Ukraine-News I 6. Dezember Russland erobert weitere Ortschaften in der Ostukraine
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06. Dezember 2024, 19:18 Uhr
Diese Ukraine-News vom Freitag, 6. Dezember 2024, sind beendet.
Ukraine-News vom Freitag, 6. Dezember 2024
- Tote und Verletzte nach russischem Bombenangriffen
- Ukraine präsentiert neue weitreichende Raketen-Drohne
- Die russischen Truppen erobern weitere Ortschaften
- Selenskyj pocht auf konkrete Sicherheitsgarantien
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
19:18 Uhr | Viele Tote nach russischem Bombenangriff auf Saporischschja
Bei einem russischen Gleitbombenangriff sind in der südostukrainischen Großstadt Saporischschja mindestens neun Menschen getötet worden. Sechs weitere Menschen seien verletzt worden, darunter seien zwei Kinder. Sie mussten in Krankenhäuser gebracht werden, teilte der Gouverneur des Gebiets, Iwan Fedorow, bei Telegram mit. Eine Autowerkstatt sei getroffen worden. Zudem habe es Stromausfälle gegeben. Die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen verläuft nur gut 30 Kilometer südöstlich von Saporischschja. Russische Flugzeuge können Gleitbomben aus Entfernungen von über 50 Kilometern abwerfen.
17:48 Uhr | Tote und Verletzte nach russischem Raketenschlag auf Krywyj Rih
In der südostukrainischen Industriestadt Krywyj Rih sind bei einem russischen Raketenschlag nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet worden. Über zehn Personen seien verletzt worden, teilte der Gouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, bei Telegram mit. Mehrere mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden. Der Militärstadtverwaltung zufolge wurde ein ziviles Verwaltungsgebäude getroffen.
16:42 Uhr | Putin: Russland könnte neuartige Oreschnik-Raketen in Belarus stationieren
Russland stellt dem verbündeten Nachbarland Belarus ballistische Raketensysteme vom Typ Oreschnik in Aussicht. Auch die russischen Streitkräfte erhielten weitere dieser Systeme, kündigte Russlands Präsident Wladimir Putin laut amtlichen Nachrichtenagenturen an. In Belarus, das wie Russland an die Ukraine grenzt, könnten die Systeme bis Ende kommenden Jahres stationiert werden, wurde Putin weiter zitiert.
Russland hatte die Mittelstreckenraketen im Angriffskrieg gegen die Ukraine am 21. November erstmals eingesetzt.
16:26 Uhr | Ukraine präsentiert neue weitreichende Raketen-Drohne
Kiew hat am Tag der Streitkräfte der Ukraine eine neue Drohne mit Raketenantrieb namens "Peklo" (deutsch: Hölle) präsentiert. "Es ist sehr wichtig, dass unsere Verteidiger eine solch moderne Waffe ukrainischer Herstellung bekommen", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Mitteilung. Die weitere Aufgabe bestehe in der Erhöhung der Produktion und dem Einsatz der Waffe mit einer Reichweite von bis zu 700 Kilometern.
Der Minister für strategische Industriebranchen, Herman Smetanin, schrieb bei Telegram, dass die ersten Dutzend Exemplare dieser Waffe bereits an die Armee übergeben worden seien. Die Entwicklungszeit gab er mit einem Jahr an. Die Zielgenauigkeit und der Schutz vor elektronischen Abwehrmitteln würden ständig verbessert. Mit der angegebenen Reichweite könnte die Waffe gegen Ziele im russischen Hinterland und bis in die Hauptstadt Moskau eingesetzt werden. Der Kreml ist etwa 450 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
12:52 Uhr | Russische Armee rückt vor
Russische Streitkräfte haben laut Militärbeobachtern in Kiew weitere Geländegewinne in der Ukraine gemacht. Den Angaben zufolge rückten sie in der ostukrainischen Stadt Kurachowe vor. Bereits Anfang der Woche gab es übereinstimmende Berichte von Militärbeobachtern, wonach die Stadt schon zur Hälfte in russischer Hand gewesen sein soll.
Auch nördlich davon haben die Russen weitere Ortschaften besetzt. Demnach konnte das Moskauer Militär etwa die Ortschaft Stari Terny einnehmen, die sich nordwestlich von Kurachowe am anderen Ufer eines Stausees befindet. Damit sind die russischen Angreifer bereits im Rücken der ukrainischen Verteidiger.
