Ukraine-News I 21. November Putin: Ukraine-Konflikt hat nun "globalen Charakter"
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21. November 2024, 23:53 Uhr
Ukraine-News vom Donnerstag, 21. November 2024, sind beendet.
Ukraine-News vom Donnerstag, 21. November 2024
- Putin: Ukraine-Konflikt hat "Elemente eines globalen Charakters"
- Russland: "Storm Shadow" abgefangen
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
23:53 Uhr | Selenskyj fordert weltweite Reaktion auf russische Raketeneskalation
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einem russischen Angriff mit einer neuen Mittelstreckenrakete eine entschiedene Reaktion der Weltgemeinschaft gefordert. "Dies ist eine deutliche Eskalation der Brutalität dieses Krieges und eine klare Verletzung der UN-Charta", schrieb Selenskyj in sozialen Netzwerken. Russland ignoriere die Forderungen der internationalen Gemeinschaft, einschließlich China, Brasilien, Europa und der USA.
Zuvor hatte der Kreml den Einsatz einer neuen ballistischen Mittelstreckenrakete auf die ukrainische Stadt Dnipro bestätigt und weitere Angriffe angekündigt. Moskau begründete dies mit ukrainischen Gegenangriffen, bei denen offenbar westliche Raketen eingesetzt wurden.
19:46 Uhr | UN nach Putin-Aussagen: "Besorgniserregende Entwicklung"
Nach der Ankündigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, eine neue experimentelle Mittelstreckenrakete gegen die Ukraine einzusetzen, sprechen die Vereinten Nationen (UN) von einer "besorgniserregenden Entwicklung". "All das geht in die falsche Richtung. Was wir sehen wollen, ist, dass alle Parteien dringend Schritte unternehmen, um die Situation zu deeskalieren", sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric in New York.
19:35 Uhr | USA bezweifeln Einsatz von Interkontinentalrakete auf Dnipro
Die USA gehen nicht davon aus, dass Russland bei seinem jüngsten Angriff auf die Ukraine eine Interkontinentalrakete eingesetzt hat. Ein Regierungsvertreter sagte, Russland habe eine ballistische Rakete mittlerer Reichweite verwendet. Dies ändere an der Situation nichts grundlegend. Moskau wolle seine Gegner damit nur einschüchtern.
Die ukrainische Luftwaffe hatte erklärt, Russland habe am Donnerstagmorgen erstmals eine Interkontinentalrakete bei einem Angriff auf die Stadt Dnipro eingesetzt.
18:57 Uhr | Putin: Ukraine-Konflikt hat "Elemente eines globalen Charakters"
Nach den Worten von Russlands Präsident Wladimir Putin hat der Ukraine-Konflikt durch den Einsatz westlicher Waffen nun "Elemente eines globalen Charakters" erhalten. Die ukrainischen Angriffe mit westlichen Raketen auf Russland seien jedoch gescheitert, sagte Putin am Donnerstag in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. Zuvor hatte das Verteidigungsministerium in Moskau mitgeteilt, die russische Luftabwehr habe zwei von der Ukraine abgefeuerte britische Storm-Shadow-Marschflugkörper abgeschossen.
Putin bestätigte zudem den jüngsten Raketenschlag gegen die Ukraine und drohte mit weiteren Angriffen. Der Kremlchef sprach dabei auch von einer neuen experimentellen Mittelstreckenrakete mit dem Namen "Oreschnik". Moskau schließe zudem auch ein Vorgehen gegen Länder, mit deren Waffen Russland angegriffen werde, nicht aus, sagte Putin weiter.
17:24 Uhr | Russland erhöht Verteidigungsausgaben um 30 Prozent
Das russische Parlament hat am Donnerstag die Erhöhung der Verteidigungsausgaben um 30 Prozent für das kommende Jahr beschlossen, berichtet die russische Agentur Tass. Die Abgeordneten der Duma, des Unterhauses, bestätigten für 2025 Haushaltsmittel in Höhe von 13,5 Billionen Rubel (rund 127 Milliarden Euro) für das Militär, was einem Anteil von mehr als sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspricht. Insgesamt sollen im kommenden Jahr 40 Prozent des Haushalts für Verteidigung und nationale Sicherheit ausgegeben werden.
