Russland-Ticker Prigoschin ruft seine Truppen zurück
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24. Juni 2023, 22:30 Uhr
- Prigoschin ordnet Rückzug seiner Truppen an
- Explosion und Schüsse in Rostow gemeldet
- Russische Hubschrauber feuern auf Wagner-Konvoi bei Woronesch
- Putin spricht in TV-Ansprache von "Landesverrat" und "Meuterei"
- Wagner-Kämpfer besetzen Militäreinrichtungen in Rostow
- FSB wirft Prigoschin Aufruf zum "Bürgerkrieg" vor
- Weitere Nachrichten zum Ukraine-Krieg
Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.
22:30 Uhr | Offenbar Beginn des Abzugs aus Rostow
In der südrussischen Stadt Rostow haben Angehörige der Wagner-Truppe offenbar mit einem schrittweisen Abzug begonnen. Nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass verließen mehrere Fahrzeuge mit Kämpfern das Hauptquartier des russischen Militärkommandos Süd. Allerdings blieben schwere Fahrzeuge und Kampfwagen an einigen Verkehrsknotenpunkten der Stadt zunächst weiter in Stellung.
22:05 Uhr | Prigoschin geht nach Belarus, keine Anklage
Die russische Regierung hat eine Vereinbarung mit Jewgeni Prigoschin bestätigt. Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow sagte, diese beinhalte unter anderem, dass Prigoschin nach Belarus ziehe. Die Anklage gegen ihn werde fallengelassen, es werde auch keine Anklage gegen seine Söldner erhoben. "Wir haben immer ihre heldenhaften Taten an der Front respektiert," sagte Peskow.
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko habe seine Vermittlung angeboten, da er Prigoschin seit etwa 20 Jahren persönlich kenne. Russlands Präsident Wladimir Putin habe dem zugestimmt. Mit der Vereinbarung sollten weitere Verluste vermieden werden. Der Kreml danke Lukaschenko für seine Dienste als Vermittler.
21:23 Uhr | Selenskyj ruft Russen zu Putin-Sturz auf
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Russen in seiner täglichen Videobotschaft zum Sturz von Präsident Wladimir Putin aufgerufen. Auf Russisch sagte er: "Je länger dieser Mensch im Kreml ist, desto größer wird die Katastrophe." Je länger die russischen Truppen in der Ukraine seien, desto mehr Verwüstung würden sie später nach Russland bringen. Der Sieg der Ukraine sei "gewiss".
Gleichzeitig forderte Selenskyj den Westen auf, ohne Rücksicht auf Moskau der Ukraine jetzt F-16-Kampfjets und Raketen mit größerer Reichweite zu liefern. Sein Land schütze Europa vor dem "russischen Chaos". Außerdem solle die Nato die Ukraine aufnehmen.
21:07 Uhr | Experte: Größte Krise in Putins Herrschaft
Russland-Analyst Nigel Gould-Davies von der Londoner Denkfabrik International Institute for Strategic Studies hat den Wagner-Aufstand als "die größte Krise von Putins Präsidentschaft" bezeichnet. Prigoschin habe mit der Meuterei direkt und öffentlich die Rechtfertigung von Russlands Präsidenten für den Angriffskrieg gegen die Ukraine untergraben sowie die reguläre Armee lächerlich gemacht. Der Kremlchef sei schwer beschädigt worden.
Für die Eskalation sei Putin selbst verantwortlich: Prigoschins Aufstieg sei nämlich ausschließlich Putins Schirmherrschaft zu verdanken. Putin sei unentschlossen gewesen und habe damit den internen Konflikt zwischen Prigoschin sowie der regulären Militärführung um Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow noch angeheizt, sagte Gould-Davies. "Nach dem Beginn der Invasion in der Ukraine ist dies ein weiteres Beispiel für Putins schlechtes Urteilsvermögen." Der interne Konflikt ermutige die ukrainischen Truppen und demoralisiere die russischen.
19:40 Uhr | Moskau-Korrespondentin: Rückzug vielleicht von vornherein so geplant
Die Moskau-Korrespondentin der ARD, Ina Ruck, vermutet, dass der Vormarsch der Wagner-Truppen nach Moskau möglicherweise nie vollzogen werden sollte. Im Gespräch mit MDR AKTUELL sagte sie, vielleicht sei die Aktion von vornherein mit einem Rückzug geplant gewesen. Prigoschin habe möglicherweise verhindern wollen, sich dem russischen Verteidigungsministerium unterstellen zu müssen. Oder der Abbruch der Aktion sei eine Art Notbremse für Prigoschin gewesen, auch, weil bereits Truppen aus Tschetschenien auf dem Weg waren, um die Söldner zu bekämpfen.
Ruck zufolge standen Prigoschins Söldner nach dessen Angaben bereits 200 Kilometer vor Moskau.
19:30 Uhr | Prigoschin ruft seine Truppen zurück
Jewgeni Prigoschin beordert seine Wagner-Truppen zurück in ihre Stützpunkte. In einer Audio-Botschaft auf Telegram sagte er, damit wolle er Blutvergießen vermeiden. "Unsere Kolonnen drehen um und gehen in die entgegengesetzte Richtung in die Feldlager zurück."
