Ukraine-News I 8. Januar 13 Tote bei Gleitbombenangriff auf Saporischschja
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08. Januar 2025, 20:20 Uhr
Diese Ukraine-News vom Mittwoch, 8. Januar 2025, sind beendet.
Ukraine-News vom Mittwoch, 8. Januar 2025
- Laut UNO sind bislang 12.300 ukrainische Zivilisten ums Leben gekommen
- Wolga-Stadt Engels ruft nach ukrainischem Drohnenangriff Notstand aus
- Trump stellt Treffen mit Putin nach Amtseinführung in Aussicht
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
20:20 Uhr | Selenskyj kommt nach Deutschland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kommt morgen nach Deutschland. Selenskyj sagte in seiner abendlichen Videoansprache, er nehme an einem Treffen zur Unterstützung der Ukraine in Ramstein teil. Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein kommen morgen Verteidigungsminister der Ukraine-Kontaktgruppe zusammen. Insgesamt werden Vertreter aus 50 Ländern erwartet, darunter Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und Nato-Generalsekretär Mark Rutte.
17:15 Uhr | Ukrainische Behörden: Gleitbombenangriff auf Saporischschja
Bei einem russischen Gleitbombenangriff auf die ukrainische Großstadt Saporischschja sind nach Angaben der dortigen Behörden mindestens 13 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Regionalgouverneur Iwan Fedorow teilte mit, die Zahl der Opfer könne noch steigen. Mehrstöckige Wohnhäuser, eine Industrieanlage und Infrastruktur seien bei dem Angriff beschädigt worden. Trümmer hätten eine Straßenbahn und einen Bus mit Fahrgästen getroffen. Saporischschja liegt ungefähr 30 Kilometer von der Front entfernt.
Update 17:06 Uhr | Engels ruft Notstand aus
In der russischen Stadt Engels ist nach einem ukrainischen Drohnen-Angriff der Notstand ausgerufen worden. Das gab der Gouverneur der Region Saratow, Roman Bussargin, auf Telegram bekannt. Bei der Bekämpfung der Brände seien zwei Feuerwehrleute ums Leben gekommen. Nach ukrainischen Angaben galt der Angriff in der vergangenen Nacht einem Öl-Depot, das russische Atombomber versorgt.: Engels ist eine Großstadt am Ostufer der der Wolga.
16:35 Uhr | UNO: 12.300 ukrainische Zivilisten seit Februar 2022 getötet
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor fast drei Jahren sind in der Ukraine nach UN-Angaben mehr als 12.300 Zivilisten getötet worden. Die stellvertretende Hochkommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Nada Al-Nashif, erklärte, in den vergangenen Monaten seien die Opferzahlen insbesondere durch den verstärkten Einsatz von Drohnen, Langstreckenraketen und Gleitbomben gestiegen: "Wir sind zutiefst besorgt über die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung durch den verstärkten Einsatz von Drohnen und den Einsatz neuer Waffen."
16:23 Uhr | Merz will Taurus-Lieferungen mit Partnerländern abstimmen
CDU-Chef Friedrich Merz hat sich erneut dafür ausgesprochen, die Lieferung von Taurus-Raketen an die Ukraine mit den Partnerstaaten abzustimmen. er würde die Entscheidung nicht allein treffen, sondern "zumindest innerhalb der Europäischen Union, besser auch mit den Briten und mit den Amerikanern zusammen". Zugleich kritisierte er die ablehnende Haltung von Bundeskanzler Olaf Scholz. Merz sagte: "Die Amerikaner, die Briten, die Franzosen haben Entscheidungen getroffen. Deutschland hat sie nicht getroffen, hat sie verweigert. Ich halte das für falsch."
9:16 Uhr | Ukraine meldet Abschuss russischer Drohnen
Die Ukraine ist nach Angaben ihres Militärs in der Nacht mit mehr als 60 russischen Drohnen angegriffen worden. Davon habe die ukrainische Luftwaffe 41 Drohnen abgeschossen. 22 sogenannte Fake-Drohnen, also Täuschkörper, hätten ihre Ziele nicht erreicht.
In der Region Kiew entstanden nach Angaben von Lokalbehörden Schäden an einem Privathaus durch herabfallende Drohnentrümmer. Opfer habe es nicht gegeben.
