Ein Soldat startet eine Drohne, die eine Nutzlast von bis zu 15 kg hat und mit einer Wärmebildkamera ausgestattet ist.
Ein Soldat startet eine Drohne, die eine Nutzlast von bis zu 15 kg hat und mit einer Wärmebildkamera ausgestattet ist. Bildrechte: picture alliance/dpa/ukrin | Uncredited

Ukraine-News I 15. Oktober Drohnenlieferungen und Nato-Manöver verschärfen Spannungen im Ukraine-Konflikt

15. Oktober 2024, 20:47 Uhr

Diese Ukraine-News vom Dienstag, 15. Oktober 2024 sind beendet.

Ukraine-News vom Dienstag, 15. Oktober 2024

20:47 Uhr | Selenskyj doch persönlich bei EU-Gipfel erwartet

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll nun doch persönlich am nächsten EU-Gipfel in Brüssel teilnehmen. EU-Ratspräsident Charles Michel teilte mit, er habe Selenskyj zu dem Spitzentreffen am Donnerstag eingeladen. Dabei solle unter anderem eine Bilanz der jüngsten Entwicklungen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gezogen werden. Zuvor hieß es in Brüssel, Selenskyj solle per Video zugeschaltet werden. 

19:20 Uhr | Europarat verurteilt Zerstörung ukrainischer Kulturgüter durch Russland

Der Europarat in Straßburg hat die Zerstörung des kulturellen Erbes in der Ukraine durch den russischen Angriffskrieg als Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht verurteilt. Moskau zerstöre oder plündere zahlreiche historische Stätten in der Ukraine und verfolge damit das Ziel, "die historische und kulturelle Identität der Ukraine auszulöschen", hieß es. Die anhaltenden Angriffe zeugten von einer "genozidalen Absicht Moskaus".

Seit Beginn des Krieges im Februar 2022 seien "mehr als tausend Kulturstätten" beschädigt oder zerstört worden, hieß es in einer Erklärung weiter. Kulturgüter ins Visier zu nehmen, lasse auf eine "systematische Politik" schließen. Der Europarat forderte Russland zu Entschädigungszahlungen für die entstandenen Schäden am "historischen, kulturellen und religiösen Erbe" der Ukraine auf.

17:30 Uhr | Ukraine stellt sich auf weitere russische Angriffe auf Energieversorgung ein

Die Ukraine bereitet sich auf ihren dritten Kriegswinter und weitere russische Angriffe auf ihr Energieversorgungsnetz vor. Wie Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram mitteilte, hat er sich mit Vertretern verschiedener Ministerien und der Energieversorger des Landes getroffen, um Maßnahmen zum Schutz der Infrastruktur zu besprechen. Auch die Luftwaffe sei beteiligt gewesen.

In den vergangenen beiden Kriegswintern hat das russische Militär wiederholt die ukrainische Energieinfrastruktur angegriffen und schwer beschädigt. Mit dem Ausfall von Strom und der damit verbundenen Wasser- und Wärmeversorgung zur kältesten Jahreszeit wurde die Zivilbevölkerung der Ukraine unter Druck gesetzt.

13:42 Uhr | Ukraine: Genug Erdgas und Kohle

Die Ukraine hat nach Darstellung von Ministerpräsident Denys Schmyhal ausreichende Vorräte an Erdgas und Kohle für die Versorgung über den Winter. Auf dem Kurznachrichtendienst Telegram beziffert er die Erdgasvorräte auf 12,2 Milliarden Kubikmeter und die an Kohle auf 3,1 Millionen Tonnen. "Das reicht, um durch den Winter zu kommen."

09:18 Uhr | Zahlreiche Drohnenangriffe auf die Ukraine

In der Nacht sind nach Angaben der ukrainischen Armee zwölf von 17 russischen Drohnen abgeschossen worden. Vier der nicht abgeschossenen Drohnen seien irregeleitet worden. Sie seien wahrscheinlich wegen gezielter elektronischer Störungen vom Kurs abgekommen, teilte die Luftwaffe über die Nachrichten-App Telegram mit. Demnach haben russische Kräfte in der Nacht zum Dienstag auch sieben S-300/400-Raketen eingesetzt, um die Region Mykolajiw anzugreifen. Zwei Marschflugkörper vom Typ Ch-59 seien auf Ziele in den Regionen Tschernihiw und Sumy abgefeuert worden.