Zuvor hatte der Pressedienst des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko mitgeteilt, dass dieser Prigoschin überzeugt habe, aufzugeben. In einer Pressemitteilung des Präsidialamts heißt es: "Prigoschin hat den Vorschlag von Belarus' Präsident Alexander Lukaschenko zum Anhalten seiner Bewaffneten aus der Wagner-Truppe und weiteren Schritten zur Deeskalation angenommen." Lukaschenko habe sich in Absprache mit Russlands Präsident Wladimir Putin als Vermittler eingeschaltet. Für die Wagner-Kämpfer gebe es Sicherheitsgarantien.
Prigoschin erwähnte Lukaschenko in seiner Sprachnachricht nicht. Ob Prigoschin Zugeständnisse gemacht oder in Aussicht gestellt wurden, um den Vormarsch auf Moskau zu stoppen, ist noch unklar.
19:17 Uhr | Ukraine nutzt Situation für Gegenangriffe
Die Regierung in Kiew hat neue Offensiven im Osten der Ukraine gestartet, um die russische Armee zurückzudrängen. Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar sagte, die Armee gehe gegen russische Stellungen in der Nähe von Städten wie Orichowo-Wasyliwka, Bachmut und Klischtschiwka in der Region Donbass vor. Es gebe "Fortschritte in allen Richtungen".
19:09 Uhr | Offenbar keine Kämpfe in Lipezk
Im Gegensatz zur weiter südlich gelegenen Region Woronesch gibt es bislang keine Berichte über Kämpfe in der Region Lipezk. Auf Videos waren in den Straßengraben gekippte Lastwagen zu sehen. Diese waren offenbar als Straßensperre aufgebaut worden, um die Söldnereinheit aufzuhalten. Auf weiteren Videos war zu sehen, wie Straßen aufgerissen und tiefe Gräben ausgehoben wurden. Der Krisenstab der Region Lipezk bestätigte, dass einige Straßen beschädigt worden seien, um den Vormarsch der Wagner-Truppen zu bremsen.
18:56 Uhr | Insider macht Angaben zu Truppenstärke
Der Wagner-Konvoi, der sich aktuell Moskau nähert, umfasst angeblich etwa 5.000 Kämpfer. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine Person im Umfeld der Separatisten-Führung in Donezk. Demnach wird der Konvoi vom hochrangigen Wagner-Kommandeur Dmitri Utkin geleitet und plant, Stellung in einer bebauten Gegend zu beziehen.
In Rostow halten sich dem Insider zufolge derweil mehr als 5.000 Wagner-Söldner auf. Insgesamt verfüge die Gruppe über weniger als 25.000 Kämpfer.
18:44 Uhr | Strack-Zimmermann: Aktion lang geplant
Für die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, ist der Aufstand der russischen Wagner-Söldner keine spontane Aktion. Die FDP-Politikerin sagte am Samstag MDR AKTUELL, man könne sicherlich sagen, dass Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin dies lange vorbereitet habe. Prigoschin baue dabei vermutlich auch auf Teile der russischen Armee, die durchaus frustriert sein könnten.
Russlands Präsident Wladimir Putin müsse fürchten, "dass auch die Staaten, die zur russischen Föderation gehören, oder ganz dicht an ihm dran sind, plötzlich ins Schlingern geraten. "Wenn erstmal ein Riss in der ganzen Situation ist, dann ist das für ihn natürlich von größter Dramatik." Für die Ukraine könne die Situation hilfreich sein, sagte Strack-Zimmermann. Es sei aber noch zu früh, dies zu beurteilen.
18:36 Uhr | Biden berät mit Scholz, Macron und Sunak
US-Präsident Joe Biden hat mit Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Rishi Sunak über die Lage in Russland beraten. Laut US-Präsidialamt haben die Staats- und Regierungschefs dabei ihre beständige Unterstützung der Ukraine bekräftigt. US-Außenminister Antony Blinken habe unterdessen mit seinem türkischen Amtskollegen Hakan Fidan telefoniert.
18:25 Uhr | Medwedew: Söldner planen Staatsumsturz
Die Aufständischen der Söldner-Truppe Wagner planen nach Angaben des Vizechefs des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, einen Staatsumsturz.
Der frühere russische Staatschef sagte nach Angaben russischer Agenturen: "Es ist offensichtlich, dass es sich um eine gut durchdachte und geplante Operation handelt, deren Ziel es ist, die Macht im Lande zu übernehmen." Medwedew schloss nicht aus, dass am Aufstand auch frühere Mitglieder russischer Eliteeinheiten des Militärs beteiligt sein könnten – oder auch ausländische Spezialisten. Das zeige das hohe Niveau der Vorbereitung des Aufstandes und die gute Kontrolle der Truppenbewegungen.
18:23 Uhr | Frankreich warnt vor Reisen nach Russland
Frankreich rät von sämtlichen Reisen nach Russland ab. Das Außenministerium in Paris erklärte, diese Warnung gelte angesichts der hohen Volatilität der militärischen Lage und der Sicherheitslage in dem Land.
18:16 Uhr | Steigender Ölpreis erwartet
Experten sagen wegen der Krise in Russland für die kommende Handelswoche höhere Öl- und Rohstoffpreise sowie Druck auf die Aktienmärkte voraus.
