Britischer Kämpfer wird zur Anhörung in das Oberste Gericht von Donezk geführt
Ein britischer Kämpfer wird zur Anhörung in das Oberste Gericht von Donezk geführt. Bildrechte: IMAGO / SNA

Russland-Ukraine-Krieg Ticker: Todesstrafe für ausländische Kämpfer der Ukraine in Donezk

09. Juni 2022, 22:30 Uhr

Das Oberste Gericht der selbsternannten Volksrepublik Donezk hat drei ausländische Kämpfer der Ukraine zum Tode verurteilt. Die zwei Briten und ein Marokkaner waren in Mariupol in Gefangenschaft geraten. Laut der EU-Grenzschutzagentur Frontex sind bislang mehr als 5,5 Millionen Ukrainer und 1,8 Millionen Nicht-Ukrainer aus dem Land in die EU geflüchtet. In Borna sollen neun schwerverwundete ukrainische Soldaten behandelt werden. Die aktuellen Entwicklungen zum Krieg in der Ukraine im Ticker.

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig verifiziert werden können.

22:30 Uhr | Ukrainischer Handball-Meister Saporoschje läuft in 2. Bundesliga auf

Es ist ein absolutes Novum: Der ukrainische Handballverein HC Motor Saporoschje wird in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga spielen. Der ukrainische Meister kann so die nötige Spielpraxis für die Champions League bekommen.

21:33 Uhr | Weizen aus eroberten Gebieten soll nach Russland gebracht werden

Die selbsternannte Volksrepublik Luhansk will Getreide aus eingenommenen Gebieten der Ostukraine mit der Bahn nach Russland liefern. Die russische Nachrichtenagentur Tass zitiert den Luhansker Landwirtschaftsminister Juri Pronko mit den Worten: "Morgen ist ein historischer Moment - die ersten Waggons mit Getreide werden nach Russland fahren, 50 Waggons, mehr als 3000 Tonnen." Nach Tass-Angaben lagern 300.000 Tonnen Weizen und 200.000 Tonnen Sonnenblumenkerne in Speichern in "befreiten" Gebieten. Die Ukraine wirft Russland vor, Getreide aus eroberten Gebieten zu stehlen.

20:51 Uhr | Russlands Energie-Einnahmen höher als vor dem Krieg

Die russischen Energie-Einnahmen dürften nach Einschätzung eines US-Regierungsvertreters mittlerweile höher sein als vor dem Ukraine-Krieg. Grund dafür sei, dass die weltweiten Preisanstiege die westlichen Sanktionen zur Beschränkung der russischen Energieverkäufe wettmachten, sagte der US-Sondergesandte für Energiesicherheit, Amos Hochstein, bei einer Anhörung vor Abgeordneten des US-Parlaments. Zudem sei der Anstieg der globalen Ölnachfrage stärker ausgefallen als vorhergesagt. Außerdem sei es Russland gelungen, Öl mit Rabatt an andere Großabnehmer zu verkaufen.

Derweil wächst die öffentliche Kritik an der Sinnhaftigkeit der westlichen Rohstoff-Sanktionen gegen Russland. So forderte kürzlich unter anderem der einflussreiche "Guardian"-Kolumnist Simon Jenkins, die EU sollte die Sanktionen "vergessen", da sie der ganzen Welt mehr schadeten als nützten. So hätte der dadurch verursachte Anstieg der weltweiten Gaspreise Russlands Zahlungsbilanz um 70 Prozent "aufgebläht" und seinen Handelsüberschuss verdreifacht, während die Sanktionen den Ländern in West- und Mitteleuropa, die sie verhängen, "eindeutig" schaden würden.

20:04 Uhr | Putin will wie Zar Peter der Große russische Erde "zurückholen"

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Russland-Ukraine-Krieg mit dem Großen Nordischen Krieg (1720-21) von Zar Peter I. verglichen. Dieser habe das Gebiet um das heutige St. Petersburg damals nicht von den Schweden erobert, sondern zurückgewonnen. "Offenbar ist es auch unser Los: Zurückzuholen und zu stärken", sagte Putin laut der Nachrichtenagentur Interfax in einem Gespräch vor dem Petersburger Wirtschaftsforum. Auch damals habe kein europäischer Staat das betreffende Gebiet als russisch anerkannt, obwohl dort seit Jahrhunderten auch Slawen gesiedelt hätten.

