Atomkraftwerk Sporischschja
Russland und die Ukraine weisen sich gegenseitig die Verantwortung für den Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja zu. Bildrechte: IMAGO/Konstantin Mihalchevskiy

Ukraine-Krieg Newsblog: Atomkraftwerk Saporischschja erneut beschossen

27. August 2022, 22:24 Uhr

Das Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben beider Kriegsparteien erneut beschossen worden, dem Betreiber zufolge droht der Austritt von Radioaktivität. Russland hat zum Ende einer vierwöchigen UN-Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags die Verabschiedung einer gemeinsamen Abschlusserklärung blockiert. Aktuelle Nachrichten zum Ukraine-Krieg und den Folgen im Newsblog.

Unser Ukraine-Newsblog am Samstag, 27. August 2022, endet hier. Vielen Dank für Ihr Interesse. Über die aktuellen Entwicklungen informieren wir Sie wieder ab Sonntag.

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig verifiziert werden können.

22:24 Uhr | Großbritannien liefert Ukraine Unterwasserdrohnen

Großbritannien liefert der Ukraine zur Entschärfung russischer Seeminen vor ihrer Küste sechs Unterwasserdrohnen. Die Geräte seien "leicht und autonom" und für den Einsatz in flachem Gewässer ausgelegt, erklärte das britische Verteidigungsministerium. Die Drohnen könnten Minen aufspüren, orten und identifizieren, damit die ukrainische Marine sie "neutralisieren" könne. 

Dutzende Mitglieder der ukrainischen Marine sollen dem Ministerium zufolge in den kommenden Monaten im Umgang mit den Unterwasserdrohnen ausgebildet werden. Die Ausbildung der ersten Marinesoldaten habe bereits begonnen. Großbritannien ist seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ein maßgeblicher Unterstützer Kiews.

16:39 Uhr | Putin ordnet Sozialleistungen für ukrainische Flüchtlinge an

Kremlchef Wladimir Putin hat ein Dekret über monatliche Sozialleistungen für die vor dem Krieg in der Ukraine nach Russland geflüchteten Menschen unterzeichnet. So sollen Rentner monatlich 10.000 Rubel (rund 166 Euro) erhalten und Frauen für die Geburt eines Kindes einmalig 20.000 Rubel, wie aus dem Dekret hervorgeht.

Die ukrainische Regierung wirft Moskau immer wieder vor, ukrainische Menschen zu verschleppen und in Lagern zu halten. Auch Menschenrechtler beklagen, dass Ukrainer oft gezwungen seien, ihr Land in Richtung Russland zu verlassen.

14:00 Uhr | Atomkraftwerk Saporischschja erneut beschossen

In dem von russischen Truppen besetzten ukrainischem Atomkraftwerk Saporischschja besteht nach Angaben des Betreibers das Risiko des Austritts von Radioaktivität. Die Anlage sei erneut "mehrmals" beschossen worden, teilte der staatliche ukrainische Energiekonzern Energoatom am Samstag mit. Dadurch sei die Infrastruktur des größten Atomkraftwerks Europas beschädigt worden. Nach Angaben des Betreibers lief das Akw gegen Samstagmittag "mit dem Risiko, Radioaktivitäts- und Feuerschutz-Standards zu verletzen".

Das russische Verteidigungsministerium behauptete am Samstag, das AKW sei innerhalb von 24 Stunden insgesamt dreimal mit Artillerie von ukrainischer Seite beschossen worden.

12:13 Uhr | Stimmung in Russland: "Empathie findet unterhalb des Radars statt"

Wie hat sich die Haltung der russischen Gesellschaft zum Krieg in den vergangenen Monaten entwickelt? Unser Ostblogger Maxim Kireew schätzt unter anderem diese Frage im Interview ein:

08:53 Uhr | Eine Million Tonnen Agrarprodukte aus der Ukraine verschifft

Die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge inzwischen eine Million Tonnen Agrarprodukte über seine Schwarzmeer-Häfen exportiert. Dabei seien 44 Schiffe zu 15 Staaten aufgebrochen, sagt Selenskyj im Fernsehen. Ziel seiner Regierung sei, drei Millionen Tonnen pro Monat zu exportieren. Grundlage der Exporte ist ein internationales Abkommen mit Russland, das unter Vermittlung der Türkei und der UN zustande kam.

06:40 Uhr | Keine Abschlusserklärung bei UN-Atmomwaffenkonferenz

Aufgrund einer Blockade Russlands ist die zehnte UN-Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags ohne gemeinsame Abschlusserklärung zu Ende gegangen. "Zu meinem tiefen Bedauern war diese Konferenz nicht in der Lage, zu einer Übereinkunft zu gelangen", sagte der Vorsitzende des am Freitag beendeten Treffens, Gustavo Zlauvinen, in New York. Bei der vierwöchigen Konferenz hatten einige Staaten und Nichtregierungsorganisationen verbindliche Fristen zum Abbau von Atomwaffen weltweit erreichen wollen.

Der russische Vertreter erklärte, dass sein Land mit Abschnitten des Textentwurfs nicht einverstanden gewesen sei und dass einige andere Länder an der Seite Russlands stünden. Ein weiterer Vertreter Russlands beklagte, dass andere Teilnehmer die Konferenz zu einer Abrechnung mit Russland wegen des Kriegs gegen die Ukraine genutzt hätten.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP sollte in dem Abschlussdokument die "ernste Besorgnis" über militärische Aktivitäten an ukrainischen Atomkraftwerken und anderen sicherheitsrelevanten Einrichtungen zum Ausdruck gebracht werden, insbesondere am Atomkraftwerk Saporischschja.

06:00 Uhr | Newsblog am Samstag, 27. August 2022

Guten Morgen, in unserem Newsblog halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 27. August 2022 | 06:00 Uhr

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