Soldaten der Wagner Gruppe auf einem Panzer, umringt von Schaulustigen.
Tausende Wagner-Söldner ziehen nach dem Aufruf ihres Chefs, Jewgeni Progischin, Richtung Moskau. Prigoschin bricht nach der Vermittlung von Belarus seinen Aufstand ab. Bildrechte: IMAGO / ITAR-TASS

Russischer Angriff auf die Ukraine Juni 2023: Prigoschin zettelt erfolglos Revolte gegen Putin an

30. Juni 2023, 22:45 Uhr

Aufstand der Wagner-Söldner, ein wichtiger Staudamm im Süden der Ukraine wird zerstört. Russland setzt seine Drohnenangriffe auf ukrainische Städte fort. Bei einem Raketeneinschlag in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk sterben mindestens zwölf Menschen. Ein Überblick über die Ereignisse im Juni 2023.

Inhalt des Artikels:

30. Juni: Lawrow wirft Ukraine gefährliches Spiel um AKW Saporischschja vor

Der russische Außenminister Sergej Lawrow wirft der Ukraine vor, ein gefährliches Spiel mit dem Atomkraftwerk Saporischschja zu treiben. Die Regierung in Kiew verbreite "reine Lügen" mit Stellungnahmen, in denen angedeutet werde, dass Russland das AKW sprengen wolle. Die ukrainische Armee erzielt im Gebiet Saporischschja weitere "Teilerfolge" bei ihrer Offensive im Süden. Die Ukraine will ihre Verteidigung an der Grenze zu Belarus im Norden des Landes verstärken.

29. Juni: Russland lässt Schicksal von General Surowikin offen

Nach Berichten der britischen "Financial Times" über eine Festnahme des russischen Top-Generals Sergej Surowikin lehnt das Präsidialamt in Moskau eine Stellungnahme zu dessen Schicksal ab. Behörden melden zwei Tote und zwei Verletzte nach einem russischen Luftangriff auf Cherson. Der ukrainische Generalleutnant Serhij Najew fordert die Bevölkerung an der russischen Grenze dazu auf, das Gebiet zu verlassen. Die russischen Streitkräfte töten bei ihrem Angriff auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk am Dienstag nach eigenen Angaben zwei ukrainische Generäle. Die ukrainische Armee meldet Vorstöße bei der Offensive an den Rändern von Bachmut.

28. Juni: Tote bei Raketenangriffen auf Kramatorsk und Region Charkiw

Bei russischen Raketenangriffen auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk sterben mindestens zwölf Menschen, darunter drei Kinder. Russische Raketenangriffe in der Region Charkiw kosten nach ukrainischen Berichten drei Menschen das Leben. Der Kreml hat einen US-Medienbericht als "Spekulation" zurückgewiesen, wonach Russlands Vize-Generalstabschef Sergej Surowikin von dem Aufstandsplan des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin vorab gewusst haben soll. Litauen sagt der Ukraine Flugabwehrsysteme, Mannschaftstransportwagen und Millionen Schuss Munition zu.

27. Juni: Putin bedankt sich bei Soldaten für verhinderten "Bürgerkrieg"

Nach der Meuterei der Gruppe Wagner dankt Russlands Präsident Wladimir Putin russischen Soldaten, durch ihren Einsatz einen "Bürgerkrieg" verhindert zu haben. Die russische Nationalgarde soll mit schweren Waffen und Panzern ausgerüstet werden. Die USA sagen der Ukraine weitere Militärhilfen in Höhe von einer halben Milliarde Dollar (460 Millionen Euro) zu. Das neue Rüstungspaket umfasst auch Schützenpanzer, gepanzerte Fahrzeuge sowie Patriot- und Himars-Munition. Russische Kampfjets halten taktische Übungen über der Ostsee ab, bei denen aus der Luft auf Marschflugkörper und feindliche Flugzeugattrappen gefeuert wird.

