Rettungskräfte arbeiten am Schauplatz eines nächtlichen russischen Angriffs im Novokadatskyi-Bezirk von Dnipro, im Osten der Ukraine.
Rettungskräfte nach einem nächtlichen russischen Angriff im Novokadatskyi-Bezirk von Dnipro, im Osten der Ukraine Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukrinform

Ukraine-News I 27. Oktober Schwere Gefechte auf beiden Seiten der Grenze

27. Oktober 2024, 22:41 Uhr

Diese Ukraine-News vom Sonntag, 27. Oktober 2024, sind beendet.

Ukraine-News vom Sonntag, 27. Oktober 2024

22:41 Uhr | Selenskyj: Die nordischen Länder helfen der Ukraine

Vor einer Reise zum Nordischen Rat hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bedeutung der Unterstützung durch die Länder im Norden Europas betont. "Sie alle verstehen gleichermaßen, wie wichtig es ist, entschlossen zu handeln", sagte der Präsident in einer Videobotschaft in Kiew. "Sie verstehen, dass wir dem Aggressor Probleme bereiten müssen, damit Russland die Möglichkeit verliert, das Leben in der Welt zu stören."

Selenskyj werde am kommenden Dienstag zu einer Sitzung des Nordischen Rates in der isländischen Hauptstadt Reykjavik erwartet, teilte der Rat mit. Der Präsident sagte, er wolle mit Finnland, Schweden, Dänemark, Norwegen und Island darüber reden, wie der militärische und diplomatische Druck auf Russland erhöht werden könne.

Dänemark, Finnland und Schweden und ebenso das Baltikum unterstützen im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftskraft die Ukraine stärker als Deutschland, wie aus Daten der Universität Kiel hervorgeht. Die nordischen Länder nehmen dabei auch politisch weniger Rücksicht auf Moskau als Berlin. Dänemark investiert direkt in ukrainische Rüstungsbetriebe. Auch Norwegen leistet substanzielle Hilfe. Es gibt aber im Land Diskussionen, ob diese nicht höher sein sollte, weil Norwegen durch den Rückgang russischer Öl- und Gasexporte zusätzliche Gewinne im Energiegeschäft macht.

16:39 Uhr | Russische Armee meldet Eroberung in Ostukraine

Die russische Armee ist nach eigenen Angaben im Osten der Ukraine weiter vorgerückt. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilte, meldete die Armee am Sonntag die Einnahme des Dorfes Ismailiwka ganz in der Nähe der Industriestadt Kurachowe in der Region Donezk. Bereits am Samstag hatte die Armee die Eroberung eines weiteren Dorfes in der Region verkündet. 

Nun scheint die russische Armee kurz davor zu sein, die Industriestadt Kurachowe zu erobern, die nur rund sechs Kilometer von dem Dorf Ismailiwka entfernt liegt. Auch die Stadt Selidowe ist nicht weit entfernt, nur rund zehn Kilometer von Ismailiwka entfernt. Beobachtern zufolge sind russische Soldaten bereits in die Stadt eingedrungen. Bedroht ist auch das für die Ukraine wichtige Logistikzentrum Pokrowsk nördlich davon, die russischen Truppen sind nur noch rund acht Kilometer davon entfernt.

13:01 Uhr | Putin bekräftigt Warnung vor Krieg mit Nato

Der russische Präsident Wladimir Putin hat seine Warnung vor der Gefahr eines direkten Krieges mit der Nato wiederholt, sollte der Westen der Ukraine den Einsatz von weitreichenden Waffen gegen Russland erlauben. "Sie haben mir nichts dazu gesagt, aber ich hoffe, sie haben es gehört", sagte Putin heute im russischen Staatsfernsehen auf die Frage eines Journalisten, ob der Westen auf seine Warnungen reagiert habe. Er wiederholte auch seine Behauptung, dass ukrainische Soldaten diese Waffen nicht allein einsetzen könnten.

12:36 Uhr | Selenskyj bittet erneut um mehr Luftwabwehr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einer weiteren Woche russischer Luftangriffe gegen sein Land die westlichen Verbündeten einmal mehr um Hilfe bei der Flugabwehr gebeten. Allein vergangene Woche habe es mehr als 1.100 Angriffe mit Gleitbomben und mehr als 560 Attacken mit Drohnen gegeben, schrieb er auf X. Auch rund 20 Marschflugkörper und Raketen hätten die Russen auf sein Land abgefeuert. Die Luftverteidigung der Ukraine meldete heute bereits 80 russische Drohnenangriffe. 

