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Donald Trump während einer Wahlparty am 6. November 2024: Eines seiner zentralen Versprechen war die Beendigung des Ukraine-Krieges. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP/Lynne Sladky

Ukraine-News I 10. November Kreml sieht "positive Signale" von Trump

10. November 2024, 22:49 Uhr

Diese Ukraine-News vom Sonntag, 10. November 2024, sind beendet.

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Menschen beobachten die Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident im Haus der Ukraine vor dem 55. Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos. mit Video
Menschen beobachten die Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident im Haus der Ukraine vor dem 55. Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos. Bildrechte: picture alliance/dpa/KEYSTONE | Laurent Gillieron

Ukraine-News vom Sonntag, 10. November 2024

22:49 Uhr | Trump rät Putin von Eskalation in der Ukraine ab

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat einem Medienbericht zufolge am Donnerstag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert und dabei über den Krieg in der Ukraine gesprochen. Trump habe Putin geraten, den Krieg in der Ukraine nicht zu eskalieren, berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Trump habe in dem Telefongespräch auch auf die US-Militärpräsenz in Europa verwiesen.

Während des Wahlkampfs hatte Trump gesagt, er werde eine Lösung finden, um den Krieg "innerhalb eines Tages" zu beenden. Am Freitag erklärte der Kreml, Putin sei bereit, mit Trump über die Ukraine zu sprechen.

20:36 Uhr | Biden will zu weiterer Unterstützung für Ukraine aufrufen

US-Präsident Joe Biden will sich in den letzten Wochen seiner Amtszeit für die weitere Unterstützung der Ukraine einsetzen. Er werde diese Position im Kongress und gegenüber der künftigen Regierung des Republikaners Donald Trump vertreten, sagte Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan im Sender CBS. Er bekräftigte, dass die US-Regierung bis zur Machtübergabe an Trump am 20. Januar alle bisher zugesagten Hilfen an die Ukraine für den "Kampf gegen die russische Invasion" übermitteln wolle.

Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums sind noch rund sechs Milliarden Dollar (5,6 Milliarden Euro) an Militärhilfen übrig. Davon stammen zwei Milliarden Dollar aus einem im September zugesagten zusätzlichen Paket, in dem es unter anderem um Munition für Luftabwehrsysteme, Kommunikationstechnik und Unterstützung für die ukrainische Drohnen-Produktion geht. Vier Milliarden Dollar gehen auf Mittel zurück, über die Biden als Präsident verfügen kann.

19:55 Uhr | Ukrainer melden schwere Kämpfe um Kurachowe und Pokrowsk

Das russische Militär versucht nach ukrainischen Angaben weiterhin, die ukrainischen Verteidigungslinien rund um Kurachowe am Rande des Donbass zu durchstoßen. Wie der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mitteilte, entfielen allein 39 von insgesamt 108 gegnerischen Angriffen entlang der Frontlinie in der Ostukraine auf den Abschnitt Kurachowe.

Beschädigtes Gebäude in Kurachowe
Durch Kampfeinwirkung beschädigtes Gebäude in Kurachowe (Archivbild von September 2024). Bildrechte: IMAGO / Ukrinform

Den ukrainischen Angaben zufolge wurden alle von Artillerie begleiteten russischen Angriffe abgeschlagen. Russische Militärblogger berichteten wiederum unter Verweis auf die ukrainische interaktive Open-Source-Online-Karte DeepStateMap.Live, dass die russischen Truppen nur noch 17 Kilometer benötigen würden, um den Kessel um Kurachowe zu schließen. Die russische Armee habe die Feuerkontrolle über die ukrainischen Nachschubrouten übernommen, hieß es. Die Angaben beider Seiten konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Schwere Kämpfe meldete der ukrainische Generalstab auch aus der nahen Region Pokrowsk, wo die Russen auch ferngelenkte Gleitbomben eingesetzt hätten. Im Raum Pokrowsk seien 15 russische Angriffe abgewehrt worden, so der Lagebericht des Generalstabs. Ein Durchbruch bei Kurachowe oder Pokrowsk würde den russischen Truppen den Weg ins Hinterland der ukrainischen Verteidigungslinien öffnen.

Update 16:30 Uhr | Kreml sieht "positive Signale" von Trump

Die russische Regierung sieht nach eigenen Angaben "positive Signale" in den Äußerungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump zur Ukraine. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte dem russischen Staatsfernsehen, anders als US-Präsident Joe Biden rede Trump von Frieden und nicht von Konfrontation. Und er rede nicht davon, "dass er Russland eine strategische Niederlage zufügen will". Das unterscheide Trump "auf günstige Weise von der derzeitigen Regierung".

Peskow räumte aber auch ein, dass es schwer vorherzusagen sei, inwieweit sich Trump an Äußerungen halten werde, die er im Wahlkampf getätigt hat. Trump handle weniger vorhersehbar, als Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris. Deshalb bleibe abzuwarten, ob er seine Ankündigungen aus der Zeit vor der Wahl wahrmache.