26. Juni: Wagner-Kämpfer können sich laut Putin russischer Armee anschließen

Putin bietet den Wagner-Söldnern an, sich der russischen Armee anzuschließen oder nach Belarus zu gehen. Der Anführer der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, bezeichnet seine zurückliegende Revolte nicht als Umsturzversuch gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Die ukrainische Gegenoffensive bei Bachmut macht nach britischen Militärexperten Fortschritte. Moskau hebt nach bewaffneten Wagner-Aufstand in Russland den Anti-Terror-Notstand wieder auf. Deutschland will in Litauen rund 4.000 Bundeswehr-Soldaten zusätzlich fest stationieren.

25. Juni: Wagner-Abzug aus Regionen weitgehend abgeschlossen

Die Wagner-Truppen ziehen sich nach Angaben russischer Regionalbehörden aus den Regionen zurück. In Woronesch läuft der Abzug "wie vorgesehen". Aus Lipezk und Rostow sind die Wagner-Kämpfer bereits komplett verschwunden. Unterdessen fehlt von Wagner-Chef Prigoschin seit seiner Abfahrt aus Rostow am Don mit einem SUV vorerst jede Spur. Nach Angaben russischer Militärblogger starben bei den Kämpfen im Zuge der Wagner-Meuterei mehrere Piloten. Insgesamt ist von 13 bis 20 getöteten Soldaten die Rede.

24. Juni: Aufstand der Wagner-Söldner

Der Chef der Wagner-Söldnergruppe, Jewgeni Prigoschin, verkündet, nach einem Angriff Russlands auf seine Truppen gegen die Militärführung in Moskau vorzugehen. Tausende seiner Söldner machen sich auf den Weg nach Moskau, Teile der Armee schließen sich ihnen offenbar an. Es kommt zu Kämpfen in Russland. Etwa 200 Kilometer vor Moskau beordert Prigoschin seine Männer zurück, angeblich, um ein Blutvergießen zu verhindern. Im Gegenzug wird die Anklage gegen ihn und seine Männer fallengelassen. Laut Kreml wird zudem vereinbart, dass Prigoschin nach Belarus zieht.

23. Juni: Rheinmetall liefert 20 weitere Schützenpanzer

Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall kündigt an, noch in diesem Sommer 20 weitere Schützenpanzer des Typs Marder an die Ukraine zu liefern. Das ukrainische Militär meldet bei seiner Offensive im Süden des Landes weitere Geländegewinne. Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin widerspricht erstmals der offiziellen russischen Begründung für den Angriff auf die Ukraine. Laut Medienberichten errichtet Russland eine provisorische Brücke zur Halbinsel Krim.

22. Juni: Russische Behörden melden Schäden durch Angriff auf Krim-Brücke

Eine Brücke zwischen der annektierten Halbinsel Krim und einem ebenfalls russisch besetzten Teil der Region Cherson wird nach russischen Angaben bei einem ukrainischen Angriff beschädigt. Die Vereinten Nationen setzen die russischen Streitkräfte und ihnen angegliederte bewaffnete Gruppen wegen der Verletzung von Kinderrechten im Ukraine-Krieg auf ihre "Liste der Schande". Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht zwei Wochen nach Beginn der Offensive von Fortschritten, räumt aber harten russischen Widerstand ein.

21. Juni: Hilfen für die Ukraine bei der Wiederaufbaukonferenz beschlossen

Bei der Ukraine Recovery Conference kündigt Außenministerin Annalena Baerbock eine Wiederaufbau-Offensive für die Ukraine an. Deutschland will der Ukraine Hilfen in Höhe von 381 Millionen Euro für humanitäre Unterstützung im laufenden Jahr zukommen lassen. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen gibt bei der Konferenz außerdem bekannt, dass die EU russisches Vermögen für die Unterstützung der Ukraine einsetzen wird. Unterdessen einigt sich die EU auf ihr elftes Sanktionspaket gegen Russland, um gegen die Umgehung von bereits erlassenen Sanktionen vorzugehen.

20. Juni: Kiew beziffert Schaden am Kachowka-Staudamm mit 1,2 Milliarden Euro

Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms am 6. Juni hat nach ukrainischer Darstellung Schäden in Höhe von 1,2 Milliarden Euro verursacht. Umweltminister Ruslan Strilets sagt bei einer Videokonferenz mit seinen EU-Kollegen: "Es gibt Dinge, die wir nie werden wiederherstellen können." Russland weitet per Gesetz Amnestien für Straftäter aus, die in den Krieg gegen die Ukraine ziehen. Die westukrainische Stadt Lwiw wird nach Angaben von Bürgermeister Andrij Sadowyj Ziel eines russischen Luftangriffs.

