Streaming-Highlights Die vier besten Filme und Dokus im Januar – Musik und ihre Geschichten

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Wer von Leonard Cohens Stimme nicht berührt wird, hat vermutlich ein Herz aus Holz. Doch bevor Cohen als Sänger und Songschreiber Weltruhm erreichte, lebte er Anfang der 60er-Jahre auf der griechischen Insel Hydra, um Schriftsteller zu werden. 

Dort verliebte er sich in die verheiratete junge Mutter Marianne Ihlen, die beide vor existenzielle Fragen stellte und den Kanadier zu einigen seiner schönsten Songs inspirierte. Im Mittelpunkt stehen die Träume der Jugend, die sich mit gesellschaftlichen Erwartungen konfrontiert sehen. Die sechsteilige Serie begleitet das Paar beim Ringen um die Kunst und um sich selbst bis zum Umzug Cohens nach New York, wo er endlich Musiker werden will.

Jetzt ist sie weg, doch die Fantastischen Vier sind immer noch am Start. Seit über dreißig Jahren sind die vier deutschen HipHop-Urgesteine in den Charts zu Hause! Doch wie jede Langzeitbeziehung hat auch die der Fanta Vier ihre Tücken und Durststrecken.

Die beiden Journalisten Nils Dampz und Felix Leibelt begleiten die Band schon seit vielen Jahren. Durch diese Vertrautheit gelang den beiden ein intensives Portrait, das neben den Erfolgsmomenten auch Sinnkrisen, Schreibblockaden und "Beziehungstricks" einfängt. So hat es ganze sechs Jahre gedauert, bis ihr letztes Album fertig wurde … Natürlich gibt es auch jede Menge Hits zu hören, die wirklich Jede und Jeder kennt. 

Diese Dokumentation ist das Portrait eines Getriebenen. Udo Jürgens lebte für die Musik, mit Haut und Haaren. Seine Konzerte beendete er rituell im weißen Bademantel, der den Schweiß seiner energetischen Bühnenshow auffing. Ein Musikgenie, das mehr als 1.000 Lieder schrieb, ein Frauenheld, ein Zweifelnder. Der Begriff "Schlager" war viel zu eng für seine tiefsinnigen Texte, seine Vorbilder waren Frank Sinatra, Sammy Davis jr. oder Dean Martin – Showgrößen, denen außer Udo Jürgens hier niemand das Wasser reichen konnte (Harald Juhnke vielleicht, aber der reichte eher Whisky als Wasser).

Die Doku zeigt viele bislang unveröffentlichte Fotos, Briefe und Tagebucheinträge und gibt exklusive Einblicke in das schillernde Leben des Entertainers, der sich vor zehn Jahren für immer von der Bühne des Lebens verabschiedete. 

Meine letzte Empfehlung ist keine klassische Musikdoku. Doch wenn die Geschichte des VICE-Magazins erzählt wird, geht es ganz klar um Sex & Drugs & Rock ‘n‘ Roll! Denn was als Spaßprojekt dreier Arbeitsloser in Montreal begann, wurde in Windeseile zu einer Institution der Popkultur nach der Jahrtausendwende – und zu einem internationalen Medienkonzern.

Wenn eine Geschichte bei VICE erscheinen sollte, musste sie vor allen Dingen eines sein: spektakulär. Übersetzt heißt "vice" übrigens "Laster". Doch nicht alles, was hier erst in Print-, später in Onlineversion erschien, war Hedonismus und Lifestyle-Chaos. Auch die investigativen Recherchen waren ein Grund, weshalb VICE zu DEM Medium für die Gen Y wurde. Bis, ja bis die Realität des global business den Punk-Rock-Journalismus in die Knie zwang. Die deutsche Ausgabe des Magazins meldete 2024 Insolvenz an. Die dreiteilige Doku lässt Aufstieg und Niedergang dieses Popkulturphänomens noch einmal Revue passieren.