Ukraine-News Deutschland liefert Iris-T-System gegen Drohnen

19. April 2023, 20:14 Uhr

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

20:14 Uhr | USA kündigen weiteres Hilfspaket in Millionenhöhe an

Die US-Regierung hat neue militärische Hilfe für die Ukraine in Höhe von 325 Millionen US-Dollar (knapp 297 Millionen Euro) angekündigt. In dem Paket enthalten seien vor allem Munition für Waffensysteme wie die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars und Artilleriegeschosse, sagte die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Karine Jean-Pierre, am Mittwoch. Die neue Hilfe kommt dem Weißen Haus zufolge aus Beständen des US-Militärs. Durch die "neue Sicherheitshilfe" könne sich die Ukraine weiterhin gegen den "brutalen, nicht provozierten und ungerechtfertigten Krieges Russlands" tapfer verteidigen, erklärte US-Außenminister Antony Blinken.

18:06 Uhr | Ukrainische Frontkämpfer erhalten rund 2.500 Euro monatlich

Für ihren Einsatz an vorderster Front im Kampf gegen russische Truppen erhalten ukrainische Soldaten monatlich 100.000 Hrywnja (rund 2.500 Euro). Das teilte am Mittwoch die ukrainische Militärführung mit, um Spekulationen über Sold und Zulagen zu beenden. "Ein Soldat, der dem Land dient und es vor dem Aggressor schützt, sein eigenes Leben und seine Gesundheit riskiert und Aufgaben unter extrem schwierigen Bedingungen erfüllt, muss hoch motiviert sein", hieß es in der Erklärung des Generalstabs.

Die 100.000 Hrywnja seien "Verteidigern vorbehalten, die direkt an der Front kämpfen". Soldaten, die Aufgaben im Kampfgebiet nachgehen, aber nicht direkt an Kämpfen beteiligt seien, ebenso wie Soldaten der Flugabwehr erhielten demnach 30.000 Hrywnja (737 Euro). Wer im Hinterland eingesetzt sei, erhalte keine Frontzulagen.

17:51 Uhr | Sanktionierte russische Bank zieht sich aus Ungarn zurück

Die Russland-nahe Internationale Investitionsbank (IIB) zieht sich auf Druck der USA aus Ungarn zurück. Sie sei "nicht mehr in der Lage, Finanzgeschäfte durchzuführen" und sehe "keinen Grund mehr, in Budapest und in der Europäischen Union" zu operieren, erklärte die IIB am Mittwoch. Sie habe daher mit der Verlegung ihres Hauptsitzes nach Russland begonnen. Vergangene Woche hatte sich Ungarn als letztes EU-Land aus der IIB zurückgezogen. Die Aktivität der Bank habe "wegen verhängter US-Sanktionen ihre Bedeutung verloren", so das ungarische Wirtschaftsministerium. Die US-Regierung sieht die IIB als russische Spionageorganisation in Mitteleuropa.

17:35 Uhr | Russland warnt Südkorea

Russland warnt Südkorea vor Waffenlieferungen an die Ukraine. Das würde bedeuten, dass Südkorea bis zu einem gewissen Grad an dem Konflikt beteiligt sei, erklärt die Regierung in Moskau. Sie reagiert damit auf Äußerungen des südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol in einem Reuters-Interview. Dort hatte das Staatsoberhaupt angekündigt, die Unterstützung für die Ukraine könnte über rein humanitäre und wirtschaftlichen Hilfen hinausgehen, falls Russland in großem Ausmaß Zivilisten angreife.

16:37 Uhr | Bulgarien verhängt Importstopp für Agrarprodukte aus der Ukraine

Als viertes EU-Land hat Bulgarien den Import ukrainischer Agrarprodukte vorübergehend verboten. Agrarminister Jawor Getschew sagte, der Importstopp gelte ab Montag bis Ende Juni. Damit dürfen in Bulgarien ukrainischer Weizen und Roggen sowie Produkte wie Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Obst und Gemüse nicht verkauft werden. Im Zuge des russischen Angriffskriegs hatte die EU einen zollfreien Import von Getreide aus der Ukraine erlaubt. Landwirte in mehreren östlichen EU-Staaten sehen sich dadurch unverhältnismäßiger Konkurrenz ausgesetzt. Auch Polen, Ungarn und die Slowakei hatten deshalb bereits Getreide-Importverbote verhängt. Der Transit bleibt teilweise erlaubt.

