Mit einer Schweißnaht wird eine Abzweigarmaturengruppe für die künftige Wasserstoff-Pipeline vom Energiepark Bad Lauchstädt zur TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland im Chemiepark Leuna installiert.
Soll Deutschland wieder russisches Gas importieren? Angesichts der hohen Energiepreise plädiert zumindest der Chef des Chemieparks Leuna dafür. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Ukraine-News I 8. Februar Chemiepark-Chef fordert Rückkehr zu russischem Gas

08. Februar 2025, 18:12 Uhr

Diese Ukraine-News vom Samstag, 8. Februar 2025, sind beendet.

Ukraine-News vom Samstag, 8. Februar 2025

18:12 Uhr | Selenskyj wirft Putin Aufrüstung vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russlands Staatschef Wladimir Putin vor, sich durch Aufrüstung auf eine Fortsetzung des Krieges einzurichten. "Wir wissen jetzt, dass die Russen neue Divisionen aufstellen und neue militärische Produktionsanlagen entwickeln", sagte Selenskyj in Kiew. Moskaus Zusammenarbeit mit Nordkorea werde ausgebaut. Russland verbreite moderne Kriegstechnologien einschließlich Drohnen.

Unklar blieb, auf welche Informationen über einen russischen Truppenaufbau sich Selenskyj bezog. Die Ukraine sei bereit, ihre Erkenntnisse zu teilen, sagte er. Über Geheimdienstkanäle laufe der Kontakt zu den Partnern bereits.

16:26 Uhr | Eine Tote nach Angriff auf Makijiwka in Ostukraine

In der von Russland annektierten ostukrainischen Stadt Makijiwka ist nach Angaben der Besatzungsbehörden eine Frau durch ukrainischen Beschuss getötet worden. Zehn Menschen seien verletzt worden, schrieb der Chef der sogenannten Volksrepublik Donezk, Denis Puschilin, bei Telegram. Teile einer abgeschossenen Rakete seien ins Zentrum der Stadt gefallen. Die Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.

13:06 Uhr | Chemiepark-Chef fordert Rückkehr zu russischem Gas

Der Geschäftsführer des Chemieparks Infra-Leuna, Christof Günther, hat sich für eine Wiederaufnahme russischer Gasimporte über Pipelines ausgesprochen. Nach drei Jahren Krieg in der Ukraine sei es an der "Zeit, um die Strategie zu überdenken", sagte Günther im Interview mit der "Mitteldeutschen Zeitung".

Die Energiepreise in Deutschland seien nicht wettbewerbsfähig.  "Das Energieangebot muss ausgebaut werden, damit die Preise sinken", betonte Günther. Zudem sei es unplausibel, dass Deutschland russisches Flüssiggas importiere, aber die Pipelines abgestellt sind. 

Anlagen in dem Chemiepark Leuna 1 min
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1 min

Um Kosten zu sparen, will der Chemiepark Leuna Personal abbauen und Investitionen kürzen. Begründet wird das mit einer schlechten Auftragslage und hohen Energiekosten.

MDR FERNSEHEN Do 05.12.2024 14:00Uhr 00:30 min

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Die Chemieindustrie steckt in einer tiefen Krise. Günther zufolge gab es 2024 in jedem Quartal einen Rückgang der Beschäftigtenzahlen. Auch die Auslastung der Produktionsanlagen sei mit 70 bis 80 Prozent weiterhin zu niedrig. Die hohen Energiepreise seien vor allem auf die Verknappung der vergangenen Jahre zurückzuführen – verursacht durch die Abschaltung von Atom- und Kohlekraftwerken sowie die Reduzierung russischer Gaslieferungen.

Update 08:40 Uhr | Ukraine: Haben 67 Drohnen zerstört

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht 67 von insgesamt 139 russischen Drohnen abgefangen und zerstört. 71 Drohnen seien vom Radar verschwunden, ohne dass sie ihre Ziele erreicht hätten. Die Ukraine meldet praktisch täglich russische Angriffe mit Dutzenden Drohnen. Häufig setzen die russischen Streitkräfte nach ukrainischen Angaben auch Raketen ein.

06:10 Uhr | Drohnenangriffe in der Nacht

In der Nacht zum Samstag sind in der südrussischen Stadt Rostow am Don einige mehrstöckige Gebäude beschädigt worden. Das teilte Gouverneur Juri Sljusar beim Kurznachrichtendienst Telegram mit. Insgesamt 68 Bewohner hätten ein Hochhaus in einem Stadtbezirk verlassen müssen, sechs Menschen ein Unternehmensgebäude in einem anderen Stadtbezirk. Verletzte habe es aber nicht gegeben.