Donald Trump und Wladimir Putin schütteln sich bei Putin-Besuch im Weißen Haus am 28. Juni 2019 die Hand.
Archivbild aus Trumps erster Amtszeit: Der US-Präsident und Putin geben sich am 28. Juni 2019 im Weißen Haus die Hand. Bildrechte: picture alliance/dpa/The White House/Arte

Trump hatte im Wahlkampf behauptet, er könne den Ukraine-Krieg binnen "24 Stunden" beenden. Zudem hatte er angedeutet, er werde direkt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprechen. Seit seiner Wiederwahl am Mittwoch hatte sich Trump jedoch noch nicht wieder dazu geäußert. Allerdings hatten sich mehrere Personen aus seinem Umfeld zum Thema Ukraine-Krieg geäußert, die eine Beibehaltung des derzeitigen US-Kurses ausschlossen.

Update 13:54 Uhr | Selenskyji: 145 Drohnenabschüsse und Verletzte

Russland hat die Ukraine in der Nacht zum Sonntag nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit 145 Drohnen angegriffen. Dies sei ein "Rekord", erklärte Selenskyj im Onlinedienst X. Es habe sich um iranische Schahed-Drohnen und andere Kampfdrohnen gehandelt. Die ukrainische Luftwaffe teilte am Morgen mit, 62 der 145 Drohnen seien über 13 Regionen abgefangen worden.

Im ukrainischen Hafen Odessa wurden durch die Angriffe nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen verletzt. Zudem wurden Gebäude beschädigt. "Garagen mit Autos und Eigentum standen in Flammen, Wohnhäuser und Geschäfte wurden beschädigt", berichtet der staatliche Notdienst über die Lage in der Stadt.

07:14 Uhr | Moskau schließt zwei Flughäfen

In Moskau sind zwei Flughäfen wegen ukrainischer Angriffe geschlossen worden. Wie die Luftfahrbehörde Rosawiasija auf Telegram mitteilte, sind zur Gewährleistung der Sicherheit des zivilen Flugverkehrs vorübergehende Einschränkungen für den Betrieb der Flughäfen Domodedowo und Schukowski festgelegt worden. Mindestens siebzehn Drohnen haben nach russischen Angaben die Hauptstadt angegriffen. Zwölf seien in den Bezirken Ramenskoje und Kolomenski sowie in der Stadt Domodedowo südwestlich von Moskau zerstört worden, erklärte Bürgermeister Sergej Sobjanin. Insgesamt seien 22 Drohnen abgeschossen worden. Nach vorläufigen Informationen gebe es keine Schäden oder Opfer.

Auch in den Regionen Kaluga und Brjansk hat es nach Angaben russischer Behörden in der Nacht Drohnenangriffe gegeben. Mehrere Häuser seien dabei in Brand geraten.

05:10 Uhr | Selenskyj klagt über Mangel an Flugabwehr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beklagt den Mangel an Flugabwehrsystemen zum Schutz gegen russische Angriffe. Fast täglich gebe es Drohnen- und auch Raketenangriffe, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Dabei bemängelte Selenskyj die Bereitschaft der Partner, der Ukraine weitere Flugabwehrsysteme zur Verfügung zu stellen. "Hier in Europa, auf dem Kontinent, gibt es genügend andere Luftabwehrsysteme, die der Ukraine wirklich zuverlässigen Schutz bieten könnten", sagte er. Es sei nicht verständlich, "wenn Luftabwehrsysteme einfach nur herumstehen, obwohl jedes System Hunderte oder gar Tausende von Menschenleben retten könnte."

Rettungskräfte und Anwohner stehen vor einem Wohnhaus, das durch einen russischen Luftangriff schwer beschädigt wurde.
Bildrechte: picture alliance/dpa/SOPA Images via ZUMA Press Wire | Andriy Andriyenko

Bei russischen Drohnen- und Raketenangriffen gegen ukrainische Städte wurden in den vergangenen Tagen mehrere Menschen getötet und verletzt. Die ukrainische Flugabwehr fing zwar einen großen Teil der Drohnen und Raketen ab, doch sorgt die Menge der aus verschiedenen Richtungen anfliegenden Flugkörper für eine Überlastung der Abwehrmöglichkeiten. Am Samstagabend startete Russland neue Drohnenschwärme zu noch unbekannten Zielen in der Ukraine.

03:25 Uhr | Trump schließt erneutes Regierungsamt für Pompeo aus

Der frühere CIA-Chef Mike Pompeo, der in der ersten Regierungszeit von Donald Trump Außenminister war, soll dieses Amt nicht erneut erhalten. Das erklärte Trump im von ihm selbst gegründeten Onlinenetzwerk Truth Social. Pompeo war für Trumps zweite Regierungszeit als Verteidigungsminister gehandelt worden. Er hatte im vergangenen Sommer einen Plan für die militärische Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg präsentiert. Der Plan sah unter anderem mehr Waffenexporte und scharfe Maßnahmen gegen den russischen Energiesektor vor. Pompeos Vorstellungen standen somit in deutlichem Gegensatz zu Trumps Aussagen im Wahlkampf, der sich wiederholt kritisch zu Waffenlieferungen an die Ukraine geäußert hatte.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 10. November 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

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Eine Frau hält bei einer Jobmesse für ukrainische Geflüchtete den Messeplan mit der ukrainischen Flagge
Bildrechte: picture alliance/dpa/Christoph Soeder
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Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 10. November 2024 | 06:00 Uhr

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