Russland-Ukraine-Krieg Newsblog: UN-Generalsekretär Guterres in Lwiw angekommen

17. August 2022, 22:25 Uhr

UN-Generalsekretär António Guterres ist vor dem Gipfel in der Ukraine in Lwiw angekommen. Die Vereinten Nationen und die Türkei wollen einen neuen Vermittlungsversuch zur Beilegung des Russland-Ukraine-Kriegs starten. Dabei soll es um eine diplomatische Beendigung des Kriegs gehen. Aktuelle Nachrichten zum Ukraine-Krieg und den Folgen im Newsblog.

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig verifiziert werden können.

22:25 Uhr | Mehrere Tote bei Beschuss von Charkiw

Durch russischen Beschuss auf die ostukrainische Großstadt Charkiw sind am Abend nach örtlichen Angaben mindestens sechs Menschen getötet und weitere 16 verletzt worden. Bürgermeister Ihor Terechow teilte mit, es sei ein Hochhaus getroffen worden. Medienberichten zufolge schlug ein Marschflugkörper in das Haus ein setzte es in Brand.

Gebietsgouverneur Oleh Sinegubow teilte mit, dass auch andere Stellen der zweitgrößten Stadt der Ukraine getroffen wurden. Der Beschuss sei "ziemlich chaotisch".

20:30 Uhr | UN-Generalsekretär Guterres in Lwiw angekommen

Vor dem Dreiergipfel mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ist UN-Generalsekretär António Guterres in Lwiw im Westen der Ukraine angekommen. Nach türkischer Ankündigung soll bei den Gesprächen auch die "Beendigung des Krieges zwischen der Ukraine und Russland auf diplomatischem Wege erörtert" werden.

20:16 Uhr | Scholz besorgt über Lage am AKW Saporischschja

Bundeskanzler Olaf Scholz hat "ernsthafte Sorge" über die Lage am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja geäußert. Es sei nicht akzeptabel, das Kraftwerk in Gefahr zu bringen. Die Bundesregierung werde weiter darauf hinwirken, eine dramatische Situation vor Ort abzuwenden, sagte Scholz. Es sei eine ganz, ganz gefährliche Entwicklung, die da stattfinden könne.

Das größte Atomkraftwerk Europas ist von russischen Truppen besetzt. In der Nähe gibt es immer wieder Beschuss.

17:07 Uhr | Songs für reparierte Gasturbine

Die für die russische Gaspipeline Nord Stream 1 vorgesehene reparierte Turbine wartet weiter auf ihren Einsatz. Das Unternehmen Siemens Energy veröffentlichte auf Twitter ein Foto der versandfertig verpackten Turbine und schrieb: "Sie steht einsam in unserem Werk in Mülheim herum. Lasst uns dem Ding eine Freude machen und eine Spotify-Playlist anlegen."

Als Vorschläge wurden unter anderem "So Lonely" von The Police, "Langweilig" von den Ärzten, "Allein allein" von Polarkreis 18 und "I'm Still Standing" von Elton John vorgeschlagen.

Vor zwei Wochen hatte Bundeskanzler Olaf Scholz der reparierten Turbine einen Besuch abgestattet und versichert, sie sei jederzeit einsetzbar und könne geliefert werden. Russland nutze nur Vorwände für eine vertragswidrige Drosselung der Gaslieferungen nach Deutschland.

16:48 Uhr | Strom an der Börse teuer wie nie

Strom wird derzeit so teuer gehandelt wie noch nie. An der europäischen Strombörse stieg der Preis für eine Megawattstunde auf über 550 Euro. Der Preis bezieht sich auf den Kurs am sogenannten Übernachtmarkt. Dort kaufen große Stromgesellschaften und Profihändler Strom, den sie kurzfristigen am nächsten Tag geliefert bekommen wollen. Im vergangenen Jahr kostetete die Megawattstunde dort noch etwa 50 Euro.

14:44 Uhr | Festnahme nach Explosionen auf der Krim

Einen Tag nach den Explosionen auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat Moskau über die Festnahme von sechs Männern informiert. Alle Festgenommenen gehörten der islamistischen Vereinigung Hizb ut-Tahrir an, die in Russland als terroristische Organisation verboten ist, teilte der russische Inlandsgeheimdienst FSB mit. Moskau hatte bereits gestern von einem "Sabotageakt" gesprochen.

09:12 Uhr | Gasimporteur Uniper verzeichnet im ersten Halbjahr Milliardenverlust

Der angeschlagene Energiekonzern Uniper hat im ersten Halbjahr einen Verlust von mehr als zwölf Milliarden Euro eingefahren. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch in Düsseldorf mit. 6,5 Milliarden davon stehen demnach im Zusammenhang mit unterbrochenen Gaslieferungen aus Russland. Hinzu kommen Wertminderungen von 2,7 Milliarden Euro, weil die neue Gas-Pipeline Nord Stream 2, an der Uniper beteiligt ist, nicht in Betrieb geht. Insgesamt hat der Konzern damit mehr als zwei Milliarden Euro Schulden angehäuft. Auch für das gesamte Jahr 2022 erwartet Uniper ein negatives Ergebnis.

01:27 Uhr | Dreiergipfel in der Ukraine geplant

Die Vereinten Nationen starten einen neuen Vermittlungsversuch im Ukraine-Krieg. Geplant ist ein Treffen zwischen UN-Generalsekretär António Guterres, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan. es soll am morgigen Donnerstag in der West-Ukraine stattfinden. Dabei soll es nach Angaben aus Ankara – so wörtlich – um eine Beendigung des Krieges auf diplomatischem Wege gehen. Die Vereinten Nationen zeigten sich bezüglich eines möglichen Endes der Kampfhandlungen deutlich zurückhaltender.

Unter vermittlung von Guterres und Erdogan hatten die Ukraine und Russland Ende Juli ein Abkommen zur Ausfuhr von ukrainischem Getreide ausgehandelt. Die Türkei sieht sich als wichtige Vermittlerin zwischen der Ukraine und Russland.

00:00 Uhr | Newsblog am Mittwoch, 17. August 2022

Guten Morgen, in unserem Newsblog halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 17. August 2022 | 06:00 Uhr

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