Menschen stoßen mit unterschiedlichen alkoholischen Getränken an, davor steht "Streaming-Tipps"
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Streaming-Highlights In der Audiothek: Fünf ungewöhnliche Perspektiven auf Sucht

03. Juni 2024, 12:20 Uhr

Jeden Tag entstehen in der ARD Stunden von Podcasts, Hörspielen und Dokus. Da in der ARD Audiothek eine Auswahl zu treffen, ist gar nicht so leicht. Darum stellen wir alle zwei Wochen besondere Highlights zum Streaming vor. In unseren Tipps dreht sich diesmal alles um das Thema Sucht aus eher unterrepräsentierten Blickwinkeln: Wie sprechen Betroffene über das Thema? Welche (ungewöhnlichen) Süchte gibt es? Wie denkt die Geschichte und Psychologie über Sucht?

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Warum sind viele Drogen eigentlich illegal?

Der Blick in den Ursprung von der Kriminalisierung schärft den Blick dafür, wie Sucht eigentlich entsteht: Wussten Sie zum Beispiel, dass in Portugal seit 2001 der Besitz und Konsum von nahezu allen Drogen entkriminalisiert ist? Viele Expert*innen sagen, der portugiesische Weg taugt zur Bekämpfung von Abhängigkeit. In angenehmer Gesprächsatmosphäre mit SWR 2 Wissen beschreibt die Historikerin Helena Barop, welche historischen Umstände zur Kriminalisierung von Drogen geführt haben und welche Rolle Moralisierung, Regulation und Kolonialismus darin gespielt haben.

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Die Geschichte der Kriminalisierung von Drogen | "Drogen sind ursprünglich Medikamente gewesen"
Sendung: Das Wissen
Produktion: SWR Kultur

Der Name ist Programm: "Süchtig nach Alles"

Dieser Podcast hat sie (fast) alle. Der vielseitig talentierte und mit eigenen Suchtproblemen ausgestattete Journalist Hubi Koch fächert den Sucht-Begriff gekonnt auf: Über die Sucht nach Online-Shopping, Fußball, Autos, Trash-TV, aber auch "klassische" Süchte wie Cannabis, MDMA, Kokain oder Alkohol schafft der Podcast eine Annäherung an die Vielseitigkeit des Problems und einen spannenden Mix aus Gesprächen mit Expert*innen und Betroffenen, eingebettet im sympathischen Erzählstil und persönlichen Perspektiven des Hosts.

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"Süchtig nach Alles"
Produktion: Radio Bremen

Von der Sucht nach Computerspielen

Dieses persönliche Essay erzählt vom Leidensdruck eines Süchtigen mit einer untypischen Sucht, der Verbindung von einem nicht ausgeglichenen Lebensstil damit und wie man trotz Abhängigkeit "funktioniert". Und dass Daniel Schulz Essays kann, hat er uns bereits 2018 mit seinem Essayband "Wir waren wie Brüder" über das Aufwachsen im ländlichen Ostdeutschland zur Zeit der Baseballschlägerjahre bewiesen. Schulz spinnt in "Nachts gehört mein Leben mir" für SWR Kultur kunstvoll und selbstkritisch, wie die Liebe zu seinem Hobby ihn vor ungeahnte Abgründe beförderte.

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"Nachts gehört mein Leben mir"
Sendung: Essay
Produktion: SWR Kultur

Kokainsüchtige im Talk

Hagen Decker und John Cook haben sich in einer Therapieeinrichtung kennengelernt. Decker war einst erfolgreicher Regisseur, Cook Grafiker. Nach jahrzehntelanger Kokainsucht haben die beiden vieles verloren, wie Beziehungen, Familie und Geld. Nun reden sie in ihrem Podcast jede Woche über einen anderen Aspekt ihrer Sucht, manchmal auch mit Gästen. In der aktuellen Folge geht es um Zeit, wie sie sich während des Konsums angefühlt hat und wie sie jetzt genutzt wird.

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"Sucht & Süchtig"
Produktion: ARD

Kontrolliertes Trinken

Neben dem Rauchen ist Alkohol das am meisten verbreitete Suchtmittel in Deutschland. Und: Viele Menschen brauchen Jahre, bis sie realisieren, dass sie wirklich süchtig sind. Wie also aufhören? Lange war die einzige Antwort darauf Abstinenz, heutzutage hat sich das Bild allerdings verändert. Im Psychologiepodcast der ARD "Wie wir ticken" geht es um nicht-klassische Wege aus der Alkoholsucht, unter anderem der kontrollierte Konsum.

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"Wie wir ticken - Euer Psychologie Podcast"
Produktion: ARD

Über mich Ich bin Torben Tanne, lebe in Halle und liebe Radio und gute Podcastformate. Neulich habe ich auch die ARD Audithek App für mich entdeckt und höre querfeldein alles über Pop- und Subkultur, spannende Recherchen mit guten Storytelling und kreative Hörspiele.

Psychologische Hilfe für Betroffene und Angehörige

Wem es nicht gut geht, sollte sich seinen Angehörigen und seinem Hausarzt anvertrauen.

Sind Sie oder jemand aus Ihrem Umfeld vermutlich von Sucht betroffen? Dann können Sie sich jetzt Hilfe suchen.

  • Bundesweite Sucht & Drogen Hotline, Tel.: 01806 313031 (20 Cent pro Minute aus dem Mobil- und Festnetz)


  • Infotelefon zur Suchtvorbeugung: 0221 89 20 31 (Preis entsprechend der Preisliste ihres Telefonanbieters für Gespräche in das deutsche Festnetz)
  • Telefonberatung zur Rauchentwöhnung: 0800 8 31 31 31 (kostenfreie Servicenummer)
  • Telefonberatung zur Glücksspielsucht: 0800 1 37 27 00 (kostenfreie Servicenummer)


Oder suchen Sie jetzt eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe.

 

Dieses Thema im Programm: MDR Aktuell | 31. Mai 2024 | 10:21 Uhr

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