Ukraine-News Polen verbietet Import von Getreide aus der Ukraine

15. April 2023, 22:05 Uhr

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

22:05 Uhr | G7 sichern Ukraine-Unterstützung "so lange wie nötig" zu

Die G7-Industrieländer haben nach Angaben des ukrainischen Finanzministers Serhii Marchenko versichert, die Ukraine im Krieg gegen Russland so lange wie nötig zu unterstützen. Das hätten ihm seine G7-Amtskollegen während des Treffens des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Washington zugesagt. Man sollte sich darauf einstellen, "dass dieser Krieg länger dauern wird, als wir erwartet haben", sagte Marchenko. Zu den G7 gehören die USA, Kanada, Japan, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Italien.

21:21 Uhr | Russland vermeldet weitere Gebietsgewinne bei Bachmut

Russland hat nach Angaben seines Verteidigungsministeriums im Kampf um die Donbass-Stadt Bachmut weitere Gebietsgewinne gemacht. Demnach gelang es dem privaten Militärunternehmen Wagner, zwei Bezirke am nördlichen und südlichen Stadtrand einzunehmen. Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge zerstörten ukrainische Truppen auf ihrem Rückzug "absichtlich" öffentliche Infrastruktur und Wohngebäude, um den Vormarsch der russischen Truppen aufzuhalten. Die Nachrichtenagentur AFP konnte die Lage vor Ort nicht unabhängig überprüfen.

Die Schlacht um Bachmut hat für Russland und die Ukraine erheblichen symbolischen Wert. Zudem gilt die Stadt als ein Eckpfeiler der ukrainischen Donbass-Verteidigung. Am Donnerstag hatte das russische Verteidigungsministerium bereits von der Einkesselung der ukrainischen Truppen in der Stadt gesprochen. Kiew hatte dies bestritten und erklärt, seine Soldaten weiter mit Munition versorgen zu können. Eine sogenannte operative Einschließung könnte aber vorliegen, da alle Zufahrtswege offenbar im Bereich der russischen Artillerie liegen.

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler 51 min
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler

18:28 Uhr | Polen verbietet Import von Getreide aus der Ukraine

Polens Regierung hat den Import von Getreide und weiteren Lebensmitteln aus der Ukraine verboten. Wie der Vorsitzende der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Jaroslaw Kaczynski, nach Angaben der Agentur PAP mitteilte, geht es darum, die Interessen der eigenen Bürger zu schützen. Polens Landwirte sehen sich durch den von der EU ermöglichten zollfreien Import großer Mengen ukrainischen Getreides in ihrer Existenz bedroht. Es gab deshalb bereits Bauernproteste. Kaczynski kündigte in dem Zusammenhang Stützungskäufe von Getreide an.

Der PiS-Chef erklärte, es könne nicht im Interesse der Regierung in Kiew sein, Polen in eine Krise zu stürzen. Die Polen blieben dennoch Freunde und Verbündete der Ukraine. Man sei bereit, die Getreidefrage in einem zwischenstaatlichen Abkommen mit der Ukraine zu regeln, versprach Kaczynski.

14:12 Uhr | Geleakte US-Dokumente enthalten vermeintliche Infos zu Gerüchten über Putins Gesundheitszustand

In den vor wenigen Tagen geleakten US-Geheimdokumenten sind Hinweise zu einer möglichen Erkrankung Putins aufgetaucht. Daten vom 22. Februar 2022 enthielten wohl Informationen über eine geplante Sabotage der "militärischen Spezialoperation" – wie Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine nennt. Dabei wolle man, so stehe es in den Dokumenten, den Tag abwarten, bis Putins Chemotherapie beginne.

MDR-Korrespondent in Moskau, Frank Aischmann, betont jedoch, dass diese Informationen mit sehr viel Vorsicht zu betrachten seien. Bei den US-Geheimdokumenten handle es sich nach bisherigem Erkenntnisstand lediglich um Fotokopien von Dokumenten, deren Herkunft noch nicht abschließend geklärt und damit auch die Echtheit der Unterlagen noch nicht bestätigt worden sei, sagt Aischmann. Gerüchte über eine Krebserkrankung von Putin gibt es schon länger, Beweise allerdings nicht. Es kann sich auch um bewusst gestreute Desinformationen handeln, um Russland zu schaden.

Wladimir Putin in Kaliningrad 5 min
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11:14 Uhr | Finnland beginnt Bau von Grenzzaun zu Russland

Weniger als zwei Wochen nach seinem Beitritt zur Nato hat Finnland mit dem Bau eines Grenzzauns zu Russland begonnen. Der erste Abschnitt der im vergangenen Jahr von der Regierung in Helsinki beschlossenen, drei Meter hohen Sperranlage entsteht in Imatra, 250 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt. Die Kosten werden auf 380 Millionen Euro geschätzt.

Der zuständige Projektleiter Ismo Kurki erklärte am Freitag, Ziel sei es nicht, eine Invasion zu stoppen. Vielmehr sollen etwa 200 der insgesamt 1.300 Kilometer langen Grenze abgesichert werden, wo am ehesten Migranten erwartet werden könnten. Finnland befürchtet, dass die Regierung in Moskau eine große Zahl von ihnen nach Finnland weiterleiten könnten.

03:07 Uhr | Mehrere Tote nach russischen Raketenangriffen auf Slowjansk

In Slowjansk im Osten der Ukraine sind nach Angaben des regionalen Gouverneurs Pawlo Kirilenko bei Raketenangriffen mindestens neun Menschen getötet und 21 Personen verletzt worden. Kirilenko sagte im staatlichen Fernsehen, dass sieben russische S-300-Raketen abgefeuert worden seien. Nach Angaben der Rettungsdienste wurden dabei mehrere Dutzend mehrstöckige Gebäude und einzelne Häuser beschädigt.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 15. April 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 15. April 2023 | 06:00 Uhr

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Soldaten der 24. Mechanisierten Brigade installieren Panzerabwehrminen und nicht explosive Hindernisse entlang der Frontlinie in der Nähe der Stadt Chasiv Yar. mit Audio
Soldaten der 24. Mechanisierten Brigade installieren Panzerabwehrminen und nicht explosive Hindernisse entlang der Frontlinie in der Nähe der Stadt Chasiv Yar. Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukrainian 24th Mechanised Brigade via AP | Oleg Petrasiuk