Der Chefstratege von Interactive Brokers, Steve Sosnick, sagte: "Trotz des Embargos gegen Russland verkauft Russland immer noch viele Rohstoffe an Länder wie China und trägt zur weltweiten Versorgung bei. Es ist zu erwarten, dass die Preise für Öl und andere wichtige Rohstoffe steigen werden. Wenn die Ölpreise stark ansteigen, wird dies in der Tat die Aktien belasten und die Angst vor einer Stagflation wieder aufleben lassen."
Michael Purves von Tallbacken Capital Advisors sagte: "Diese Art von geopolitischen Schocks sind oft nur von kurzer Dauer und haben normalerweise keine großen Auswirkungen auf den US-Aktienmarkt. Aber dieses Mal könnte das der Fall sein, weil die Aktien so hoch gestiegen sind." Auch er erwartete höhere Rohstoffpreise. Die ersten Folgen dürften sich am Sonntagabend zeigen.
17:39 Uhr | Montag arbeitsfrei in Moskau
Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin hat den kommenden Montag zum arbeitsfreien Tag erklärt, um "Risiken zu minimieren".
Es gebe lediglich einzelne Ausnahmen. Er nannte die Lage schwierig und rief die Bevölkerung auf, sich angesichts eines Anti-Terror-Einsatzes möglichst nicht durch die Stadt zu bewegen. Es sei möglich, dass Straßen gesperrt würden.
17:24 Uhr | Medwedew besorgt um Atomwaffen
Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat die Sicherheit der russischen Atomwaffen angesprochen. Der Nachrichtenagentur RIA sagte er, die ganze Welt stünde am Rande einer Katastrophe, wenn diese in die Hände von "Banditen" fallen sollten.
17:21 Uhr | Experte: Interner Militär-Machtkampf
Severin Pleyer von der Hamburger Helmut-Schmidt-Universität sieht in Russland aktuell eine Situation, "die weit über die Gruppe Wagner hinausgeht". Es sei ein interner Machtkampf zwischen der inneren Riege des Militärs um Wladimir Putin.
17:08 Uhr | Warnung an den Westen
Die Regierung in Moskau warnt die westlichen Staaten davor, den Aufstand der Wagner-Gruppe zu nutzen, um ihre "Russland-feindlichen Ziele" zu erreichen. Dies geht aus einer Erklärung des Außenministeriums in Moskau hervor.
16:54 Uhr | Melnyk fordert Marschflugkörper und Kampfhubschrauber von Deutschland
Der ukrainische Vize-Außenminister Andrij Melnyk sieht in dem Aufstand eine gute Gelegenheit für sein Land. Dem RedaktionsNetzwerk Deutschland sagte Melnyk:
"Der Prigoschin-Aufstand, und zwar egal, wie er ausgeht, bietet eine einmalige Chance für die ukrainische Armee, unsere Gegenoffensive mit neuem Elan voranzutreiben. Aber dieser neue Kampfgeist allein wird für die Befreiung all der besetzten Gebiete leider nicht ausreichen."
Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland rief "zuallererst Deutschland" auf, die Militärhilfe nun deutlich zu erhöhen. "Wir brauchen dringend Marschflugkörper Taurus, wir brauchen Kampfhubschrauber Tiger, um russische Truppen in die Flucht zu treiben. Die Bundesregierung sollte ihre letzten roten Linien endlich überschreiten."
16:37 Uhr | Angebliches Amnestie-Angebot
Nach Aussagen des russischen Abgeordneten Pawel Krascheninnikow ist den Wagner-Kämpfern eine Amnestie angeboten worden, wenn sie zügig ihre Waffen niederlegen. Die Nachrichtenagentur Tass zitiert Krascheninnikow: "Wagner-Kämpfer können immer noch ihre Waffen niederlegen und einer Bestrafung entgehen, da sie während der militärischen Spezialoperation (in der Ukraine) erfolgreich waren. Aber sie sollten sich beeilen."
16:31 Uhr | Ex-Nato-General sieht Vorteil für Ukraine
Ex-Nato-General Hans-Lothar Domröse sagte MDR AKTUELL, es biete sich jetzt eine Gelegenheit für die Ukrainer, in die Unruhe hinein zu stoßen. Das könnte ihnen vielleicht gelingen, da die russischen Söldner gerade anderweitig beschäftigt seien.
Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt sagte im Deutschlandfunk, der Aufstand schwäche Russland im Kampf gegen die Ukraine. Sollte es in Russland zum offenen Konflikt zwischen Armee und Wagner-Söldnern kommen, würden auch reguläre russische Kräfte gebunden. Diese könnten dann nicht in der Ukraine zum Einsatz kommen.
16:16 Uhr | Wagner-Truppen erreichen Lipezk
Söldner der Wagner-Truppe sind inzwischen bis in die russische Region Lipezk rund 400 Kilometer südlich von Moskau vorgedrungen. Das hat Regionalgouverneur Igor Artamonow im Online-Dienst Telegram mitgeteilt. Die Erklärung zeigt das Vorrücken der Wagner-Truppen in Richtung der russischen Hauptstadt Moskau.
Vor wenigen Stunden hatte die Regionalverwaltung die Bürger in der Region Lipezk aufgefordert, möglichst ihre Wohnungen nicht zu verlassen.