19. Juni: Russland meldet ukrainische Angriffe in Grenzregion

Die russische Region Belgorod ist nach Angaben ihres Gouverneurs erneut unter ukrainischen Beschuss geraten. Auch der Gouverneur der russischen Region Kursk meldet ukrainische Angriffe. Das ukrainische Militär erklärt, die Gegenoffensive laufe nach Plan. Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj räumt aber "eine schwere Lage" und "erbitterten Widerstand" der russischen Truppen ein. Unterdessen kündigt der in Russland vor Gericht stehende Kreml-Kritiker Alexej Nawalny eine neue Anti-Kriegs-Kampagne an.

18. Juni: Großbritannien sichert Ukraine 16 Millionen Pfund für Cyberabwehr zu

Großbritannien will sein Programm zur Unterstützung der ukrainischen Cyberabwehr ausweiten. Die Regierung kündigt an, 16 Millionen Pfund zusätzlich zur Verfügung zu stellen. Das ukrainische Militär nimmt nach Angaben der russischen Besatzungsmacht im Gebiet Saporischschja unter großen Verlusten das Dorf Pjatychatky ein. Das ukrainische Militär zerstört nach eigenen Angaben ein Munitionslager in der Nähe der russisch besetzten Hafenstadt Henitschesk.

17. Juni: Afrikanische Delegation ohne Erfolg

Eine Delegation mit Regierungschefs und weiteren Vertretern aus mehreren Ländern Afrikas besucht nach der Ukraine auch Russland und ruft Präsident Wladimir Putin zu Friedensverhandlungen auf. Putin unterbricht die Reden seiner Gäste und wiederholt seine Ansicht, wonach die Ukraine und der Westen den Konflikt ausgelöst hätten, lange bevor Russland in die Ukraine einmarschiert sei. Auch am weltweiten Anstieg der Lebensmittelpreise sei der Westen schuld.

16. Juni: Russland hat erste Atomsprengköpfe nach Belarus geschickt

Russland hat nach Angaben von Präsident Wladimir Putin die ersten Atomsprengköpfe nach Belarus geschickt. Die im März angekündigte Stationierung aller Sprengköpfe soll dem russischen Staatschef zufolge bis Jahresende abgeschlossen sein. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erteilt einem schnellen Bündnisbeitritt der Ukraine eine Absage. Bei einem ukrainischen Angriff auf einen russischen Kommandoposten wird nach Informationen britischer Geheimdienste ein russischer Generalmajor getötet.

15. Juni: Russland kündigt "Wahlen" in besetzten Regionen an

Russland kündigt für die annektierten Regionen in der Ukraine "Wahlen" am 10. September an. UN-Experten werfen der russischen Armee systematische Folter vor. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA sieht durch den Bruch des Kachowka-Staudamms vorerst keine akute Gefahr für das AKW Saporyschschja durch Kühlwasserknappheit. Die Ukraine meldet bei ihrer Offensive Geländegewinne. Die USA und drei weitere Nato-Verbündete wollen der Ukraine neue Flugabwehrsysteme liefern.

14. Juni: Tote und Verletzte nach russischem Raketenangriff auf Odessa

Bei russischen Luftangriffen in der Ukraine kommen mindestens sechs Menschen ums Leben. Die Ukraine meldet Fortschritte bei ihrer Gegenoffensive gegen die russischen Streitkräfte bei Bachmut und Saporischschja. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert, die Zulieferung von Bauteilen für die russische Raketenproduktion zu unterbinden. Nach Aussage der Vereinten Nationen führt die Zerstörung des Kachowka-Staudamms zu einer schweren humanitären Krise in den überschwemmten Gebieten.

