Star-Anwalt Christian Schertz, ein Mann mit grauen Haaren und Brille
Die spannende Doku über den bekannten Anwalt Christian Schertz kann in der ARD Mediathek gestreamt werden. Bildrechte: HR/Till Brönner

Streaming-Highlight Der Anwalt der Stars: Spannende Doku über Christian Schertz

17. Mai 2024, 12:00 Uhr

Christian Schertz ist einer der bekanntesten Medienanwälte Deutschlands. Seine Kanzlei "Schertz Bergmann" in Berlin vertritt Prominente wie Jan Böhmermann, Thomas Gottschalk und Herbert Grönemeyer. Der Star-Anwalt steht häufig mitten in politischen und medialen Skandalen und nicht selten selbst in der Kritik – etwa weil seine Kanzlei Rammstein-Sänger Till Lindemann vertreten hat. Die neue Doku "Christian Schertz und die Medien" in der ARD Mediathek widmet sich dem Anwalt, zeigt Fälle, die Aufsehen erregt haben und spricht mit Gegnern und Weggefährten.

Christian Schertz ist einer der bekanntesten und gefürchtetsten Anwälte Deutschlands. Sein Spezialgebiet: Medien- und Presserecht. In seiner Kanzlei "Schertz Bergmann" vertritt er viele Prominente. Auf der Liste seiner Mandanten finden sich so bekannte Namen wie Jan Böhmermann, Thomas Gottschalk, Claudia Roth oder Herbert Grönemeyer. Christian Schertz ist der Anwalt der Stars und selbst Star-Anwalt. Viele prominente Menschen lieben ihn, doch er wird auch gehasst – als seine Kanzlei Till Lindemann vertrat, wurde er als "Täteranwalt" beschimpft.


Die neue ARD-Doku "Der Star-Anwalt: Christian Schertz und die Medien" widmet sich dem Medienanwalt, der immer wieder im Kreuzfeuer politischer und medialer Skandale steht. In der einstündigen Dokumentation kommen Gegner, aber auch Wegbegleiter wie Günther Jauch, Benjamin von Stuckrad-Barre oder Giovanni di Lorenzo zu Wort. Der Film von Nora Binder geht auf große Fälle ein, die öffentliches Aufsehen erregt haben.

Umstrittener Mandant: Rammstein-Sänger Till Lindemann 

Das Verfahren gegen Till Lindemann hat monatelang die Schlagzeilen dominiert. Schertz' Anwaltskollege Simon Bergmann hat den Rammstein-Sänger vor Gericht vertreten. Zahlreiche Medien hatten darüber berichtet, dass dem weltbekannten Musiker durch ein "Casting-System" bei Konzerten gezielt junge Frauen zugeführt worden sein sollen. In der Berichterstattung hieß es, die Frauen wären durch Alkohol und KO-Tropfen gefügig gemacht worden und es sei zu nicht einvernehmlichem Sex gekommen.

Gegen diese Vorwürfe ging die Kanzlei Schertz Bergmann erfolgreich vor. Die Ermittlungen gegen Till Lindemann wurden eingestellt, er gilt strafrechtlich als unschuldig. Nun steht die mediale Berichterstattung auf dem Prüfstand: Handelt es sich dabei um zulässige investigative Verdachtsberichterstattung oder wurde Lindemann ohne hinreichende Beweise an den Pranger gestellt? Christian Schertz hat dazu eine klare Meinung: Der Rammstein-Sänger wurde vorverurteilt. Eine Position, die für Kritik sorgte.

Fall Böhmermann löst Staatskrise aus

Christian Schertz hat auch den Satiriker Jan Böhmermann vertreten, als er wegen seiner "Schmähkritik" vom türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan verklagt wurde. Der Fall löste eine Staatskrise zwischen der Türkei und Deutschland aus. Böhmermann und die Kanzlei mussten zeitweise unter Polizeischutz gestellt werden. Doch am Ende schrieben Schertz und der Satiriker Rechtsgeschichte. Auch ein wenig bekannter Fall wird in der Doku beleuchtet: Der erste große #MeToo-Fall in Deutschland gegen den Regisseur Dieter Wedel wurde von Schertz ans Licht gebracht. 

Der spannende Film über Recht, Moral, Medien und mächtige Männer kann ab sofort in der ARD Mediathek gestreamt werden. 

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Mehr Informationen zur Doku (zum Ausklappen):

"Der Star-Anwalt: Christian Schertz und die Medien"
ARD | 2024 | 60 Minuten
Ein Film von Nora Binder
Redaktion: David Gern, Simon Broll (hr), Rebecca Leiter (ARD Kultur), Christine Thalmann (rbb), Anika Mellin (MDR)
Eine Gemeinschaftsproduktion von hr, ARD Kultur, rbb und MDR für Das Erste.

In der ARD Mediathek verfügbar bis 12.05.2026, 10 Uhr.

Redaktionelle Bearbeitung: Lilly Günthner

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Dieses Thema im Programm: Das Erste | 13. Mai 2024 | 22:50 Uhr

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