Ukraine-News Trump will Ukraine-Krieg durch niedrigen Ölpreis beenden
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23. Januar 2025, 21:40 Uhr
- Kreml reagiert gelassen auf Trumps Sanktionsdrohungen
- Kiew vermutet Tötung von sechs Gefangenen durch Russland
- Russland: Nato-Truppen in Ukraine sind Eskalation
- Pistorius verlegt Eurofighter-Jets an östliche Nato-Flanke
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
21:40 Uhr | Trump will Ukraine-Krieg durch niedrigen Ölpreis beenden
US-Präsident Donald Trump will den Krieg in der Ukraine durch einen niedrigen Ölpreis beenden. Trump sagte per Videoschalte beim Weltwirtschaftsforum in Davos, wenn der Preis sinken würde, dann würde der russisch-ukrainische Krieg sofort aufhören. Im Moment sei der Preis hoch genug, damit der Krieg weitergehe. Trump kündigte an, er werde Saudi-Arabien und die Opec bitten, die Kosten für Öl zu senken.
Russland finanziert seinen Angriffskrieg etwa mit dem Verkauf von Öl an Indien und China. Alle bisherigen Versuche des Westens - von einem Embargo für russisches Öl in den USA über einen Preisdeckel in der EU bis hin zu Sanktionen gegen Tanker - brachten nicht den von der Ukraine erhofften Erfolg, eine der wichtigsten Finanzierungsquellen für Moskaus Krieg auszutrocknen.
21:03 Uhr | Ukrainische Behörden weisen Zwangsevakuierungen an
Im ostukrainischen Gebiet Charkiw haben die Behörden Zwangsevakuierungen für 16 Ortschaften angeordnet. Gebietsgouverneur Oleh Synjehubow erklärte, Kinder und ihre Familien sollten die Orte verlassen, weil sich der Beschuss von russischer Seite intensiviert habe. Von der Ausweitung der Evakuierungszone seien Dutzende Familien mit insgesamt mehr als 260 Kindern betroffen. Für sie würden Notunterkünfte in sicheren Teilen des Landes vorgehalten.
18:45 | Ukrainischen Truppen droht an der Ostfront Einkesselung
Ukrainische Truppen sind nach Militärangaben an einem Frontabschnitt im Donbass von einer Einkesselung durch die russische Armee bedroht. Ein Armeesprecher sagte, bei der Stadt Welyka Nowosilka gebe es das Risiko einer operativen Einkreisung. Man versuche aber zu verhindern, dass russische Truppen die Verbindung zu dem Ort mit Artilleriefeuer blockierten.
Welyka Nowosilka war vor dem Krieg ein Landstädtchen mit etwa 5.300 Einwohnern. Das Zentrum wird noch von den Ukrainern verteidigt, an den Flanken im Norden und Süden sitzen aber bereits russische Truppen. Es ist der südwestlichste Frontabschnitt im Gebiet Donezk dicht an der Grenze zum Gebiet Saporischschja.
18:30 Uhr | EU-Gasvorräte schneller gesunken
Die Gasvorräte in der EU sind in diesem Winter deutlich schneller gesunken. Nach Angaben der europäischen Speicherplattform Agsi liegen die Füllstände derzeit im Schnitt bei 58,5 Prozent. Vor einem Jahr seien es noch knapp drei Viertel gewesen. In Deutschland sind die Gasspeicher zu gut 61 Prozent gefüllt.
16:15 Uhr | Kreml reagiert gelassen auf Trumps Sanktionsdrohungen
Die russische Führung hat gelassen auf die Sanktionsdrohungen von US-Präsident Donald Trump reagiert. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, man sehe hier keine besonders neuen Elemente. Russland verfolge die Rhetorik in Washington aufmerksam und bleibe zum Dialog bereit.
Trump hatte nach seinem Amtsantritt erklärt, er werde hohe Steuern, Zölle und Sanktionen anordnen, sollte Moskau den Krieg gegen die Ukraine nicht beenden.