13. Juni: Erneut viele zivile Opfer durch Raketenbeschuss

Die Ukraine beklagt erneut viele zivile Opfer durch Raketenbeschuss. Auch Krywyj Rih, die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, wird von massiven russischen Raketenangriffen erschüttert. Dabei sterben mehrere Menschen. Offiziellen Angaben zufolge wird unter anderem ein mehrstöckiges Wohnhaus in der südöstlichen Großstadt getroffen. Auch die Zahl der Hochwasseropfer steigt eine Woche nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms weiter. Derweil soll die Ukraine aus der EU weitere Darlehen zur Beseitigung von Kriegsschäden bekommen.

12. Juni: Moskau nimmt Kadyrows Privatarmee unter Vertrag

Das russische Verteidigungsministerium nimmt nach eigenen Angaben eine erste Privatarmee unter Vertrag: Ein entsprechendes Abkommen mit der Spezialeinheit Achmat sei unterzeichnet worden. Achmat gilt als Privatarmee des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow. Derweil fordern die führenden deutschen Friedensforscher von Deutschland und der Nato eine langfristige militärische Unterstützung der Ukraine. Und: Ein ehemaliger russischer Wagner-Söldner kämpft jetzt für die Rebellen auf Seiten Kiews.

11. Juni: Ukrainer erobern Dorf im Gebiet Donezk zurück

Nach Militärangaben aus Kiew befreien ukrainische Soldaten den Ort Blahodatne im größtenteils von Russland besetzten Gebiet Donezk. Der Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, erklärt, dass seine Kämpfer keinen Vertrag mit dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu unterzeichnen. In der Region Cherson im Süden der Ukraine geht das Hochwasser, ausgelöst durch die Zerstörung des Staudamms am Dnipro, zurück. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko fordert weitere Panzerlieferungen aus Deutschland.

10. Juni: Selenskyj bestätigt Start der Gegenoffensive

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigt auf einer Pressekonferenz den Start der ukrainischen Gegenoffensive. Nach Angaben des Militärs ist die ukrainische Armee bei Bachmut an einigen Stellen bis zu 1,4 Kilometer vorgerückt. Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms sinkt der Wasserstand in Teilen der betroffenen Gebiete. Kanadas Premierminister Justin Trudeau sagt der Ukraine weitere Militärhilfen im Umfang von etwa 500 Millionen kanadischen Dollar zu.

9. Juni: Seismologen bestätigen Explosion an Kachowka-Staudamm

Norwegische Seismologen stellen am Kachowka-Staudamm zum Zeitpunkt seiner Zerstörung eine Explosion fest. Das bestätigen offenbar auch Satellitenbilder. Russland will ab Anfang Juli taktische Atomwaffen in Belarus stationieren. Nach russichen Angaben beginnt die Ukraine ihre lang angekündigte Gegenoffensive.

8. Juni: Wasserpegel in Kachowka-Stausee sinkt unter kritische Marke

Der Wasserpegel im Kachowka-Stausee sinkt unter 12,70 Meter. Damit kann dem Betreiber des Wasserkraftwerks zufolge die Kühlung des AKW Saporischschja nicht mehr gewährleistet werden. Selenskyj besucht das Gebiet Cherson nach dem Staudamm-Bruch. Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen und der WHO haben Schwierigkeiten, in das Überschwemmugsgebiet zu gelangen. Russland will Verteidigungsminister Sergej Schoigu zufolge eine Offensive der Ukraine in der Region Saporischschja abgewehrt haben. In der Ostukraine gibt es nach einem Angriff bei Donezk drei Tote.

7. Juni: Landwirtschaft und Kulturstätten nach Staudamm-Zerstörung bedroht

Am Tag nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms zeigen sich zunehmend die Ausmaße der Überflutungen: Nach ersten Schätzungen des ukrainischen Agrarministeriums sind allein am nördlichen Ufer des Dnipro etwa 10.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche betroffen. Im russisch besetzten Gebiet am südlichen Ufer werde ein Vielfaches dieser Fläche überflutet. Auch mehr als 20 Museen und Kulturstätten sind bedroht. Tausende Menschen fliehen vor den Wassermassen. Militärisch sieht sich die russische Armee nach dem Staudamm-Bruch bei Cherson im Vorteil. Bei Bachmut meldet die Ukraine unterdessen Vorstöße.

