Ukraine-News I 23. Dezember Deutschland liefert Ukraine neue Patriot- und Iris-T-Systeme
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23. Dezember 2024, 20:38 Uhr
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Ukraine-News vom Montag, 23. Dezember 2024
- Deutschland liefert Ukraine neue Patriot- und Iris-T-Systeme
- Ukrainischer Generalstab meldet 234 schwere Gefechte
- Slowakischer Regierungschef Fico empört mit Besuch bei Putin
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
20:38 Uhr | Deutschland liefert Ukraine neue Patriot- und Iris-T-Systeme
Deutschland hat der Ukraine kurz vor Weihnachten ein weiteres umfangreiches Waffenpaket geliefert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Luftverteidigung. Wie aus einer aktualisierten Übersicht der Bundesregierung hervorgeht, wurden ein weiteres Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM (gesamt: 6) sowie ein weiteres Luftverteidigungssystem IRIS-T SLS (gesamt: 5) samt Flugkörpern IRIS-T SLM geliefert. Auch wurden zwei neue Patriot-Startgeräte (gesamt: 4) der Ukraine übergeben.
Zu dem neuen Paket gehören auch zwei weitere Flakpanzer Gepard (gesamt: 57) mit 65.000 Schuss Flakpanzermunition. Auch zwei Luftraumüberwachungsradare TRML-4D (gesamt: 16) sowie eine nicht näher bezeichnete Anzahl an AIM-9L/I-1 Sidewinder Lenkflugkörpern wurden geliefert. Zu dem neuen deutschen Waffenpaket gehören unter anderem auch 15 Kampfpanzer des älteren Typs Leopard 1 A5 (gesamt: 103) sowie eine weitere Panzerhaubitze 2000 (gesamt: 25).
17:25 Uhr | Ukrainischer Generalstab meldet 234 schwere Gefechte
Russische und ukrainische Truppen haben sich entlang der Front weiterhin schwere Gefechte geliefert. Wie der ukrainische Generalstab in seinen neusten "operativen Informationen" mitteilte, wurden im Verlauf des Vortages 234 Gefechte registriert. Die Russen hätten dabei unter anderem einen Raketenangriff und 15 Luftangriffe auf ukrainische Stellungen durchgeführt, bei denen insgesamt 29 Lenkgleitbomben eingesetzt worden seien.
Allein im Umland des strategisch wichtigen Pokrowsk in der Region Donezk meldete der ukrainische Generalstab 37 russische Angriffs- und Offensivaktionen. Unter anderem habe der "Feind" versucht, an einigen Stellen mit gepanzerten Fahrzeugen durchzubrechen. Bei Kurachowe hätten die ukrainischen Truppen 30 russische Angriffe abgewehrt. Russische Offensiaktionen wurden weiterhin auch bei Tschassiw Jar und Torezk gemeldet.
Im von ukrainischen Truppen besetzten Gebiet in der russischen Region Kursk meldete der ukrainischen Generalstab zuletzt 27 russische Vorstöße, die alle abgewehrt worden seien. Zugleich hätten die Russen aktiv Artillerie und Angriffsdrohnen gegen die benachbarten ukrainischen Regionen Tschernihiw und Sumy eingesetzt.
15:46 Uhr | Russland meldet Einnahme weiterer Ortschaft in Donezk
Die russischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben erneut eine Ortschaft im Osten der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht. Wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Verteidigungsministerium meldet, handelt es sich um Storoschewe in der Region Donezk. In den vergangenen Tagen hat Russland mehrfach die Einnahme von Dörfern in Donezk gemeldet. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht. Die russischen Truppen kommen allerdings seit geraumer Zeit rasch im Osten der Ukraine voran.
11:07 Uhr | Russland beschießt neun ukrainische Regionen
Die russischen Truppen haben bei ihrem Drohnen-Angriff in der Nacht nach ukrainischen Angaben neun Regionen rings um die Hauptstadt Kiew ins Visier genommen. Darunter sei auch die gleichnamige Region Kiew, teilt die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. Dort seien mehrere nicht näher bezeichnete Unternehmen und Häuser beschädigt worden. Außerdem sei eine Stromleitung beschädigt worden. In der Region Chmelnyzkyj wurde Behördenangaben zufolge ein Mensch verletzt.