17:22 Uhr | USA verhängen Sanktionen gegen dutzende russische Banken
Die USA haben am Donnerstag eine Serie von Sanktionen gegen mehr als 50 russische Bankhäuser verhängt. Die Strafmaßnahmen würden "Russlands Kriegsmaschinerie weiter einschränken und schwächen", hieß es in einer in Washington veröffentlichten Erklärung von Finanzministerin Janet Yellen. Somit werde es für den Kreml schwieriger, "sein Militär zu finanzieren und auszurüsten".
Die Sanktionen richten sich demnach insbesondere gegen die Gazprombank, die zum gleichnamigen russischen Großkonzern gehört. Die russische Regierung nutze diese Bank, um Soldaten ihren Sold zu bezahlen. Auch andere Staaten haben die Gazprombank mit Sanktionen belegt, darunter Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland.
13:55 Uhr | Britischer Verteidigungsminister wirft Putin Eskalation vor
Großbritanniens Verteidigungsminister John Healey wirft Russlands Präsidenten Wladimir Putin im Londoner Parlament eine Eskalation in der Ukraine vor. Russische Streitkräfte hätten ihre Angriffe auf die ukrainische Energieversorgung vor dem Winter sowie auf zivile Zentren ausgeweitet. "Und es gibt heute unbestätigte Medienberichte, dass Russland eine neue ballistische Rakete auf die Ukraine gefeuert hat, was sie unseres Wissens nach seit Monaten vorbereitet haben", sagte Healey im Verteidigungsausschuss.
Bedeckt hielt er sich zu Medienberichten, wonach die Ukraine erstmals aus Großbritannien gelieferte Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow auf Russland abgefeuert haben soll.
12:33 Uhr | Russland meldet Einnahme von weiterem Dorf
Die russische Armee hat eigenen Angaben zufolge im Osten der Ukraine ein weiteres Dorf nahe der strategisch wichtigen Stadt Kurachowe eingenommen. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, die fünf Kilometer südlich von Kurachowe gelegene Ortschaft Dalne sei eingenommen worden. Damit setzten die Soldaten ihren Vormarsch auf die Industriestadt weiter fort.
12:31 Uhr | Verletzte nach russischem Raketenangriff in Krywyj Rih
Infolge eines russischen Raketenangriffs sind in der südostukrainischen Großstadt Krywyj Rih nach Behördenangaben mindestens 15 Menschen verletzt worden. Neun Opfer mussten in Krankenhäuser gebracht werden, wie Gebietsgouverneur Serhij Lyssak bei Telegram schrieb. Der örtlichen Militärverwaltung zufolge schlug eine Rakete in einem Verwaltungsgebäude ein. Etwa zehn Wohngebäude seien beschädigt worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die Attacke auf Krywyj Rih folgte einem größeren Raketenangriff auf die Ukraine am frühen Morgen.
12:28 Uhr | Russland will Storm-Shadow-Marschflugkörper abgefangen haben
Russland hat nach eigenen Angaben zwei von der Ukraine abgefeuerte Marschflugkörper vom Typ "Storm Shadow" abgefangen. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Es wäre der erste Einsatz solcher aus Großbritannien gelieferten Marschflugkörper über Russland seit Kriegsbeginn. Moskau hatte jüngst den Einsatz weitreichender Waffen als Eskalation des Konflikts bezeichnet und in seiner eigenen Atomdoktrin die Schwelle für den Einsatz von Kernwaffen gesenkt.