Putin im Gespräch mit Jungunternehmern beim Petersburger Wirtschaftsforum
Kremlchef Putin im Gespräch mit Jungunternehmern im Vorfeld des Petersburger Wirtschaftsforums. Bildrechte: IMAGO / ITAR-TASS

Putin begründete die aktuelle "Sonderoperation" in der Ukraine mit der Unterdrückung der dortigen russischsprachigen Bevölkerung. Zugleich sprach der Kremlchef der Ukraine ein grundsätzliches Bestandsrecht ab, wobei er Besitzansprüche auf große Teile des Landes anmeldete, die historisch gesehen zu Russland gehörten. Putin machte seine Aussagen auch mit Blick auf den 350. Geburtstag Peters des Großen am 9. Juni 2022. Der Zar hatte mit der Eroberung des Petersburger Gebiets von Schweden zugleich Russlands "Fenster nach Europa" gewonnen.

19:09 Uhr | Über 5,5 Millionen Ukrainer und 1,8 Millionen Nicht-Ukrainer in EU geflüchtet

Seit Beginn des Russisch-Ukrainischen Krieges sind nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex mehr als 5,5 Millionen Ukrainer in EU-Mitgliedsländer geflüchtet. Unter Berücksichtigung der Geflüchteten mit nicht-ukrainischer Staatsangehörigkeit seien es insgesamt 7,3 Millionen Menschen. Seit Kriegsbeginn am 24. Februar seien allerdings auch mehr als 2,6 Millionen Ukrainer aus EU-Ländern wieder in ihr Heimatland eingereist. Derzeit liege die tägliche Zahl der Ukraine-Rückkehrer höher als die Zahl derer, die aus dem Land in die EU ausreisen.

18:03 Uhr | 13 Tote durch Raketenbeschuss von Wohnviertel in Luhansk

In der selbsternannten Volksrepublik Luhansk im Donbass sind nach russischen Angaben in der Stadt Stachanow mindestens 13 Menschen durch ukrainischen Raketenwerferbeschuss getötet worden. Wie Republikchef Leonid Passetschnik russischen Medien mitteilte, waren etwa 20 Raketen des Typs Uragan eingeschlagen. Mindestens sechs Verletzte seien aus den Trümmern geborgen worden.

Passetschnik warf der ukrainischen Armee vor, absichtlich ein Wohngebiet beschossen zu haben. Die ukrainischen Stellungen sollen sich etwa zwölf Kilometer entfernt von der Industriestadt befinden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

17:49 Uhr | Schwerverwundete ukrainische Soldaten werden in Borna behandelt

Im westsächsischen Borna sollen nach Angaben der Stadt acht schwerverwundete ukrainische Soldaten versorgt werden. In Abstimmung mit dem Landkreis Leipzig und dem Sana Klinikum werde der Transport der Männer nach Borna organisiert, um sie behandeln und therapeutisch optimal versorgen zu können. Oberbürgermeisterin Simone Luedtke (Linke) sagte: "Dieser schreckliche Krieg bringt täglich neue, völlig unnötige Opfer und ich sehe es als unsere Pflicht an, an dieser Stelle mit allem, was nötig ist, zu helfen, um das Leid der Menschen zu lindern."

Wie der Geschäftsführer des Bornaer Sana Klinikums, Roland Bantle, erläuterte, gibt es nach der Versorgung der verletzten Soldaten eine Kooperation mit verschiedenen therapeutischen Einrichtungen in der Region.

17:08 Uhr | Lauterbach bietet bei Ukraine-Besuch Hilfe für Schwerverletzte an

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat bei einem Besuch in der Ukraine deutsche Hilfe bei der Versorgung der vielen Schwerverletzten angeboten. Der SPD-Politiker sagte vor der Abreise im Deutschlandfunk, es gehe einerseits um Behandlungen in Deutschland, aber auch um die Versorgung Verletzter in dem kriegsgeplagten Land selbst. Lauterbach nannte konkret Hilfen für Menschen mit schweren Verbrennungen sowie für Menschen, die im Krieg Gliedmaßen verloren haben. Lauterbach reiste auf Einladung der Regierung in Kiew in die Ukraine.

