Ein russischer Panzer
Ein russischer Panzer im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine (Archivbild) Bildrechte: IMAGO/ITAR-TASS

Ukraine-News | 31. Dezember Russland hat 2024 fast 4.000 Quadratkilometer ukrainisches Gebiet erobert

31. Dezember 2024, 15:35 Uhr

Diese Ukraine-News vom Dienstag, 31. Dezember, sind beendet

Ukraine-News vom Dienstag, 31. Dezember 2024

15:35 Uhr | Angriffe in der Ukraine und Russland kurz vor dem Neuen Jahr

Das alte Jahr ist in der Ukraine und Russland mit erneuten Raketen- und Drohnenangriffen auf beiden Seiten zu Ende gegangen. Kiew teilte am Dienstag mit, die Ukraine sei das Ziel von 61 russischen Raketen- und Drohnenangriffen geworden. Nach Angaben der ukrainischen Armee wurden bei den Angriffen vor allem die Region Sumy an der Grenze zu Russland im Norden der Ukraine und die Hauptstadt Kiew ins Visier genommen. Es seien unter anderem sechs ballistische Iskander-Raketen und eine Hyperschall-Rakete von Typ Kinschal beteiligt gewesen. Auch 40 Kampfdrohnen Schahed iranischer Bauart seien auf die Ukraine abgefeuert worden.

Moskau wiederum gab bekannt, dass 68 ukrainische Drohnen abgeschossen worden seien. In der Nacht zu Dienstag attackierten ukrainische Drohnen ein Öllager in der russischen Region Smolensk rund 500 Kilometer von Kiew entfernt, wie der Gouverneur der Region mitteilte.

Aufräumarbeiten an einem zerstörten Haus 3 min
Bildrechte: picture alliance / Anadolu | Dnipropetrovsk Military Administration / Handout

13:50 Uhr | Russland hat in diesem Jahr 4.000 Quadratkilometer erobert

Russische Streitkräfte haben in diesem Jahr fast 4.000 Quadratkilometer ukrainischen Territoriums erobert. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Daten des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW). Die Fläche ist in etwa so groß wie ein Viertel Thüringens. Insgesamt kontrolliert Russland rund 20 Prozent des ukrainischen Territoriums – das entspricht etwas mehr als der Fläche Ostdeutschlands.

Vor allem im Oktober und November hatte die russische Armee große Geländegewinne erzielt mit 610 bzw. 725 Quadratkilometern. Die Ukraine hatte ihren größten Vorstoß im August, als sie in der russischen Region Kursk etwa 1.320 Quadratkilometer erobert hatte. Ende Dezember hielt sie davon noch 482 Quadratkilometer – ein Gebiet, halb so groß wie die Insel Rügen.

12:40 Uhr | Finnland präsentiert weiteres Indiz für Estlink-Beschädigung durch Öltanker

Die Polizei in Finnland hat Fotos vom Schiffsrumpf des Öltankers "Eagle S" veröffentlicht. Auf den Unterwasseraufnahmen sind Beschädigungen zu sehen, die durch die Ankerkette entstanden sein können. Die Spuren sind ein weiteres Indiz dafür, dass der Tanker seine Ankerkette über den Ostseeboden schleifen ließ und so die Stromverbindung Estlink 2 beschädigte.

Finnland veröffentlicht Foto von Schiffsrumpf des Öltankers Eagle S mit mutmaßlichen Schäden durch eine Ankerkette.
Die Schäden am Rumpf der Eagle S könnten nach Aussage der Ermittler von einer schleifenden Ankerkette stammen. Bildrechte: picture alliance/dpa/Poliisi | -

Der unter der Flagge der Cookinseln fahrende Öltanker gehört nach EU-Angaben zur russischen Schattenflotte und wurde von den finnischen Behörden festgesetzt. Die Besatzung sei auch am Montag verhört worden und habe dabei kooperiert, hieß es aus Finnland. Weitere Hinweise erhoffen sich die Ermittler durch die Auswertung von Geräten mit Daten zum Kurs des Schiffs, die beschlagnahmt wurden.

12:05 Uhr | Russland drosselt Gaslieferung vor Auslaufen des Transitvertrages

Russland hat mit der Drosselung seiner Gaslieferungen durch die Ukraine begonnen. Der russische Konzern Gasprom teilte mit, am Dienstag würden 37,2 Millionen Kubikmeter Gas fließen. Am Montag waren es noch 42,4 Millionen Kubikmeter. Am 1. Januar läuft der Transitvertrag zwischen Gazprom und dem ukrainischen Versorger Naftogaz aus. Das Abkommen ermöglichte das Durchleiten von Gas aus Russland nach Mitteleuropa. Die Ukraine hatte sich mehrfach geweigert, den Vertrag mit Russland zu verlängern. Vor allem die Slowakei, Tschechien und Ungarn beziehen noch Pipeline-Gas aus Russland, für sie würde ein Ende der Lieferungen Probleme bringen.

11:12 Uhr | Ukraine meldet Abschuss von russischem Militärhubschrauber

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben erstmals mit Drohnen eine russischen Militärhubschrauber abgeschossen. Der ukrainischen Militärgeheimdienst berichtete, bei einem Gefecht nahe dem Kap Tarchankut an der Westküste der Krim habe eine mit Raketen bestückte Drohne einen russischen Hubschrauber getroffen und einen weiteren beschädigt. Von russischer Seite hieß es lediglich, dass in der Nacht in Küstennähe zwei unbemannte Drohnen zerstört worden seien.