08:45 Uhr | Ukraine meldet 47 abgefangene russische Drohnen
Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Montag 47 von insgesamt 72 russischen Drohnen abgefangen und zerstört. 25 von den russischen Streitkräften gestartete Drohnen hätten ihr Ziel verfehlt und seien "verloren gegangen", teilt die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. Das russische Militär greift die Ukraine immer wieder massiv mit Drohnen und auch mit Raketen an. Es zielt dabei vor allem auf die Strom- und Energieversorgung der Ukraine, die ihrerseits auf russischem Gebiet unter anderem Treibstofflager ins Visier nimmt.
08:01 Uhr | Südkorea spricht von 1.100 toten oder verwundeten nordkoreanischen Soldaten
Nach Schätzungen aus Seoul sind im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine rund 1.100 nordkoreanische Soldaten verletzt oder getötet worden. "Wir schätzen, dass die nordkoreanischen Truppen, die kürzlich in Kämpfe mit ukrainischen Streitkräften verwickelt waren, etwa 1.100 Opfer erlitten haben", erklärte der südkoreanische Generalstab am Montag.
Nordkoreanische Streitkräfte unterstützen die russische Armee seit einiger Zeit im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Nach Angaben der USA und Südkoreas sind etwa 10.000 Soldaten aus Nordkorea in Russland stationiert.
05:00 Uhr | Slowakischer Regierungschef Fico empört mit Besuch bei Putin
Mit einem überraschenden Besuch beim russischen Präsidenten Wladimir Putin im Kreml hat der slowakische Regierungschef Robert Fico großes Entsetzen in dem an die Ukraine grenzenden EU-Land ausgelöst. Oppositionspolitiker warfen ihm vor, mit seiner Reise nach Moskau - der ersten eines offiziellen Vertreters der Slowakischen Republik seit Russlands Einmarsch in der Ukraine vor knapp drei Jahren - sein eigenes Land verraten zu haben. Beim Gespräch mit Putin ging es nach Angaben beider Seiten unter anderem um russische Erdgaslieferungen in die Slowakei, die seit 2004 sowohl der Nato als auch der Europäischen Union angehört.
Zwar hat die Slowakei, anders als ihr südlicher Nachbar Ungarn, bisher ausnahmslos alle von der EU beschlossenen Ukraine-Hilfen sowie sämtliche gegen Russland gerichtete Sanktionen unterstützt. Im auffallenden Kontrast dazu fällt Fico aber immer wieder durch öffentliche Kritik an der Ukraine-Politik von EU und Nato auf. Hintergrund seiner Moskau-Visite ist, dass die russischen Gaslieferungen an die Slowakei zum Jahresende eingestellt werden, da die Ukraine den Transit über ihr Gebiet nicht mehr erlaubt.
02:40 Uhr | Nato-Generalsekretär: Selenskyj-Kritik an Scholz ist unfair
Nato-Generalsekretär Mark Rutte hält die zum Teil scharfe Kritik des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für ungerechtfertigt. "Ich habe Selenskyj oft gesagt, dass er aufhören soll, Olaf Scholz zu kritisieren, denn ich halte das für unfair", sagte Rutte in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Was Scholz für die Ukraine getan habe, sei beeindruckend. Er habe mit dafür gesorgt, dass Deutschland nach den USA an zweiter Stelle bei der militärischen Unterstützung der Ukraine stehe. Das sei ein Verdienst, für den auch Kiew dankbar sein könne.
Zugleich machte Rutte deutlich, dass er der Ukraine im Gegensatz zu Scholz auch Taurus-Marschflugkörper liefern und auch keine Einschränkungen bei der Nutzung machen würde. "Ganz allgemein wissen wir, dass solche Fähigkeiten für die Ukraine sehr wichtig sind", sagte der frühere niederländische Ministerpräsident. Es sei aber nicht an ihm zu entscheiden, was Alliierte liefern sollten.
Selenskyj hatte Scholz zuletzt unter anderem dafür kritisiert, gegen seinen Willen mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefoniert zu haben. Immer wieder äußerte er auch öffentlich Unverständnis für das Nein des Kanzlers zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Montag, 23. Dezember 2024
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 23. Dezember 2024 | 06:00 Uhr