Mehr Arbeitslose im Dezember Konjunkturflaute und Winterbeginn bremsen Jobmarkt
Hauptinhalt
03. Januar 2025, 20:23 Uhr
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Dezember um 170.000 gestiegen. Der Bundesagentur für Arbeit zufolge waren deutschlandweit über 2,8 Millionen Menschen ohne Job. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei sechs Prozent. Auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen stieg die Arbeitslosenzahl. Als Grund nannte die Agentur unter anderem Kündigungen in Außenberufen wie dem Bau oder der Landwirtschaft.
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im vergangenen Jahr gestiegen. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, waren deutschlandweit mehr als 2,8 Millionen Menschen ohne Job – 33.000 mehr als im Vormonat November und 170.000 mehr als im Dezember 2023.
Im Dezember beginne die Winterpause am Arbeitsmarkt, sagte BA-Chefin Andrea Nahles. Auch die wirtschaftliche Stagnation habe im vergangenen Jahr "zunehmend tiefere Spuren" hinterlassen. Im Kern habe sich der Arbeitsmarkt aber weiter behauptet.
Thüringen: 68.000 Frauen und Männer ohne Job
In Thüringen ist die Zahl der Arbeitslosen im Dezember saisonbedingt wieder leicht angestiegen. Nach Angaben der Arbeitsagentur waren etwa 68.000 Menschen ohne Job, 1.700 mehr als im November. Damit stieg die Arbeitslosenquote von 6,0 Prozent im November auf nunmehr 6,2 Prozent. Das gilt auch für den Vergleich zum Vorjahr. Im Dezember 2023 lag die Arbeitslosenquote bei 6 Prozent.
Wie der Geschäftsführer der Regionaldirektion der Arbeitsagentur, Markus Behrens, sagte, sind vor allem Männer, die in saisontypischen Branchen arbeiten, von der Arbeitslosigkeit betroffen. Andererseits seien weniger Arbeitslose in einen Job gewechselt, was ebenso saisonal bedingt sei. Die Zahl der Arbeitslosen erreichen Behrens zufolge die höchsten sowie die Stellenmeldungen die niedrigsten Werte im Dezember der vergangenen sechs Jahre.
Leicht angestiegen ist auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen. Im Vergleich zum November waren es rund 100 Frauen und Männer mehr, die ein Jahr lang oder mehr arbeitslos gemeldet waren. Die Unternehmen sind laut Behrens in den Wintermonaten zurückhaltend bei Neueinstellungen. Zudem mache sich die anhaltend schwache Konjunktur bemerkbar.
Sachsen: 140.000 Menschen am Jahresende arbeitslos
Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen stieg zum Jahresende auf mehr als 140.000 Menschen. Wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Chemnitz mitteilte, waren das fast 1.900 Joblose mehr als im November 2023 (plus 1,4 Prozent) und knapp 8.300 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember bei 6,5 Prozent.
Vor allem im Erzgebirgskreis und dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gab es mit plus 4,3 und plus 3,8 Prozent den stärksten Anstieg. Allerdings bleiben beide Landkreise sachsenweit die Regionen mit den niedrigsten Arbeitslosenquoten. Am höchsten ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Görlitz (8,8 Prozent) und der Stadt Chemnitz (9,0).
Sachsen-Anhalt: Arbeitslosigkeit deutlich gestiegen
In Sachsen-Anhalt stieg die Zahl der Arbeitslosen im Dezember deutlich an. Insgesamt waren 85.800 Menschen arbeitslos und damit 2.600 mehr als im November, teilte die Regionaldirektion der Bundesarbeitsagentur mit. Die Arbeitslosenquote betrug 7,7 Prozent. Schwer auf dem Arbeitsmarkt hatten es vor allem die Langzeitarbeitslosen, deren Zahl sich auf etwa 32.900 erhöhte.
Die deutliche Zunahme der Arbeitslosigkeit am Jahresende 2024 begründete der Geschäftsführer der Regionaldirektion, Markus Behrens, mit Kündigungen vor allem von Arbeitnehmern in den sogenannten Außenberufen, zu denen Bau und Landwirtschaft gehören. Behrens zufolge betrifft das vor allem Männer. Gleichzeitig fanden weniger Arbeitslose als in vergangenen Monaten einen neuen Job.
AFP/dpa( lmb)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 03. Januar 2025 | 10:09 Uhr