Streaming-Highlights Caspar David Friedrich: Fünf Filme über den berühmtesten Künstler der Romantik

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Die Kunst von Caspar David Friedrich wirkt überrraschend aktuell – in den sozialen Medien wird etwa sein "Wanderer im Nebelmeer" häufig nachgestellt. Warum aber gilt ein 250 Jahre alter Romantiker als Maler der Stunde? Das ergündet der Film "Caspar David Friedrich Superstar!", in dem zahlreiche Menschen zu Wort kommen, die der Jahrhundertkünstler inspiriert hat. Dazu gehört neben einem Landschaftsfotografen, einer Kunsthistorikerin und einem Musiker auch der Schriftsteller Florian Illies, der zuletzt den Bestseller "Zauber der Stille" über Caspar David Friedrich geschrieben hat.

Die Doku blickt auch auf die Rezeption von Friedrichs Bildern, die in der Vergangenheit von den Nationalsozialisten vereinnahmt worden sind, sich aber bis heute auch in der Popkultur als Motive wiederfinden, beispielsweise im Disney-Film "Bambi". Der Film lohnt sich, um verschiedene Lesarten von Caspar David Friedrichs Kunst kennenzulernen und zu verstehen, warum er bis heute so viele unterschiedliche Menschen in gleichem Maße fasziniert.

Caspar David Friedrich ließ sich für viele seiner Gemälde in der Natur inspirieren. In der Sächsischen Schweiz kann man sich auf dem nach ihm benannten Wanderweg auf Spurensuche begeben und die Vorbilder für seine Motive entdecken. Beate Werner hat für das Format "Unterwegs in Sachsen" getestet, ob sich die Tour von Krippen nach Schöna lohnt. Sie macht dafür an Originalorten Halt, an denen der Maler Skizzen anfertigte: Beispielsweise an jenem Felsen, auf dem er seinen berühmten "Wanderer über dem Nebelmeer" platzierte.

Auch ein Abstecher nach Dresden ist Teil des Films "Der Romantikstar in Sachsen": Man erfährt, wo Caspar David Friedrich damals genau wohnte und wo heute seine Gemälde im Original zu bewundern sind. Am frisch restaurierten Grab des Malers auf dem Dresdner Trinitatisfriedhof erzählt Kabarettist und Schauspieler Tom Pauls, was ihn schon seit Kindertagen mit Friedrich verbindet – und er verrät, warum sich Caspar früher Kaspar schrieb.

In Caspar David Friedrichs Bildern ist nichts dem Zufall überlassen – die Komposition von Perspektive, Tiefe und Räumlichkeit folgt einem nahezu mathetischem Aufbau. Das haben zahlreiche Untersuchungen seiner Werke ergeben. In der empfehlenswerten Filmreihe "Geheimnis der Meister" wird Friedrichs Gemälde "Kreidefelsen auf Rügen" erstmals auf Unterzeichnungen hin durchleuchtet. Mit Hilfe modernster Technik werden so beispielsweise Korrekturen unter der Grundierung sichtbar, die nicht mit bloßem Auge erkennbar sind.

Der Film zeichnet die Entstehungsgeschichte des Bildes nach, gibt aber auch spannende Einblicke in die Lebensumstände des Künstlers, die seine Arbeit beeinflusst haben könnten. Parallel zu dieser geradezu detektivischen Spurensuche an dem Bild, versucht ein Maler, die perfekte Kopie des Werkes zu erstellen. Am Ende des Films hängen seine Rekonstruktion und das Original nebeneinander im Museum – um herauszufinden, ob das Geheimnis hinter Friedrichs Maltechnik "geknackt" wurde, sollte man bis zum Schluss dranbleiben.

Die Doku "Caspar David Friedrich – die Entdeckung der Langsamkeit" nimmt einen mit auf eine spannende Reise durch das Werk und Leben des Künstlers. Zentrale Gemälde und ihre Wirkung früher wie heute werden beleuchtet, aber auch Friedrichs einzigartiger Stil und die symbolische Bedeutung seiner Bilder erklärt: Als Beispiele dienen etwa "Der Mönch am Meer" als Metapher für die existentielle Einsamkeit des Menschen oder der "Kreidefelsen auf Rügen" als künstlerischer Ausdruck für die Sehnsucht.

Wir erfahren unter anderem, was Goethe von seinen Bildern hielt und warum der Dichter Kleist sich als Reaktion auf Caspar David Friedrichs Kunst die "Augenlider abschneiden" wollte. Die Doku folgt nicht zuletzt der Biografie des Malers: von der Kindheit und dem tödlichen Unfall seines Bruders über das Kunststudium in Kopenhagen, dem Leben in Dresden bis zum Tod als verarmter und vergessener Künstler. Gedreht wurde der Film an beeindruckenden Natur- und Originalschauplätzen in Norwegen, Finnland sowie Deutschland, wodurch Friedrichs besonderes Verhältnis zur Natur und die "Entdeckung der Unendlichkeit" auch visuell unterstrichen wird.

Romantik hat viel mit Sehnsucht zu tun – früher wie heute. Doch wo stillen Menschen im 21. Jahrhunderte ihre Sehnsüchte? Moderatorin Salwa Houmsi begibt sich in der Doku "Wenn der Himmel die Erde küsst" auf die Suche nach solchen Orten: In der Kunst, der Natur und beim Reisen. Sie fährt in Caspar David Friedrichs Geburtsstadt Greifswald, besucht die Loreley im Rheintal, trifft im Zug auf Schriftsteller und Romantik-Fan Jaroslav Rudiš und wandert durch das Elbsandsteingebirge.

Houmsi will herausfinden, was uns an der Romantik so fasziniert und wie romantisch wir heute noch sind. Dafür spricht sie mit unterschiedlichsten Expert*innen: Ein Neurowissenschaftler erklärt, wie die Kunst von Caspar David Friedrich beim Betrachten im Hirn einen beruhigenden Effekt auslöst. Siebenjährige Kinder zeigen in einer Ausstellung, dass Friedrichs Bilder auch ohne Vorwissen ihre romantische Wirkung voll entfalten. Und eine Forst-Studentin spricht über den Einfluss der Romantik auf das moderne Umweltbewusstsein. Das Einschalten lohnt sich!