Ukraine-News I 30. Oktober Russische Atomübung und Drohnengefechte
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30. Oktober 2024, 22:06 Uhr
Diese Ukraine-News vom Mittwoch, 30. Oktober 2024, sind beendet.
Ukraine-News vom Mittwoch, 30. Oktober 2024
- Frontlage in der Ukraine verschärft sich
- Pentagon reagiert auf Russlands Atom-Manöver
- Kulturstätten in Odessa zerstört
- Weitere Nachrichten & Podcast zum Ukraine-Krieg
22:06 Uhr | Schwerer russischer Raketenangriff auf Odessa
Die russische Armee hat die südukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer mit einem Schwall von Raketen beschossen. In der Stadt seien Explosionen zu hören, meldete die Nachrichtenagentur Ukrinform. "Der Feind hat etwa zehn Raketen verschiedener Typen auf das Gebiet Odessa abgefeuert", schrieb Militärgouverneur Oleh Kiper auf Telegram. Über die Schäden gab es noch keine Angaben.
Auf ukrainischen Warn-Apps hieß es, die Raketen seien teils von russischen Flugzeugen über dem Meer, teils von der russisch besetzten Halbinsel Krim abgefeuert worden. Die Luftwaffe warnte auch vor zahlreichen russischen Kampfdrohnen, die am Mittwochabend über der Ukraine kreisten.
21:53 Uhr | Russland: Nordkorea-Kooperation richtet sich nicht gegen Drittstaaten
Russland hat seine militärische Zusammenarbeit mit Nordkorea vor dem UN-Sicherheitsrat verteidigt. "Sie richtet sich nicht gegen Drittstaaten. Sie stellt keine Bedrohung für die Länder der regionalen oder internationalen Gemeinschaft dar", sagte Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja bei einer Dringlichkeitssitzung des mächtigsten UN-Gremiums in New York. Moskau beabsichtige, die Kooperation "in Zukunft weiterzuentwickeln, und niemand kann uns daran hindern". Russland hatte vergangene Woche einen Vertrag über eine allumfassende strategische Partnerschaft mit Nordkorea besiegelt.
14:02 Uhr | Bundeswehr bildet ukrainische Diensthundeführer aus
Die Bundeswehr bildet auch ukrainische Soldaten und Sicherheitskräfte für Einsätze mit speziellen Diensthunden aus. Die Fachexpertin für die Hundeausbildung bei der Bundeswehr in Bitburg sagte, es gebe Lehrgänge für Minenspürhunde, Kampfmittelspürhunde und für Hunde für den Schutzdienst. Alle Hunde stammten aus der Ukraine. Einige Hunde hätten bereits in der Ukraine eine erste Ausbildung erhalten, andere kämen direkt vom Züchter und seien erst seit Kurzem bei ihrem Hundeführer.
Die Ausbildung für Diensthundeführer aus der Ukraine werde erst seit wenigen Monaten angeboten, sagte ein Sprecher des multinationalen Sondertrainingskommandos in Strausberg. Sie finde bundesweit an verschiedenen Orten statt. Die Lehrgänge seien kompakt und dauerten mehrere Monate.
11:40 Uhr | Verdacht auf Umgehung von Sanktionen
Weil er unter Verdacht steht, trotz Sanktionen technische Güter für die Verwendung in Russland beschafft zu haben, ist ein Mann in Nürnberg verhaftet worden. Nach Behördenangaben waren im Zuge der Ermittlungen sechs Objekte in mehreren Bundesländern durchsucht worden. Ermittler des Zollfahndungsamts Essen vollstreckten den Haftbefehl im Auftrag der Frankfurter Staatsanwaltschaft. Der Mann soll gegen das Außenwirtschaftsgesetz verstoßen haben. Er soll Teil eines internationalen Netzwerkes sein.
11:38 Uhr | Russland meldet Einnahme von weiterem Dorf
Die russische Armee hat nach Angaben aus Moskau ein weiteres Dorf im Nordosten der Ukraine eingenommen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums handelt es sich um Krugljakowka (Krugljakiwka) in der Region Charkiw. Das Dorf hatte vor dem Krieg rund 1.200 Einwohner. Es liegt etwa 20 Kilometer südlich der umkämpften Stadt Kupjansk.
