In der ARD Audiothek Geschichte packend erzählt: Der Podcast "Das war der Bauernkrieg"

Mit einem Klick direkt zu den besten Podcasts, Dokus und Hörspielen in der Audiothek – unsere Tipps können Sie auch regelmäßig in Ihr Postfach bekommen: Hier anmelden und diesen Artikel kostenfrei als Newsletter erhalten.

In vier circa halbstündigen Folgen stellt der Podcast die wichtigsten Akteure und Orte des Bauernkrieges vor und die Geschehnisse spannend erzählt dar. Mit Anekdoten und fundiert durch Einschätzungen von Experten und Expertinnen erfährt man also in zwei Stunden alles Wichtige, was man über den Bauernkrieg wissen sollte. Dennoch macht es sich der Podcast nicht zu einfach, sondern zeichnet ein differenziertes Bild, gerade auch was die Fallstricke ideologischer Deutungen des Bauernkrieges betrifft.

"Das war der Bauernkrieg" lässt die wichtigsten Stimmen der Wissenschaft zum Bauernkrieg zu Wort kommen und bildet den neuesten Stand der Forschung zu den Geschehnissen ab. Zum Beispiel kommen im Podcast die Australierin Lyndal Roper, Expertin für die Reformationszeit, oder der Historiker Gerd Schwerhoff zu Wort, die beide gerade neue Bücher zum Bauernkrieg veröffentlicht haben.

Im Podcast gehen Wissensvermittlung und künstlerische Gestaltung in Sprache, Stil und Sound Hand in Hand. Die Stimme der Schauspielerin Meike Rötzer, nominiert für den Deutschen Hörbuchpreis als beste Interpretin 2023, führt durch die Geschichte.

Vorangetrieben wird sie mit O-Tönen, historischen Zitaten und sich zu Wort meldenden Akteuren. Untermalt wird die Story durch einen eigens für den Podcast produzierten atmosphärischen Sound, der der Produktion Hörspielqualität verleiht und die Reise in diese ferne Zeit zu einem außergewöhnlichen Hörerlebnis macht.

Wie wird sich an den Schauplätzen des Bauernkrieges heute an die Ereignisse erinnert? Welche Museen und Gedenkstätten gibt es? Die Autoren Michael Zametzer und Stefan Nölke haben sich monatelang auf Recherchereise begeben, die Orte des Geschehens besucht und mit sehr vielen Menschen gesprochen.

Vom Stadtarchivar und Vorsitzenden des Historischen Vereins Memmingen in Bayern bis zur Historikerin und Leiterin des Deutschen Bauernkriegsmuseums in Böblingen (Baden-Württemberg) oder zum Direktor des Panorama Museums Bad Frankenhausen in Thüringen. Die Arbeit dieser Menschen hält die Erinnerung an den Bauernkrieg lebendig und weckt das Interesse, vor Ort mehr zu erfahren. 

Der Bauernkrieg vor 500 Jahren war der größte Aufstand in Europa vor der Französischen Revolution. Und so ist es kein Wunder, dass dieses Ereignis – wie kaum ein anderes der deutschen Geschichte – im Laufe der letzten 200 Jahre durch ideologische Brillen betrachtet wurde. Die vierte Folge widmet sich diesen Deutungen, im Vorfeld der bürgerlichen Revolutionen, der NS-Zeit oder im selbst ernannten Arbeiter- und Bauernstaat, der DDR. Und er wirft dabei die Frage auf: Was bleibt heute?

Auf jeden Fall eine spannende, erschütternde und nachdenklich machende Geschichte, die es wert ist, nochmal ganz neu erzählt zu werden.

Redaktionelle Bearbeitung: Katrin Schlenstedt