16:00 Uhr | Update: Telefonat zwischen Putin und Erdogan
Nach Angaben des Kremls hat der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan Russlands Präsident Wladimir Putin angerufen und die "volle Unterstützung der von der russischen Führung unternommenen Schritte" erklärt.
Das türkische Präsidialamt bestätigte das Telefonat. Demnach hat Erdogan Putin aufgefordert, mit Vernunft zu handeln. Er habe Putin mitgeteilt, dass die Türkei bereit sei, ihren Teil zu einer friedlichen Lösung der Situation beizutragen.
15:23 Uhr | Kreml: Putin hat Moskau nicht verlassen
Der Kreml hat Spekulationen zurückgewiesen, wonach Präsident Wladimir Putin Moskau Richtung Sankt Petersburg verlassen haben soll. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte: "Putin arbeitet im Kreml". Auch Ministerpräsident Michail Mischustin befand sich nach offiziellen Angaben an seinem Arbeitsplatz in Moskau.
15:10 Uhr | Tschetschenen-Führer Kadyrow schickt Truppen
Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow hat nach eigenen Angaben seine Truppen in die "Spannungsgebiete" in Russland geschickt. Auf Twitter schrieb er, tschetschenische Kämpfer des Verteidigungsministeriums und der Nationalgarde seien bereits auf dem Weg. Er fügte hinzu: "Der Aufstand muss niedergeschlagen werden und wenn harte Maßnahmen nötig sind, sind wir bereit dazu!"
14:46 Uhr | Treibstofflager brennt
In der russischen Region Woronesch im Süden des Landes brennt offenbar ein Treibstofflager. Gouverneur Alexander Gusew schrieb auf Telegram, mehr als 100 Feuerwehrleute und mehr als 30 Fahrzeuge seien zum Löschen vor Ort. Demnach gibt es keine Opfer. Zur Ursache des Brands gab es zunächst keine Informationen. Einige Medien veröffentlichten jedoch ein Video, in welchem ein Militärhubschrauber in der Region vor einer Explosion zu sehen ist.
14:52 Uhr | Krisenstab der Bundesregierung tagt
Wegen der Entwicklungen in Russland ist der Krisenstab der Bundesregierung im Auswärtigen Amt zusammengetreten. Das hat ein Sprecher des Auswärtigen Amts mitgeteilt. Außenministerin Annalena Baerbock habe sich zuvor mit den Außenministerinnen und Außenministern der G7 über die Lage beraten.
14:41 Uhr | Russische Soldaten sichern Autobahn M4 im Süden Moskaus
Russische Soldaten befestigen eine Stellung mit Maschinengewehren im Süden Moskaus, wie von der Zeitung "Wedomosti" veröffentlichte Fotos zeigen. Auf den Bildern ist auch zu sehen, wie sich schwerbewaffnete Polizisten an einem Ort an der Autobahn M4 versammeln. Auf der M4 bewegen sich Wagner-Söldner in Richtung Moskau. Die Autobahn führt von Süden in die russische Hauptstadt.
14:25 Uhr | Geheimdienstchef erklärt Putschversuch für gescheitert
Der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR erklärt den Putschversuch für nicht erfolgreich. Es sei klar, dass der Versuch einer Destabilisierung der Gesellschaft und einer Anzettelung zu einem brudermörderischen Bürgerkrieg gescheitert sei, zitiert die amtliche russische Nachrichtenagentur Tass Sergej Naryschkin.
14:24 Uhr | Prigoschin wähnt Russland hinter sich
Der Chef der russischen Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, wähnt das Land hinter sich. Die russische Bevölkerung unterstütze ihn, erklärt Prigoschin in einer Audio-Botschaft. Seine Kämpfer hätten das russische Militär-Hauptquartier in der Stadt Rostow eingenommen, ohne einen einzigen Schuss abzugeben. Allerdings seien seine Kämpfer von Hubschraubern und Artillerie beschossen worden.
14:13 Uhr | Explosion und Schüsse in Rostow gemeldet
Aus dem südrussischen Rostow am Don werden eine Explosion sowie Schießereien gemeldet. Nach Angaben russischer Reporter soll es sich um den Versuch von Wagner-Kämpfern handeln, Zivilisten zu vertreiben, die ihren Unmut über die Meuterei des Militärunternehmens Wagner von Jewgeni Prigoschin äußern. Auf Videos ist zu sehen, wie Menschen wegrennen. Die Wagner-Kämpfer umstellen seit dem Morgen das Hauptquartier des Militärbezirks Süd in Rostow.
13:52 Uhr | Scholz lässt sich über Lage in Russland "laufend informieren"
Bundeskanzler Olaf Scholz lässt sich nach Angaben eines Regierungssprechers über die Entwicklung in Russland infolge des Aufstands der Söldnertruppe Wagner "laufend informieren". "Die Lage bleibt ja recht dynamisch. Insofern beobachten wir das sehr genau und koordinieren uns auch mit unseren engsten Verbündeten", sagte der Sprecher in Berlin. Ein Statement des Kanzlers sei derzeit nicht geplant.
13:47 Uhr | Lettland verschärft Grenzsicherung zu Russland
Lettland verschärft seine Sicherheitsvorkehrungen an der Grenze zu Russland. Russische Staatsbürger könnten angesichts der gegenwärtigen Lage nicht nach Lettland einreisen, schreibt Außenminister Edgards Rinkevics auf Twitter. Er betont zugleich aber, gegenwärtig bestehe für Lettland "keine direkte Bedrohung".
