohnenangriff auf ein Ausbildungszentrum des Kraftwerks. "Den Berichten zufolge gab es keine Verletzten und keine Auswirkungen auf Einrichtungen des Kernkraftwerks", betonte Grossi. Weitere Details zum Vorfall wurden bislang nicht bekannt.
20:34 Uhr | Schwere Kämpfe in der Region Kursk halten an
Nach einem überraschenden Gegenangriff ukrainischer Einheiten in der russischen Region Kursk haben sich die verfeindeten Seiten bis zum späten Abend schwere Kämpfe geliefert. Der Generalstab in Kiew meldete in seinem abendlichen Lagebericht insgesamt 42 einzelne bewaffnete Zusammenstöße in der westrussischen Region. "Zwölf Gefechte dauern zur Stunde noch an", hieß es.
"Die Russen in der Region Kursk machen sich große Sorgen, weil sie aus mehreren Richtungen angegriffen wurden und dies für sie überraschend kam", kommentierte der Generalstab in Kiew die jüngsten Entwicklungen. Russische Medien berichteten am Abend lediglich über abgewehrte Drohnenangriffe bei Kursk. Über Verluste, Erfolge oder veränderte Frontlagen machten beide Seiten keine Angaben.
14:43 Uhr | Russland meldet Abschuss von 61 ukrainischen Drohnen
Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Sonntag dutzende ukrainische Drohnen abgefangen. "In der letzten Nacht wurden 61 ukrainische Drohnen durch unsere Abwehr zerstört", erklärte das russische Verteidigungsministerium. Die meisten Drohnen seien in der Nähe der Grenze zur Ukraine abgefangen worden. In Online-Netzwerken verbreitete Aufnahmen zeigten Explosionen in der südrussischen Region Rostow. An vier Flughäfen sei aus Sicherheitsgründen am Vormittag zeitweise der Flugverkehr eingestellt worden, teilte die russische Behörde für zivile Luftfahrt mit. Rund um die Hafenstadt Taganrog hätten Trümmerteile abgeschossener Drohnen Wohngebäude beschädigt, erklärte der Gouverneur von Rostow, Juri Sljusar.
12:42 Uhr | Ukraine startet neue Offensive im Gebiet Kursk
Die ukrainischen Streitkräfte haben im westrussischen Gebiet Kursk eine neue Offensive gestartet. Der Leiter des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, bestätigte mit einer auf Telegramnachricht indirekt den Vorstoß. Zunächst hatten russische Militärblogs von den Angriffen der Ukrainer berichtet. Im Gebiet Kursk seien die Russen überrascht worden, ukrainische Angriffe liefen in mehrere Richtungen, sagte Andrij Kowalenko, der Leiter des Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation beim Sicherheits- und Verteidigungsrat, der dem ukrainischen Präsidenten unterstellt ist. Als Hauptstoßrichtung gilt die Ausfallstraße nach Kursk nordöstlich der Kleinstadt Sudscha, die die Ukrainer bei ihrer überraschenden Sommeroffensive einnehmen konnten.
Das Militär in Kiew selbst machte zunächst noch keine Angaben zu den Angriffen. Auch das russische Verteidigungsministerium schwieg zu der Offensive. Nach Berichten russischer Staatsmedien haben russische Streitkräfte die nukrainische Offensiven in der russischen Grenzregion Kursk abgewehrt. Am Sonntag seien zwei Angriffe zurückgeschlagen worden, berichteten Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium.
07:00 Uhr | Bericht: Russischer Korrespondent bei Drohnenattacke getötet
Im von russischen Truppen besetzten Teil des östlichen Gebiets Donezk ist ein Korrespondent der kremlnahen Tageszeitung "Iswestija" beim Beschuss eines Fahrzeugs durch ukrainische Drohnen ums Leben gekommen. Vier weitere russische Medienvertreter seien bei dem Angriff verletzt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Der getötete Reporter Alexander Martemjanow soll bereits seit 2014 in der Region gewesen sein. Damals hatten russische Kräfte in Donezk die Macht ergriffen.
Die russische Darstellung des Angriffs ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Der Vorfall ereignete sich demnach auf der Straße zwischen Donezk und Horliwka, die mehr als ein Dutzend Kilometer von der Front entfernt liegt. Es ist unklar, ob das Auto der Medienvertreter als Pressefahrzeug gekennzeichnet war.
06:49 Uhr | Selenskyj spricht von hohen nordkoreanischen Verlusten
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat von schweren Verlusten russischer Einheiten beim Versuch der Rückeroberung des Gebiets Kursk berichtet. "Bei Kämpfen heute und gestern allein im Umkreis der Ortschaft Machnowka im Gebiet Kursk hat die russische Armee ein Infanteriebataillon nordkoreanischer Soldaten und russischer Fallschirmjäger verloren", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Unabhängig sind die Angaben nicht überprüfbar.
Ein Bataillon der russischen Streitkräfte hat offiziellen Angaben nach eine Truppenstärke von bis zu 500 Mann. In den vergangenen Wochen sind immer wieder Videos aufgetaucht, die Sturmversuche russischer Einheiten - teilweise verstärkt durch nordkoreanische Soldaten - im Gebiet Kursk zeigen sollen. Zu sehen sind dabei vielfach vernichtete russische gepanzerte Fahrzeuge und getötete Soldaten.
Militärexperten erklären die überhastet wirkenden Angriffsversuche mit dem Ziel Moskaus, noch vor der Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump möglichst viel Boden gutzumachen, um in den erwarteten Verhandlungen eine gute Ausgangsposition zu haben.
03:47 Uhr | Zweijähriges Mädchen bei russischem Angriff verletzt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen schweren Luftangriff auf die Region Sumy gemeldet. Russischer Beschuss zerstörte dort ein Mehrfamilienhaus, sieben Menschen wurden verletzt, darunter ein zweijähriges Mädchen. In Tschernihiw seien die Aufräumarbeiten nach einem Raketenschlag am Vortag abgeschlossen, so Selenskyj weiter. Bei dem Angriff wurden 40 Wohnhäuser zerstört oder beschädigt.
Angesichts der fortgesetzten Angriffe auf zivile Ziele forderte Selenskyj die westlichen Partner erneut auf, die Flugabwehr der Ukraine zu verstärken. Über zusätzliche Unterstützung soll in der kommenden Woche auf dem US-Militärstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz beraten werden.
01:35 Uhr | Ukraine meldet schwere Kämpfe im Raum Pokrowsk
Trotz hoher Verluste setzen russische Truppen ihre Angriffe fort. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs kam es allein am Samstag zu knapp 150 Gefechten, davon 40 im Raum Pokrowsk, wo derzeit der Schwerpunkt der Kämpfe liegt. Ukrainische Einheiten mussten vor Kurzem Berichten des Militärblogs "DeepState" zufolge die Kontrolle über die nahegelegene Stadt Kurachowe aufgeben. Russische Truppen sind inzwischen bis kurz vor die Stadtgrenze von Pokrowsk vorgedrungen.
Ukrainische Medien erwarten, dass die Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk bereits in der kommenden Woche beginnen könnten. Die Stadt gilt als bedeutender Verkehrsknotenpunkt in der Region.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 5. Januar 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 05. Januar 2025 | 06:00 Uhr