Ukraine-News Russland will mehr als einen Waffenstillstand
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26. Dezember 2024, 19:59 Uhr
- Lawrow: Russland will Abkommen mit den USA
- Stromleitung in russischer Region Belogord getroffen
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
19:59 Uhr | Putin hält weiteren Oreschnik-Einsatz für möglich
Die russischen Streitkräfte könnten nach Angaben von Russlands Präsidenten Wladimir Putin die neue ballistische Mittelstreckenrakete mit Hyperschallantrieb vom Typ "Oreschnik" bei Bedarf erneut einsetzen. "Wir schließen nicht aus, dass wir sie sowohl heute als auch morgen einsetzen können, wenn es nötig ist", sagte Putin laut russischen Nachrichtenagenturen. Zudem könne Russland auch stärkere Mittelstreckenwaffen einsetzen. Der russische Präsident erklärte außerdem, sein Land strebe danach, den Konflikt in der Ukraine zu beenden.
18:53 Uhr | Defektes Stromkabel: Finnland verdächtigt Öltanker
Nach der Störung eines Stromkabels in der Ostsee haben finnische Ermittler einen Öltanker im Verdacht. Wie die Polizei in Helsinki mitteilte, wurde das Schiff festgesetzt. Es fährt unter der Flagge der Cookinseln. Die "Financial Times" berichtet, der Tanker sei Teil der russischen Schattenflotte. Das sind Öl-Transporter, mit denen Russland Sanktionen umgeht. Das Stromkabel war gestern vermutlich durch einen Anker beschädigt worden.
18:46 Uhr | Aserbaidschan geht bei Flugzeugabsturz angeblich von Luftabwehr-Treffer aus
Die Regierung von Aserbaidschan führt den Absturz eines aserbaidschanischen Flugzeugs in Kasachstan auf Beschuss durch eine Flugabwehrrakete über Russland zurück. Das haben die türkische Nachrichtenagentur Anadolu und das Internetportal caliber.az unter Berufung auf ranghohe Staatsvertreter in Baku berichtet. Demnach sei das Flugzeug am Mittwoch beim Anflug auf die russische Stadt Grosny von einer Flugabwehrrakete des Typs Panzir S getroffen worden. In mehreren Regionen des russischen Nordkaukasus seien um diese Zeit ukrainische Drohnen in der Luft bekämpft worden.
Russland warnte vor Spekulationen zu einem möglichen Abschuss. Es wäre falsch, eine Hypothese aufzustellen, bevor die Untersuchung abgeschlossen sei, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Tass. Auch der Vorsitzende des Senats in Kasachstan, Maulen Aschimbajew, wies die Abschuss-Theorie als nicht belegte Behauptung zurück.
18:20 Uhr | Flugbetrieb in Moskau kurzzeitig eingestellt
Russlands Luftfahrtbehörde hat aus Sicherheitsgründen zeitweilig den Flugverkehr auf allen vier Hauptstadtflughäfen für kurze Zeit eingestellt. Wie die Behörde in Rosawiazija mitteilte, wurden auf den Moskauer Flughäfen Scheremetjewo, Domodedowo, Wnukowo und Schukowski kurzzeitig keine Starts und Landungen erlaubt. Die zeitweiligen Einschränkungen galten demnach auch für den Flughafen der 190 Kilometer südwestlich von Moskau gelegenen Stadt Kaluga.
Konkrete Gründe wurden nicht genannt. Nach kurzer Zeit wurde wieder Entwarnung gegeben. Zu den Einschränkungen kommt es immer wieder auf verschiedenen Flughäfen in Russland im Zuge von Drohnenangriffen aus der Ukraine. Durch den Einsatz der russischen Flugabwehr sind dann bisweilen keine Starts und Landungen möglich. Von Abwehrmaßnahmen war diesmal allerdings nichts bekannt.
11:45 Uhr | Ukraine: Drohne trifft Markt in Nikopol
Bei einem russischen Drohnenangriff auf die Stadt Nikopol in der ukrainischen Region Dnipropetrowsk sind nach Angaben des dortigen Gouverneurs acht Menschen verletzt worden. Demnach wurde der zentrale Markt getroffen. Sieben Verletzte seien in eine Klinik gebracht worden.
11:00 Uhr | Moskau meldet weitere Eroberungen
Die russischen Truppen haben nach Angaben aus Moskau erneut eine Ortschaft im Osten der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht. Es handele sich um das Dorf Hihant, meldete die staatliche Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Russland meldet seit Wochen immer wieder die Einnahme von Ortschaften in der Ostukraine.
10:58 Uhr | Spekulationen um Flugzeugabsturz
Nach dem Flugzeugabsturz im Westen von Kasachstan hat Russland vor Spekulationen über einen möglichen Abschuss durch russische Luftabwehr gewarnt. Es laufe eine Untersuchung, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow heute. Die Ergebnisse müsse man abwarten. Bei dem Absturz starben gestern nahe der kasachischen Stadt Aktau am Kaspischen Meer 38 Menschen, 29 überlebten, einige schwer verletzt.