14:00 Uhr | Kiew vermutet Tötung von sechs Gefangenen durch Russland
Ukrainische Behörden ermitteln wegen der mutmaßlichen Tötung von sechs kriegsgefangenen Soldaten durch die russische Armee. Der Fall solle sich im östlichen Gebiet Donezk ereignet haben, als russische Truppen eine ukrainische Stellung eroberten, teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Kiew mit. Wie in Fällen zuvor beruht der Verdacht auf einem Video, das in sozialen Netzwerken kursiert.
Russische Soldaten sollen ihre Tat selbst gefilmt haben. Die Hinrichtung von Kriegsgefangenen sei ein schwerer Verstoß gegen die Genfer Konvention und ein Kriegsverbrechen, schrieb die ukrainische Behörde. Mit dem unablässigen Vorrücken der russischen Armee in der Ostukraine werden nach Kiewer Darstellung immer mehr ukrainische Soldaten getötet, obwohl sie sich den Russen ergeben hatten. 2024 seien nachweislich mindestens 109 Kriegsgefangene getötet worden, sagte der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinez, kurz vor Jahresende.
13:43 Uhr | Russland: Nato-Friedenstruppen in Ukraine sind Eskalation
Das russische Außenministerium warnt die Nato-Staaten davor, Truppen in die Ukraine zu entsenden. Das würde den Konflikt in einem unkontrollierbaren Maße eskalieren und wäre für Russland völlig inakzeptabel. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Dienstag gesagt, sollte es ein Abkommen für eine Waffenruhe geben, so wären mindestens 200.000 europäische Friedenstruppen nötig, um zu verhindern, dass es zu einem neuen russischen Angriff käme. Selenskyj strebt ein Treffen mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump an, der erklärt hat, dass er sich um eine schnelle Lösung des Konflikts kümmern werde.
13:43 Uhr | Deutsche Flugabwehr schützt Flughafen bei Rzeszow in Polen
Zwei Patriot-Systeme der Bundeswehr werden für die kommenden sechs Monate einen strategisch bedeutenden Flughafen bei Rzeszow im Südosten Polens schützen. "Diese beiden Einheiten schützen Nato-Bündnisgebiet und zugleich – und das ist ganz wichtig – die logistische Versorgung der Ukraine", sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nach der Übergabe in Rzeszow. Rund 200 Soldatinnen und Soldaten werden die Systeme auf dem Flughafen bedienen, von dem es rund 100 Kilometer bis zur ukrainischen Grenze sind.
Das EU- und Nato-Land Polen ist ein wichtiger politischer und militärischer Verbündeter der von Russland angegriffenen Ukraine. Voraussichtlich im Sommer werde Deutschland zudem eine Alarmrotte von Kampfflugzeugen vom Typ Eurofighter vorübergehend nach Polen verlegen. Später sollten diese dann den Luftraum über Rumänien überwachen.
10:36 Uhr | Pistorius verlegt Eurofighter-Jets an östliche Nato-Flanke
Deutschland wird im Sommer Eurofighter-Jets nach Polen verlegen, um die Luftraumüberwachung an der östlichen Nato-Flanke zu unterstützen. Das kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius bei einem Besuch auf dem polnischen Militärflughafen Jasionka an.
09:33 Uhr | Landesweite Durchsuchungen im Zusammenhang mit Waffenschmuggel in der Ukraine
In der Ukraine sind Polizeiangaben zufolge im Zusammenhang mit Ermittlungen zu illegalem Waffenhandel landesweit mehr als 1.000 Objekte durchsucht worden. Hauptziel der Aktion sei gewesen, "die Verkaufs- und Lagerkanäle zu schließen und Waffen zu beschlagnahmen", die russischen Soldaten auf dem Schlachtfeld abgenommen worden seien, erklärte die nationale Polizeibehörde am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Den Angaben zufolge sollen auch "Munition und Sprengstoff aus dem illegalen Handel" beschlagnahmt werden.