Zunehmend gefährlich wird auch die Lage der ukrainischen Truppen in Pokrowsk. Mit der Einnahme von Nowopustynka drohen die Angreifer südlich der Stadt nach Westen durchzustoßen, womit Pokrowsk ebenfalls in die Zange gerät.
10:17 Uhr | Putin ernennt neuen Gouverneur für Kursk
Russlands Präsident Wladimir Putin hat überraschend den Parlamentsabgeordneten Alexander Chinstein zum neuen Gouverneur der an die Ukraine grenzenden Region Kursk ernannt. "Derzeit ist dort Krisenmanagement gefragt", kommentierte Putin die vom Fernsehen übertragenen Ernennung. Chinstein löst den erst im Mai vom Kremlchef ernannten Gouverneur Alexej Smirnow ab, der erst vor zwei Monaten bei einer Regionalwahl angeblich eine deutliche Mehrheit der Stimmen bekommen hatte.
Die ukrainischen Streitkräfte hatten im Sommer Teile des russischen Grenzgebiets in der Region Kursk unter ihre Kontrolle gebracht. Russische Einheiten versuchen seit Monaten die in die Region Kursk eingedrungenen Ukrainer wieder aus dem Land zu vertreiben.
04:52 Uhr | Selenskyj fordert wirksame Sicherheitsgarantien
Anlässlich des 30. Jahrestages des Budapester Memorandums forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj konkrete Sicherheitsgarantien für sein Land. Die Ukraine hatte 1994 ihre Atomwaffen abgegeben, erhielt jedoch nur unverbindliche Zusicherungen, die sich als unwirksam erwiesen hätten, so Selenskyj. Für einen dauerhaften Frieden brauche es ein realistisches Sicherheitsfundament, das Waffenlieferungen und ein NATO-Bündnis umfasse.
Russland verlangt für Friedensverhandlungen Gebietsabtretungen der Ukraine und den Verzicht auf NATO-Mitgliedschaft sowie eine eigene schlagkräftige Armee.
03:22 Uhr | Putin lockert Regeln für Gaszahlungen
Um Sanktionen zu umgehen, hat Russland neue Zahlungsregeln für Gasexporte eingeführt. Ein Dekret des Kremls erlaubt es Kunden, Zahlungen über beliebige russische Banken abzuwickeln, statt über die sanktionierte Gazprombank. Damit will Moskau den Gasverkauf in EU-Länder wie Ungarn und die Slowakei erleichtern.
Die USA hatten die Gazprombank vor zwei Wochen auf die Sanktionsliste gesetzt, was den Gasexport erschwert hat. Der Anteil russischen Gases in der EU ist seit Beginn des Ukraine-Kriegs erheblich gesunken.
02:37 Uhr | Kämpfe an der Front halten an
Entlang der gesamten Frontlinie in der Ukraine gehen die Gefechte unvermindert weiter. Der ukrainische Generalstab meldete 170 Kampfhandlungen und den Einsatz von fast 600 russischen Drohnen. Besonders heftige Kämpfe wurden aus dem Süden um Kurachowe und Pokrowsk sowie aus der Region zwischen Donezk und Saporischschja gemeldet. In Kursk hingegen hat sich die Lage beruhigt. Der ukrainische Generalstab verzeichnete in dieser Region deutlich weniger Angriffe als in den Vorwochen.
01:49 Uhr | Lawrow: Russland ist bereit, "jedes Mittel" zur Verteidigung einzusetzen
Russlands Außenminister Sergej Lawrow droht erneut mit harten Maßnahmen, um eine Niederlage im Ukraine-Krieg zu verhindern. In einem Interview mit dem US-Journalisten Tucker Carlson sagte er, Russland kämpfe gegen die Hegemonie des Westens und werde "jedes Mittel" nutzen, um seine Sicherheitsinteressen zu verteidigen. Die westlichen Staaten müssten verstehen, dass Russland nicht bereit sei, sich geschlagen zu geben, erklärte Lawrow.
0:00 Uhr | Ukraine-News am Freitag, 6. Dezember 2024
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 06. Dezember 2024 | 06:00 Uhr