Update 16:34 Uhr | Ausländische Kämpfer der Ukraine in Donezk zum Tode verurteilt

Gefangengenommene Soldaten bei Verhandlung
Die verurteilten ausländischen Kämpfer der Ukraine während ihres Prozesses in Donezk. Bildrechte: IMAGO / SNA

Das Oberste Gericht der selbsternannten Donezker Volksrepublik (DVR) hat drei gefangen genommene ausländische Kämpfer in den Reihen der ukrainischen Streitkräfte als Söldner zum Tode verurteilt. Bei den Angeklagten handelt es sich nach Berichten der russischen Nachrichtenagentur RIA um zwei Briten und einen Marokkaner. Die drei Männer kündigten Berufung gegen das Urteil an, wie die russische Agentur Tass meldete.

Nach Angaben russischer Medien hatte die Donezker Staatsanwaltschaft den Männern Söldnerwesen, die Begehung von Straftaten und terroristische Aktivitäten vorgeworfen. Das britische Außenministerium hatte zuvor erklärt, die Gefangenen würden für politische Ziele missbraucht.

13:34 Uhr | Fast fünf Millionen Flüchtlinge in Europa

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine vor mehr als drei Monaten sind laut Flüchtlingshilfswerk UNHCR in ganz Europa fast fünf Millionen Menschen aus der Ukraine als Flüchtlinge registriert worden. Der Ukraine-Krieg habe "eine der größten Flüchtlingskrisen der Welt ausgelöst", hieß es heute von der in Genf in der Schweiz ansässigen UN-Organisation.

13:12 Uhr | Westliche Waffenlieferungen an die Ukraine

Die ukrainische Armee hat bereits mehr als 150 schwere 155-Millimeter-Haubitzen aus Nato-Beständen bekommen. Wie Verteidigungsminister Olexij Resnikow heute berichtete, übersteigen die Munitionsvorräte dafür bereits die großer sowjetischer Kaliber bei Kriegsbeginn. Auch etwa 50 Geschütze anderen Kalibers seien geliefert worden, auch Dutzende von Raketenwerfern sowjetischen Typs und hunderte Mörser mit entsprechender Munition.

Resnikow berichtete heute auch von Lieferungen hunderter Panzer und Schützenpanzer sowjetischen Typs und von etwa 250 westlichen. Daneben seien tausende tragbare Flugabwehr- und Panzerabwehrsysteme sowie Granatwerfer angekommen und die Küstenverteidigung durch "Harpoon"-Raketen aus den USA entscheidend gestärkt worden. Trotzdem forderte Resnikow weitere und schnellere westliche Waffenlieferungen.

12:59 Uhr | Ukraine verliert täglich hunderte Soldaten

Die Ukraine verliert in den schweren Kämpfen mit der russischen Armee jeden Tag "bis zu hundert getötete Soldaten und bis zu 500 verwundete" Soldaten. Verteidigungsminister Oleksij Resnikow sagte heute, die Lage an den Frontlinien in der Donbass-Region sei weiterhin schwierig.

12:41 Uhr | Uni-Zugangsprüfungen in Deutschland

Geflüchtete aus der Ukraine können in Berlin, Leipzig, Frankfurt/Main, Hamburg, Köln, und München standardisierte Online-Tests ablegen, um sich für ein Studium in der Ukraine qualifizieren. Die Tests finden nach Angaben des Bundesforschungsministeriums ab Ende Juli und bis Anfang Oktober in der Ukraine, in Deutschland und anderen europäischen Ländern statt.

12:33 Uhr | Russisches Militärmanöver in der Ostsee

Russland hat parallel zu einem Nato-Manöver in der Ostsee und in der russischen Enklave Kaliningrad eigene Militärübungen abgehalten. Daran waren nach Angaben aus Moskau rund 60 Schiffe, 40 Flugzeuge und Hubschrauber beteiligt. Die Nato hält seit Sonntag ihre jährliche Ostsee-Militärübung "Baltops 22" ab, die noch bis 17. Juni dauern soll.

12:10 Uhr | Mehr als 133.000 Kinder an deutschen Schulen

An deutschen Schulen sind inzwischen fast 133.500 ukrainische Schüler und Schülerinnen aufgenommen worden. Laut Kultusministerkonferenz stieg ihre Zahl vergangene Woche um knapp 7.900 im Vergleich zur Woche davor.

12:16 Uhr | Moskau: Gas gegen Rubel funktioniert

Russland geht aktuell davon aus, dass es keine weiteren Gas-Lieferstopps für europäische Bezieher geben wird. Die Vorgabe, Gas nur noch gegen Rubel zu verkaufen, funktioniere gut, erklärte das russische Präsidialamt heute.