04:23 Uhr | Luftalarm in der Ukraine: Drohnenangriffe und Explosionen

Die Nacht zum Dienstag war in der Ukraine von Luftalarm geprägt. Russische Kampfdrohnen wurden in mehreren Gebieten gesichtet. Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, forderte die Bevölkerung über seinen Telegram-Kanal auf, Schutzräume aufzusuchen. Gleichzeitig meldeten proukrainische Telegram-Kanäle Explosionen nahe dem Marinehafen Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim. Die dortige Besatzungsverwaltung erklärte, die Flugabwehr sei im Einsatz gegen Drohnen.

Auch in Russland gab es Zwischenfälle: In der Region Smolensk, westlich von Moskau, brannte ein Öldepot. Nach Angaben des Gouverneurs Wassili Anochin fiel eine Drohne auf das Gelände und entzündete ausgelaufenen Treibstoff.

03:16 Uhr | Selenskyj bedankt sich für milliardenschwere US-Hilfen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich für die jüngsten milliardenschweren Hilfen aus den USA bedankt. Diese Unterstützung komme zu einem kritischen Zeitpunkt, da Russland seine Angriffe intensiviere und sogar nordkoreanische Soldaten sowie Waffen aus Nordkorea und dem Iran einsetze, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Die Hilfen würden die Front stärken und Menschenleben retten.

Kurz vor Jahresende hatte die scheidende US-Regierung unter Präsident Joe Biden der Ukraine umfangreiche Unterstützungen zugesagt. Diese umfassen Militärhilfen im Wert von knapp 2,5 Milliarden US-Dollar sowie 3,4 Milliarden US-Dollar als Haushaltshilfe.

01:05 Uhr | Ukrainischer Angriff auf Lgow: Wohngebäude und Stromleitungen beschädigt

Bei einem Angriff auf die Stadt Lgow in der südrussischen Region Kursk ist ein zweistöckiges Wohngebäude schwer beschädigt worden. Dies teilte der Gouverneur der Region, Alexander Chinschtein, mit. Ein Mensch wurde demnach verletzt, zudem wurden Stromleitungen beschädigt.

Nach inoffiziellen ukrainischen Angaben dient Lgow russischen Truppen als Aufmarschgebiet, um ukrainische Soldaten aus ihrem Brückenkopf im Gebiet Kursk zu vertreiben.

00:57 Uhr | Kim Jong Un sichert Putin Unterstützung und vertiefte Partnerschaft zu

Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine engere strategische Partnerschaft zugesichert. Laut der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA erklärte Kim in einem Schreiben seinen Wunsch, dass das Jahr 2025 in die Geschichte eingehen möge, als das Jahr, in dem die russische Armee den "Neonazismus besiegt" und einen "großen Sieg erringt".

00:36 Uhr | Ukraine erhielt 2024 knapp 40 Milliarden Euro Finanzhilfe

Die Ukraine hat im Jahr 2024 rund 40 Milliarden Euro an ausländischer Finanzhilfe zur Stützung ihres Haushalts erhalten. Das teilte das Finanzministerium in Kiew kurz vor Jahresende mit. Etwa 30 Prozent der Hilfen wurden als Zuschüsse gewährt, während der Rest aus günstigen Krediten bestand. Laut Finanzminister Serhij Martschenko konnten damit alle wichtigen sozialen und humanitären Ausgaben gedeckt werden. Dazu zählen Renten, Gehälter von Staatsbediensteten sowie Ausgaben für Bildung, Gesundheit und Soziales.

00:05 Uhr | EU sieht Versorgungssicherheit trotz Gas-Stopp durch Ukraine gewährleistet

Die Europäische Kommission hat nach Kritik des slowakischen Regierungschefs Robert Fico betont, dass die EU auf den Stopp des russischen Gastransits durch die Ukraine vorbereitet ist. Eine Sprecherin erklärte, die europäische Gasinfrastruktur sei flexibel genug, um Gas nicht-russischen Ursprungs über alternative Routen nach Mittel- und Osteuropa zu liefern. Die Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit seien begrenzt.

Die Ukraine stellt ab Jahresbeginn den Transit von russischem Gas ein, da ein entsprechender Vertrag ausläuft. Dieser Schritt war lange angekündigt, stellt die Slowakei aber vor Versorgungsprobleme. Fico hatte die Entscheidung als "irrational" kritisiert und vor verstärkten Spannungen gewarnt. Außerdem drohte er, im Gegenzug die Stromlieferungen an die Ukraine zu stoppen.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 31. Dezember 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Putins Krieg - Interviews und Hintergründe

Tanker Eventin
Bildrechte: picture alliance/dpa/Stefan Sauer
Der russische Präsident Wladimir Putin, links, sieht einen Prototyp des Fahrzeugs Lada Iskra Cross während eines Rundgangs durch die Automobilproduktion im Werk Toljatti am 28. Januar 2025 in Togliatti, Oblast Samara, Russland.
Bildrechte: IMAGO / ZUMA Press Wire
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Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 31. Dezember 2024 | 06:00 Uhr

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