Ukraine-News Russland meldet Einnahme weiterer Orte bei Charkiw und Pokrowsk
Hauptinhalt
12. Januar 2025, 19:41 Uhr
- Russland meldet Einnahme weiterer Orte bei Charkiw und Pokrowsk
- Russland warnt vor Engpass bei der globalen Energieversorgung
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
19:41 Uhr | Selenskyj bietet Kim Freilassung nordkoreanischer Soldaten an
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bietet dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un an, nordkoreanische Soldaten freizulassen, falls Kim im Gegenzug die Freilassung ukrainischer Kriegsgefangener in Russland erreichen könne. Selenskyj hatte gestern die Festnahme zweier Soldaten aus Nordkorea gemeldet. Auf X schrieb er nun: "Zu den ersten gefangenen Soldaten aus Nordkorea werden zweifellos weitere kommen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis unsere Truppen weitere gefangen nehmen."
18:07 Uhr | Trumps Sicherheitsberater erwartet baldiges Telefonat mit Putin
Mike Waltz , der designierte Sicherheitsberater des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, rechnet nach eigenen Worten damit, dass es schon bald ein Telefonat zwischen Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geben wird. Walz sagte dem Sender ABC: "Ich erwarte ein Telefonat in den kommenden Tagen und Wochen."
17:55 Uhr | Stromausfall in Cherson
In der südukrainischen Stadt Cherson ist nach einem russischen Artillerieüberfall die Versorgung mit Strom und Fernwärme ausgefallen. Knapp 23.000 Haushalte seien ohne Strom, teilte der regionale Militärverwalter Roman Mrotschko auf Telegram mit.
16:15 Uhr | Schweden nimmt an Nato-Einsatz zum Schutz von Ostseekabeln teil
Schweden wird mit drei Kriegsschiffen an einem Nato-Einsatz in der Ostsee zum Schutz von Unterwasserkabeln teilnehmen. Das teilte Regierungschef Ulf Kristersson mit. Auch ein Überwachungsflugzeug werde an dem Einsatz beteiligt sein.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen insgesamt etwa zehn Schiffe beteiligt sein. Hintergrund sind die mutmaßlich auf Sabotage zurückzuführende Kabelbrüche in der Ostsee, hinter denen ein Schiff der sogenannten russischen Schattenflotte vermutet wird. Kristersson hielt sich mit konkreten Schuldzuweisungen zurück, meinte aber zugleich, man sei nicht naiv.
Update 14:15 Uhr | Russland meldet Einnahme weiterer Orte bei Charkiw und Pokrowsk
Die russischen Truppen haben nach eigenen Angaben zwei weitere Ortschaften im Osten der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht. Es handle sich um Jantarne in der Region Donezk und Kalynowe in der Region Charkiw, teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. Zudem hätten die russischen Truppen in den vergangenen 24 Stunden mit der Luftwaffe, Drohnen, Raketen und Artillerie an 139 Standorten ukrainische Militärflugplätze und Personal sowie Fahrzeuge angegriffen.
Am Vortag hatte das russische Verteidigungsministerium bereits die Einnahme der Siedlung Schewtschenko in unmittelbarer Nachbarschaft des strategisch wichtigen Pokrowsk gemeldet. Die beiden Orte sind nur drei Kilometer von einander entfernt. Von offizieller ukrainischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung. Der ukrainische Generalstab teilte lediglich mit, es seien 46 von 56 Angriffen auf rund ein Dutzend Städte im Sektor Pokrowsk abgewehrt worden. Auch den zuvor gemeldeten Fall des Logistikknotens Kurachowe hat die Ukraine noch nicht bestätigt. Der populäre ukrainische Blog DeepState teilte jedoch mit, die Stadt sei in russischer Hand.
09:03 Uhr | Ukraine meldet Abschuss Dutzender russischer Drohnen
Die Ukraine ist in der Nacht nach Angaben ihrer Luftwaffe von Russland mit insgesamt 94 Drohnen angegriffen worden. 60 davon seien abgeschossen worden. Die andere 34 seien "verloren" gegangen. Die Formulierung dürfte als Hinweis verstanden werden, dass die unbemannten Fluggeräte mit Hilfe elektronischer Störaktionen umgelenkt wurden.
