Raketensystem Iskander-M der Streitkräfte Russlands
Russisches Raketensystem Iskander-M (Archivbild von 2022): Die 9M723-Raketen des Systems können auch Nuklearsprengköpfe verschießen. Bildrechte: IMAGO/SNA

Ukraine-News Russland hat erste Atomsprengköpfe nach Belarus geschickt

16. Juni 2023, 19:22 Uhr

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

19:22 Uhr | Südafrikas Präsident ruft Ukraine und Russland zur Deeskalation auf

Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa hat zum Auftakt einer Friedensmission die Ukraine und Russland zur Deeskalation aufgerufen. "Dieser Krieg muss beendet werden und es sollte Frieden durch Verhandlungen geben", sagte Ramaphosa am Freitag in Kiew nach einem Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenkskyj. "Es muss eine Deeskalation von beiden Seiten geben."

Ramophosa sowie weitere afrikanische Staatschefs waren am Morgen in der Ukraine angekommen. Am Samstag will die Gruppe im Rahmen ihrer Friedensinitiative den russischen Präsidenten Wladimir Putin in St. Petersburg treffen. Ramaphosa hatte im Mai verkündet, dass sowohl Selenskyj als auch Putin dem Empfang einer afrikanischen Friedensmission zugestimmt hätten.

19:16 Uhr | Nato will Pipelines und Datenkabel im Meer besser überwachen

Die Nato-Verteidigungsminister haben Pläne für einen besseren Schutz von Pipelines und Datenkabeln in den Meeren gebilligt. Wie Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel mitteilte, soll ein maritimes Zentrum für die Sicherheit kritischer Unterwasser-Infrastruktur aufgebaut werden. Entstehen soll es demnach beim Marinehauptquartier der Nato in Northwood bei London.

Geplant ist Stoltenberg zufolge unter anderem ein neues Überwachungssystem. Es werde sowohl für Teile des Atlantiks zuständig sein, als auch für Gebiete in der Nordsee, der Ostsee, im Mittelmeer und im Schwarzen Meer. Hintergrund sind der Nato zufolge Informationen darüber, dass russische Schiffe kritische Infrastruktur im Bündnisgebiet kartiert haben.

19:04 Uhr | Stoltenberg schließt Nato-Einladung für Ukraine in Vilnius aus

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat einem schnellen Bündnisbeitritt der Ukraine eine Absage erteilt. Nach einem Treffen der Verteidigungsminister in Brüssel sagte der Norweger, man werde bei dem Gipfel in Vilnius nicht über eine Einladung diskutieren. Stattdessen werde ein neuer Nato-Ukraine-Rat eingerichtet. Dieser werde erstmals in der litauischen Hauptstadt gemeinsam mit den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj tagen. Der Rat solle auf Augenhöhe Verhandlungen über die transatlantische Sicherheit ermöglichen.

Unter anderem die USA und Deutschland sind gegen einen Nato-Beitritt der Ukraine, solange der Krieg mit Russland anhält. Der Nato-Gipfel in Vilnius findet in knapp vier Wochen statt.

18:05 Uhr | Russland hat erste Atomsprengköpfe nach Belarus geschickt

Russland hat nach Angaben von Präsident Wladimir Putin die ersten Atomsprengköpfe nach Belarus geschickt. "Die ersten Atomsprengköpfe sind auf das Gebiet von Belarus geschickt worden", sagte Putin beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg und konkretisierte damit die von Moskau im März angekündigte Stationierung von Atomwaffen in dem Nachbarland. "Das sind nur die ersten, bis zum Ende des Sommers, bis zum Ende des Jahres werden wir den Prozess vollständig abgeschlossen haben."

Zugleich betonte Putin erneut, dass er weiterhin keinen Grund für einen Einsatz von Atomwaffen sehe. Theoretisch sei dies möglich, wenn russisches Territorium gefährdet sei. Atomwaffen würden aber nur eingesetzt, wenn die Existenz des russischen Staates bedroht sei, sagt der russische Staatschef.

