Ukraine-News Neue ukrainische Offensive im Gebiet Kursk
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06. Februar 2025, 21:14 Uhr
- Neue ukrainische Offensive im Gebiet Kursk
- Erste Mirage-Kampfjets in Ukraine angekommen
- Weniger Kämpfe an der ukrainischen Ostfront
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
20:52 Uhr | Slowakei bezieht wieder Gas aus Russland
Einen Monat nach einem ukrainischen Transitstopp bezieht die Slowakei wieder Gas aus Russland. Wie der staatliche slowakische Gasversorger SPP mitteilte, wird das Gas nun statt über die Ukraine über die Türkei und Ungarn transportiert. SPP-Chef Vojtech Ferencz sagte in Bratislava, man wolle den noch bis 2034 laufenden Gasliefervertrag mit dem russischen Konzern Gazprom trotz politischer Bedenken einhalten.
Die Ukraine hatte mit dem Auslaufen eines Liefervertrags mit Gazprom zum Jahreswechsel die Durchleitung von russischem Gas gestoppt. Die slowakische Regierung protestierte heftig gegen den Transitstopp. Die Slowakei ist so abhängig von russischem Gas wie kaum ein anderes EU-Land.
20:13 Uhr | EU plant Sanktionen gegen "russische Schattenflotte"
Kapitänen und Eignern von Schiffen der sogenannten russischen Schattenflotte drohen EU-Sanktionen. Polens Außenminister Radoslaw Sikorski kündigte entsprechende Pläne aus Brüssel an. Es würde eine entsprechende Änderung der Sanktionsregel diskutiert. Ziel sei es, sie mit dem 16. Paket der Russland-Sanktionen zu beschließen. Dieses wird für den 24. Februar vorbereitet. Die sogenannte russische Schattenflotte besteht aus Schiffen unter fremder Flagge, die Russland für Öl-Exporte nutzt.
19:35 Uhr | Frankreich liefert erste Mirage-Kampfjets an Ukraine
Frankreich hat die ersten Kampfflugzeuge vom Typ Mirage an die Ukraine geliefert. Nach Angaben des französischen Verteidigungsministeriums werden die Maschinen von ukrainischen Piloten geflogen. Mehr dazu im folgenden Video.
16:40 Uhr | Neue ukrainische Offensive im Gebiet Kursk
Ukrainische Truppen haben nach russischen Berichten zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Offensive im Grenzgebiet Kursk gestartet. Der russische Telegramkanal Shot berichtete, die Ukrainer versuchten, von der seit Monaten besetzten Kleinstadt Sudscha aus über Machnowka zu dem Dorf Ulanok durchzubrechen. Die ukrainische Armee setze dabei Panzerfahrzeuge und etwa 400 Soldaten ein.
Das russische Verteidigungsministerium bestätigte, dass es mehrere Angriffswellen auf die Dörfer Ulanok und Tscherkasskaja Konopelka gegeben habe. Die Attacke sei aber abgewehrt worden, hieß es. "Die Orte sind unter russischer Kontrolle." Aus dem ukrainischen Generalstab in Kiew gab es keine Stellungnahme. Schon Anfang Januar hatte die Ukraine einen begrenzten Angriff gewagt, um ihren zuletzt deutlich geschrumpften Brückenkopf auf russischem Gebiet wieder zu erweitern. Dieser wurde aber abgewehrt.
12:58 Uhr | Putin-Trump-Treffen im Februar oder März möglich
Ein Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit seinem US-Amtskollegen Donald Trump ist nach russischen Angaben noch im Februar oder im März möglich. Die Vorbereitungen für eine solche Begegnung seien in einem "fortgeschrittenen Stadium", sagte Leonid Sluzky, der Vorsitzende des Ausschusses für internationale Beziehungen der Duma, der staatlichen Nachrichtenagentur RIA zufolge. Das Treffen könne bald stattfinden, möglicherweise noch im Februar oder im März. Beide Präsidenten haben bereits ihren Willen zu einem Treffen bekundet, bei dem es um die Kontrolle von Atomwaffen und die weltweiten Energiepreise gehen könnte. Außerdem hat Trump erklärt, er wolle den Krieg Russlands gegen die Ukraine rasch zu einem Ende bringen. Sluzky zufolge dürfte auch die Lage im Nahen Osten Thema sein.
11:56 Uhr | Erste Mirage-Kampfjets in Ukraine angekommen
Die ersten Kampfjets vom Typ Mirage 2000 aus Frankreich sind in der Ukraine angekommen. Sie würden von ukrainischen Piloten geflogen, die in den vergangenen Monaten in Frankreich ausgebildet worden seien, teilte der französische Verteidigungsminister Sebastien Lecornu auf der Plattform X (ehemals Twitter) mit. Die Kampfflugzeuge des Herstellers Dassault Aviation würden nun zur "Verteidigung des ukrainischen Himmels" gegen Angriffe durch russische Raketen und Flugzeuge eingesetzt. Die Lieferung der Mirage 2000 an die Ukraine, die in Frankreich schrittweise zugunsten der Rafale außer Dienst gestellt wurden, war bereits seit Jahren geplant. Die ukrainische Regierung bevorzugte jedoch zunächst die Anschaffung einer größeren Zahl von US-Kampfjets des Typs F-16, die von mehreren europäischen Ländern geliefert wurden.