6. Juni: Schwere Überflutungen nach Zerstörung von Kachowka-Staudamm

Im Süden der Ukraine wird ein wichtiger Staudamm zerstört. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, dafür verantwortlich zu sein. In der Region kommt es zu schweren Überflutungen, zehntausende Menschen werden evakuiert. Der Streit zwischen der russischen Söldnertruppe "Wagner" und der russischen Armee erreicht nach Einschätzung britischer Geheimdienste ein "beispielloses Niveau". Nach den Explosionen an den Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee führen einem US-Medienbericht zufolge weitere Spuren in die Ukraine.

5. Juni: Russland will Beginn ukrainischer Offensive vereitelt haben

Russland wehrt eigenen Angaben zufolge eine erste Welle der ukrainischen Großoffensive ab. Der Chef der russischen Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, räumt Geländegewinne der ukrainischen Streitkräfte in der Nähe von Bachmut ein. Die Ukraine weist die russische Darstellung zurück, sie habe eine Gegenoffensive in der Donezk-Region eingeleitet. Derartige Berichte sollten nur von den russischen Verlusten nahe der Stadt Bachmut ablenken, erklärt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar. Die Gegend um Bachmut bleibe das "Epizentrum" der Kämpfe.

4. Juni: Wagner-Chef Prigoschin droht mit Alleingang in Belgorod

Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, kritisiert erneut die russische Armeeführung. Falls das Verteidigungsministerium in der Region Belgorod nicht schleunigst Ordnung schaffe, werde er dort mit seinem Söldnern einmarschieren. Nach einem russischen Angriff auf einen Vorort der ukrainischen Millionenstadt Dnipro finden Rettungskräfte die Leiche eines zweijährigen Mädchens unter den Trümmern eines Hauses. 22 Menschen werden verletzt. Die russischen Streitkräfte beschießen nach ukrainischen Angaben einen Flugplatz im Zentrum des Landes.

3. Juni: Prigoschin beklagt "Chaos" in russischer Militärführung

Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, wirft dem Verteidigungsministerium in Moskau in der Grenzregion Belgorod Versagen vor. Nach Ansicht britischer Militärexperten können die russischen Streitkräfte in der Ukraine nach dem Abzug der Wagner-Gruppe weniger flexibel agieren. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisiert, dass es zu wenige Bunker und Notunterkünfte für die Bürger in Kiew gibt. Bei erneuten Luftangriffen auf Belgorod sterben nach Angaben der dortigen Behörden mindestens zwei Menschen.

2. Juni: Verletzte und Tote nach Angriff auf russische Grenzregionen

Bei einem Angriff in der russischen Grenzregion Belgorod werden dem Gouverneur zufolge zwei Menschen getötet. In der weiter nördlich gelegenen westrussischen Region Smolensk berichtet der dortige Gouverneur von Angriffen durch Langstrecken-Drohnen. In der Ukraine ist die Hauptstadt Kiew wieder Ziel russischer Marschflugkörper und Kampfdrohnen. Der ukrainischen Luftverteidigung zufolge können alle Flugkörper abgefangen werden. Britische Geheimdienstexperten sehen die russische Militärführung zunehmend im Dilemma, die Verteidigung der eigenen Grenzregionen zu verstärken oder die Stellungen in der Ukraine.

1. Juni: Blinken will Ukraine an Nato-Standard heranführen

Die Nato berät auf einem Treffen in Oslo über die Beitrittsperspektive für die Ukraine. Generalsekretär Jens Stoltenberg sagt, man sei sich einig, dass die Ukraine dem Bündnis beitreten werde. Zuvor müsse aber sichergestellt werden, dass sie den russischen Angriffskrieg überlebe und als Gewinnerin daraus hervorgehe. US-Außenminister Anthony Blinken kündigt an, dass der Nato-Gipfel im Juli in Vilnius ein umfassendes Paket aus militärischer und politischer Unterstützung beschließen wird. Es sei wichtig, die Ukraine an die Standards des Militärbündnisses heranzuführen.

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 01. Juni 2023 | 06:00 Uhr

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