Einige EU-Länder und Gas-Unternehmen hatten sich widersetzt und der staatliche russische Konzern Gazprom kein Erdgas mehr geliefert. Andere nutzen Wege, das Gas zu bezahlen, ohne gegen EU-Sanktionen zu verstoßen, etwa indem sie vertragsgemäß Euro-Beträge auf ein eigenes Konto bei der Gazprom-Bank überweisen, die diese dann erst in Rubel umtauscht.

11:13 Uhr | Ukraine: Gegenoffensive bei Cherson

Das ukrainische Verteidigungsministerium hat von Erfolgen einer Gegenoffensive in der südlichen Region Cherson berichtet. Dabei sei Territorium zurückerobert worden. Russland habe Soldaten und Material verloren. Bei ihrem Rückzug verminten die russischen Truppen jedoch Gelände und errichteten Sperren. Die Berichte der beiden Kriegsparteien können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden.

10:10 Uhr | Keine Evakuierung von Sjewjerodonezk

Eine Evakuierung von Sjewjerodonezk ist nach Angaben von Bürgermeister Olexander Strjuk nicht mehr möglich. Etwa 10.000 Zivilisten seien noch in der Stadt, sagte er heute. Ukrainische Kräfte kontrollierten das Industriegebiet und angrenzende Bereiche. Die Lage sei schwierig, aber zu bewältigen.

Nach Angaben des Gouverneurs der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, gibt es heftige Straßenkämpfe in der Stadt. Das russische Militär nehme Viertel unter Beschuss, die noch unter ukrainischer Kontrolle seien und zerstörten "alles, was zur Verteidigung genutzt" werden könne. Sobald die ukrainische Armee aber Waffen und Raketen mit großer Reichweite bekomme, könne sie die Stadt "aufräumen".

09:24 Uhr | London: Ukrainische Stadt Isjum im Visier

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste sind russische Truppen in Richtung der ostukrainischen Stadt Isjum vorgerückt. Sie liegt im Gebiet Charkiw, das an die mittlerweile fast vollständig von Russland eingenommene Region Luhansk grenzt. Seit Beginn des Kriegs veröffentlicht die britische Regierung zu dessen Verlauf regelmäßig Geheimdienstinformationen auf Twitter, was Moskau als gezielte Desinformationskampagne kritisiert.

09:10 Uhr | Experte: Auflösung der Seeblockade möglich

Der Experte für maritime Sicherheit, Johannes Peters, hält laut einem Deutschlandfunk-Bericht ein UNO-Mandat zur Auflösung der Blockade ukrainischer Häfen für möglich. Die Räumung von Seeminen könne unter diesem Mandat laufen, sagte der Experte des Instituts für Maritime Sicherheit an der Universität Kiel. Diesen Vorschlag könnte Russland schwer ablehnen. Auch Nato und EU verfügten über Fähigkeiten zur Minenräumung. Dies würde Russland aber kaum akzeptieren. Peters zufolge hat die ukrainische Marine diese Fähigkeiten nicht, sei also auf internationale Hilfe angewiesen.

08:55 Uhr | Stoltenberg sagt Berlin-Besuch kurzfristig ab

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat seinen Besuch in Berlin heute kurzfristig abgesagt. Das teilte das Bundesverteidigungsministerium mit, ohne Gründe zu nennen. Das Treffen sollte unter anderem der Vorbereitung des Nato-Gipfels vom 28. bis 30. Juni in Spaniens Hauptstadt Madrid dienen.

07:54 Uhr | Bulgarien: Flüchtlinge müssen ausweichen

In Bulgarien haben Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine vor Beginn der Urlaubszeit die Hotels am Schwarzen Meer verlassen müssen. Unsere Korrespondentin Vessela Vladkova berichtet von dort:

06:00 | Selenskyj: Entscheidung im Donbass

Der ukrainische Präsident Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Ausgang der Kämpfe um Sjewjerodonezk als entscheidend für den Osten des Landes bezeichnet. "In vielem entscheidet sich dort das Schicksal unseres Donbass", sagte er in einer Videobotschaft. Inzwischen kontrolliert die russische Armee den größten Teil der Stadt, hieß es vom Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj. Die Lage sei jedoch nicht wie in Mariupol. Es bestehe hier keine Gefahr der Einkesselung. Mehr als 90 Prozent des Luhansker Gebiets seien inzwischen allerdings von den russischen Truppen besetzt.