8:35 Uhr | Drohnenangriffe auf Saratow und Engels
Die russischen Nachbarstädte Saratow und Engels sind nach Angaben der dortigen Regionalregierung mit ukrainischen Drohnen angegriffen worden. Es habe sich um einen Massenangriff gehandelt, es sei ein Feuer in einem Industriebetrieb ausgebrochen, erklärt Gouverneur Roman Busargin. Über Opfer sei nichts bekannt.
Die ukrainische Armee erklärte, sie habe ein russisches Erdöllager getroffen. Das Lager diene der Versorgung der russischen Luftwaffe mit Treibstoff. Die Zerstörung des Depots schaffe für die Luftwaffe "ernsthafte logistische Probleme" und verringere deren Fähigkeit, "friedliche ukrainische Städte und zivile Objekte anzugreifen, erheblich", erklärte der ukrainische Generalstab.
Saratow und Engels liegen mehrere Hundert Kilometer entfernt von der ukrainischen Grenze. Die Ukraine hatte die Basis bereits im Dezember 2022 einmal angegriffen. Damals starben drei russische Luftwaffenangehörige. Eine Drohne wurde abgeschossen.
5:40 Uhr | Selenskyj drängt auf Fortschritte bei EU-Beitrittsgesprächen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängte erneut auf stärkere Fortschritte bei den Beitrittsgesprächen zur Europäischen Union gedrängt. "Dieses Jahr sollten die Verhandlungen über den Beitritt der Ukraine zur EU so ergebnisreich sein, wie es die Ukraine und damit die Sicherheit unseres gesamten Europas braucht", sagte der Staatschef in seiner abendlichen Videoansprache. Als günstigen Umstand sieht er den EU-Ratsvorsitz von in ersten Halbjahr Polen und dann im zweiten Dänemark an. Beide Staaten seien "verantwortungsvolle Partner". Kiew werde alles Notwendige für die richtigen Schritte tun.
5:20 Uhr | Ukrainische Armee im Frontabschnitt Lyman unter Druck
Unbestätigten Berichten zufolge verschlechtert sich die Lage für die ukrainischen Truppen im Donezker Gebiet weiter. Im Frontabschnitt Lyman sollen russische Einheiten die Frontlinie beim Dorf Iwaniwka durchbrochen haben und auf das Dorf Kolodjasi vorrücken. Der ukrainische Generalstab schrieb in seinem Bericht am Dienstag von einer Intensivierung der Kämpfe in diesem Gebiet. Russische Angriffe bei Iwaniwka wurden dabei bestätigt. Jedoch seien die Attacken zum großen Teil abgewehrt worden.
3:10 Uhr | Ukrainische Militärexperten: Kleinstadt von Russen eingenommen
Der regierungsnahe ukrainische Militärkanal Deep State hat die Einnahme der strategisch wichtigen Kleinstadt Kurachowe im Osten des angegriffenen Landes durch russische Truppen bestätigt. Fast die gesamte Stadt im Gebiet Donezk sei von russischen Streitkräften besetzt, was ihnen die Möglichkeit biete, nach Westen vorzustoßen, schrieben die Militärexperten auf Telegram.
Am Montag hatte bereits das russische Verteidigungsministerium mitgeteilt, die Stadt eingenommen zu haben. Von ukrainischer Seite hatte es dazu keine Bestätigung gegeben.
2:20 Uhr | Trump hält Treffen mit Putin nach Amtseinführung für möglich
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat ein baldiges Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine in Aussicht gestellt. Ein Treffen könnte nach seiner Amtseinführung am 20. Januar stattfinden, sagte der Republikaner bei einer Pressekonferenz in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida auf die Frage eines Journalisten, wann er mit einem Treffen rechne, um die Lage in der Ukraine zu besprechen. Den genauen Termin könne er nicht sagen. "Aber ich weiß, dass Putin sich gerne treffen würde."
Trump äußerte zudem die Hoffnung, dass der Krieg mindestens innerhalb eines halben Jahres beendet sein werde. "Ich hoffe, lange bevor sechs Monate rum sind", sagte er.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch, 8. Januar 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 08. Januar 2025 | 06:00 Uhr