12:25 Uhr | Furcht vor Eskalation treibt Ölpreise nach oben
Die Furcht vor einer Eskalation des Ukraine-Kriegs sorgt für höhere Ölpreise. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Sorte WTI verteuern sich um je rund 1,2 Prozent. Auf Wochensicht legten sie bislang jeweils mehr als drei Prozent zu. "Beim Öl besteht das Risiko darin, dass die Ukraine die russische Energieinfrastruktur angreift, während das andere Risiko die Ungewissheit darüber ist, wie Russland auf diese Angriffe reagiert", erklärten Analysten der Bank ING. Der Anstieg der Preise könnte Experten zufolge aber durch Spekulationen auf ein Überangebot auf den Weltmärkten gebremst werden.
Update 12:23 Uhr | Luftangriffs- und Raketenalarm in der Ukraine
In der Ukraine ist am frühen Morgen landesweit Luftangriffs- und Raketenalarm ausgelöst worden. Im Gebiet Dnipropetrowsk sei eine russische Hyperschallrakete vom Typ "Kinschal" eingeschlagen, berichtete die Agentur Ukrinform. Nach Angaben von Militärgouverneur Serhij Lyssak wurde ein Industriebetrieb in der Gebietshauptstadt Dnipro getroffen, zwei Feuer seien in der Stadt ausgebrochen. Der Bürgermeister von Dnipro, Borys Filatow, schrieb, dass auch ein Zentrum für Menschen mit Behinderungen beschädigt worden sei.
Bei dem Angriff hat Russland nach ukrainischen Angaben erstmals seit Kriegsbeginn eine Interkontinentalrakete auf die Ukraine abgefeuert. Mit einem Atomsprengkopf war sie laut der Ukraine nicht bestückt. Sie sei aus dem Gebiet Astrachan am Kaspischen Meer abgefeuert worden. Der Kreml wollte sich zu den ukrainischen Angaben zum mutmaßlichen Einsatz der Interkontinentalrakete nicht äußern.
03:50 Uhr | Institut: Ukraine soll auch britische Fernwaffen in Russland eingesetzt haben
Die Ukraine hat nach einem Bericht des in Washington ansässigen Instituts für Kriegsstudien (ISW) offenkundig in der Nacht zum Mittwoch das russische Hauptquartier für die Kursk-Gegenoffensive mit britischen Marschflugkörpern angegriffen. Nach ISW-Erkenntnissen sei das russisch-nordkoreanische Hauptquartier in der Stadt Marjino "erfolgreich" mit Marschflugkörpern vom Typ "Storm Shadow" und auch mit Kampfdrohnen attackiert worden. Die Denkfabrik berief sich in ihrer Analyse auf Aufnahmen nach dem mutmaßlichen Angriff, der dem Barjatinski-Gut in Marjino gegolten haben soll.
Die luftgestützten Storm-Shadow-Marschflugkörper haben eine Reichweite von mehr als 250 Kilometern und können für Präzisionsangriffe auf Ziele wie Bunker und kritische Infrastrukturen eingesetzt werden. Vor dem nun gemeldeten Angriff in Marjino hatte die Ukraine ein russisches Waffenlager in der Region Brjansk mit weitreichenden amerikanischen ATACMS-Raketen beschossen.
01:35 Uhr | Ukraine setzt Evakuierung aus Donezk fort
Angesichts des Drucks der vorrückenden russischen Truppen setzen die ukrainischen Behörden die Zwangsevakuierung der Region Donezk im Osten des Landes fort. In den vom ukrainischen Militär kontrollierten Teilen der Region hielten sich aktuell noch fast 324.000 Zivilisten auf, teilte die regionale Militärverwaltung nach Angaben der Agentur Ukrinform mit. Die Evakuierung habe bereits Anfang August begonnen, seitdem seien knapp 1,17 Millionen Zivilisten in andere Landesteile der Ukraine gebracht worden.
In der Region Donezk befinden sich die schwer umkämpften Brennpunkte Pokrowsk und Kurachowe. Dort haben russische Truppen zuletzt Geländegewinne erzielt, die ukrainische Militärführung befürchtet weitere Rückschläge.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 21. November 2024
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 21. November 2024 | 06:00 Uhr