06:41 Uhr | Russischer Verteidigungsminister in China

Russische Nachrichtenagenturen melden "inhaltlich bedeutende" Gespräche des russischen Verteidigungsministers Andrej Belusow mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der Zentralen Militärkommission Chinas, Zhang Youxia. "Wir teilen die gleichen Ansichten, eine gemeinsame Einschätzung der Lage und ein gemeinsames Verständnis darüber, was wir zusammen tun müssen", zitierte die Nachrichtenagentur RIA Belusow. Ziel sei es, die bilateralen Beziehungen zu festigen.

Russlands Präsdident Wladimir Putin (li.) und Chinas Staatsoberhaupt Xi XingPi (re.) 1 min
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Das haben die Verteidigungsminister beider Länder angekündigt

MDR AKTUELL Di 15.10.2024 10:13Uhr 01:24 min

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Audio

05:05 Uhr | Russische Gegenangriffe in Kursk und schwere Kämpfe an der Front

Die russischen Streitkräfte setzen die Ukraine an mehreren Frontabschnitten weiter unter Druck, insbesondere in den Gebieten Pokrowsk und Kurachowe. Das teilte Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj mit.

Russland verlagerte knapp 50.000 Soldaten von der Südfront in die Region Kursk, wo die Kämpfe intensiv sind. Laut Selenskyj verteidigen die Soldaten ihre Stellungen erfolgreich und führen Gegenangriffe durch.

Umkämpfte Regionen auf russischen Gebiet
Seit dem Sommer dieses Jahres führt das ukrainische Militär eine Offensive in Kursk durch. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

04:37 Uhr | Ungarn verhandelt mit Gazprom über zusätzliche Gaslieferungen

Ungarn und der russische Energiekonzern Gazprom führen Gespräche über zusätzliche Gaslieferungen für das kommende Jahr. Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto erklärte gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA, dass bereits ein Abkommen für das letzte Quartal dieses Jahres unterzeichnet wurde, das zusätzliche Mengen zu wettbewerbsfähigen Preisen umfasst. Nun werde über einen Vertrag für 2024 verhandelt.

03:30 Uhr | Russischer Luftangriff auf Mykolajiw fordert Todesopfer

Ein russischer Luftangriff auf die südukrainische Region Mykolajiw hat ein Todesopfer und zahlreiche Verletzte gefordert. Demnach wurden eine Frau getötet und 16 Menschen verletzt, wie Gouverneur Witalij Kim auf Telegram mitteilte. Er sprach von Schäden an einem nicht näher bezeichneten Infrastrukturobjekt. Außerdem seien mehrere Gebäude beschädigt worden. Kim zufolge befinden sich einige der Verletzten in einem ernsten Zustand.

02:17 Uhr | Drohnenangriffe im Südwesten Russlands und auf Cherson

Das russische Militär meldete einen Drohnenangriff auf die Region Brjansk, bei dem 16 ukrainische Drohnen abgeschossen wurden. Nähere Details wurden nicht bekannt. Gleichzeitig überflog ein russischer Schwarm Kamikaze-Drohnen die ukrainische Stadt Cherson, wie das ukrainische Militär berichtete.

01:12 Uhr | Litauen liefert 1.000 Kampfdrohnen an die Ukraine

Die Ukraine erhält auch internationale Unterstützung: Litauen wird in den kommenden Tagen 1.000 Kampfdrohnen liefern, wie das Verteidigungsministerium in Vilnius mitteilte. Insgesamt hat die Regierung in Vilnius mehr als 7.000 Drohnen für acht Millionen Euro bestellt, von denen knapp 5.000 an die ukrainische Armee gehen. Die vollständige Lieferung soll bis Ende des Jahres erfolgen.

00:05 Uhr | Nato-Manöver "Steadfast Noon" erhöht Spannungen mit Russland

Das Nato-Manöver "Steadfast Noon", bei dem die Verteidigung mit Atomwaffen simuliert wird, läuft derzeit mit 2.000 Soldaten und mehr als 60 Flugzeugen an acht Luftwaffenstützpunkten in Europa. Ziel der Übung ist es, die Einsatzbereitschaft der Nato in einem potenziellen Atomkonflikt zu testen.

Russland kritisierte das Manöver als Provokation, insbesondere angesichts des andauernden Kriegs in der Ukraine. Kremlsprecher Dmitri Peskow warnte vor einer möglichen Eskalation der Spannungen. Russland selbst hat seine Atomstreitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt und mehrfach mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 15. Oktober 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler
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Putins Krieg - Interviews und Hintergründe

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l) und Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l) und Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine Bildrechte: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 15. Oktober 2024 | 06:00 Uhr

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