13:38 Uhr | Bürger der Region Lipezk sollen zu Hause bleiben
Die russische Region Lipezk rund 420 Kilometer südlich von Moskau hat ihre Einwohner aufgerufen, angesichts der Aufstandes der Wagner-Söldner zu Hause zu bleiben. Um die "Ordnung und Sicherheit der Bürger der Region zu gewährleisten", wurden alle Einwohner aufgerufen, "ihre Häuser außer bei Notwendigkeit nicht zu verlassen und auf jegliche Fahrten mit privaten Fahrzeugen zu verzichten", wie die Regionalverwaltung im Online-Dienst Telegram mitteilte.
13:31 Uhr | Russische Hubschrauber feuern auf Wagner-Konvoi bei Woronesch
Russische Militärhubschrauber haben das Feuer auf einen Konvoi mit Wagner-Kämpfern in der Nähe der Stadt Woronesch rund 600 Kilometer südlich von Moskau eröffnet. Das hat ein Reporter der Nachrichtenagentur Reuters beobachtet. Zuvor hatte der Reporter von einem Tieflader mit Panzer in einem Wagner-Konvoi bei Woronesch berichtet.
In Netzwerken tauchten zudem Videos auf, die einen angeblich durch Hubschrauber-Beschuss getroffenen Laster zeigten. Bei dem Kampf soll eine Luftabwehrrakete der Wagners zudem den Treibstofftank einer Tankstelle getroffen haben.
13:00 Uhr | Militärexperte sieht Bruch innerhalb der russischen Sicherheitskräfte
Der Militärexperte Gustav Gressel vom European Council of Foreign Relations geht davon aus, dass es mit Blick auf die Wagner-Meuterei innerhalb der russischen Sicherheitskräfte einen Bruch gibt. Gressel nannte bei MDR AKTUELL den fehlenden Widerstand von Armeestellen und den Einsatz von Flugabwehrwaffen, über die Wagner eigentlich gar nicht verfüge. Mehr dazu im folgenden Audio.
Update 12:36 Uhr | Wagner-Chef Prigoschin widerspricht Putin
Der Chef des privaten russischen Militärunternehmens Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Präsident Wladimir Putin eine Fehleinschätzung der Lage um den bewaffneten Aufstand seiner Kämpfer vorgeworfen. "Der Präsident irrt sich schwer", sagte Prigoschin in einer Sprachnachricht auf seinem Telegram-Kanal. "Wir sind Patrioten unserer Heimat." Russland solle nicht länger mit Korruption, Lügen und Bürokratie leben müssen. Den von Putin erhobenen Vorwurf des Verrats wies er zurück.
Prigoschin betonte zudem, er und seine Männer würden nicht aufgeben, wie von Putin befohlen. Prigoschin sagte außerdem: "Als uns gesagt wurde, dass wir uns im Krieg mit der Ukraine befinden, gingen wir los und kämpften. Aber es stellte sich heraus, dass Munition, Waffen und das gesamte Geld, das investiert wurde, ebenfalls gestohlen werden."
Der Wagner-Armee sei auch gesagt worden, sie werde in Afrika gebraucht. Dann sei das fallengelassen worden. Es seien alle Gelder gestohlen worden, die für die Hilfe bestimmt gewesen seien.
12:33 Uhr | Selenskij: Schwäche Russlands offensichtlich
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij sieht den bewaffneten Aufstand der Söldnergruppe Wagner gegen Moskau als Zeichen der Schwäche Russlands. Selenskij schrieb auf der Social-Media-Plattform : "Russlands Schwäche ist offensichtlich. Schwäche in vollem Umfang." Je länger Russland seine Truppen und Söldner in der Ukraine halte, desto mehr Chaos, Schmerz und Probleme werde es später selbst haben.
12:31 Uhr | Meloni: Krieg führt zu Instabilität in Russland
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sieht im gewaltsamen Aufstand der Söldnertruppe Wagner einen Beweis dafür, dass Russlands Angriffkrieg gegen die Ukraine zu Instabilität innerhalb Russlands. Die Entwicklungen in Russland würden aufmerksam verfolgt, hieß es in einer Mitteilung ihres Büros. Meloni kündigte für heute ein Sondertreffen mt den zuständigen Ministerin ihrer Rechtsregierung und den Geheimdiensten an. Das Außenministerium in Rom mahnte Italiener, die sich in Russland aufhalten, zur Vorsicht.
12:22 Uhr | Kiew: Russland wird Nato-Beitritt der Ukraine akzeptieren
Russland wird nach Einschätzung der ukrainischen Führung einen Nato-Beitritt der Ukraine akzeptieren. Der Büroleiter des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Andreij Jermak, sagte in einem am Freitag geführten Gespräch mit deutschen Journalisten: "Wir fordern jetzt keinen Artikel fünf. Aber der Nato-Beitritt ist die ultimative Sicherheitsgarantie." Russland sei nicht mehr in der Lage, irgendwelche Bedingungen zu diktieren. Putin sei nicht in der Lage, dies zu tun.
