Streaming-Highlights Von Klimakrise bis KI – diese fünf Podcasts werfen einen Blick in die Zukunft

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Ganz alltäglich beginnt der Podcast "Wen dürfen wir essen" von Jakob Schmidt. Die kindliche Weigerung seines Sohnes, kein Fleisch mehr zu essen, bringt ihn auf eine tiefgründige Suche nach Antworten, warum wir überhaupt Tiere essen und wie es anders gehen kann.

Der Einstieg beleuchtet radikal ehrlich den aktuellen Zustand der Fleischindustrie. Besonders eindrücklich ist die Begegnung mit einem ehemaligen Schlachter, der mittlerweile einen Gnadenhof betreibt. Es folgen Episoden, die mit ihrer tiefgründigen Herangehensweise überraschen. Man erfährt vom friedvollen ersten Leben auf der Erde und wie die ersten fleischessenden Lebewesen entstanden sind. 

Der Podcast blickt in die Zukunft: Essen wir bald Fleisch aus dem Labor? Wird das Essen von Tieren irgendwann illegal? Wie gelingt der Weg in eine vegane Welt, auf dem man alle mitnimmt? Extrem vielschichtig, philosophisch und dabei dennoch nahbar schafft es der Podcast, jeden Aspekt der Debatte auseinander zu nehmen.

Dieser Sommer zieht sich. Mal wieder. Der September begrüßt uns mit Badewetter. Was die einen freut, macht anderen zu schaffen. Und es wirft die Frage auf, wie geht es weiter? Werden unsere Sommer bald nur noch unerträglich heiß?

Barack Obama sagte, wir seien die erste Generation, die die Folgen des Klimawandels spürt – und die letzte, die etwas dagegen tun kann. Diesen Spruch hat sich eine ganze Bewegung zu eigen gemacht. Mitglieder der Letzten Generation kleben sich auf Straßen und werden dafür vor allem inbrünstig gehasst. Dass hinter diesen "Störenfrieden" Menschen stecken, offenbart der Podcast "Hitze" vom rbb.

Monatelang hat das Podcast-Team Aktivist*innen im Alltag und bei Protestaktionen begleitet. Der entstandene Storytelling-Podcast verrät viel über die alles verschlingende Motivation der Menschen in der Bewegung. Wenn der neunjährige Bruder zu Weihnachten an seine Schwester in Präventivhaft im Gefängnis schreibt und Witze über die "Knastanie" macht, steigen vielleicht nicht nur mir Tränen in die Augen.

Der Kohleabbau spaltet ganze Dorfgemeinschaften, teilweise sogar Familien. Die einen halten ihn für unverzichtbar für unsere sichere Energieversorgung, die anderen sehen ihn als Zerstörer von Heimat und Zukunft. Unabhängig von der persönlichen Einstellung ist mittlerweile klar: Spätestens 2038 soll Schluss sein mit dem Kohleabbau in Deutschland.

Der Podcast "Tschüss Kohle, hallo Zukunft" von MDR AKTUELL will über zehn Jahre hinweg Menschen während dieses Wandels vom Leben im Kohlerevier zum Danach begleiten. Drei Staffeln sind bisher erschienen. Reporterin Britta Veltzke und Wirtschaftsjournalist Ralf Geißler treffen darin den Planungschef des Kohleunternehmens Mibrag oder die Pfarrerin des Dörfchens Pödelwitz, das nur knapp vor den Kohlebaggern gerettet wurde.

In kurzen Reportagen stehen diese Menschen mit ihren Perspektiven für sich. Das kann manchmal etwas irritieren, wenn Aussagen unwidersprochen stehen, aber gleichzeitig auch reizvoll sein, um die Positionen selbst zu hinterfragen. Spätestens beim Hören aller Folgen ergibt sich ein differenziertes Bild dieses Weges vom Kohlerevier zur Zukunftsregion.

Der Hype um Künstliche Intelligenz ist ungebrochen. Doch nicht nur ChatGPT revolutioniert unseren Alltag. KI analysiert Röntgenbilder, Gesichtsausdrücke bei der Psychoanalyse, unterstützt im Operationssaal oder arbeitet auf dem Gemüseacker. 

Der Podcast "KI verstehen" des Deutschlandfunks zeigt jede Woche in einer neuen Folge, welches Potenzial in der neuen Technologie steckt. In einer der neuesten Episoden geht es beispielsweise darum, wie Künstliche Intelligenz hilft, Konflikte zu entschärfen. Der Podcast erklärt, wie Forschende KI-Systeme entwickeln, die beispielsweise Kriege vorhersagen können.

Doch auch die Gefahren der Künstlichen Intelligenz werden nicht verschwiegen. Es geht um Deepfakes im Wahlkampf oder Chatbots als Computer-Viren-Schleuder. Doch egal, ob hilfreiche oder schädliche KI, beim Hören merkt man, wie Vieles erst am Beginn der Anwendung ist. Und auch, falls die Blase vielleicht bald schon wieder platzt – im Auge behalten sollte man die rasante Entwicklung in jedem Fall.

So konkret wie dieser Podcast stellt sich kaum ein Format den Fragen unserer Zukunft. Genau eine Frage wird in jeder Folge "mal angenommen", dem Tagesschau-Zukunfts-Podcast, auseinandergenommen. Was würde passieren, wenn wir keine Kinder mehr bekommen würden? Mal angenommen, alle fahren Fahrrad, wie wäre das? Wenn wir alle weniger arbeiten, wie könnte das aussehen?

Man erfährt auch, wie in diesen Fällen die Tagesschau-Nachrichten der Zukunft klingen würden. Nach jeder Folge hat man eine ziemlich genaue Vorstellung, welche Hürden oder Probleme die Szenarien mit sich bringen. Im Kopf entsteht aber gleichzeitig auch ein sehr konkretes Bild, was gerade für die positiven Entwürfe motivierend sein kann.

In der neuesten Folge widmet sich das Podcast-Team dem Gedankenexperiment, was passiert, wenn der Osten anders bleibt. Aus dieser erstmal sehr spaltenden Frage, entwickelt sich eine Gemeinschaft stiftende Episode, ohne dabei die besonderen Erfahrungen der DDR-Generationen und ihrer Nachkommen zu unterschlagen.