Russland-Ukraine-Krieg Newsblog: USA beschließen weitere Milliardenhilfen für die Ukraine
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08. August 2022, 21:32 Uhr
Die von Siemens Energy gewartete Turbine für die Gasleitung Nord Stream 1 ist noch immer in Deutschland. Das hat Energy-Chef Christian Bruch mitgeteilt. Es gebe noch Diskussionen, ob die Turbine verschifft werden könne. UN-Generalsekretär Guterres hat jegliche Angriffe auf Atomanlagen als "selbstmörderisch" verurteilt. Derweil liefen zwei weitere Frachter mit Lebensmitteln aus südukrainischen Häfen aus. Aktuelle Nachrichten zum Krieg in der Ukraine im Newsblog.
Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig verifiziert werden können.
- US-Regierung beschließt weitere Militärhilfe für die Ukraine.
- Nord-Stream-Turbine noch immer in Deutschland
- Guterres bezeichnet Angriffe auf AKW als "selbstmörderisch"
- Aktuelles und Hintergründe
21:32 Uhr | Weitere Milliardenhilfen aus den USA
Die US-Regierung unterstützt die Ukraine weiter mit Hilfen in Milliardenhöhe und kündigt das bisher größte Rüstungspaket aus US-Beständen an das Land an. In dem eine Milliarde US-Dollar (rund 980 Millionen Euro) schweren Paket sind zusätzliche Munition, Waffen und Ausrüstung enthalten, um den kritischen Sicherheitsbedarf bei der Verteidigung der Ukraine zu decken, wie US-Präsident Joe Biden am Montag erklärte. Hinzu kommen weitere 4,5 Milliarden US-Dollar (rund 4,4 Milliarden Euro) für den Staatshaushalt, um etwa Hilfen für die Bevölkerung aufrechtzuerhalten.
11:40 Uhr | Nord-Stream-Turbine noch immer in Deutschland
Die von Siemens Energy gewartete Turbine für die Gasleitung Nord Stream 1 befindet sich noch immer in Deutschland. Energy-Chef Christian Bruch sagte bei der Vorlage der Quartalszahlen seines Unternehmens, es gebe noch ausstehende Diskussionen, ob die Turbine verschifft werden könne.
Bruch betonte zugleich, dass die Instandhaltung für die Turbinen der Verdichterstation von Nord Stream 1 grundsätzlich weitergehen könne – sofern das gewünscht sei. Vom aktuell laufenden Rückzug von Siemens-Energy aus den Geschäften in Russland sei das getrennt. Grundsätzlich gehe der Servicezyklus für die Turbinen bis 2024. Man sei aber davon abhängig, dass der Kunde sich melde und sage, dass man etwas machen solle.
Seit Juni hat Russland die Gaslieferungen über Nord Stream 1 zurückgefahren. Der Energiekonzern Gazprom begründete das mit der fehlenden Siemens-Turbine. Sie sei wichtig, um den nötigen Druck zum Durchpumpen des Gases aufzubauen. Gazprom warf seinem Vertragspartner Siemens Energy wiederholt vor, nicht die nötigen Dokumente und Informationen zur Reparatur der Maschine übermittelt zu haben. Siemens Energy wies das zurück.
11:12 Uhr | Betrieb von AKW Saporischschja nach Beschuss normal
Der Betrieb des mehrfach beschossenen ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja verläuft nach russischen Angaben normal. Das Militär und Vertreter der russischen Atomaufsicht seien vor Ort und beobachteten die Lage, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax den von Russland eingesetzten Leiter der lokalen Provinzverwaltung. "Wir haben von ihnen die Information, dass alles im normalen Modus funktioniert." Die Anlage werde von russischen Behörden kontrolliert.
09:20 Uhr | Guterres bezeichnet Angriffe auf Atomanlagen als "selbstmörderisch"
UN-Generalsekretär António Guterres hat jegliche Angriffe auf Atomanlagen als "selbstmörderisch" verurteilt. Gutteres sagte bei einem Besuch in Tokio, er hoffe, dass die Angriffe auf das Atomkraftwerk Saporischschja aufhörten und die Internationale Atomenergiebehörde IAEA Zutritt zu dem Kraftwerk erhalte.
IAEA-Generalsekretär Rafael Grossi hatte am Wochenende vor einer "sehr realen Gefahr einer Atomkatastrophe" gewarnt, nachdem das von Russland kontrollierte AKW Saporischschja beschossen worden war. Teile der Atomanlage wurden dem Betreiber zufolge bei dem Angriff "erheblich beschädigt", ein Reaktor wurde heruntergefahren. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig für den Beschuss verantwortlich.
Bei einem radioaktiven Zwischenfall wäre Russland allerdings am schwersten betroffen. Der Leiter der Abteilung "Radiologischer Notfallschutz" des deutschen Bundesamtes für Strahlenschutz, Florian Gering, sagte dazu am Freitag MDR AKTUELL, die radiologischen Gefahren würden aufgrund der vorherrschenden Windrichtung vor allem für russisches Gebiet bestehen.
08:00 Uhr | Zwei weitere Getreidefrachter legen in der Ukraine ab
Zwei weitere mit Getreide beladene Schiffe sind nach türkischen Angaben aus südukrainischen Häfen ausgelaufen. Wie das Verteidigungsministerium in Ankara mitteilte, legte die "Sacura" mit 11.000 Tonnen Sojabohnen von Jusni mit Ziel Italien ab. Der Frachter "Arizona" lief mit 48.458 Tonnen Mais von Tschernomorsk in Richtung der südlichen Türkei aus.
00:00 Uhr | Newsblog am Montag, 8. August 2022
Guten Morgen, in unserem Newsblog halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 08. August 2022 | 06:00 Uhr