Jerman erklärte, Putin habe den Beitritt Finnlands akzeptiert, er werde den Beitritt Schwedens akzeptieren: "Und er wird diesen Schritt für die Ukraine akzeptieren." Auf dem Nato-Gipfel im Juli wird erwartet, dass es zwar noch keine Einladung an die Ukraine gibt, aber dass die Beitrittsperspektive bekräftigt wird und Sicherheitsgarantien ausgesprochen werden.
12:15 Uhr | Russische Parlamentspräsidenten bekunden Putin-Unterstützung
Die Vorsitzenden der zwei russischen Parlamentskammern haben ihre Solidarität mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin erklärt. Die Vorsitzende des russischen Oberhauses, Valentina Matwienko, versicherte, Putin habe die "volle Unterstützung" der Parlamentskammer. Unterhaus-Vorsitzender Wjatscheslaw Wolodin rief die Russen zur Unterstützung des Kreml-Chefs auf.
Update 12:05 Uhr | Gouverneur meldet Kämpfe in Gebiet Woronesch
Angesichts des bewaffneten Aufstands des Militärunternehmens Wagner melden Behörden nun Kämpfe im Gebiet Woronesch im Südwesten des Landes. "Im Rahmen einer Anti-Terror-Operation führen die Streitkräfte der Russischen Föderation auf dem Gebiet der Region Woronesch notwendige operativ-kämpferische Maßnahmen durch", schrieb Gouverneur Alexander Gussew auf Telegram. "Ich werde weiter über die Entwicklung der Lage informieren."
Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht. Gussew erläuterte nicht konkret, gegen wen die Armee im Gebiet Woronesch kämpft. Zuvor hatte es allerdings Berichte gegeben, dass die aufständischen Wagner-Kämpfer dort einzelne militärische Einrichtungen besetzt hätten. Das gleichnamige Gebietszentrum ist rund 470 Kilometer von der Hauptstadt Moskau entfernt. Es liegt ungefähr auf halber Strecke zwischen Moskau und Rostow am Don, wo Aufständische Militäreinrichtungen besetzt haben.
11:18 Uhr | Auswärtiges Amt rät von Besuchen im Zentrum von Moskau ab
Angesichts des Machtkampfes in Russland hat das Auswärtige Amt seine Reisehinweise aktualisiert. "Auf Grund aktueller Ereignisse" sollten schon bisher von einer Teilreisewarnung betroffene "Verwaltungsgebiete und insbesondere die Stadt Rostow sowie das Umland gemieden werden", teilte das Ministerium mit. "In Moskau sollten staatliche, insbesondere militärische Einrichtungen weiträumig umgangen werden. Das Stadtzentrum sollte bis auf Weiteres gemieden werden."
Eine offizielle Reisewarnung für Moskau wurde aber bislang nicht ausgesprochen. Für Russland gilt seit dem Ukraine-Krieg schon länger eine Teilreisewarnung des Auswärtigen Amtes. Diese umfasst die an die Ukraine grenzenden Verwaltungsgebiete Belgorod, Kursk, Brjansk, Woronesch, Krasnodar und auch Rostow.
11:05 Uhr | Russisches Außenministerium fordert zur Unterstützung von Putin auf
Eine Sprecherin des russischen Außenministeriums fordert die Bevölkerung auf, Präsident Wladimir Putin zu unterstützen und sich hinter ihn zu stellen.
10:45 Uhr | Britisches Außenministerium warnt vor Gefahr von Unruhen
Das britische Außenministerium warnt vor der Gefahr von Unruhen überall in Russland. "Es gibt Berichte über militärische Spannungen in der Region Rostow und die Gefahr von weiteren Unruhen im ganzen Land", erklärt das Ministerium in einer aktualisierten Reisewarnung.
Update 10:38 Uhr | Bundesregierung beobachtet Ereignisse in Russland aufmerksam
Die Bundesregierung beobachtet die Ereignisse in Russland um die Konfrontation mit den Wagner-Söldnern "aufmerksam". Dies teilte ein Sprecher der Regierung auf Anfrage mit. Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, es sei "sehr interessant", dass Russlands Präsident Wladimir Putin in einer Ansprache die Lage "mit 1917" verglichen habe, am "Vorabend der Revolution" in Russland. Auch die Präsidenten Polens und Frankreichs lassen erklären, sie verfolgten die Situation genau.
09:34 Uhr | Putin bestätigt Blockade von Militärobjekten in Rostow durch Wagner-Kämpfer
Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Blockade wichtiger Objekte in der südrussischen Stadt Rostow am Don durch Kämpfer des privaten Militärunternehmes Wagner bestätigt. "Faktisch ist die Arbeit von Organen der zivilen und militärischen Führung blockiert", sagte Putin in einer Fernsehansprache ans russische Volk. Über die Lage im Gebiet Rostow erklärte er: "Sie bleibt schwierig." Zuvor hatte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin mitgeteilt, seine Kämpfer hätten in Rostow wichtige militärische Objekte unter ihre Kontrolle gebracht, auch einen Flugplatz.
Update 09:30 Uhr | Putin spricht in TV-Ansprache von Verrat und Meuterei
Russlands Präsident Wladimir Putin spricht hinsichtlich des Vorgehens von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in einer Fernsehansprache von Verrat und einem "Stich in den Rücken". Prigoschin habe wegen "übermäßigem Ehrgeiz" sein Land "verraten". Wer an der "Meuterei" teilgenommen habe, werde bestraft. Jeder, der die Waffen gegen die Armee erhoben habe, sei ein Verräter. "Wir werden siegen und stärker werden", sagte Putin.