11:05 Uhr | Merz nennt Bedingungen für Telefonat mit Putin
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat Bedingungen für ein Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gestellt. "Wenn ich mit Putin telefoniere, dann nur, wenn wir eine Chance haben, einer Friedenslösung näher zu kommen", sagt Merz der Funke-Mediengruppe und der französischen Zeitung "Ouest France". Er kritisierte zugleich Kanzler Olaf Scholz für dessen Telefonat mit Putin. Dieses sei "gut inszeniert" gewesen. Die Antwort des russischen Präsidenten sei eine Verschärfung der Bombardements auf Kiew gewesen. Scholz hatte in dem Gespräch abklopfen wollen, ob es bei Putin irgendeine Bereitschaft gibt, russische Truppen aus der Ukraine abzuziehen.
10:47 Uhr | Drei Tote bei ukrainischem Drohnenangriff in Belgorod
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der russischen Region Belgorod sind nach örtlichen Angaben drei Menschen getötet worden. Eine von einer Drohne abgeworfene Granate habe ein ziviles Auto getroffen, erklärte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram.
08:20 Uhr | Ukraine: 56 von 77 russischen Drohnen abgefangen
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht 56 von insgesamt 77 russischen Drohnen abgefangen. 18 Drohnen hätten ihr Ziel nicht erreicht. Zudem seien zwei ballistische Raketen vom Typ Iskander-M abgefangen worden.
07:42 Uhr | Ukraine meldet Angriff auf russischen Flugplatz
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Donnerstag einen Flugplatz in der russischen Oblast Krasnodar angegriffen. Es sei dort zu Explosionen gekommen, ein Brand sei ausgebrochen. Nach ukrainischen Angaben nutzen die russischen Streitkräfte den Flugplatz zur Lagerung von Drohnen. Diese würden von dort auch zu Angriffen auf Ziele in der Ukraine gestartet. Außerdem diene der Flugplatz der Wartung von Flugzeugen, die den Süden der Ukraine angreifen. Die russische Oblast Krasnodar liegt am Schwarzen Meer. Sie ist über die Brücke von Kertsch (auch Krim-Brücke) mit der ukrainischen Halbinsel Krim verbunden, die Russland bereits 2014 annektiert hat und wo es seit jeher seine Schwarzmeerflotte stationiert hat.
06:53 Uhr | MDRFragt: Viele Menschen in Mitteldeutschland trauen USA unter Trump Beendigung des Ukraine-Kriegs zu
Viele Menschen in Mitteldeutschland trauen den USA unter Präsident Donald Trump einer Umfrage zufolge zu, den Ukraine-Krieg zu beenden. In einem aktuellen Meinungsbild von MDRfragt gab fast jede und jeder zweite Befragte (46 Prozent) an, am ehesten könnten die USA den Ukraine-Krieg beenden. Das sind fast vier Mal so viele wie diejenigen Befragten, die meinen, Russland ist der Staat, der seinen Angriffskrieg auf die Ukraine am ehesten beenden kann (12 Prozent). Europa (6 Prozent) und der Ukraine (4 Prozent) wird diese Macht im MDR-eigenen Meinungsbarometer hingegen kaum zugetraut.
An dem aktuellen MDRfragt-Stimmungsbild haben sich mehr als 24.500 Menschen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beteiligt. Die Ergebnisse von MDRfragt sind nicht repräsentativ, geben aber ein aussagekräftiges Bild über die Stimmungslage im MDR-Sendegebiet.
05:20 Uhr | Weniger Kämpfe an der ukrainischen Ostfront
An der Front in der Ostukraine kommen die russischen Truppen nach Monaten heftiger Kämpfe und unablässigen Vorrückens derzeit langsamer voran. "Der russische Raketenterror geht weiter, aber ihre Bodentruppen werden schwächer", sagte Selenskyj. Der ukrainische Militärblog "DeepState" verwies darauf, dass die berichtete Zahl russischer Sturmangriffe zuletzt stark gesunken sei.
Im Dezember hatte der ukrainische Generalstab bis zu 292 Attacken am Tag verzeichnet. Im Januar ging die Zahl bereits zurück. Am Dienstag und Mittwoch wurde von jeweils 80 Gefechten berichtet. Uneinig waren sich Militärbeobachter aber darin, ob dies eine operative Pause bedeutet oder ob die seit Herbst 2022 ununterbrochene russische Offensive sich wegen hoher Verluste totgelaufen hat.
In der Nacht zum Donnerstag griff Russland mehrmals die Großstadt Charkiw in der Ostukraine an. Bei einem Drohnenangriff am späten Mittwochabend setzten herabstürzende Trümmer örtlichen Behörden zufolge zahlreiche Buden auf einem Markt in Brand.
05:00 Uhr | Ukraine hält seit sechs Monaten ein Stück Russland besetzt
Ukrainische Truppen verteidigen seit einem halben Jahr ihren Brückenkopf auf gegnerischem Territorium im russischen Gebiet Kursk. Der überraschende Vorstoß vom 6. August 2024 könne nicht hoch genug eingeschätzt werden, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. "Irgendwann, wenn der Krieg auf eine diplomatische Lösung zusteuert, wird man sehen, wie wichtig diese Operation war", schrieb er im sozialen Netzwerk X. "Russland wird uns in nächster Zukunft nicht aus Kursk vertreiben." Die russische Gegenoffensive mit 60.000 Soldaten stecke fest, sagte er.
Politisch bedeutet die Besetzung, dass Kiew ein Faustpfand für mögliche Gespräche über ein Ende der Kämpfe mit Russland hat. Kremlchef Wladimir Putin will nach Einschätzung Moskauer Medien möglichst vermeiden, dass eigenes russisches Territorium Gegenstand von Verhandlungen wird.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 6. Februar 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 06. Februar 2025 | 06:00 Uhr