10:30 Uhr | Angeblich nordkoranische Deserteure

Nach ukrainischen Angaben sind bereits nordkoreanische Soldaten desertiert. Das zumindest behauptet die ukrainische Organisation "Ich möchte leben!", die an der Front vor allem russische Soldaten auffordert, sich zu ergeben und zu desertieren. Überprüfbar waren die Angaben zunächst nicht.

06:57 Uhr | Moskau: 51 Drohnen abgewehrt

Das russische Verteidigungsministerium hat seine Angaben zu den über Russland abgeschossenen ukrainischen Drohnen aktualisiert. So seien vergangene Nacht 51 ukrainische Drohnen von der Luftabwehr unschädlich gemacht worden, 18 davon in der Region Tambow, rund 400 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Weitere 16 Drohnen seien im Gebiet um die Grenzstadt Belgorod abgeschossen worden, alle anderen in den Regionen Orjol, Brjansk, Lipezk und Woronesch. In Belgorod sei eine Frau leicht verletzt worden, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram mit.

05:10 Uhr | Russland meldet Drohnenabschüsse

Russische Luftabwehr hat nach Informationen des russischen Verteidigungsministeriums in der Nacht mindestens 30 ukrainische Drohnen abgefangen. Sie seien über den Regionen Woronesch, Brjansk, Orjol, Lipezk und Belgorod abgeschosssen worden, teilte das Ministerium mit.

05:00 Uhr | Schwere Kämpfe an der ganzen Frontlinie

Russland hat nach Angaben aus Kiew an fast allen Frontabschnitten im Osten und Süden der Ukraine angegriffen. Wie der ukrainische Generalstab mitteilte, seien dabei mehr als 100 Gleitbomben abgeworfen worden. Auch in dem umkämpften russischen Grenzgebiet Kursk habe die russische Luftwaffe mehr als 30 Gleitbomben eingesetzt. An der ganzen Frontlinie gab es demnnach gestern auch rund 160 einzelne Gefechte am Boden. Als besonders schwierig, aber unter Kontolle wurde die Lage bei Pokrowsk bezeichnet. Gefechte habe es auch um Selydowe gegeben. Nach Berichten russischer und ukrainischer Militärblogger ist ein Großteil der Stadt schon unter russischer Kontrolle.

Bei einem russischen Angriff mit zwei Gleitbomben auf die ostukrainische Industriestadt Kostjantyniwka im Gebiet Donezk habe es einen Toten und drei Verletzte gegeben, schrieb Gouverneur Wadym Filaschkin auf Telegram. Mehr als 20 Gebäude seien beschädigt, darunter Wohnhäuser. Filaschkin rief erneut zur Evakuierung auf. Die Frontlinie liegt nur etwa neun Kilometer östlich.

03:45 Uhr | Valtonen: "Traue Putin alles zu"

Die finnische Außenministerin Elina Valtonen hat davor gewarnt, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu unterschätzen. "Ich traue Putin alles zu", sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Europa müsse mehr in seine Verteidigung und Abschreckung investieren. Künftig brauche es noch mehr als das Zwei-Prozent-Ziel der Nato. "Wir müssen endlich erwachsen werden", sagte Valtonen: "Putin ist ein Diktator, der nur Stärke versteht." Frankreich und Deutschland seien das Hauptziel der hybriden russischen Kriegsführung, sagte die die Politikerin der konservativen Nationalen Sammlungspartei. Vor allem Desinformation der Menschen habe "das Ziel, dass die Unterstützung für die Ukraine nachlässt".

01:30 Uhr | Klitschko warnt vor russischen Drohnenangriffen

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat die Kiewer Bevölkerung auf Telegram über eine russische Drohnenangriffswelle auf die Hauptstadt informiert. Die Luftabwehr sei im Einsatz. "Bleiben Sie in den Schutzräumen", schrieb er.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 27. Oktober 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Zwei Soldaten knien hinter einem Baumstamm und schießen mit ihren Maschinengewehren.
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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 27. Oktober 2024 | 06:00 Uhr

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