17:33 Uhr | Nato kann sich nicht auf Russland-Strategie einigen

Die Nato ist vorerst mit dem Versuch gescheitert, sich auf eine neue Russland-Strategie zu verständigen. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte nach dem zweitägigen Treffen der Verteidigungsminister der Mitgliedsstaaten in Brüssel lediglich, man sei sich näher gekommen. Ein Nato-Diplomat sagte, die Türkei habe eine Einigung blockiert. Die Türkei habe ihr Veto wegen geografischer Festlegungen eingelegt. Dabei habe auch Zypern eine Rolle gespielt, sagte der Diplomat. Deren türkischer Teil ist international nicht anerkannt.

Ziel der Nato-Verteidigungsminister war es gewesen, erstmals seit dem Ende der Kalten Krieges einen Verteidigungsplan für den Fall eines Angriffs von Russland zu entwickeln. Auslöser der strategischen Neuausrichtung ist die russische Intervention in der Ukraine.

17:28 Uhr | Putin: Ukraine bald komplett von westlichen Waffenlieferungen abhängig

Die Ukraine wird nach Darstellung von Russlands Präsident Wladimir Putin bald über kein Kriegsmaterial aus eigener Herstellung mehr verfügen. Dann werde das Land komplett von Rüstungsgütern aus dem Westen abhängig sein, sagt er beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Die Armee der Ukraine sei chancenlos gegen die russische. Putin wiederholte eine frühere Darstellung, wonach die Ukraine bei den Kämpfen das Zehnfache an Verlusten im Vergleich zu Russland erleide.

14:43 Uhr | Russland will Getreideabkommen nicht vorzeitig beenden

Russland wird sich nach Angaben von Präsidentenberater Juri Uschakow nicht vorzeitig aus dem Getreideabkommen zurückziehen. Es sei unwahrscheinlich, dass Russland vor dem 17. Juli aussteige, sagt Uschakow Staatsmedien zufolge. Zugleich bekräftigen Vertreter der russischen Regierung, es gebe keinen Grund, das Abkommen zu den gegebenen Bedingungen zu verlängern. Außenminister Sergej Lawrow wird diesbezüglich von der Agentur Interfax mit den Worten zitiert: Wie könne etwas verlängert werden, was nicht funktioniere.

11:35 Uhr | Explosionen in Kiew

Mindestens zwei Explosionen haben Kiew erschüttert. Ein Reuters-Reporter berichtet von zwei Detonationen im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt.

Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko stammen die Explosionen von ukrainischen Luftabwehrsystemen. Es gebe keine Beschädigungen an Einrichtungen oder Gebäuden, schreibt er auf Telegramm. Zuvor hat Kiltschko von Detonationen im zentralen Stadtteil Podil berichtet und davor gewarnt, dass weitere russische Raketen auf Kiew abgefeuert worden seien.

10:55 Uhr | Putin plant Reise in die Türkei

Der russische Präsident Wladimir Putin will einem Agenturbericht zufolge "bald" in die Türkei reisen. Darauf hätte er sich mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan verständigt, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf einen Berater von Putin. Es wäre Putins erste Reise in ein Nato-Land seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar letzten Jahres. Über ein Datum sei aber noch nicht gesprochen worden, zitiert Interfax Putin-Berater Juri Uschakow.

Gegen Putin liegt wegen des Einmarschs in die Ukraine ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) vor. Die Türkei hat das Römische Statut zur Bildung des IStGH allerdings nicht unterzeichnet, weshalb Putin in der Türkei keine Gefahr drohen dürfte, verhaftet zu werden.

10:48 Uhr | Südafrikas Präsident für Friedensmission in Ukraine

Im Rahmen einer gemeinsamen Friedensinitiative mehrerer afrikanischer Staaten ist der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa am Freitag in der Ukraine eingetroffen. Ramaphosa sei am Bahnhof Nemitschajewe in der Region Kiew angekommen, teilte die südafrikanische Präsidentschaft im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. In der ukrainischen Hauptstadt wurden Vertreter noch sechs weiterer afrikanischer Staaten erwartet. Sie wollten als Gruppe mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenkskyj zusammenkommen. 