Zu den Ursachen kursieren Spekulationen bis hin zum Beschuss durch russische Flugabwehr. Die Maschine war in Aserbaidschans Hauptstadt Baku gestartet und sollte nach Grosny fliegen, in die Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tschetschenien.
10:55 Uhr | Ukraine beschießt Rüstungsfirma in Russland
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben eine Rüstungsfirma in der russischen Region Rostow beschossen. Die Luftwaffe habe das Firmengelände in Kamensk-Schachtinsky angegriffen, wo Raketen-Brennstoff hergestellt worden sei – wann genau blieb offen. Auch über mögliche Schäden wurde nichts mitgeteilt. Die Region Rostow grenzt an die Ukraine, und Kamensk-Schachtinsky liegt etwa 250 Kilometer östlich von Donezk.
10:40 Uhr | Russland will mehr als einen Waffenstillstand
Russland sieht laut Außenminister Sergej Lawrow keinen Sinn in einem Waffenstillstand, der den Krieg in der Ukraine nur einfriere. Moskau wolle ein umfassendes Abkommen, sagte er heute: "Ein Waffenstillstand ist ein Weg ins Nirgendwo", wenn er vom Westen dazu genutzt werden könne, die Ukraine wieder aufzurüsten. Er betonte, dass Russland bereit sei, mit der neuen US-Regierung unter Donald Trump ab 20. Januar an einer Lösung zu arbeiten und er hoffe, dass diese sich in die Ursachen des Konflikts "vertieft".
10:20 Uhr | Lawrow droht wieder wegen westlicher Waffen
Die Ukraine hat nach Worten des russischen Außenministers Sergej Lawrow wiederholt mit westlichen Raketen und Drohnen zivile Ziele in Russland angegriffen. Darauf werde man reagieren, sagt Lawrow, ohne Einzelheiten zu nennen. Am Mittwoch waren in der Stadt Lgow in der russischen Region Kursk nach Angaben des dortigen Gouverneurs durch ukrainische Artillerie vier Menschen getötet und fünf verletzt worden.
08:15 Uhr | Ukrainisches Militär meldet Drohnen-Abwehr
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht 20 von insgesamt 31 russischen Drohnen abgefangen und zerstört. In der Nacht zuvor seien vor allem Anlagen der Energieversorgung angegriffen und 59 von 78 russischen Raketen sowie 54 von 102 Drohnen abgefangen worden.
07:52 Uhr | Bericht über ukrainische Anschlagspläne
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben verschiedene Pläne des ukrainischen Geheimdienstes vereitelt, ranghohe russische Offiziere in Moskau zu töten. Dabei hätten als Powerbanks oder Dokumentenordner getarnte Sprengsätze eingesetzt werden sollen, erklärte der Geheimdienst heute. Vier russische Staatsbürger, die vom ukrainischen Geheimdienst SBU angeworben sein sollen, seien festgenommen.
Nach früheren russischen Angaben hatte der SBU am 17. Dezember den russischen Generalleutnant Igor Kirillow vor seinem Wohnhaus in Moskau bei einem Sprengstoffanschlag getötet.
06:30 Uhr | Wieder Kabel in der Ostsee beschädigt
Erneut ist ein Ostsee-Unterseekabel ausgefallen, zwischen Finnland und Estland. Die Polizei prüft, ob ein Schiff dafür verantwortlich sein könnte. Nach ihren Angaben sind auch die Küstenwache und andere Behörden beteiligt. Die Störung habe sich gestern Mittag ereignet und zum Ausfall der Stromleitung "Estlink 2" geführt. Die Ostsee-Anrainer sind wegen möglicher Sabotageakte alarmiert, denn bereits zuvor waren Ostsee-Kabel zerstört worden.
04:46 Uhr | Ukraine attackiert russische Stromleitung
Ein Drohnenangriff auf die russische Grenzregion Belgorod hat dort eine Stromleitung beschädigt. Wie Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram mitteilte, sind mehrere Orte ohne Strom. Der Angriff wurde der ukrainischen Luftwaffe zugeschrieben und in der gesamten Region in der Nähe der Grenze vorübergehend Luftalarm ausgelöst.
00:05 Uhr | Russland greift mit Drohnenschwärmen an
Das russische Militär hat gestern Abend erneut massive Drohnenangriffe auf die Ukraine gestartet. Laut der Agentur Ukrinform kamen Drohnenschwärme aus verschiedenen Richtungen, was in mehreren Regionen Luftalarm auslöste. Aufgrund der ständig wechselnden Flugrichtungen war das Ziel der Angriffe zunächst unklar. Schon in der Nacht zuvor hatten schwere russische Angriffe zu Stromausfällen in ukrainischen Regionen geführt. US-Präsident Joe Biden verurteilte das und erklärte, Russland wolle den Menschen in der Ukraine im Winter den Zugang zu Wärme und Strom verwehren.
Russland greift seit Wochen systematisch die Energie-Infrastruktur der Ukraine an. Die jüngsten Angriffe kombinieren Drohnen und Raketen, um die ukrainische Flugabwehr zu überlasten. Dabei werden auch Drohnen als Köder eingesetzt, um die Luftwabwehr der Ukraine zu binden.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 26. Dezember 2024
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
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Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 26. Dezember 2024 | 06:00 Uhr