Update 08:58 Uhr | Verteidigungsministerium ruft Wagner-Kämpfer zum Aufgeben auf
Russlands Verteidigungsministerium hat die Kämpfer des privaten Militärunternehmens Wagner zur Beendigung ihrer Revolte aufgefordert. Sie seien von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in ein "kriminelles Abenteuer" und die Teilnahme an einem bewaffneten Aufstand reingezogen worden, teilte das Ministerium in Moskau mit.
"Viele Ihrer Kameraden aus mehreren Einheiten haben ihren Fehler bereits erkannt, indem sie um Hilfe gebeten haben, damit sie sicher an ihre Einsatzorte zurückkehren können", so der Wortlaut der Mitteilung. Den Kämpfern und Kommandeuren sei Unterstützung gegeben worden. "Bitte seien Sie vernünftig und nehmen Sie schnellstmöglich Kontakt mit Vertretern des russischen Verteidigungsministeriums oder den Ordnungsorganen auf. Wir garantieren die Sicherheit aller", hieß es.
08:44 Uhr | Moskau ruft Anti-Terror-Notstand aus
Angesichts der Rebellion des Chefs des Militärunternehmes Wagner, Jewgeni Prigoschin, haben die Behörden in Moskau und Umgebung den Anti-Terror-Notstand ausgerufen. "Um mögliche Terroranschläge in der Stadt und dem Gebiet Moskau zu verhindern, ist ein Regime für Operationen zur Terrorbekämpfung eingeführt worden", teilte das nationale Anti-Terror-Komitee mit. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden verschärft.
08:14 Uhr | Putin plant Fernseh-Ansprache
Der russische Präsident Wladimir Putin will einem Bericht zufolge bald im Fernsehen sprechen. Putin wolle eine im Fernsehen übertragene Ansprache halten, berichtete die Agentur Tass unter Berufung auf den Kreml.
07:50 Uhr | Bundesregierung will Ukraine weitere 45 Gepard-Flakpanzer liefern
Die Bundesregierung will der Ukraine bis zum Jahresende 45 weitere Gepard-Flugabwehrkanonenpanzer liefern. Das sagte der Leiter des Planungsstabs im Verteidigungsministerium, Christian Freuding, der "Welt am Sonntag". Weitere Lieferungen von Leopard-2-Kampfpanzern schloss der Brigadegeneral aus. Das stehe im Moment nicht zur Debatte.
07:33 Uhr | Wagner-Kämpfer besetzen Militäreinrichtungen in Rostow
Der Chef des privaten Militärunternehmens Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat erklärt, dass er sich im Hauptquartier des südrussischen Militärbezirks in Rostow befindet und dass seine Kämpfer Militäreinrichtungen besetzt halten. "Wir befinden uns im Hauptquartier, es ist 7:30 Uhr [06:30 MESZ]", sagte Prigoschin in einem auf Telegram veröffentlichten Video. "Militärische Einrichtungen in Rostow, darunter ein Flugplatz, sind unter Kontrolle", fügte er hinzu.
07:22 Uhr | Prigoschin will mit Verteidigungsminister sprechen
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin will eigenen Angaben zufolge mit Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu sprechen. Pripgoschin sagte in einem auf Telegram veröffentlichten Video, er kontrolliere mit seinem Militärunternehmen Wagner alle Militäreinrichtungen der Stadt und werde auf Moskau marschieren, wenn nicht Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow zu ihm kämen. Zugleich unterstrich Prigoschin, die Aktion behindere nicht Russlands "militärische Spezialoperation" in der Ukraine. Zuvor hatte er schon betont, seine Aktion sei kein Militärputsch.
05:31 Uhr | Kreml-Kritiker Chodorkowski fordert Unterstützung für Prigoschin
Der bekannte russische Regierungskritiker Michail Chodorkowski hat die Russen aufgefordert, den Söldnerführer Jewgeni Prigoschin in seinem Kampf gegen die Armeeführung zu unterstützen. "Wir müssen jetzt helfen, und dann werden wir diesen (Mann) wenn notwendig ebenfalls bekämpfen", schrieb der Kreml-Kritiker in Onlinemedien. "Selbst der Teufel" verdiene Unterstützung, wenn er gegen "dieses Regime" kämpfe. "Und ja - dies ist erst der Anfang", schrieb der im Exil lebende Chodorkowski.
05:20 Uhr | Moskau fährt Sicherheitsmaßnahmen hoch
Die russische Hauptstadt Moskau hat mit der Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen begonnen. Es würden zusätzliche Straßenkontrollen eingeführt, sagte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin. Zudem würden Anti-Terror-Maßnahmen ergriffen.
04:43 Uhr | Wagner-Kämpfer laut Prigoschin bereit zu sterben
Die Kämpfer des privaten russischen Militärunternehmens Wagner sind nach den Worten ihres Chefs Jewgeni Prigoschin "bereit zu sterben". "Wir sind alle bereit zu sterben, alle 25.000", sagte Prigoschin in einer veröffentlichten Audiobotschaft. "Denn wir sterben für das Vaterland, wir sterben für das russische Volk, das man von denen befreien muss, die die Zivilbevölkerung bombardieren."