10:03 Uhr | Südkorea erwägt Entsendung von Militärbeobachtern
Wegen der Informationen über nordkoreanische Truppen zur Unterstützung der russischen Armee erwägt Südkorea eine Entsendung von Militärbeobachtern in die Ukraine. Ein Vertreter des Präsidialamts in Seoul teilte mit, diese sollen eine erwartete Stationierung nordkoreanischer Truppen im Ukraine-Krieg analysieren. Der mögliche Einsatz würde eine direkte militärische Bedrohung für Südkorea darstellen. Südkorea befürchte, dass Russland im Gegenzug militärische und zivile Technologie liefern könnte, die Nordkorea beim Ausbau seines Raketenprogramms helfe.
07:24 Uhr | 23 ukrainische Drohnen abgeschossen
Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht über mehreren westlichen Landesteilen 23 ukrainische Drohnen zerstört. Sieben Drohnen seien über der Region Rostow, fünf über der Region Kursk, vier über der Region Smolensk und die übrigen über den Regionen Orel, Brjansk und Belgorod abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.
05:05 Uhr | Drohnenangriffe auf beiden Seiten
In der Nacht kam es erneut zu Drohnenangriffen beider Kriegsparteien. In der russischen Region Belgorod fielen nach einem Drohnenangriff in mehreren Orten der Strom aus. Auf ukrainischer Seite herrschte in zahlreichen Regionen Luftalarm. Russland setzte erneut iranische Shahed-Drohnen ein, die unter anderem die Regionen Sumy und Charkiw im Norden sowie das Schwarzmeergebiet Saporischschja im Süden angriffen.
04:16 Uhr | Drohnenangriff auf Kiew: Mehrere Verletzte bei russischen Attacken
In der Nacht sind bei einem russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew mindestens neun Menschen verletzt worden, darunter ein elfjähriges Mädchen. Laut Bürgermeister Vitali Klitschko trafen Trümmer einer zerstörten Drohne ein Wohnhaus im Westen der Stadt und lösten ein Feuer aus. Ein weiteres Feuer brach in einem Verwaltungsgebäude aus. Die Explosionen, begleitet von Luftalarm, versetzten die Hauptstadt und umliegende Gebiete in Alarmbereitschaft.
04:01 Uhr | Kanada und Südkorea besorgt über möglichen Nordkorea-Einsatz
Angesichts des möglichen Einsatzes nordkoreanischer Soldaten in Russland äußerte sich der kanadische Premierminister Justin Trudeau besorgt. In einem Telefonat mit Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol betonte er die Gefahr, die von einer solchen Truppenstationierung für die Sicherheit in Europa und dem indopazifischen Raum ausgehen könnte. Präsident Yoon schloss sich dieser Einschätzung an und bezeichnete die schnellere Entsendung nordkoreanischer Soldaten als "gefährlich". Beide Politiker einigten sich auf eine intensivere Zusammenarbeit.
03:40 Uhr | Angespannte Lage an der Front in Kupjansk und Kurachowe
Das ukrainische Militär meldet eine weiterhin hohe Gefechtsintensität an den Fronten bei Kupjansk und Kurachowe. Bei Kupjansk, einem strategisch wichtigen Eisenbahnknotenpunkt, sollen allein 22 Vorstöße russischer Truppen stattgefunden haben, wovon den Angaben zufolge 17 abgewehrt wurden. Auch bei Kurachowe gab es laut dem ukrainischen Generalstab intensive Kämpfe. Die russischen Truppen hatten zuvor die Einnahme der nahegelegenen Stadt Selydowe verkündet; unabhängige Bestätigungen der Angaben gibt es jedoch nicht.
02:23 Uhr | Pentagon reagiert gelassen auf russisches Atomwaffen-Manöver
Das US-Verteidigungsministerium hat sich unbeeindruckt gezeigt von Russlands Manöver mit strategischen Atomwaffen. Laut Pentagon handele es sich um eine planmäßige Übung, die keine Änderung der amerikanischen Position erfordere. Präsident Wladimir Putin, der das Manöver per Videoschaltung verfolgte, betonte, dass der Einsatz von Nuklearwaffen nur zur Sicherung Russlands dienen solle. Gleichzeitig kündigte er eine Aufrüstung der strategischen Streitkräfte an, die in der Lage sein sollen, gegnerische Flugabwehr zu überwinden.
01:07 Uhr | Kulturstaatsministerin Roth betroffen von Kriegsschäden in Odessa
Bei einem Besuch in Odessa hat sich die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth erschüttert gezeigt über die Zerstörungen kultureller Gebäude, darunter die Verklärungskathedrale und das Literaturmuseum. Roth betonte, dass der Krieg auch die kulturelle Identität der Ukraine ins Visier nehme.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch, 30. Oktober 2024
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 30. Oktober 2024 | 06:00 Uhr