Drohnenalarm gab es in der Nacht auch über der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb auf seinem Telegram-Kanal, eine "feindliche Drohne" bewege sich auf das Stadtzentrum zu. Berichte von Schäden oder Verletzten gab es zunächst nicht.

05:55 Uhr | Kiew dementiert russische Eroberung von Bergarbeiterstadt Torezk

Die gestrige Meldung der russischen Armee, dass sie die ostukrainische Bergarbeiterstadt Torezk erobert hat, ist von Kiew zurückgewiesen worden. Der für den Frontabschnitt zuständige Sprecher, Nasar Woloschyn, erklärte im ukrainischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk: "Die Kämpfe dauern im Stadtgebiet an." Demnach leisten ukrainische Truppen weiter heftigen Widerstand und fügen dem Gegner starke Verluste zu.

Radfahrer passiert zerstörtes Gebäude.
Nach ukrainischer Darstellung hat Russland noch nicht die Kontrolle über die Stadt Torezk gewonnen. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / ZUMA Press Wire

Ukrainische Militärbeobachter hatten allerdings bereits seit längerem nur noch den Stadtrand als umkämpft gekennzeichnet und gingen von einem baldigen Fall der Stadt aus. Torezk liegt im Gebiet Donezk und hatte vor dem Krieg über 30.000 Einwohner. Nur wenige Dutzend sollen in den Ruinen ausgeharrt haben.

05:40 Uhr | Keine Neuwahlen in der Ukraine vor Kriegsende

In der Ukraine wird und kann es nach den Worten von Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk während des russischen Angriffskriegs keine Parlaments- und Präsidentschaftswahlen geben. Im Gespräch mit der Funke Mediengruppe führte er Russland und Belarus als Beispiele dafür an, dass nicht alle Wahlen ein "Ausdruck von Demokratie" seien. "Nach der ukrainischen Verfassung können während des Kriegsrechts keine Wahlen abgehalten werden", betonte Stefantschuk. 

Frontsoldaten etwa sollten wählen dürfen, sonst würden "die Wahlen nicht fair" sein. Zudem lebten Millionen von Ukrainern außerhalb des Landes. Andere Ukrainer leben in den besetzten Gebieten. Darüber hinaus könnten während des Krieges keine internationalen Wahlbeobachter in das Land kommen.

03:50 Uhr | Selenskyj: Nordkoreaner wieder da

Bei den Kämpfen um die westrussische Region Kursk sind nordkoreanischen Soldaten nach einer "Zwangspause" wieder an die Front zurückgekehrt. Das teilte Selenskyj in seinem Bericht zur Lage an den Fronten mit. Die nordkoreanischen Soldaten seien wieder an der Seite der russischen Truppen zu neuen Angriffen angetreten. Russen und Nordkoreaner hätten dabei hohe Verluste erlitten. Die Angaben Selenskyjs konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Pjöngjang hatte knapp 12.000 nordkoreanische Soldaten nach Russland geschickt, um seinen Verbündeten beim Kampf gegen die Ukraine zu unterstützen. Nach Schätzungen westlicher Beobachter erlitten die Nordkoreaner bei den Kämpfen um Kursk schwere Verluste, so dass sie zur Neuaufstellung aus den vordersten Linien herausgezogen werden mussten.

00:20 Uhr | Trump: Treffen mit Selenskyj kommende Woche möglich

US-Präsident Donald Trump hat ein baldiges Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj in Aussicht gestellt. Zum Ort einer möglichen Zusammenkunft sagte Trump, dass es Washington sein könne. "Ich reise nicht dorthin", sagte der Republikaner mutmaßlich mit Blick auf Kiew.

Titan-Gewinnung 4 min
Bildrechte: imago images/ITAR-TASS

Trump sagte weiter, dass er "wahrscheinlich" auch mit Kremlchef Wladimir Putin sprechen werde. "Ich möchte, dass dieser Krieg vor allem aus einem Grund beendet wird: Es werden so viele Menschen getötet", so Trump über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Er monierte, dass die USA mehr Geld in die Ukraine investierten als Europa. "Und dennoch betrifft es Europa natürlich viel stärker als uns", sagte er.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 8. Februar 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Panzer in einer Fertigungshalle
Bildrechte: IMAGO/ITAR-TASS
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Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 08. Februar 2025 | 13:30 Uhr

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