07:23 Uhr | Havarierter Öltanker erfolgreich vor Sassnitz geschleppt
Der vor Rügen havarierte Öl-Tanker ist am Morgen in Sassnitz angekommen. Nach Angaben des Havariekommandos wurde er auf einen Ankerplatz rund fünf Kilometer vor dem Hafen geschleppt. Dort soll das Schiff bleiben, bis über das weitere Vorgehen entschieden worden ist. Bei dem 274 Meter langen Tanker waren alle Systeme ausgefallen, sodass es manövrierunfähig auf der Ostsee trieb. Greenpeace rechnet das Schiff mit 99.000 Tonnen Öl an Bord der sogenannten russischen Schattenflotte zu. Demnach transportieren die maroden Schiffe russisches Öl unter der Flagge anderer Staaten, um Sanktionen zu umgehen.
05:33 Uhr | Südkoreanischer Geheimdienst bestätigt Gefangennahme zweier nordkoreanischer Soldaten
Der südkoreanische Geheimdienst hat die Gefangennahme zweier nordkoreanischer Soldaten durch die Ukraine bestätigt. Dem Geheimdienst NIS zufolge hat das ukrainische Militär die beiden Nordkoreaner am Donnerstag in der russischen Region Kursk gefangen genommen. Einer der Soldaten habe bei einem Verhör durch ukrainische Ermittler offenbart, dass er im November angekommen sei und eine militärische Ausbildung durch russische Streitkräfte erhalten habe. Der gefangen genommene Soldat habe zudem eingeräumt, dass die nordkoreanischen Soldaten in Russland "erhebliche Verluste erlitten" hätten.
Weiter erklärte der NIS, der Soldat habe nach eigenen Angaben zunächst geglaubt, er werde lediglich zu einer Übung nach Russland entsandt. Erst bei seiner Ankunft in Russland habe er gemerkt, dass er in den Kampfeinsatz geschickt worden war. Dies hatte zuvor bereits auch der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU berichtet. Der NIS erklärte weiter, einer der von der Ukraine gefangen genommenen Männer habe zuvor "vier bis fünf Tage lang weder Nahrung noch Wasser erhalten".
Die Geheimdienst-Angaben aus Südkorea stützen die Angaben von Präsident Selenskyj, dass Nordkorea tausende Soldaten zur Unterstützung der russischen Armee entsandt habe. Nach Angaben der USA und Südkoreas sind etwa 10.000 Soldaten aus Nordkorea in Russland im Einsatz, unter anderem in der Region Kursk an der Grenze zur Ukraine.
00:21 Uhr | Russland warnt vor Engpass bei der globalen Energieversorgung
Russland hat dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden vorgeworfen, mit den neuen Sanktionen gegen Russland die Stabilität der globalen Energieversorgung zu gefährden. Wie das russische Außenministerium mitteilte, versuchten die USA der russischen Wirtschaft "zumindest etwas Schaden zuzufügen, sogar zum Preis, die Weltmärkte zu destabilisieren". Es kündigte Vergeltungsmaßnahmen an.
Die Regierungen in Washington und London hatten am Freitag weitreichende Sanktionen gegen den russischen Energiesektor verkündet, darunter auch gegen eine Tochtergesellschaft des russischen Staatskonzerns Gazprom. Die US-Sanktionen betreffen nach Angaben des Finanzministeriums in Washington die Ölkonzerne Gazprom Neft und Surgutneftegas, 180 Tanker sowie Händler und Anbieter von Ölfeldern. Damit werde gegen eine "wesentliche Einnahmequelle des brutalen und illegalen Krieges Russlands in der Ukraine" vorgegangen, erklärte die scheidende US-Finanzministerin Janet Yellen.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 12. Januar 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 12. Januar 2025 | 06:00 Uhr