03:03 Uhr | Prigoschin meldet Abschuss von Armeehubschrauber
Kämpfer des Militärunternehmes Wagner haben nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin einen russischen Armeehubschrauber abgeschossen. "Gerade hat ein Helikopter das Feuer auf eine zivile Kolonne eröffnet, er wurde von den Wagner-Einheiten abgeschossen", sagte Prigoschin in einer Audiobotschaft.
03:02 Uhr | Bevölkerung von Rostow zur Ruhe aufgerufen
Der Gouverneur der südrussischen Stadt Rostow hat die Bevölkerung aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben. Die Behörden ergriffen alle notwendigen Maßnahmen, um die Sicherheit der Einwohner zu gewährleisten, sagt Wassili Golubew auf seinem Telegram-Kanal. Golubew teilt darin nicht mit, ob Prigoschin schon in Rostow angekommen sei.
02:57 Uhr | Luftalarm in der gesamten Ukraine
In der Ukraine ist in der Nacht im ganzen Land Luftalarm ausgelöst worden. Aus mehreren Städten gab es Berichte über Explosionen. Im ostukrainischen Charkiw habe es mindestens drei Einschläge gegeben, unter anderem in eine Gasleitung, woraufhin ein Feuer ausgebrochen sei, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram.
Aus der Hauptstadt Kiew hieß es, Raketenteile seien auf einen Parkplatz in einem zentralen Bezirk gestürzt. Die 16. Etage eines Wohngebäudes neben dem Parkplatz habe zudem Feuer gefangen, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Mindestens zwei Menschen seien verletzt worden. Medienberichten zufolge kam es auch zu Explosionen in den Städten Dnipro und Krementschuk.
02:23 Uhr | Präsident Putin wird rund um die Uhr informiert
Der russische Präsident Wladimir Putin wird einem Medienbericht zufolge rund um die Uhr über die Sicherheitslage informiert. Das Verteidigungs- und das Innenministerium sowie der Inlandsgeheimdienst FSB lieferten ständig Informationen zu Sicherheitsmaßnahmen, mit denen eine mögliche bewaffnete Meuterei durch den russischen Militärunternehmer Jewgeni Prigoschin verhindert werden könnte, berichtet die Nachrichtenagentur Tass.
01:40 Uhr | USA verfolgen Lage in Russland
Die USA beobachten den Machtkampf zwischen dem russischen Militärunternehmer Jewgeni Prigoschin und der Staatsführung in Moskau. Man werde sich mit den Verbündeten und Partnern über die Entwicklungen beraten, sagt ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses.
01:28 Uhr | Prigoschin trifft in Rostow ein
Der russische Militärunternehmer Jewgeni Prigoschin hat nach eigenen Angaben mit seinen Leuten die südrussische Stadt Rostow erreicht. Der Wagner-Chef sagte in einer auf Telegram veröffentlichten Audioaufnahme, sie seien bereit, "bis zum Äußersten" gegen die russische Militärführung vorzugehen. Er und seine Männer würden jeden vernichten, der sich ihnen in den Weg stelle.
01:21 Uhr | Surowikin ruft zur Beendigung des Machtkampfes auf
Der Vizechef des russischen Generalstabs, Armeegeneral Sergej Surowikin, hat Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin dazu aufgerufen, den Machtkampf zu beenden. "Der Gegner wartet nur darauf, bis sich bei uns die innenpolitische Lage zuspitzt", sagte Surowikin in einer Videobotschaft. Surowikin galt bislang als ein Unterstützer Prigoschins und wurde auch von diesem stets hoch gelobt.
00:37 Uhr | Prigoschin drohen zwölf bis 20 Jahre Haft
Russlands Generalstaatsanwaltschaft hat die Einleitung des Verfahrens gegen Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin wegen versuchten bewaffneten Aufstands gerechtfertigt. "Für so ein Verbrechen ist ein Freiheitsentzug zwischen zwölf und 20 Jahren als Strafe vorgesehen", heißt es in einer Erklärung der Behörde. Die Einleitung des Verfahrens durch den Geheimdienst FSB sei "legal und begründet", so die Generalstaatsanwaltschaft.
00:15 Uhr | Kreml verschärft Sicherheitsvorkehrungen
Im Machtkampf zwischen dem russischen Militärunternehmer Jewgeni Prigoschin und der Staatsführung verschärft der Kreml offenbar die Sicherheitsvorkehrungen in Regierungsgebäuden, Transportmitteln und anderen wichtigen Orten. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Sicherheitsdienstkreise.
00:10 Uhr | FSB wirft Prigoschin Aufruf zum Bürgerkrieg vor
Nach harter Kritik des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin an der russischen Militärführung wirft der russische Inlandsgeheimdienst FSB diesem einen Aufruf zum "Bürgerkrieg" vor. Der FSB forderte nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen die Kämpfer von Prigoschins privatem Militärunternehmen Wagner auf, ihren Chef gefangen zu nehmen. Prigoschin hatte der Armee zuvor vorgeworfen, ein Lager seiner Kämpfer bombardiert zu haben. Zudem rief er die Russen zur Auflehnung gegen die Armeeführung auf.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonnabend, 24. Juni 2023
Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 23. Juni 2023 | 06:00 Uhr