05:15 Uhr | Ukraine rechnet mit EU-Kandidatenstatus

Der ukrainische Sondergesandte für einen EU-Beitritt hat sich nach Gesprächen in Berlin zuversichtlich gezeigt, dass sein Land demnächst den EU-Kandidatenstatus erhalten wird. Wenn die EU-Kommission kommende Woche eine entsprechende Empfehlung gebe, gehe er von der Zustimmung der 27 Mitgliedstaaten beim Gipfeltreffen am 23. und 24. Juni in Brüssel aus, sagte der Minister für regionale Entwicklung, Oleksij Tschernyschow.

04:35 Uhr | Ukraine und Russland tauschen Leichen aus

Die Ukraine und Russland haben der jeweils anderen Seite die Leichen von 50 Soldaten übergeben. Unter den getöteten Ukrainern seien 37 "Helden", die an der Verteidigung des Asowstal-Werks beteiligt gewesen seien, hieß es von der ukrainischen Seite. Der Austausch fand demnach an der Frontlinie im Gebiet Saporischschja im Süden des Landes statt.

04:00 Uhr | Stoltenberg in Berlin – Lauterbach in Kiew

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg berät heute in Berlin mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD). Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) reist in die Ukraine, um sich mit dem ukrainischen Gesundheitsminister treffen. Ihm gehe es unter anderem darum, wie verletzte Menschen besser versorgt werden könnten, hieß es im Vorfeld. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) will unterdessen in Polen mit Vertretern des Landes über die Folgen des Ukraine-Kriegs für die Lebensmittelversorgung sprechen.

03:05 Uhr | Verhandlungen über Getreide-Exporte

Die Vereinten Nationen verhandeln über die Freigabe von ukrainischen Getreide-Exporten und russischen Nahrungs- und Düngemittellieferungen an. Das sagte UN-Generalsekretär António Guterres und verwiese auf hunderte Millionen Menschen, die von Hunger bedroht seien. In den vergangenen zehn Tagen habe es Kontakte mit Russland, der Ukraine, der EU und den USA gegeben. Einzelheiten nannte Guterres aber sich nicht, um die Gespräche nicht zu gefährden. Es sei "stille Diplomatie" nötig, sagte er: "Millionen von Menschen auf der ganzen Welt könnten davon abhängig sein."

02:28 Uhr | Experten: Russland mit Cyberangriffen erfolglos

Russland hat in der Ukraine mit digitaler Kriegsführung bislang weniger Erfolg gehabt, als erwartet worden war. Experten für Cybersicherheit hätten mit verheerenden Angriffen gerechnet, sagte General Karol Molenda, Leiter des polnischen Cybersicherheitszentrums, bei einer internationalen Fachmesse im französischen Lille. Die Ukraine sei aber vorbereitet gewesen und "hat den Angriffen Russlands standgehalten". Der litauische Chef für Cybersicherheit, Oberst Romualdas Petkevicius, sagte dazu, Russland sei offenbar "nicht in der Lage, einen koordinierten Cyber- und kinetischen Krieg zu führen".

00:07 Uhr | Polens Präsident kritisiert Scholz und Macron

Polens Präsident Andrzej Duda kritisiert, dass Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron trotz des russischen Kriegs gegen die Ukraine weiter mit Kremlchef Wladimir Putin sprechen. "Ich bin erstaunt über all diese Gespräche, die da geführt werden mit Putin, gerade von Kanzler Scholz, von Präsident Emmanuel Macron. Diese Gespräche bringen gar nichts", kritisierte Duda in einem Interview der"Bild"-Zeitung. Vielmehr legitimierten sie einen Menschen, "der verantwortlich ist für Verbrechen, die von der russischen Armee in der Ukraine begangen werden".

00:01 Uhr | Ukraine: Zivilisten bei Angriffen getötet

Bei Angriffen auf Orte im Osten des Landes sind ukrainischen Behörden zufolge vier Zivilisten getötet und fünf verletzt worden. Der Gouverneur des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, machte Russland dafür verantwortlich: "Die Lage bleibt schwierig. Die Frontlinie steht unter ständigem Beschuss." Die ukrainische Armee sprach von sieben abgewehrten russischen Angriffen im Donbass. Das russische Militär habe etwa 20 Häuser, zwei Schulen und eine Bahnstation zerstört. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.

00:00 Uhr | Ticker am Donnerstag, 09. Juni 2022

Guten Morgen, in unserem Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Übersichtskarte Ukraine
Bildrechte: MDR

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 09. Juni 2022 | 06:00 Uhr

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