13:40 Uhr | General Bühler sieht keine echte russisch-chinesische Militärallianz

Chinas Außenminister Li Keqiang hat jüngst beim Besuch in Russland von einer stabilen militärischen Partnerschaft mit Russland gesprochen. Auch der russische Präsident Wladimir Putin lobte die enge Kooperation. Doch Ex-Nato-General Erhard Bühler sieht darin mehr "Säbelrasseln" als konkreten chinesischen Beistand für den Krieg in der Ukraine. Peking habe kein Interesse an einer Eskalation und habe bislang offenbar auch nicht die von Moskau erhofften Waffen geliefert. Mehr im MDR-Podcast.

11:12 Uhr | Deutschland liefert zweites Iris-T-Luftabwehrsystem

Deutschland hat der Ukraine zur Verteidigung gegen russische Angriffe ein zweites hochmodernes Luftabwehrsystem vom Typ Iris-T geliefert. Eine Regierungssprecherin bestätigte entsprechende Informationen der "Süddeutschen Zeitung".

Insgesamt hat Deutschland der Ukraine vier Iris-T-Systeme zugesagt. Die erste Lieferung war bereits im vergangenen Jahr erfolgt. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hatte jüngst das Waffensystem gelobt: "Jeder Schuss ein Treffer." Es habe tausende Menschenleben gerettet.

Iris-T SLM wird von der deutschen Firma Diehl hergestellt. Es eignet sich laut Hersteller besonders zum Schutz von Städten vor Angriffen durch Flugzeuge, Hubschrauber, Drohnen, Marschflugkörper oder Kurzstreckenraketen. Iris-T kann demnach Ziele bis 20 km Flughöhe und 40 km Entfernung abwehren. Die Bundeswehr selbst verfügt nicht über dieses System. Am Dienstag hatte die Bundesregierung bereits bekannt gegeben, sie habe der Ukraine ein Flugabwehrraketensystem Patriot übergeben, das eine größere Reichweite hat.

09:55 Uhr | Weiteres deutsches Hilfspaket für Wiederaufbau

Die Bundesregierung stellt der Ukraine weitere 111 Millionen Euro für den Wiederaufbau zur Verfügung. Wie das Entwicklungsministerium mitteilte, sollen mit den Geldern insbesondere Wohnungen für Binnenvertriebene geschaffen und die Reparatur und Ausstattung von Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern unterstützt werden. Insgesamt hat Deutschland der Ukraine den Angaben zufolge seit Beginn des russischen Angriffskriegs 3,6 Milliarden Euro an ziviler Unterstützung zukommen lassen.

04:40 Uhr | Region Odessa von russischen Drohnen angegriffen

Russische Drohnen haben die südukrainische Region rund um die Hafenstadt Odessa angegriffen. Dabei wurde eine Infrastruktureinrichtigung in Brand geschossen, sagte der Leiter des regionalen Militärkommandos, Juri Kruk. Die Feuerwehr sei im Einsatz. Verletzte oder Tote seien nicht zu beklagen.

02:10 Uhr | Prorussischer Separatistenführer zu Besuch in Belarus

Der von Russland eingesetzte Chef der Separatistenverwaltung der Region Donezk, Denis Puschilin, hat sich mit dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko in Minsk getroffen. Puschilin schrieb auf Telegram, er sei an Maschinen, Traktoren, Bussen und Bauprodukten aus Belarus interessiert. Im Gegenzug werde seine Region Getreide nach Belarus ausführen.

02:10 Uhr | Großbritannien warnt vor prorussischen Cyber-Angriffen

Das britische Nationale Cybersicherheitszentrum (NCSC) warnt vor vermehrten Angriffen auf die Infrastruktur westlicher Länder durch Hacker, die Russlands Krieg gegen die Ukraine unterstützen. Einige Hacker-Gruppen zielten darauf ab, größere Störungen oder Zerstörungen zum Beispiel bei der Strom- oder Wasserversorgung zu verursachen, teilte die Behörde mit. "Obwohl solche Gruppen ideologisch motiviert sind und sich an den Interessen des russischen Staates orientieren, unterliegen sie keiner formalen staatlichen Kontrolle", heißt es in der Warnung. Das mache sie weniger berechenbar.

01:09 Uhr | Lula verurteilt russischen Angriffskrieg

Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hat die Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine durch Russland verurteilt. Bei einem Mittagessen mit dem rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis wiederholte Lula zudem seinen Vorschlag, eine Gruppe neutraler Nationen solle den Frieden zwischen Russland und der Ukraine vermitteln.

Lula hatte am Wochenende den Unmut mehrerer westlicher Länder auf sich gezogen, weil er bei einem Besuch des russischen Außenministers Sergej Lawrow forderte, die USA und die EU sollten ihre Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen. Der US-Sicherheitsbeauftragte John Kirby hatte erbost reagiert: "In diesem Fall plappert Brasilien russische und chinesische Propaganda nach, ohne sich überhaupt die Fakten anzuschauen."

00:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch, 19. April 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 19. April 2023 | 06:00 Uhr

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