Am Samstag will die afrikanische Mission dann zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nach St. Petersburg weiterreisen. Ramaphosa hatte im Mai verkündet, dass sowohl Selenskyj als auch Putin dem Empfang einer afrikanischen Friedensmission zugestimmt hätten.

10:22 Uhr | Luftalarm über Kiew

In Kiew ist Luftalarm ausgelöst worden. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, dass russische Kalibr-Lenkwaffenraketen am Schwarzen Meer abgefeuert wurden. Sie flögen in den Norden Richtung Kiew.

09:44 Uhr | 65 weitere Raketen aus Deutschland

Deutschland stellt der Ukraine "unverzüglich" weitere 64 Lenkflugkörper für die Patriot-Systeme zur Verfügung. Das hat Verteidigungsminister Boris Pistorius am zweiten Tag des Treffens der Nato-Ressortchefs in Brüssel angekündigt. Das sei "ein ganz wichtiges Zeichen, um die erfolgreichen Bemühungen der ukrainischen Streitkräfte, die Luftverteidigung zu gewährleisten", zu unterstützen.

09:40 Uhr | Soldaten erhalten Boni für zerstörte Panzer

Russische Soldaten erhalten für die Zerstörung von Panzern westlicher Bauart einen Bonus. Das sei Teil eines größer angelegten Belohnungsprogramms, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Ende Mai hätten mehr als 10.000 russische Soldaten Boni für die Zerstörung von 16.000 Stück ukrainischen und westlichen Kriegsgeräts erhalten. Für ein gepanzertes Fahrzeug gebe es 50.000 Rubel (rund 545 Euro), für einen Panzer das Doppelte.

09:30 Uhr | Ausbildung ukrainischer Piloten für US-Kampfjets

Mehrere Dutzend Piloten sollen der Ukraine zufolge eine Ausbildung für US-Kampfjets vom Typ F-16 erhalten. Es werde alles dafür getan, dass das Training so bald wie möglich beginnen könne, sagt ein Sprecher der ukrainischen Luftwaffe. Die Ukraine fordert die modernen, von den USA gebauten Kampfjets; eine Entscheidung, ob sie welche bekommt, ist aber noch nicht gefallen.

08:32 Uhr | Russischer General angeblich getötet

Bei einem ukrainischen Angriff auf einen russischen Kommandoposten im Osten der Ukraine ist nach Informationen britischer Geheimdienste der russische Generalmajor Sergej Gorjatschew getötet worden. Der Generalstabschef der 35. Armee sei der erste russische General, der im Ukraine-Krieg dieses Jahr ums Leben gekommen sei, teilte das Verteidigungsministerium in London am Freitag mit.

08:18 Uhr | Drohnenangriff in Region Kursk

In der westrussischen Region Kursk nahe der Grenze zur Ukraine ist nach Behördenangaben infolge eines Drohnenangriffs das Lager einer Textilfabrik ausgebrannt. Dies teilte der regionale Zivilschutz am Freitag mit. Nach Medienberichten wurde zuerst ein Verwaltungsgebäude getroffen, von wo aus sich die Flammen auf das Lager ausweiteten. Menschen kamen den Angaben zufolge nicht zu Schaden.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Freitag, 16. Juni 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Alle anzeigen (240)

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 16. Juni 2023 | 06:00 Uhr

Mehr Politik in Osteuropa

Mehr aus Osteuropa

Nachrichten

Soldaten der 24. Mechanisierten Brigade installieren Panzerabwehrminen und nicht explosive Hindernisse entlang der Frontlinie in der Nähe der Stadt Chasiv Yar. mit Audio
Soldaten der 24. Mechanisierten Brigade installieren Panzerabwehrminen und nicht explosive Hindernisse entlang der Frontlinie in der Nähe der Stadt Chasiv Yar. Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukrainian 24th Mechanised Brigade via AP | Oleg Petrasiuk