Den Rädelsführern drohen demnach bis zu sieben Jahre Gefängnis. Weitere Informationen zu den Ermittlungen sollten zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden. Die Razzien sind Teil der Bemühungen der Sicherheitskräfte, die illegale Verbreitung von Waffen im Land zu unterbinden. Die Verbreitung von Waffen in dem vom Krieg zerrütteten Land hat Besorgnis über den Schmuggel sowohl innerhalb der Ukraine als auch unter den vom Westen unterstützten Verbündeten ausgelöst. Im September hatte die Polizei nach eigenen Angaben einen Waffenschmuggelring in der Region Kiew ausgehoben und Waffen sowie Munition im Wert von rund 40.000 Euro beschlagnahmt. Einen Monat später meldete die Polizei die Beschlagnahmung von Sturmgewehren, mehr als 70 Pistolen, dutzender Granaten und fast 49.000 Schuss Munition, berichteten lokale Medien.
08:22 Uhr | Nato-Chef wirbt für stärkere Unterstützung der Ukraine
Nato-Generalsekretär Mark Rutte wirbt für eine stärkere Unterstützung der Ukraine. Es sei von entscheidender Bedeutung, dass Russland nicht gewinne, sagte er auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. "Wir müssen unseren Einsatz für die Ukraine wirklich verstärken und nicht zurückschrauben. Die Frontlinie bewegt sich in die falsche Richtung."
01:58 Uhr | Drohnenangriffe in der Region Saporischschja gemeldet
In der teils von Russland besetzten Region Saporischschja sind Drohnenangriffe auf die Städte Enerhodar und Saporischschja gemeldet worden. Der Regionalgouverneur Iwan Federow berichtete über seinen Telegramkanal von einem Drohnenangriff auf die Stadt Saporischschja, rund 60 Kilometer vom Atomkraftwerk entfernt. Bei dem russischen Angriff wurde nach seinen Angaben ein 47-jähriger Mann getötet. Weitere 31 Menschen, darunter auch ein zwei Monate altes Baby, seien bei dem Raketenbeschuss verletzt worden. Zudem veröffentlichte Federow ein Bild eines Großbrandes, der durch den Einsatz von fünf Drohnen verursacht worden sei.
Einem russischen Beamten in der Region zufolge hat der Angriff die Strom- und Wasserversorgung der Stadt beeinträchtigt.
Laut dem von Russland eingesetzten Bürgermeister von Enerhodar, Maksim Pukha, hat eine Drohne die Stadt getroffen. "Das ist ein terroristischer Akt", sagte Pukha der russischen Nachrichtenagentur RIA. Zivilisten dürften niemals Ziel solcher Angriffe sein.
01:03 Uhr | "Save the Children": Zahl der Angriffe auf ukrainische Bildungseinrichtungen stark gestiegen
Die Hilfsorganisation "Save the Children" hat einen deutlichen Anstieg russischer Angriffe auf Bildungseinrichtungen in der Ukraine beklagt. 2024 seien 576 Schulen, Kindergärten und Universitäten beschädigt oder zerstört worden – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr, teilte die Organisation in Berlin mit. Die Zahlen basieren auf UN-Berichten, die anlässlich des Internationalen Tages der Bildung am 24. Januar veröffentlicht wurden.
Florian Westphal, Geschäftsführer von "Save the Children" in Deutschland, forderte die internationale Gemeinschaft auf, den Wiederaufbau des ukrainischen Bildungssystems finanziell zu unterstützen. Laut einer Umfrage der Organisation erhalten 75 Prozent der Kinder in besonders betroffenen Regionen fast ausschließlich Fernunterricht, viele Eltern trauten sich nicht, ihre Kinder in die Schule zu schicken. "Save the Children" hat nach eigenen Angaben bislang mehr als 259.000 Kinder und Jugendliche mit Bildungsangeboten in der Ukraine unterstützt.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 23. Januar 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 23. Januar 2025 | 06:00 Uhr